21 Mai 2006

fliegen und landen

hallo isabel

Es gab eine Zeit, da war ich gezwungen, mich völlig neu zu orientieren. Und so beneidenswert es klingen mag für den Nicht-Betroffenen, noch mal ganz von vorne anfangen zu dürfen und dennoch nicht unerfahren dabei zu sein, so ist es doch – für den Betroffenen – ein Drahtseilakt, ein Marathon im Schwimmen, eine Erstlingsflug ganz ohne Hilfe.

Der Landeanflug war ein Leben auf Sparflamme, ich existierte nur noch, mechanisch, wunschlos, nur von einem Tag zum anderen schleppend in der Hoffnung den Tag zu überleben, es wäre ein ganz handfeste Depression daraus geworden – vermute ich – wenn es nicht geschehen wäre, dass ich durch den neuen Job in eine Gesellschaft gekommen bin, die ich in ihrer Besonderheit bislang noch nicht kannte.


oh weh es ist zwar heroisch, wenn man etwas wagt, aber deine beschreibung zeigt die anstrengung, die damit verbunden ist und ggf. auch, dass es etwas "kostet", und sei es die vergangenheit.

deine erzählung erinnert mich stark an @matilda's situation.

ich frage mich, ob ich nicht auch schon sehr viele male "geflogen" bin. mir schwebt aber EIGENTLICH ein anderes bild vor:

ich wähne mich weiterhin im flug. ich bin einst, als ich im lk-forum mit mir selbst beschäftigt war *erinner*, "gesprungen" um frei zu sein. ich wollte frei sein von meinen vielen "gewichten", die ich mir selbst an meine füße und an mein herz gehängt hatte und auch frei sein ZU etwas. ich wollte, dass sich etwas ändert, und - so ähnlich wie du es gesagt hast, @isabel - die zukunft sollte ungewiss sein.

für mich aber war und ist (!) das große kunststück, nichts mehr zu tun "um zu". damit meine ich, auch der flug an sich sollte keine angelegenheit sein, die ich NICHT wollte, sondern der flug selbst war die zukunft.

vielleicht bin ich in diesem sinne noch nicht am boden angekommen bei meinem numehr *ähm nachdenk* schon über 1 jahr währendem flug.

ich hatte einige befürworter, die mich unterstützt haben darin, alles (!) zu tun, was mir beliebte, wenn ich bloß meinen herrn selbstzweifel endlich loswerden würde. der eine war mein psychotherapeut, der immer nur zu lächeln anfing, wenn ich sagte, dass ich aber WIRKLICH NICHT WISSE, wohin das alles führen würde dann und dass ich ehrlich gesagt die ahnung hätte, als napoleon-verschnitt mein restliches leben zu fristen und mich dem größenwahn zu verschreiben...

weitere befürworter waren meine freundin, später monsieur. indirekte befürworter treffe ich immer noch, alle sind erfreut, dass ich "funktioniere", und zwar in einem angenehmen sinne: ich darf mein ding machen. diese menschen, die mir jetzt zustimmung oder sonst irgendwie etwas beflügelndes geben, segnen in meinen augen meine entwicklung im nachhinein mit ab.

tjach

also es kann gut sein, dass ich naiv bin und auch mal langsam mit dem landen beginnen sollte.

*herr selbstzweifel kommt mit klobigen schritten wieder angerannt und will seinen platz einnehmen*

kurze aufzählung, wann ich in letzter zeit gedacht habe, dass es schon komisch ist, dass ich den "ganzen weg" gehe, nur das ziel mag ich nicht erreichen:

- scheuklappenproblematik: alles richte ich mir angenehm und bereichernd ein, aber ich grenze auch aus und könnte behaupten, meine welt ist ein mikrokosmos geworden.
- job: mein schreibbüro ist am start, aber ich trödele das bedrucken meiner flyer hinaus und habe keinen fitzel werbung gemacht.
- job: mein schreibbüro ist am start (dito) und ich habe diese sehr nette und irgendwie scheinbar zugängliche, interessante und irgendwie in meiner wahrnehmung als möglicher wichtiger pol in meiner selbständigkeit scheinenden dozentin kennengelernt, die den kurs "office management" geleitet hat. ich habe ihr schon gesagt, dass ich sie bestimmt anmaile, weil ich den einen titel von dem buch haben möchte, das sie uns empfohlen hat. der titel fehlt im skript, alles schön, ich kann also mailen. und mit der e-mail möchte ich zugleich ein "gespräch" anknüpfen, sie fragen, wie sie zurechtkommt und ob ich nicht auch beraterin werden kann wie sie und überhaupt, wie man eigentlich an geld rankommt im bürobusiness, sie ist doch auch so etwas wie eine "externe", die immer nur mal hineinschnuppert. aber... ich trau mich nicht!
- job: ich wollte zum 1. april bewerbungen schreiben bis der arzt kommt, aber jetzt ist der mai fast um und ich habe mich pünktlich ab dem 1. april um das bewerben zu drücken begonnen (wohingegen ich VOR dem termin schon bewerbungen gestartet hatte... hm).
- sport: *ohne worte* oder na gut, ein link zu einem online-test, den ich gestern gemacht habe und wo ich meinen bauchumfang messen sollte. ich habe mehr als 90 cm bauchumfang und meine neueste idee ist, den bauchumfang zu kontrollieren und kleiner zu bekommen.

hm hm...

*denk*

ach leutz, ich denke, jedem das seine. ich flieg noch ne runde weiter!

*gg*

*verlässt den platz vorm compi und geht joggen*

bis bald

gruß

sine

p.s.: sorry wegen der layout-veränderungen, ich bin einfach jemand, der dauernd was verändert. im real life rücke ich meine wohnungseinrichtung mal so mal anders hin, und webseiten sind vor mir offensichtlich ebenfalls nicht sicher. mein eigentliches bemühen geht in hinblick auf letzteres dahin, die lesbarkeit zu erhöhen. ich kann (und will) aber nicht die kursivschrift bei den posts, die nicht von mir geschrieben wurden, revidieren. als ersten versuch habe ich arial eingestellt, weil times new roman zwar schön ausschaut, aber auf einer webseite irgendwie leider schmuddelig wirkt (find icke).

naja also sorry ;-)

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