26 Januar 2007

von Isabel am 26.1.: Selbstironie

Hallo ihr da draußen, vielen Dank für die schönen Bilder und Geschichten ;-)

Ich für meinen Teil sitz eher hier und wohl auch das Wochenende: das ist ein kleiner Teil des Leseraums in der Hauptbibliothek …

Am Montag ist vorläufig die letzte Prüfung und ich mach mich künstlich fertig mit eingebildeter Aufregung und natürlich erzeugtem Dope *gg
um dann ganz entspannt auf meinen Lorbeeren auszuruhen, wenn alles vorbei ist und darauf freue ich mich schon.

Zu meiner vermeintlichen Bescheidenheit und @sines Hinweis, dass doch zu unterlassen ;-)
fällt mir unser neuer deutschen Gastprofessor ein, dem ich unermüdlich die Wiener Mentalität versuche zu erklären und der mich immer so ungläubig und erstaunt anschaut.

Dazu gehört auch diese Form der sprachlichen Selbsterniedrigung, glaub ich. So als ob wir dem Gegenüber es unmöglich machen, uns zu erniedrigen, machen wir das selber und möchten dann ein „Nein nein und auf gar keinen Fall und bitte nicht und es ist doch ganz anders" hören oder vll ist es auch ein Haschen nach Feedback, eine dramatische Pause im Erzählen, die das Zuhören sicherstellen soll? Hmm …

Aber etwas ganz anderes ist eine Tatsache: dass mir eure Geschichten zeigen, dass ihr inmitten von Umständen lebt, die ich für mich weder ausleben noch akzeptieren könnte -
soll heißen: ihr plagt euch mit Schwierigkeiten und meistert sie, wozu ich nicht imstande wäre.

Ihr macht das souverän und ich lerne von euch und bewundere das: diese Souveränität.
Denn die fehlt mir, ich fühle mich nicht stark genug, Schwierigkeiten auszutragen - nicht mehr. Alles was passiert ist, hat dazu geführt, dass ich einerseits vorsichtiger wurde und heute mehr auf mich achte, andererseits auch empfindlicher und zurückhaltender wurde und nun auf gar keinen Fall bereit, Schwierigkeiten zu akzeptieren.

Sie sind weder eine Herausforderung für mich, noch gehören sie zum Leben dazu. Und das Erstaunliche daran: seit ich mich selbst nicht mehr imstande fühle, Schwierigkeiten zu meistern, habe ich keine mehr.

*staun*

Das kann einerseits heißen, dass ich sie nicht sehe, weil ich sie nicht sehen will, andererseits könnte es bedeuten, ich gehe Schwierigkeiten so gekonnt aus dem Weg, das sie an mir vorbeigehen.

?

Hier gibt’s keinen Schnee, und das ist schade. Der erste Schnee im Jahr ist immer etwas Besonderes. Die Stadt riecht dann so gut, sie ist heller, freundlicher, friedlicher. Der Lärm ist gedämpft und alles sieht so sauber aus, als wär es frisch geputzt.Die Menschen sind viel fröhlich und viel freundlicher. Sogar Schnee schippende Hausmeister grüßen und das sogar früh morgens!

Nein, hier ist es nur kalt und düster. Jedes Jahr, sobald die Temperaturen unter 0 sinken und ich nur noch friere bis auf die Knochen und mir nicht und nicht warm werden will, jedes Jahr schwöre ich mir, ich wandere aus - um mich jedes Frühjahr hier zu finden und zu freuen, wenn alles blüht.

Eure Bilder haben mich an daran erinnert, dass es nur noch zwei Monate dauern wird, durchhalten ist die Devise und so lange eben frieren (und von der Sonne träumen).

*weiterlesen*

Lieben Gruß von Isabel!

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