25 Mai 2006

rückblick teil 2

... weiter zu "diesem gedanklichen befreien"

hm

ich habe also nachgedacht, aber ich fand das nachdenken selbst schon schön. ich konnte endlich mal die last der verantwortung beiseite lassen, einfach mal sagen "aha und soso", ohne dass ich es morgen entweder als problem gemeistert haben muss oder damit weiter leben muss. ich habe einfach endlich eine bürde abgelegt und das nachdenken über meine nöte in der form einer rückschau oder erinnerns ist ja doch GANZ wesentlich einfacher als wenn man das problem auch tatsächlich und aktuell HAT.

ungläubig habe ich als ergebnis meiner gelegentlichen flashbacks aber nie etwas gefunden, wo ich mir etwas vorzuwerfen hätte. mein gott, immer war ich unsicher gewesen, dauernd habe ich fehlersuche betrieben, habe gleichzeitig meinen charakter als auch mein berufliches know-how gefordert und zu fördern versucht, immer und wirklich immer auf das ziel bedacht, nicht die ganz großen fehler zu machen, die ich selbst bei anderen verachte.

und ich habe keine fehler gemacht. was mir vorgeworfen wird von meinen mandanten kann ich nicht nachvollziehen, ich finde es sogar teilweise spiegelverkehrt zu dem, was war. es handelt sich nicht um missverständnisse meiner mandanten, sondern um stilblüten ihres charakters, ihrer prioritäten, die nunmal mit den von meiner standesehre vorgegebenen prinizipien und meinen eigenen prinzipien in vielerlei hinsicht UNTERSCHIEDLICH sind.

ich beurteile mein verhalten als anwältin danach, was ich für vorgaben hatte beruflich und in mir selbst. meine einzige schwachstelle ist und bleibt, dass ich es mit rechnungen nicht so ernst genommen habe und auch in dem letzten jahr, in dem ich mit monsieur rechnungs-mäßig tierische bemühungen unternommen hatte, um mein problem mal in den griff zu bekommen, letzten endes sachen produziert habe, die nicht so ganz leicht zu verstehen sind. dahinter steht mein eigenes "lack of understanding". dies wußte ich, aber selbst wenn ich mich dann nochmal auf meine vier buchstaben setze und nachprüfe, was ich denn bloß in dreiherrgottsnamen für aufstellungen über fremdgelder, gebühren, zinsen und teilzahlungen gemacht hatte, dann habe ich noch zu keinem zeitpunkt jemandem geld weggenommen. ich habe IMMER alles, was ich hatte, ausgekehrt an fremdgeldern und ich habe halt im großen ganzen unheimlich vielen leuten jahrelange zahlungsziele eingeräumt und dann nicht mehr eingefordert, sondern die sachen verjähren lassen. und ich habe rabatt gegeben. kaum dass ich die euros, die ich selbst brauchte, mal einen monat hatte, habe ich von meinen honorarverträgen am ende rabatt gewährt (gründe waren entweder, dass der mandant ausnahmsweise mal pünktliche ratenzahlung geleistet hatte oder dass ich neue mandate angenommen hatte, die in einer zeitlichen häufung anfielen, dass ein normaler mensch diese gebühren kaum bezahlen konnte. meine honorarverträge im strafvollzugsrecht lagen ja etwa 5 - 10 mal über dem lächerlichen gebührensatz - 90 € -, den das rvg vorsieht, also konnte ich da auch was nachlassen.).

das ist für mich nichts, was ich belächle. aber ich HABE mein problem, gelddinge ernst zu nehmen, längst auf meiner to-do-liste, ich studiere nämlich bwl (!) und widme mich dort dauernd und mit echter überwindung, die zum glück stetig geringer wird, zahlen, geldern und effizienzfragen.

*lach*

das gute an diesen to-do-listen oder auch an prioritätenlisten, die man einhält, ist: man kann im inneren ruhig bleiben, wenn man an ein problem denkt, denn man ist dabei, es zu lösen.

hmm

das studium in meiner wahrnehmung also ist problemlöser im sinne eines andauernden prozesses und gleichzeitig auch problemlöser im sinne eines werkzeugs, dass ich benutzt habe und dass in manch einer hinsicht bereits zu erfolgen und problemlösungen geführt HAT.

übrigens ist ein netter side-effect, dass ich ein mit monsieur's leben vergleichbareres leben habe durch das studium.

zugegeben hätte das auch fehlschlagen können. denn monsieur hat(te) bei weitem weniger semesterwochenstunden zu erledigen und war in seiner computerzockerei in ganz anderen welten zu hause als jeder, den ich kenn.

ich habe das zu ignorieren begonnen, also ich habe monsieurs welt versucht zu ignorieren. ich wußte, dass ich im leben schon x-mal auf die nase gefallen war damit, dass ich nur das, was wirklich etwas mit MIR zu tun hat, annehme und darauf baue in einer partnerschaft. denn in allen fällen ist es dabei geblieben, dass mein jeweiliger partner sein ding weitergemacht hat und gleichzeitig behauptet hat, von meinem leben "erdrückt" zu werden und / oder sich immer weiter aus dem gemeinsamen beziehungsleben zurückgezogen hat.

meine beste freundin meint deshalb vielleicht auch immer, ich sei einfach zu gutmütig, alle partner hätten mich nur ausgenützt.

das sehe ich nicht so, dass sie diesen eindruck hat, verstehe ich auch nicht wirklich. wie gesagt: für mich treffen menschen aufeinander und schauen, ob sie es miteinander aushalten. vielleicht hätte ich es mit einem computerzocker auch gut ausgehalten, zumal der zocker ja immer wiederkehren kann, werde ich das nicht ausschließen.

hmpf

also nochmal ein anlauf:

fazit: studium ist gut für mich, ich habe mich entwickelt, alle privaten beziehungen sind im lot.

so

nu ist gut mit rückblick.

ist jedenfalls einiges wesentliches gesagt worden, was für mich als rückblick zu nennen ist, auch wenn das thema nur "studium" lautete.

gruß

s.

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