13 Februar 2007

stark gemacht für mich selbst

hallo

erstmal muss ich versuchen, etwas LOSZUWERDEN...: ich platze noch. ich platze noch vor glück. es tut richtig weh, ich kann es kaum von einem depressionsschub unterscheiden! ich werde (vermutlich zwar nur, aber ich denke jetzt mal so, wie man sich wünsche denken soll, und lasse das "vermutlich" weg) ein sehr schönes zeugnis bekommen und mein chef.... *tataaaa* ... setzt sich zudem dafür ein, dass ich in berlin die halbtagsstelle bekomme!!!

ich möchte mal kurz und hoffentlich nicht allzu enervierend in der detailliertheit, die vermutlich so leicht niemand spannend findet außer mir nun einmal, beschreiben, was für mich heute der - wie man bei ei sagt - "challenge" war: ich habe mit meinem chef gesprochen, weil ich heute mein sogenanntes "urlaubs-scheckbuch" erhalten habe. da haben sie doch glatt vergessen, mir die vier tage abzuziehen, die ich in der ersten januarwoche genommen hatte... das beflügelt ungemein und ich habe mich keck vor meinem manager aufgebaut und gesagt, ich müsste mit ihm mal über meinen urlaub sprechen.

ha!

so ähäm, jetzt kommt der "challenge" aber gleich erst noch, das war jetzt nur mal so der anstoß zum restlichen gespräch. dank der nun noch im urlaubs-scheckbuch enthaltenen FÜNF (!) urlaubstage ist donnerstag nächster woche mein letzter tag. unglaublisch!!!!

*innerlich am kreischen und hyperventilieren*

jaaa, wie schnell doch die zeit vorbei gegangen sei, oh ah uh. und wie es denn laufen würde mit "berlin"? "berlin" ist natürlich die ei-location (neiiiin, wir sagen nicht "filiale" dazu, sondern "location", klaro ^^ ) in berlin, und "laufen" tut in "berlin" natürlich meine bewerbung um eine halbtagsstelle oder um einen job als werksstudentin.

ich also erzählt. und zwar (achtung, jetzt kommen die ganz ganz vielen details!) so:

erstmal der kloß im hals und meine innere bange frage, ob ich es irgendwie diplomatisch formulieren sollte oder am ende sogar noch als erfolgsstory darstellen sollte... ohne ergebnis! immer und immer wieder bin ich entsetzt, was mir so an wahrheiten entfleucht, immer nehme ich mir vor, es mir doch das nächste mal wenigstens GENAU zu überlegen, was ich denn sagen will und was nicht... und dann steht man aber manchmal da und es fällt einem halt einfach ums verrecken nichts ein, was man jetzt sagen WILL außer halt eventuell, dass man die wahrheit sagen könnte. oder schweigen! aber geschwiegen hatte ich doch schon... weil ich mir in meinem inneren die frage stellte, ob ich es jetzt schaffen würde, mich EINMAL NICHT UNTER WERT zu verkaufen?

aussichtslos, ich meine: aussichtslos, dass ich es als erfolgsstory darstelle, solange die sache nicht im kasten ist. mir ist lieber, ich bin ehrlich und bitte um hilfe, als dass ich mich aufmuskele und mir begeistert selbst auf die schulter klopfe und am ende hat weder mein gegenüber was davon, noch ich... denn die schauspielerei macht mich schon leer und dumpf, während ich nur darüber nachdenke, ob ich sie walten lassen will.

ok dann... kontrolliert und sparsam die wahrheit sagen, sine!

ok

hm

ich hab also geantwortet, dass ich mich gemeldet hätte bei herrn v. (was ich alles weggelassen hatte bei dieser info: dass ich mir vor meiner einwöchigen krankschreibung gemeldet hatte, dass ich ihn nicht persönlich erreicht hatte, dass ich eh saumäßig nervös gewesen war vor 10 tagen, als ich mich gemeldet hatte, und was es doch alles für eine irrsinnige sache sei, sich bei dem zu melden, der mich mit den worten "ich hasse juristen" begrüßt hatte, noch bevor ich im august letzten jahres mein "guten tag" ganz ausgesprochen hatte und die tatsache, dass ich mich bei ihm als praktikantin beworben hätte... und dass es ein noch viel größerer irrsinn sei, dass ich mich bereits um diese tätigkeit bemüht hatte, beVOR ich das ok von meinem manager und meiner bösen chefin gehabt hatte - einfach nur, weil ich mir keiner schlechten arbeitsleistung bewusst war und auch, weil ich als anwältin eines gelernt hatte, und das war gewesen, dass ich überall und auch in der miesesten situation einen fuß in der tür lassen sollte bzw. einen fuß in die tür hineinbekommen muss.).

und dass herr v. gesagt hätte, er nähme mich nicht (*aaaaaaaarrrrrgh* ich depp!!! *haarerauf* und *herz-aus-der-brust-reiss*... wiesoooooo wiesoooooo sage ich immer etwas negatives über meine situation??? sine... *entsetzt-guck*). he, ich hab es dann geschafft, zu lächeln - ja, juhu, ein kleines bißchen schauspielerei! juhu, vielleicht denkt er, es gibt daran etwas zu belächeln!

"nicht?" und ich habe glück, er glaubt es nicht. ich sage: "ja er sagt, er hat keinen bedarf und braucht derzeit niemanden." (nochmal *aaaaaaaarrrrrgh* ich depp!!! *haarerauf* und *herz-aus-der-brust-reiss*... wiesoooooo wiesoooooo sage ich immer etwas negatives über meine situation??? sine... *entsetzt-guck*... denn ich wollte doch JETZT nicht mehr etwas sagen, was ich am ende wieder entkräften muss, damit kein negativer eindruck verbleibt!)

mein manager grinst und ich sehe ihm an, dass herr v. seiner ansicht nach mir gegenüber unehrlich war. ha! das weiß ich auch! gut, ich also gesagt: "naja, aber er hat mich weiterempfohlen"

uuuuooooh... shit! an dieser stelle war das gespräch zu meinen ungunsten umgeschlagen, mein manager lachte nämlich hohl und meinte, naja, aber es gäbe noch eine andere chance als den herrn v.

ich gab also gas und warf ein, dass herr v. seine empfehlung sogar mit einem namen geschmückt hätte, und dass ich diesen namen - nämlich herrn p. - bereits angesprochen hätte.

"jaaa!" meinte mein chef, "den herrn p. meinte ich auch mit der formulierung, es gäbe noch eine zweite möglichkeit! und?"

ja, herr p. wolle sich jetzt dafür einsetzen, dass ich zu ihm komme und würde sich jetzt darum bemühen, dass seine chefin - frau n. - eine halbtagsstelle für mich bewilligt.

klingt das gut? ja klingt super! ich war aber verunsichert und glotzte meinen chef unglücklich an. ich nickte mit dem kopf in den hinteren teil unsere großraumbüros, denn frau n., die chefin von meinem hoffnungsvollen kandidaten herrn p., sitzt in stuttgart hier bei uns im büro (hinten).

"oh, das ist ja erfreulich!" ich hab gedacht, ich hab mich verhört: mein manager fand es erfreulich, dass ich eine halbtagsstelle bekommen sollte? ich hatte ja schiss gehabt, er hätte vorbehalte gegen eine richtige einstellung und würde nicht SO hinter mir stehen. aber... doch! mein chef fügte nämlich hinzu: "das ist gut, dann werde ich frau n. mal darauf ansprechen und mich auch darum bemühen, dass das klappt!"

*oh*

und "oh" sagte ich auch, und: "ja das wäre sehr nett, vielen dank". ich sagte es möglichst unaufgeregt und dennoch nicht uninteressiert (aaaah wohldosiertes interesse, da bist du ja wieder) und trollte mich, als wäre es für mich ziemlich selbstverständlich, dass mein chef sich nun auch persönlich wegen der sache ins benehmen setzt.

so

und was ist daran so interessant?

daran ist SO INTERESSANT, dass ich mit meinem therapeuten sehr häufig besprochen hatte, dass ich MICH immer schlecht darstellen würde und dass ich "das gute" nicht annehmen könnte und dass ich mal für mich selbst kämpfen müsste, nicht (nur) für andere.

ich habe es versucht, und es war nicht gerade so gelaufen, als ob es perfekt gewesen wäre - aber...: es hat doch irgendwie geklappt!

juhu

puh

und nun bin ich müde

traurig und glücklich

also ein bißchen so, wie ihr gerade diskutiert, matilda und isabel...:

isabel wrote:
dass [...] das, wovon man sich am meisten fürchtet, was die größte Angst verursacht - wenn es eintritt, alles noch schlimmer machen würde - schließlich dazu beiträgt, dass man sich besser fühlt, sobald es passiert.


ich glaube, freude und glück liegen nicht an entgegengesetzten polen der wahrnehmung. zumindest bei mir nicht, ich alter kummerhaken! *g*

gruß

sine

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