22 Mai 2006

von Deep_Thought am 22.5.: Bauch-O-Mat, der Kugelförmige...

Alright, wenn ich jetzt unangenehme Dinge erwähne, denkt immer daran, daß Para an allem schuld ist, denn sie hat nach einer Abhandlung über Bauchgrößen und Bezugssysteme velangt.
Here we go:
Es ist völlig richtig, der Bauchumfang allein sagt exakt Null über das Aussehen einer Person aus. Erst die Proportionen des Körpers als Ganzes und die Relation des Bauches dazu geben uns einen Anhaltspunkt. Dazu kommt noch, daß Leute selbst bei gleicher Größe und gleichem Bauchumfang dick oder dünn aussehen können.
Um das etwas zu quantifizieren definieren wir den Bauchquotienten b als das Verhältnis zwischen Bauchumfang u und Körpergröße l: b = u/l. Ich habe gerade mal nachgemessen, und bei mir ist u = 0,97m und l = 1,93m, d.h. b_dt = 0,5. Da meine Süße mir dauernd erzählt, daß ich viel zu dürre sei, können wir das vielleicht als untere Schranke für b festhalten.
Para hat ihre Maße ja auch preisgegeben (selber schuld, jetzt wird gnadenlos gerechnet, gnihihi!) mit l = 1,83m und u = 0,97m, also ist b_para = 0,53. Da das laut eigener Aussage nicht zu dünn und nicht zu dick ist, haben wir hier vielleicht einen Wert im Mittelfeld.
Wer hat sich noch geoutet? Ah ja, Zitro mit "90 fast erreicht". Also sind wir mal großzügig und veranschlagen u = 0,89m. Bei Deiner Körperlänge weiß ich net so genau, das waren glaube ich 1,55m. Ok, u = 0,89m, l = 1,55m -> b_zitro = 0,57.
Bleibt noch meine Süße (die mich heute abend ob der Blasphemie sicherlich wieder schlagen wird, aber im Dienste der wissenschaftlichen Wahrheit ist mir kein Opfer zu groß) mit etwas vagen "mehr als 90 cm". Na, sind wir auch hier großzügig und veranschlagen u = 0,91m, l = 1,75m -> b_sine = 0,52.

Ok, nochmal zusammengefaßt und nach Größe sortiert:

b_dt = 0,5
b_sine = 0,52
b_para = 0,53
b_zitro = 0,57

b_ziro ist am ungenausten, denn ich habe weder für u, noch für l die exakten Zahlen. Meine Süße hat auch mit der totalen Wahrheit gegeizt, also mußte ich u schätzen.

So, nun zu den Bewertungen:
Übereinstimmend scheint festzustehen, daß ich zu dünn bin.
Sine und Zitro sind der Meinung, ihren Bauchumfang deutlich reduzieren zu müssen. Para, die zwischen den beiden liegt, meint, nicht zu dünn oder zu dick zu sein, aber trotzdem wie ein Kastanienmännchen auszusehen (kugelrund mit Streichholzgliedmaßen).
Das ist ein logischer Widerspruch, der mich aber nicht weiter verwundert. Frauen halt...
Aus dem Blickwinkel eines natürlich streng logisch denkenden Mannes *hüstel* siehst Du auf Deinen Hochzeitsfotos aber wirklich exakt nicht zu dünn und nicht zu dick aus, deshalb ignorieren wir das Kastanienmännchenstatement und gehen von ersterem als Arbeitshypothese aus.
Soweit ich mich erinnern kann, sah Zitro bei unserer letzten Begegnung auch nicht wahnsinnis voluminös aus, was zusammen mit dem ungenauen Wert für b also durchaus auf einen meßtechnischen Ausreißer hindeuten kann. B_zitro ist daher vielleicht deutlich näher an den anderen.
Interessant ist deshalb jetzt insbesondere, daß alle b eng beieinanderliegen und trotzdem schon große Unterschiede in der Wahrnehmung da sind. Besonders fällt dabei auf, daß bei sine und Para eine Diskrepanz in der Wahrnehmung da ist, die sich im Bauchquotienten so nicht unbedingt widerspiegelt.
Daraus folgen mehrere Dinge:
(1) Trotz einheitlicher Meßverfahren ist das Aussehen immer noch eine primär subjektiv bewertete Größe, die sich nicht vollständig objektiv quantifizieren läßt. Wie auch. Das ist also nicht weiter überraschend.
(2) Der Bauchquotient scheint kein optimales Maß zu sein, da eine nur geringe Veränderung schon eine große Wahrnehmungsverschiebung bewirkt. Vermutung: Der Zusammenhang zwischen Körpergröße und Bauchumfang ist vielleicht nicht linear, sondern quadratisch. Das ist relativ plausibel: Der Mensch ist angenähert ein Zylinder. Um die Körpergröße zu verändern, ist Wachstum in einer Dimension erforderlich.
Um den Bauchumfang zu verändern, ist Wachstum in zwei Dimensionen erforderlich. Eigentlich reden wir dann von der Fläche des Bauchquerschnittes, und die hängt natürlich quadratisch vom Radius ab.
So gesehen ist unser hier definiertes b nur eine lineare Annäherung an einen Zusammenhang höherer Ordnung und damit nur in einem begrenzten Bereich aussagekräftig. Wenn wir diesen Bereich verlassen, verliert b seine Bedeutung.
Insbesondere sollte man vielleicht deshalb den Bauch_umfang_ nicht überbewerten.
(3) Wir haben vier verschiedene Leute mit völlig unterschiedlichen Maßen und (schenkt man den Gerüchten, daß ich eine Dame wäre, verdientermaßen keinen Glauben) verschiedenen Geschlechtern und bekommen doch so einheitliche Zahlen für b, daß die Vermutung naheliegt, daß unsere Definitionen von "dick" und "dünn" völlig kleinkariert sind, da wir uns praktisch alle innerhalb der selben Klasse von Bauchquotienten befinden.
Insbesondere die letzte Aussage finde ich sehr tröstlich, denn sie zeigt, daß wir unserem Bauchumfang vielleicht nicht sooo viel Bedeutung zumessen sollten (siehe (2)).

Fazit: Ich denke, besonders die letzten beiden Punkte führen uns auf die richtige Spur, nämlich, daß wir einen quadratischen Zusammenhang zwischen Körperquerschnitt und Körperlänge haben. Das ist aber Thema für eine gesonderte Abhandlung, zu der ich gerade keine Lust habe.

So, nun dürft ihr mich schlagen, aber sine hat schon Erstprügelrechte angemeldet, also schön anstellen.

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