27 September 2005

von rabe am 27.9.05: noch mehr erinnerungen

Hm, ich finde das ganz interessant, die sache mit den tagebuechern. Ich hab meine tagebuecher aus der teenie-zeit noch, die sich einerseits bis ins kleinste detail mit meinem damaligen schwarm befassen (das war eine recht lange schwaermerei) und andererseits mit den streitereien meiner eltern (die sich haben scheiden lassen, als ich 16 war). Reingeschaut hab ich schon sehr lang nicht mehr in diese buechlein, aber wegschmeissen wuerde mir trotzdem sehr schwer fallen. Einerseits wollte ich die dinger immer aufheben fuer den fall, dass ich mal ne tochter hab, die irgendwann ins teeniealter kommt und mich dann vielleicht besser darin reinversetzten kann, was man in dem alter so denken und fuehlen kann... Andererseits finde ich es ab und zu einfach schoen, in so alten erinnerungen zu schwelgen. Wenn ich meine tagebuecher anschaue, dann lese ich immer besonders gern die stellen, als ich grad so richtig gluecklich in meinen ersten-liebe-gefuehlen geschwelgt hab oder irgendwelche peinliche sachen mit meiner besten freundin angestellt hab. Das sind einfach schoene erinnerungen, die durch die tagebucheintragung viel plastischer werden, als durch das reine daran denken. Viele details hat man doch vergessen. Auffaellig ist dabei, dass ich die stellen, in denen es ueber haessliche angelegenheiten zwischen meinen eltern geht, nie lese und regelrecht vermeide. Ich will darueber nicht mehr nachdenken, will ueber sowas z.b. auch mit meinen schwestern oder mit meinen eltern nicht mehr reden. Vielleicht ist das ne voellig normale reaktion oder hab ich da irgendwas doch noch nicht ganz verarbeitet? Keine ahnung. (Meine eltern sind inzwischen beide ganz gluecklich wieder verheiratet und damit hatte ich nie ein problem, im gegenteil.) Meine fotos, briefe von diversen exbeziehungen wuerde ich auch nie wegschmeissen, aber vor allem wohl deswegen, weil ich meist positive gedanken damit verbinde. Ich glaub, wenn ich so einen fall von oliver haette, wuerde ich die auch ganz schnell vernichten.

d.h. also, ich will gern gedankenhilfen wie fotos und tagebuecher an die positiven erinnerungen behalten und sehe darin auch nichts falsches, solange man nicht in der vergangenheit lebt und sich uebermaessig damit aufhaelt. Die negativen sachen wuerd ich teilweise wohl lieber ad acta legen, im sinne von, bin froh, dass das vorbei ist! das betrifft allerdings negative ereignisse, denen ich sozusagen “ausgesetzt” war ohne selbst was tun zu koennen. Im falle meiner letzten laengeren exbeziehung, z.b., hab ich, als schluss war, extremen liebeskummer gelitten, aber ich denke trotzdem auch an diese zeit ganz gern zurueck, weil ich in der zeit unheimlich viel gelernt hab und trotz kummer viele andere schoene dinge erlebt hab.

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