28 Mai 2006

von Zitro am 28.5.: Zu Eis erstarren

So ganz überraschend kommt dein Geständnis für mich nicht. Du hattest mal erzählt, dass du @C2D nicht so gern in Berlin treffen wolltest und dich bei der Gelegenheit auch tot gestellt oder zumindest die Sache mit Absicht im Sand verlaufen lassen hast. Von daher wusste ich, dass du nicht immer ALLES sagst ;-)

Gerade der Spion hatte mich aber zu der Annahme verleitet, dass oben klingeln besser sei. Mir ist es jedenfalls lieber, ich kann erst mal gucken, wer draußen steht, und dann entscheiden, ob ich antworten möchte.
Das „Zu-Eis-Erstarr-Gefühl“, wenn es klingelt, das haben wir nämlich gemeinsam. Mein gefürchteter Besucher war ein ehemaliger Nachbar. Mit der Familie waren meine Eltern sehr gut befreundet und auch nach dem Tod meines Vaters und dem Umzug des Ehepaares ein paar Eingänge weiter weg, blieb der gute Kontakt erhalten. Als ich ungefähr 14 war, ging es los, dass er alleine bei uns auftauchte, auch wenn meine Mutter nicht da war. Natürlich ließ ich ihn die ersten Male herein und es kam zu, wie man sich denken kann, Akten von sexueller Belästigung.
Ich fühlte mich ziemlich auf verlorenem Posten damit, denn schließlich hatte ich keine Beweise und traute mich nicht, es meiner Mutter zu sagen. Also ging ich dazu über, mich in Luft aufzulösen, wenn ich allein war.
Wir wohnten in einem U-förmigen Häuserblock und er konnte sehen, wenn bei uns Licht brannte oder der Fernseher lief. Also zog ich Jalousien und Gardinen zu und machte kaum Licht.

Der Spuk war längst vorbei, als ich zu Hause auszog. Trotzdem ist das Erschrecken geblieben.


Dein dreiteilieges Mutter-Epos habe ich noch nicht gelesen, deshalb an dieser Stelle noch keine Kommentare. Ich wollte nur schnell die Berlin-Story loswerden und abhaken.

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