27 September 2005

erinnerungen klein halten

Abusus non tollit usum.


Missbrauch hebt den Gebrauch [Nutzen] nicht auf.


ich denke manchmal, ich sollte generell nichts im leben verdammen. es liegt ja doch sehr an MIR, wie ich etwas verstehe... und wenn ich kein verständnis habe, das mir hilft (z. b. bei den besagten erinnerungen), dann bedeutet das ja nicht, dass ich das verständnis nicht noch finden könnte... eines tages... oder?

einfach dinge über bord zu werfen fällt mir schwer. andererseits stelle ich aber AUCH etwas anderes fest... ich habe mein leben lang gut und gerne menschen und materielle werte fahren lassen. aber dann, wenn ich etwas loslassen möchte, um mir selbst zu dienen, also, wenn ich mir selbst etwas gutes zu tun versuche, DANN mache ich einen auf "ach lass mal" und "kommt zeit, kommt rat".

da muss es doch einen mittelweg geben!

ich werde auf mein bauchgefühl achtgeben. überstürzen werde ich nichts, allerdings pack ich jetzt mal ne tüte mit krimskrams.

fotos wollte ich eigentlich außen vor lassen, aber wenn ich mir jetzt gerade vorstelle, wie ich es mache, dann möchte ich gern die fotos von meiner sogenannten "großen liebe" loswerden und auch *jawoll und juhu* den kack, den ich mir von "kand. 1" alias oliver aufbewahrt habe.

ich hatte mir bei kand. 1 immer vorgestellt, für meine naivität "zu büßen". zumindest wollte ich meinen "blinden fleck" in meiner wahrnehmung ausmerzen und mehr über neonazis lernen.

das werde ich, aber sicher nicht am paradebeispiel "kand. 1". der kerl kotzt mich an, und er ist dennoch (obwohl ich noch aggressiv auf ihn reagiere, wenn ich jetzt an ihn denke) so gesunken in meiner wahrnehmung... so sehr, dass ich ihn vergessen kann und darf. ich habe ihn vergessen, und das gefällt mir. ich werde diesen zustand des vergessens aufrecht erhalten. obwohl ich im dezember als zeugin gegen ihn aussagen soll... es ist mir wichtiger, dass ich oliver so klein halte, wie er eigentlich ist, und ihn nicht mehr mit gedanken "füttere".

hm... und dieses vergessen ist einhergegangen damit, dass ich den prozess vor dem familiengericht zu ende gebracht habe (o.k., es steht noch die kostenentscheidung aus, erst DANN ist vielleicht mit einem tatsächlichen prozeßende zu rechnen). will sagen: vergessen GEHT wohl erst, wenn man dinge verliert, sich löst, aufhört, daran zu denken und mitzufiebern... oder so.

hm

komisch, dass ich sachen, die ich mir für die zukunft vornehme, aber ebenfalls vergessen kann. vielleicht ist es so, wie st. exupéry in dem buch "der kleine prinz" meinte. die stelle mit dem fuchs... wie ging die?

Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
was du dir vertraut gemacht hast.


o.k., o.k., DIE stelle ist jetzt nicht 100%ig aussagekräftig... hier ist die gesamte geschichte mit dem fuchs: http://www.welt-der-rosen.de/adventrose/8r.htm.

an anderer stelle heißt es (und darauf legt es die fuchsgeschichte ja schon ziemlich deutlich an), dass einem nur das gehört, um das man sich kümmert.

umkehrschluss: erinnerungen, die man verblassen lässt, gehören einem nicht mehr. sie gehen verloren, man selbst wird frei davon.

na... ich hoffe mal, damit habe ich es in etwa für mich eingekreist, was ICH mit meiner tagebuch-vernichtung bezwecke. wenn mein bauchgefühl noch "o.k." sagt, werde ich dabei vielleicht wieder etwas gutes erfahren / lernen.

tjach

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