06 Juni 2007

von Isabel am 6.6.: gefährliche Frösche

Eigentlich hatte ich es befürchtet, was passiert, wenn der Schlendrian mal einzieht und wenn auch nur für einen Abend: ich will zurzeit nicht. Ich will gar nichts arbeiten.
Ich hätte Urlaubslaune, hier ist es heiß und schwül.
Und vor mir liegt mein Statistik-Buch und sieht mich an: ein bisschen vorwurfsvoll *g*

Wie geht es euch heute?
Mir geht es heute richtig gut. Nicht dass es mich stören würde, aber die Umstände stören mich, wie es dazu kam: mein Boss ist wieder da, zurück von einer Auslandsreise.
Und wenn er hier ist, hat die gesamte Atmosphäre eine andere Qualität. Alles ist freundlicher und herzlicher. DAS ist es auch nicht, was mich stört. ;-)

Was mich stört: dass es solchen Einfluss auf mich hat, dass ich mich ohne diese auf dem Silbertablett servierte Atmosphäre offenbar nicht selber motivieren kann. Nein, ich brauche Input von außen, weil von innen nichts kommt. Hmmm ….

@matilda, mir tut ehrlich Leid, dass du Freunde hast, die dich quälen. Und auch wenn du es nicht so empfindest (oder empfinden willst) und auch wenn sich jetzt sofort ein Widerspruch löst - was verständlich wäre, wer möchte schon liebe Freunde als Qual bezeichnen? - und bei aller lobenswerten Selbstlosigkeit: ich kann gut nachvollziehen, wie (quälend) es ist:

Wenn man anderen nicht helfen kann, weil sie es nicht zulassen.
Oder sie nicht retten kann, obwohl man meinte, es wäre doch so einfach - sie müssten nur zur Vernunft kommen.
Oder sie nichts annehmen können oder gar nicht wollen oder beides.

Meine gesamte Vergangenheit ist voll von diesen Menschen. Andauernd hätte ich gemeint, ich müsste mich kümmern, schließlich hat man ja auch Verpflichtungen.
Dass sie aber oft nichts annehmen wollten, darunter hatte ich lange gelitten und die Schuld bei mir gesucht: wahrscheinlich bin ich nicht überzeugend oder nicht vertrauenswürdig.
Ich habe mich oft gekränkt.

sinnloserweise

Bei manchen trifft es einem härter, so wie bei meiner Schwester: als ihr Streit mit Frau Mama akut wurde und der Konflikt ausbrach, hab ich mich verkrochen wie eine Schnecke, die sich unsichtbar machen kann.
Beide haben versucht, mich auf ihre Seite zu ziehen und ich hab mich einfach tot gestellt. Bin nicht da. Keiner zu Haus. Ich wollte und ich konnte nicht Partei ergreifen. Alle Kalmierungsversuche scheiterten, also gab ich auf.

Mama war daraufhin beleidigt und meldete sich nicht - bis zu diesem ominösen Brief.
Meine Schwester rief mich aber täglich an und weinte. Täglich 1,5 - 2 Stunden. Täglich dasselbe Thema, sogar die gleichen Worte. Jeden Tag aufs Neue.

Egal was ich sagte, was ich tat, welche Lösungsvorschläge ich machte und was ich ihr anbot: es änderte sich nichts, mehr als 18 Monate lang nicht.
Dann gab ich auf, weil ich nicht mehr konnte. Meine eigenen Eheprobleme und Geldsorgen wuchsen mir über den Kopf, dazu hatte ich eine Anstellung mit sehr intriganten Kollegen, aus heutiger Sicht weiß ich gar nicht mehr, wie ich es bewältigen konnte, im Vergleich dazu lebe ich heute im Paradies.

Meiner Schwester sagte ich, dass es nicht mehr geht: diese Telefonate, dieses Thema, es war mir zuviel, ich bat sie, einen Therapeuten aufzusuchen, den ich nicht ersetzen kann.
Auch sie reagierte auch beleidigt. Hmm … ich bin die, die alle beleidigt, tja.

Was ich eigentlich sagen wollte, @matilda:
dein küss-den-Frosch-und-wünsch-dir-was hat dir etwas eingebracht ;-)
deiner Schwester ebenfalls und deiner Freundin einen Guru?
Das heißt: jeder was er sich wünschte? Oder was zu ihm passt?

Wünsche können auch gefährlich sein: sie könnten in Erfüllung gehen, bevor man noch dazukam, die Konsequenzen zu bedenken, ja ja.

Dass du deine Freundin nicht retten kannst, sagte @sine schon. Vll kann es sogar schaden, wenn man sich zu sehr einbringt, denke ich.
Sie wünscht sich den Wunderheiler und auch wenn er sie finanziell ruinieren sollte - oder welches Horrorszenario man sich immer einfallen lassen könnte - es ist ihre Entscheidung, die muss man ihr lassen.
Vll ist sie glücklich, ich wünsche es ihr.

Und euch alles Beste!
Aber sonst übe ich es: für heute keine weiteren Wünsche mehr.

Lieben Gruß von Isabel!

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