15 November 2006

von Isabel am 15.11.: Definitionen

Huhu!
*auch mitreden will*

Das Gefühl einer Ohnmacht, einer Hilflosigkeit, wenn man etwas falsch eingeschätzt hat, kann ich gut nachvollziehen.
Auch die Vorwürfe, die man sich selber macht, die Strenge mit der man sich selbst begegnet, um es nur ja nicht mehr zu wiederholen, die Unsicherheit und das mangelnde Vertrauen in sich selbst …

Viele Vorsichtsmaßnahmen hätte ich gesetzt, um nicht wieder falsch zu schätzen und herausgekommen ist vor allem Misstrauen, aber keine vertrauensbildenden Ergebnisse.

So lebe ich heute vor mich hin: nach außen offen, freundlich, fröhlich, so weit es geht. Nach innen verschlossen, misstrauisch. Die wunderbarsten Menschen kommen mir nicht näher als auf Armlänge, die nettesten Gesten lassen mich zweifeln, soziale Kontakte verlaufen oberflächlich nett ohne jeden Tiefgang und Wunsch auf Wiederholung.

Naja, soviel zu mir.

Jetzt zu @sine:

unsere gesellschaft hat nunmal ein interesse an entindividualisierung (alias: gleichmut und gleichklang der einzelen mitglieder der gesellschaft im sinne friedlicher produktivität), und die freiheitsrechte des einzelnen und die anerkennung des einzelnen als einmaligkeit ist eben etwas, was dem staat zuwiderläuft...

Da muss der Soziologe einwenden! ;-)
Zumindest Staat versus Markt und die Gesellschaft als solche würde ich spontan sehr differenzieren.

Deine erhöhte Sensibilität zum Thema Gesellschaft ist mir natürlich aufgefallen und zu deinem Beitrag hier fällt mir auch wieder der gute Erich Fromm ein, seine Furcht oder Flucht vor der Freiheit (hab es brav gelesen) ist ja angesichts historischer Grauen verfasst.

@ matilda, deine Zeilen

wenn in die ohnehin volle trambahn eine gruppe rom-frauen mit bunten kopftüchern, weinenden kindern und eigenartigem körpergeruch erst einsteigt, ohne jemals ein ticket zu lösen, und dann mit fremden portemonnaies bereichert ein paar haltestellen weiter wieder aussteigt.

ließen mich nachdenken, was Rassismus eigentlich ist und was nicht. Wärst du denn nicht auch sauer, wenn ein gut riechender Italiener mit Zahnpastalächeln einsteigt und sich als Schwarzfahrer / Taschendieb entpuppt?
Würden wir es ihm eher verzeihen oder noch weniger als denen, die es nicht besser wissen?

Fragen, Fragen … ;-)

Lieben Gruß! von Isabel

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