20 Mai 2006

von Isabel am 20.5.: Über Entsorgung und paradiesische Zustände

Ganz unabhängig von den (parallelen) Erkenntnissen zur Traumtheorie als Entsorgungstheorie, fiel mir noch C G Jung ein, der sich damit beschäftigte. Es ist also wissenschaftlich begründet, was hier steht! (falls eine wissenschaftliche Untermauerung einen beruhigenden Effekt haben kann? @para …)

Mir gefällt diese Theorie sehr gut (mit Freud, dem alten Chauvinisten, kann ich nichts anfangen) und sie scheint mir so schlüssig: das Gerümpel, das sich ansammelt und dem tagsüber wachen Geist zu banal erscheint, um sich damit zu beschäftigen – um es so im wachen Zustand zu entsorgen – wird nachts entsorgt, und alles gleichzeitig, daher das wilde Durcheinander.

So auch die Entsorgung der Exen (da mal ein Finger, dort ein Haar … *gg*), weil im Traum alles möglich und alles erlaubt ist und man sich richtig baden kann in diesen anarchischen Zuständen! Ich find’s toll ;-)

Und versuche von ungesteuerten und unsteuerbaren Zuständen einen Schwenk zu den (sehr steuerbaren) Tagträumen hin zu einer Realität, die manchmal Zustände und Erlebnisse bringt, die man sich nicht einmal in IRGENDEINEM Traum gewünscht, erhofft, ersehnt hätte und damit

zu sinchens Geschichte.

und auf den Eso-Tanten-Ausdruck, und auf Feingefühl und der Gabe, Assoziationen zu bilden und auf die Frage, ob es das Paradies denn gibt.

denn @sine: du hast schon einen Punkt bei mir getroffen. Über Melancholie und ihre Ursachen ließen sich noch mehrere Seiten füllen – das vll ein anderes Mal, sonst ufert das jetzt zu sehr aus –

doch wenn die Überlegungen über Sicherheit und Scheuklappen bis hin zu dem Versuch, mit dem Herzen zu sehen, gehen, und noch weiter bis zur Neuentdeckung von Qualitäten, die jede Erfahrung in Frage stellen und vorbei an den verpassten Gelegenheiten, wie bei deiner Kundin

kann mir noch jemand folgen – sry für das Durcheinander – ich komme auf den Punkt:

dann glaube ich zu wissen, warum ich das Glück als solches als etwas Seltenes und Wunderbares und so Unglaubliches erlebe, wie an den letzten Tagen:

denn, das wage ich zu behaupten, ich habe es gesehen, ich durfte es kennen lernen. Das Glück, das Paradies, egal, wie man es nennen will. Es zeigte sich nur kurz, so im Vorübergehen, als wenn man durch Zufall und nichts weiter ahnend ein Loch im Zaun zu einem geheimen Garten entdecken würde, den jeder sucht, den aber niemand findet (und wenn, dann hält er es geheim) und der zum Mythos wurde.

Es gab eine Zeit, da war ich gezwungen, mich völlig neu zu orientieren. Und so beneidenswert es klingen mag für den Nicht-Betroffenen, noch mal ganz von vorne anfangen zu dürfen und dennoch nicht unerfahren dabei zu sein, so ist es doch – für den Betroffenen – ein Drahtseilakt, ein Marathon im Schwimmen, eine Erstlingsflug ganz ohne Hilfe.

Der Landeanflug war ein Leben auf Sparflamme, ich existierte nur noch, mechanisch, wunschlos, nur von einem Tag zum anderen schleppend in der Hoffnung den Tag zu überleben, es wäre ein ganz handfeste Depression daraus geworden – vermute ich – wenn es nicht geschehen wäre, dass ich durch den neuen Job in eine Gesellschaft gekommen bin, die ich in ihrer Besonderheit bislang noch nicht kannte.

Das war mein großes Glück und es ist nicht übertrieben zu sagen, es war meine Rettung, ganz offensichtlich sollte ich gerettet werden, selbst war ich dazu nicht mehr imstande.

Doch diese Gesellschaft war nicht von Dauer – nach getaner Arbeit zerstreute sich die Gruppe in alle Richtungen. Eine Zeit lang hält man noch Kontakt, bis er immer weniger wird und sich schließlich, da es keine gemeinsamen Projekte mehr gibt, ebenso zerstreut.

Oder auch nicht, wenn man daran festhält. Aber die Qualität ändert sich, und auch das Glück. Es ist nicht festzuhalten, es kommt nur dann, wenn man es am wenigsten erwartet und schwindet schnell, wenn es erzwungen werden will.

Wie die Liebe?

Dieser besondere Tag gestern ging noch weiter:

Am Bahnhof drückte mir eine Mutter ihr Baby in die Hand. Ein blondgelocktes Mädchen im rosa Jäckchen, vll vier oder fünf Monate alt.
Sie hetzte hinter dem Zweijährigen her, der sich flink und gefährlich nah den Schienen zubewegte.

Also stand ich da, das Baby auf dem Arm, es sah mich interessiert an. Es hatte alte Augen. Kennt ihr das? Wenn kleine Kinder schon so schauen, als hätten sie so viel gesehen, es ist ganz seltsam zu betrachten.

Da erinnerte ich mich an eine Freundin (die ich auch schon ewig nicht mehr sah, ich sollte wirklich mehr an meinen Kontakten arbeiten), die mir erklärte, wie einfach und einleuchtend und logisch es doch ist, dass Seelen wandern.

Zuviel Eso?

Sie fragte mich, als ich kritisch fragte, wo hier die Logik sei, wie es denn sonst sein könnte, dass manche Menschen schon so abgeklärt und talentiert auf die Welt kommen können, ohne dass die Eltern diese Talente hätten oder sie überhaupt zur Kenntnis nehmen bei dem Kind?

Bei manchen zeige sich auch großes Talent, ohne das es gezielt gefördert werden musste, und andere wären doch so neu und unbedarft.

Darauf hatte ich dann auch keine Antwort.

Hier ein >cut< - muss das jetzt mal ordnen …

Und grüße auch ganz lieb *knuddel*

Keine Kommentare: