23 November 2006

zukunft kann man nicht fühlen.

gugugs

@isabel: nein das hab ich schon gemerkt, dass es dir leid tut, wenn ich nicht fit bin. keine panik. und es tut mir gut, wenn du mitfühlst.

noch aufbauender finde ich, wenn du bei dieser gelegenheit auch mal resümee ziehst jobmäßig. ich weiß nicht, wieso, aber die ECHTEN geschichten finde ich 100mal interessanter als alles, was man so vorgekaut in romanen lesen kann oder vielleicht auch in so called "fachbüchern".

es ist nunmal so, dass jeder etwas weiß, und dieses wissen ist eben echt. wissen, was man sich selbst erarbeitet hat... toll. dass wir hundertmal dieselbe situation besprechen können - du deinen aktuellen job und wie du dorthin gekommen bist, ich meine anderen kleinen sächelchen... usw. - , zeigt doch erst recht, wie viele ebenen und nuancen das leben beinhaltet. einem buch würde ich so viel produktiven zweifel nicht zutrauen, deshalb liebte ich das forum und jetzt natürlich liebe ich es, wenn wir uns unterhalten im blog. es gibt dann so "meilensteine", wo man das gefühl hat, selbst etwas zu lernen, während der andere es eigentlich verstehen lernt.

oder wie soll ich sagen...

hm

so ganz nebenbei beleuchtest du auch deinen liebeskummer, wenn ich "liebeskummer" noch dazu sagen darf, @isabel:

isabel wrote:
Was mich aber so belastet hat und es noch immer tut, ist mein fehlendes Einschätzungsvermögen. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so sehr getäuscht wie in ihm. Ich dachte mir, ich wüsste alles von und über ihn und alle seine Gedanken, Handlungen, Reaktionen hätte ich jahrelang richtig eingeschätzt.


ich nehme an, dass es wehtut, wenn man so stark an etwas geglaubt hat - wenn nicht an ihn, dann zumindest daran, dass du ihn verstehst und kennst -, und es tut mir leid, wenn ich nochmal in dieselbe kerbe haue mit meinen worten... also bitte kurz festhalten, @isabel: das leben ist so. ich selbst stelle fest, dass dinge, die man verstanden zu haben glaubt, nicht mehr lebendig sind und dementsprechend fallen sie raus aus dem täglichen leben, das veränderung ist.

anders gesagt: zu glauben, jemand ist so und so, bedeutet, dass du es dir bequem gemacht hast. an irgendeiner stelle hast du nicht mehr die augen offen behalten. nicht, dass du wachsam hättest sein sollen - nein, du weißt selbst, wie anstrengend das ist. nö, ich meine nur, du hast die rätsel, die ein mensch immer in sich trägt, nicht für möglich gehalten. das leben hat dich dann mit einer riesigen keule auf so ein rätsel hingewiesen, und irgendwie glaubst du es einfach immer noch nicht. oder?

;-)

dass ich in allem eine chance sehe. hm, meinst du, dass das etwas besonderes ist? ich habe es gelernt, stimmt, und wenn du es nicht gesagt hättest, hätte ich aber jetzt vergessen gehabt, dass man auch jeden furz als stolperstein und herannahende apokalypse deuten kann. kann man, muss man aber nicht!

ich lese gerade ein buch von umberto eco. naja, lesen ist zuviel gesagt - das buch ist auf englisch und etwas schwierig zu verstehen. aber da monsieur es schon zu lesen versucht hat und nicht sehr fluffig damit durch gekommen ist, war ich gewarnt und so lese ich eben nur 3/4 des textes mit grips und dazwischen stehen lauter sachen, die ich null kapiere. sie könnten zwar den text in ein ganz ganz anderes licht rücken, als ich es mir vorstelle! aber das ist doch lustig. eigentlich müsste man ein buch, das man nicht gut versteht, mehrmals lesen. mal schauen, was dann bei jedem neuen durchgang neues dabei rauskommt.

also in dem buch "the island of the day before" ist ein typ gestrandet und zwar nicht am strand, sondern er ist nach einem schiffbruch übers meer getrieben und an ein anderes schiff gekommen, das menschenleer ist, aber voller essen und trinkwasser. er deutet dieses glück als apokalypse - zwar lebt er, aber er empfindet es unangemessen, in diesem gefängnis (er kann nicht schwimmen und das schiff auch nicht fahren) reich versorgt zu sein. es macht ihm sogar angst.

so und ich würde natürlich auf demselben schiff in derselben situation einfach nur einen haken machen hinter mein bedürfnis zu überlegen. ein haken, der ein halbes jahr gültig ist. dann müsste ich halt bis dahin eine lösung gefunden haben oder sterben. so ist das! ich kann doch nicht angst haben wollen vor etwas, was mir gut tut?! nun andere haben angst. ich selbst hatte auch mal FREUDE daran, in allem das gegenteil erkennen zu wollen - das galt nicht nur für die guten sachen (in denen ich häme und spott erblickte), sondern auch für die schlechten. ja was für ein spiel! idiotisch!!!

es ist doch einfach, in dingen etwas gutes zu erblicken, und dennoch nicht volldebil zu sein. es geht so: du fragst dich, wie du dich fühlst. dabei lernst du nach und nach, nicht auf die einflüsse zu hören, die von überall her kommen und dir immer wieder falschmeldungen unterschieben! und dann gibt es eben situationen, die eigentlich tragisch sind oder eben eine starke negative komponente haben - siehe der schiffbrüchige auf dem schiff, dem er nicht entfliehen kann -, und dann...? dann bist du aber die lebenszeit, in der es auch gutes gibt, dennoch zufrieden.

deine gefühle kennen nur zwei zeiten. manche sagen, dein herz kennt nur eine zeit, die gegenwart. aber ich glaube schon, dass man auch gefühle haben kann für die vergangenheit (ist definitionssache: die, die sagen, dass gefühle nur die gegenwart betreffen können, glauben, dass man in erinnerungen die vergangenheit neu erlebt). also meiner ansicht nach: die eine zeit ist die vergangenheit. oder die phantasie - denn zum beispiel in einem film fühlst du bestimmt auch etwas. die andere zeit ist die gegenwart.

die zukunft kannst du nicht fühlen. vielleicht gibt es hellseher, und natürlich ahnt man auch dinge. aber im prinzip ist alles, was du über die zukunft denkst, pure phantasie. es könnte auch anders kommen! warum also heulen und zähneklappern.

UPS jetzt habe ich gesagt, die zukunft kann man nicht fühlen, aber man fühlt vielleicht etwas, was in der zukunft geschehen könnte, in seiner fantasie. und "fantasie" hatte ich mit unter der zweiten art von "zeit" einsortiert, die unsere gefühle kennen. *schlechte philosophin* ^^ der unterschied ist, dass die zukunft und die erinnerungen nicht spielerisch sind. die zukunft erscheint uns als real, und sie ziehen uns auf den boden der realität - scheinbar.

ach herrje es wird immer schlimmer (arrg der 2. sinesische gedankenknoten ist da).

will sagen: phantasie und erinnerungen in allen ehren, aber mehr isses nicht. gegenwart ist top, der rest sucks.

ja zähneklappern gehört schon dazu, wenn man überlegt, was könnte sein. aber ich würd mich nicht auf so eine negative vision festnageln lassen. UND ich würde immer auf meine erfahrung vertrauen, dass das leben gerne in der größten scheisse pures gold verschenkt.

also

was sehe ich positiv? es ist halt so, dass es mir eigentlich gut geht so, wie es nunmal ist. und der rest wird sich erst in der zukunft zeigen.

jaja

gell

gruß

sine

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