05 Februar 2007

von Matilda am 5.2.: ohne netz und doppelten boden

ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

meine gedanken fahren in meinem müden hirn karussell ohne ende.

du fragst dich, @isabel, wie's wohl war, mein um-die-häuser-ziehen, und ich wünschte, ich hätte eine antwort auf deine frage. eine, nicht tausend, unaufhörlich wechselnde.

eines ist klar: ich hatte mich schon lange nicht so lebendig gefühlt. mir ist, als sei ich 96 stunden lang ununterbrochen achterbahn gefahren. keine ahnung, wie lange es wohl dauern wird, bis ich alle diese eindrücke, emotionen, bilder geordnet habe. meine erwartungen an das wochenende sind, obwohl sehr hoch, bei weitem übertroffen worden.

*hm

das nächste kapitel der unendlichen geschichte, die vielleicht nie angefangen hat, vielleicht nie enden wird, vielleicht nur in meiner fantasie exisitiert, bzw. im lk-forum: der casanova hat sich der süssen matilda wieder einmal gefährlich genähert! manche dinge ändern sich nie. er sieht immer noch lecker aus (wird der mann jemals älter?), er ist immer noch unglaublich charmant (gibt der mann jemals auf?) und zwischen uns ist noch immer etwas, das sich kaum definieren lässt, aber zweifellos mit einer extremen anziehungskraft und einer grossen sympathie zu tun hat. wir hatten uns fast ein jahr nicht gesehen, aber als er vor mir stand und mir in die augen sah, kam es mir so vor, als hätten wir uns gestern erst getrennt. wisst ihr, wie das ist, wenn ihr jemandem in die augen seht, die blicke verankern sich ineinander, ihr lächelt und euch wird heiss und gleichzeitig spürt ihr eine gänsehaut auf dem rücken? so hat es sich angefühlt, und gar nicht, als wären kontinente, ozeane und 50 wochen zwischen uns gewesen. zum abschied hat er mich angelächelt, mich provokativ auf die mundwinkel geküsst, meine hand gehalten und dabei mit dem daumen meine handfläche gestreichelt. eine stunde später hat er mich mit einem anruf aus dem schlaf gerissen, ich hab aber nicht abgenommen, am morgen hat er mich wieder angerufen, und mir mit weicher stimme gesagt, dass ich nicht alleine hätte nach hause gehen sollen, und dass wir uns unbedingt bald wiedersehen müssten, in aller ruhe, am besten ein ganzes wochenende lang, in seinem neuen haus am see...? das ist nun alles schon so lange her (fast zwei jahre seit dem verregneten nachmittag in meiner mansarde) und doch, wenn er dann da ist, kommt es mir so vor, als wären wir uns gestern erst so atemlos nahe gewesen. damals war ich rettungslos verloren, und ich erinnere mich klar und deutlich an den scharfen, nur langsam abebbenden schmerz nach seiner abreise. die bemerkung eines gemeinsamen freundes am rande dieser erneuten begegnung: "du warst immer schon süss aber jetzt bist du unwiderstehlich - pass auf dich auf!"

ehe es zu diesem emotionalen wiedersehen kam, hatte ich schon viel zeit mit dem feschen jüngling aus dem süden verbracht, der mir nach wie vor sehr gefällt und von dem ich nun nicht genau weiss, wie ich ihn sehen soll: als guten freund? nicht wirklich, nachdem wir atemlos entdeckt haben, dass unsere hände perfekt gleich gross sind und es fast unmöglich war, sie nicht staunend aneinander zu halten, nicht, nachdem er mich in den schlaf gewiegt und morgens mit einem kuss geweckt hat. nicht mehr. aber verliebt bin ich wohl auch nicht... jedenfalls fühlt sich das normalerweise anders an... ausserdem hat er eine freundin (die er zwar nicht wirklich liebt, aber auch nicht verlässt, jedenfalls bisher - ich sage ihm schon seit monaten: "eines tages wachst du auf und die zeit ist reif und du triffst eine entscheidung", er guckt dann zweifelnd und meint "na, hoffentlich"). als er mich am nächsten abend zum -zigsten mal gefragt hat: "woher nehme ich nur die entschlossenheit, sie zu verlassen, wie lasse ich die bombe platzen?" habe ich ihm eine vollkommen verrückte antwort gegeben, ich habe keine ahnung, woher die eingebung stammte, aus meinem kopf nicht, denn sie war vollkommen hirnlos, hat ihn erst zum lachen veranlasst und dann, nach einem blick in meine augen, dazu den blick zu senken und meinem für eine ganze weile auszuweichen... ich habe es fertig gebracht, ihm in die augen zu sehen und zu sagen: "du willst eine bombe platzen lassen? kannst du haben: lass uns ein kind zusammen kriegen, und dann heiraten wir!"

wo, bitte, kam das her? warum habe ich es nicht als scherz abgetan, so lange das noch möglich gewesen wäre, sondern ihn davon überzeugt, ich meinte es ernst? warum muss ich dauernd daran denken? und warum, vor allem, sagt mir mein instinkt immer noch, ich hätte das richtige gesagt, obwohl er sich nach diesem outing vollkommen distanziert hat, und sogar die anderen davon überzeugt hat, einen tag früher abzureisen?

vielleicht, weil er mich in dieser nacht zwar nicht berührt hat, aber mit "unserem" lied einschlafen wollte, vielleicht, weil er es auch beim aufwachen hören wollte, vielleicht, weil das letzte, was er zu mir gesagt hat war: "ich bin heute morgen aufgewacht und habe eine entscheidung getroffen" -

matilda


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