22 Januar 2007

mutter-thema teil 1.000.000 (letzter teil)

guten morgen!

monday again... :-)

gestern war von mir auch mal eine sehr gute freundin da. ich würde sagen: meine älteste beste freundin! um genau zu sein, war sie am samstag von augsburg hergekommen und dann erst gestern am sonntag wieder abgereist. wir haben uns unterhalten und sie hatte prosecco und glühwein dabeigehabt und ab 23 uhr sind wir ins stuttgarter "universum" getrabt und haben dort weiter die nacht zum tag gemacht.

ich habe mich mit ihr auch über alle meine probleme unterhalten - wenn jemand ein adäquater zuhörer ist, dann eigentlich sie!!! sie hat mir auch von sich erzählt, das war für mich auch sehr befriedigend. es ist schon schade, wenn man in einem gespräch (!) immer nur redet und der andere sagt nichts. viele sagen vielleicht, dass sie sich schon melden, wenn ich zu viel erzähle... aber mal im ernst: dass ich es erzähle und rat erhalte, ist eine sache. aber ist es nicht auch herrlich, geschichten und lebensansichten (und wie man die lebensansichten erlangt hat) zu erfahren? so habe ich also am samstag / sonntag auch ein bissle neues input bekommen. das war echt gut für mich.

thema nr. 1 ist derzeit meine mutter.

zwar haben wir wie gesagt umfassend die probleme (in kurzversion) angeschnitten, aber zumindest für mich persönlich bleibt die frage: "behindert mich etwas, und habe ich noch probleme, die ungelöst sind?"

gerade bei unserem gespräch über lebensziele und die tatsache, dass jura nicht so MEIN ziel war und jetzt bwl - zumindest aus sicht meiner freundin - auch WIEDER grundfalsch ist, kam ich darauf zu sprechen. ich meinte: "mir ist nicht nur wichtig, dass ich ziele definiere... ich frage mich auch, ob ich diese ziele überhaupt verwirklichen kann, wenn ich noch etwas mit mir herumtrage, was mich in meinem leben bisher dauerhaft und in jeder hinsicht behindert hat - meine mutter."

meine freundin hat abgewiegelt und sich darauf versteift, dass allein das definieren der ziele den weg dorthin bedeutet. zudem hat sie eltern generell in schutz genommen.

mit monsieur habe ich dann gestern gechattet und dort habe ich für mich wieder einen schritt näher zu der resignativen feststellung getan, dass ich mit meiner mutter ein problem habe. das problem ist, dass ich nicht nur in meinem inneren einen herrn "selbstzweifel" mit mir herumtrage, nein, das problem ist auch, dass meine mutter mir immer wieder neue zweifel einsät. ich sei zu alt, zu schwach, zu unentschlossen, zu dick. irgendwas ist immer. mal abgesehen von den kleinen missverständnissen und beleidigungen nebenbei!

also nur mal so zu letzterem: meine klamotten sitzen "gar nicht", warum ich "wieder dieses ding" angezogen hätte, ob ich nicht "mal lackschuhe" tragen möchte, bla. gut, na klar, letztere beispiele drehen sich ausschließlich um mein erscheinungsbild - aber das, was meine mutter von mir wahrnimmt, hat eben eigentlich immer ziemlich viel mit meinem äußeren zu tun!

äh

back2topic

die wiederholung und neu-anlage von selbstzweifeln durch meine mutter ist etwas, gegen das man sich vielleicht wehren kann, meint Deep_Thought. er meinte, ich solle ihr mal die meinung sagen - und als ich sagte, dass ich da auch ganz schön in die tasten greifen würde, fand er das ok.

problem ist aber, dass ich ihr jahrelang (!) die meinung gesagt hatte und sich nichts verbessert hat - sie ist ihrer art eben trotzdem treu geblieben, ich bin in ihren augen nie zur erwachsenen aufgestiegen und so unzuverlässig und sozusagen geistig verwirrt (letzteres sagt sie nicht, sondern das ist die zusammenfassung ihrer ganzen behauptungen in meinen worten). der TRICK in den letzten beiden jahren war hingegen, ihr NICHT MEHR DIE MEINUNG zu sagen.à la zitro und ihren statements im lk-forum habe ich begonnen, einfach darauf zu vertrauen, dass sich schon alles ein stück weit von allein richten wird und nichts mehr gesagt. meine spezialität war geworden, sie ein stück weit labern zu lassen, wenn sie mal wieder eines ihrer unangenehmen themen hatte, um ihr dann ohne eine inhaltliche antwort zu sagen, dass ich darüber nicht reden möchte.

das hatte funktioniert - meine mutter war normaler geworden, das ganze gewäsch hatte sich reduziert.

jetzt kommt sie mit der tour, dass ich ihr ja "nur das geld aus der tasche ziehen" würde, dass ich mich "gar nicht mehr" melden würde. ich hab nicht gefragt, wie sie darauf kommt. mir egal. vermutlich ist es eine phase. würde ich vielleicht (!) geld besitzen und ihr (!) welches geben, würde sie auch behaupten, ich würde sie los werden wollen oder whatsoever. sie hat halt eine phase, irgendwas ist wieder...

mit monsieur im chat hab ich dann eine these entwickelt! ich glaube: meine mutter hat gemerkt, dass sie mit mir keine auseinandersetzungen mehr hat. unser kampf ist zu ende! und jetzt, zwei jahre später und zu einem zeitpunkt, an dem SIE mir sehr viel geld (einen tausi im monat) zahlt, ohne dass ich das von ihr verlangt hatte (und sie lediglich gebeten hatte, ihre zahlungen wie zugesagt bis zum feb. 2007 aufrechtzuerhalten, weil ich nunmal nun damit gerechnet hatte) - also JETZT hat sich vielleicht das gefühl in ihr etabliert, dass sie mich nicht mehr erreicht.

sie hat angst, dass ich ihr abhanden komme! sie weiß es ganz genau, dass ich in meinem inneren nur aus höflichkeit für sie da bin und uns - für sie vermutlich absolut unverständlich - nichts mehr verbindet. ich denke: uns verbindet nichts anderes mehr als mein ewiges hoffen und wünschen, dass es mit uns mal erträglich wird. sie denkt: meine tochter hat mir treu zu bleiben.

deshalb hat sie eine art "zwickmühle" aufgemacht:

  • lasse ich sie jetzt alleine und ignoriere ich sie, dann tue ich es, weil sie im frühjahr den geldhahn zudreht. ernsthaft - sie wird die zahlungen einstellen. und ich glaub nicht, dass es noch wie bisher 700 euro für mein studium weiter gibt. nein, ich glaube, sie lässt es ganz bleiben.
  • bleibe ich loyal, dann soll ich mich mal stärker bemühen!
etwas, was wir mal in einem anderen chat besprochen hatten, frisst in mir... wir hatten besprochen, dass ich es meiner mutter ja bisher nicht recht machen konnte (2. staatsexamen, anwältin, bwl-studium, praktikum bei ei) - und dass ich es ihr auch künftig nicht recht machen würde! wann würde meine mutter denn mal zu mir sagen: "kind, das ist toll". am besten war ihr lob, das es selten gab: "das hätte ich nicht gedacht, dass du das schaffst. und dass du es jetzt schon so lange durchhältst!"

wisst ihr, ich glaub nicht, dass meine mutter sich dieses "zwickmühle" oben genau überlegt hat. ich glaub nur, dass sie in sich ohnmacht gespürt hat - es funktionierte halt nimmer mit der gängelei ihrer tochter. schreck!!

jetzt hat sie halt ein ventil gefunden und dazu noch gleich zwei ventile, und nun spielt sie halt mit diesen einzigen optionen, die ihr noch einfallen. that's all.

ich hab mich gestern entschieden, meine mutter ab jetzt zu ignorieren.



ich drück den "aus-knopf"!

ich muss raus aus ALLEN abhängigkeiten. es ist furchtbar, ich hab auch schon geweint, dass ich sie verliere. nie mehr sie besuchen, nie mehr hoffen?

naja wie ignoriert man richtig? ich bin nicht aus der welt. wenn sie anruft, werde ich sagen, dass ich keine zeit für sie habe. ich werde es damit begründen, dass ich jetzt 36 sei. sie hat selbst gesagt, ich soll "mal wie eine 36-jährige" mich fühlen. damit meinte sie, dass ich nicht mehr weggehen sollte, nicht mehr in wg's leben etc. und natürlich meinte sie auch das geld.

nun ich werde nicht mein erbe verjökeln und ihr dann ihr geld zurückgeben, indem ich ihr erst das haus unterm arsch belaste. da bin ich eben dann auch nicht "wie eine 36-jährige". das heißt, es wird weiter für mich tabus geben.

aber: ich werde sie nicht mehr besuchen kommen.

ich werde es ihr nicht sagen. sie wird es merken. sorry, ich kann es ihr natürlich auch sagen. doch meine ehrlichen gespräche fand sie immer ungezogen und verletzend. sie glaubt mir nicht, sie findet mich nur anmaßend und irgendwann fällt das wort "undankbar".

ok

dann lass ich das gespräch einfach mal weg. ich hab jetzt schon schuldgefühle.

aber die hätte ich bei beiden alternativen, vor die mich meine mutter anscheinend stellt. ich hätte schuldgefühle, wenn ich bei ihr bliebe - sie würde mir dauernd welche einreden (à la "wie kannst du noch so spät studieren, warum bewirbst du dich nicht") und ich wüsste selbst, dass ich sie habe (denn meine mutter gibt mir NICHTS, was mich glücklich macht, ich bin nur höflich). ich habe aber (eventuell noch größere) schuldgefühle, wenn ich jetzt einfach wegbleibe.

tja schaun wir mal.

*traurig*

gruß

sine

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