23 Januar 2007

mutter-entwöhnungs-kur

hallo

@Matilda:

matilda wrote:
und ich melde mich bald wieder mit meinen typischen matilda&ups geschichten, die ihr so mögt und die euch vielleicht ein lächeln auf's gesicht zaubern...


ich mag dich auch, wenn du keine zauberhaften lächelgeschichten erzählst. und... ich finde es hilfreich, dass ich NICHT ALLEIN bin.

:-)

@Isabel:

[...] noch ein weiteres skurriles Geschichtchen aus meiner Vergangenheit eingefallen, das ich noch erzählen darf.

Ihr wundert euch eh nicht mehr über mich?
;-)


nein tun wir NICHT. und bitte hör auf, dich zu fragen, ob du das "richtige" erzählst. ja tust du, und wenn nicht, dann hast du eben daneben gegriffen. alles, was DU schreiben möchtest und was DICH weiterbringt, gehört auch geschrieben. alles, was du schreibst, um etwas beizutragen, schreibst du jedoch nicht für dich, liebe isabel. mach dir bitte keinen kopf um mich - ich sauge schon seit langer zeit aus deinen postings im lk-forum viele ideen und natürlich auch kraft. *lächel* das werde ich auch aus den geschichten, die du hier erzählst, tun. don't ever dare you... denk nicht mal im traum daran, dass wir dich komisch finden.

oder anders gesagt: natürlich finden wir dich komisch. aber ohne etwas eigenes würde ich dich nicht erkennen können, isabel. so ist es nunmal - steh zu dem, was dir eigen ist.

tjach

noch was von (und zu) mir...:

ich bin heut wegen des schnees mit einem kollegen heimgefahren, der auch hier im selben stadtteil wohnt. er fragte, wie es mir denn so ginge in der abteilung, und ich sagte, dass es gut sei. dass ich aber auch eines tages zurück nach berlin ginge und dass ich jetzt oft an zu hause denken müsste. im laufe dieses gesprächs fragte er, ob ich nicht bald die neue kollegin werden wollte? da sagte ich, dass ich das kaum glauben würde, da ich mit der teamleaderin nicht klarkäme. da meinte er, er hätte auch bisher nur emotionale und laute wortwechsel mit ihr gehabt, ob ich das nicht gemerkt hätte? ich habe das nicht gemerkt und als ich anfing anzudeuten, dass ich gravierdende kritik erhalten hätte sowohl von ihr (der bösen chefin) als auch von meinem manager, da nannte er stichwörter, die mir die sorgen herauslockten und die wie balsam für meine wunden waren:

er meinte, sie würde einen anbrüllen. sie könnte auch zurückschlagen und man müsse vorsichtig sein. sie könne einem das gefühl vermitteln, man sei bloß dreck.

ja ich sagte ihm dann, dass ich genau deshalb mit ihr auch gesprochen hätte. ich habe nicht gesagt, sie gibt einem das gefühl, man sei bloß dreck, sondern ich habe zu ihr gesagt, sie gebe einem das gefühl, man sei scheisse. ich habe erzählt, dass ich dann einen monat später das negative gespräch hatte und dass ich fast meinen job verloren hätte. und dass ich dann auch noch mit meinem manager allein gesprochen hätte und erklärt hätte, dass meine chefin mich falsch verstehen würde und mir das wort im halse umdrehen würde. und dass ich daraufhin ein bissle mehr andere arbeiten aufgetragen bekommen hätte und weniger jobs aus IHREM themengebiet.

komisch es wundert KEINEN. sogar die frau, die jetzt hinter mir sitzt, entpuppte sich gestern als unterdrückte. ich dachte, sie sei eine der vertrauten der bösen chefin. aber sie hatte wohl einen rüffel von ihr erhalten und traute sich jetzt nicht mehr, verträge zu zeichnen. der rüffel war nämlich dahin gegangen, dass ZUERST die böse chefin zu zeichnen hätte. als ich ironisch sagte, dass ich sie verstehen könnte und dass ich auch nicht wüsste, ob ich sie vor meiner bösen chefin beschützen könnte, wenn sie jetzt meinem wunsch nachkäme, die verträge gegenzuzeichnen, lachte sie und plötzlich wusste ich, sie hat WIRKLICH schiss vor ihr.

meine ma ist nach wie vor eine bedrückende sache, sie begleitet mich. aber ich kann sie nicht mehr greifen. ich glaube, das schlimmste ist vorbei. ich glaube, meine scham darüber, dass ich meine mutter innerlich im stich lasse, war das größte problem. jetzt bin ich schon gesetzter. ich bin ein bissle wie betäubt. ich denke, das ist ok und ich glaube, das mutterthema wird sich langsam zu etwas entwickeln, zu dem ich nichts mehr sagen kann.

so wie bei dir, @matilda, kann sich noch etwas ergeben. aber DAS, worum es mir im moment geht, ist weg. es ist weg! es ist wirklich wie ein entzug. so ähnlich wie das "de-konditionieren" bei dir, @isabel.

es gibt noch kein mittelmaß - egal, was man tut, es kommt einem komisch vor. aber eines tages lebt man mit der situation und hat sich selbst darin gefunden.

ich wünsche schon einemal eine gute nacht! ich bin saumüde.

ich habe den eindruck, dieses praktikum ist eine einzige therapie - eine mutter-entwöhnungs-kur.

wie anstrengend. und die doofe böse chefin gockelt mal wieder vor mir her... heute schien sie mal ängstlich zu sein vor mir. dann wollte sie mich in ein nettes gespräch verwickeln. ich bin wieder im fokus - das letzte mal, wo ich so beliebt war bei ihr, bin ich kurz darauf schier gekündigt worden.

mir ist es egal. sie ist für mich wie ein unangepasster inhaftierter. ich halte abstand, bin höflich, spreche und akzeptiere - aber nur in grenzen. ganz sicher nicht so, wie sie es braucht. pech für sie.

gute nacht jetzt!

eure sine

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