06 Februar 2007

feedback 1: kompliment-fischer

hallo nochmal...

ich möchte gerne dinge loswerden, und bitte bitte lasst ein wunder geschehen und dieses posting übersichtlich bleiben *g*...

also!

heute fang ich mal nicht von hinten an, sondern der reihe nach. da wäre dann zunächst @Deep_Thought, der ein statement für das statement der frau an sich geäußert hat. *g*

diesem statement folgte die weitere disku, ob fishing for compliments "erlaubt" ist oder nicht - to be completed!

Deep_Thought schrieb:
[...] Selbsterniedrigung zum Zwecke des Fishing for Compliments. Das habe ich auch so gemacht, bis Sine es mir gnädigerweise ausgetrieben hat.


du hast es sein lassen, monsieur, richtig. du warst ein großer komplimentfischer, als ich dich kennengelernt hatte! ich habe bei dir denselben "trick" angewendet, wie bei meiner mutter, wenn sie einen scherz macht, der einen jetzt nicht gleich zum spontanen brüllen veranlasst: ich habe geschwiegen und gehofft, dass du weißt, dass ich nicht schweige "um zu", sondern weil ich eben keine andere reaktion habe und eine antwort nur aus höflichkeit gerade bei solchen dingen keine wirklichen antworten sein können.

will sagen: wer etwas so fragiles wie lob und komplimente abfragt, der sollte es nicht überstrapazieren. natürlich hat jeder mal so seine phase, aber dann wird auch anders gefragt als beim berühmten fishing-for-compliments. wer es sich hingegen zur gewohnheit gemacht hat und es dann rechtfertigt mit "isso" oder "bin österreicher" *gacker*, der hat halt etwas, hinter dem er etwas versteckt, was ihm selbst anscheinend nicht so ganz klarwerden möchte und vor dem er sich vielleicht auch fürchtet.

manchmal sind die dinge so einfach, wie man vermutet. ich vermute hier, dass hinter dem fishing-for-compliments WIRKLICH eine hoffnung steckt, dass man akzeptiert wird. das fishing ist für den konkreten menschen WIRKLICH wichtig, denn es verschafft eine erleichterung in dem sonst so drückenden problem, das hinter der spitze des eisberges (meiner sichtweise nach) wohl oft verborgen liegt. da hat jemand sorge, er könnte NICHT gut ankommen!!!!

das ist das problem, und wer mir jetzt sagt, hey, ist doch die idee, dass man "mal" nachfragt, dann hätte ich jetzt gern die logische verbindung: wie löse ich mein problem, dass ich angst vor zurückweisung habe und den eher übergroßen wunsch nach anerkennung, indem ich einfach fishing-for-compliments betreibe?

ich weiß, dass ich selbst als kind UND als teenager wie verrückt auf die inputs von außen angewiesen war. ehrlich gesagt sind die inputs, die damals eigentlich immer negativer natur waren, in dieser zeit auf mich eingeprasselt und man fängt dann halt irgendwie auch an, sich um dieses problem zu kümmern! ohne erfolg, meine sehr verehrten damen und mein herr, OHNE erfolg.

ich habe gelernt, dass ich es nicht beeinflussen kann, wie mich jemand wahrnimmt. diese wahrheit kann man sich eigentlich nicht oft genug vorbeten.

glaubt mir... wenn es etwas gibt, an dem wahrhaftige kritik geäußert wird, dann wird es schon in euren herzen platz greifen und sich entfalten und rumoren, bis man eines tages endlich den verstand gebiert, den eigenen fehler zu verstehen.

sinn des lebens ist es bestimmt nicht, sich stumpf zu machen und taub. im gegenteil - wer das fishing-for-compliments aufgibt, legt auch eine art von formalismus ab. in dem hochbrisanten minenfeld zwischenmenschlicher sympathie und antipathie stellt man sich hin und hat nichtmal ein putziges fishing-for dabei. man sagt einfach "schaun mer mal" und wenn etwas kommt, dann machen wir es wie maria in der bibel: "und sie bewahrte die worte in ihrem herzen".

bumms aus fertig!

Isabel schrieb:
aha und soso, das war also Austreibung á la @sine, was Selbstbewusstsein zur Maxime macht?
Wie ging das?


*grins* ja stimmt, DT hat geschrieben, ich hätte es ihm "ausgetrieben". naja...

^^

wenn überhaupt, hat er (!) es sich austreiben LASSEN. also er hat dieses verhalten meinerseits (und vielleicht auch meine erläuterungen dazu... die damals aber vll. anders waren als heute... naja) als anlass genommen, sich darüber gedanken zu machen, und dann hat er halt mal ausprobiert, ob er es auch mal weglassen kann - denk ich mal.

isabel - ich treibe nichts aus. es gibt halt dinge, die laufen bei mir nicht so smooth wie bei anderen leuten. dazu gehört es, komplimente zu machen, die ich nicht auch so meine.

mir ist das komplimente-machen höchst peinlich - anders kann ich es nicht sagen. was ich sage, ist daher am ehesten ein lob. und ein lob, liebe isabel, wird verdient. es fällt nicht vom himmel.

vielleicht also ist es einfach so passiert, dass monsieur auf einen kompliment-sparer getroffen ist und sich dann das für ihn günstige / passende aus dieser situation herausgezogen hat.

so ich würd sagen: ich mach wohl mal MEHR ALS EIN POSTING... nennen wir dieses werk "feedack 1" und hoffen, dass das unwort "praktikanten-feedback", wie ich es bei meiner firma nun leider in einem sehr beschissenen zusammenhang kennengelernt habe, wieder weiss gewaschen wird durch angenehmere verwendung.

bis gleich!

...

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