27 November 2006

von Isabel am 29.11.: Geborgenheit

Hallo und Guten Morgen!

Da mich das Bedürfnis, euch schon Montag Früh zuzutexten, nicht in Ruhe arbeiten lässt :-)
Hier mein Gedankenoutput zum neuen Tag, @zitro: überfliegen reicht völlig, ich wiederhole mich ja eh ständig *gg*

Herzschmerz also und ich darf sagen, dass ich so etwas ein bisschen kenne: Schmerzen, die sich nicht eindeutig lokalisieren lassen, Ängste etwas übersehen zu haben - physisch wie psychisch - und so mitten drinnen zu stehen in einem Leben, das - wenn man es einmal von außen betrachtet - nicht das eigene Leben sein kann.

Es wäre doch so einfach, den Tag locker flockig zu beginnen? In der Theorie ist es das.
Und nach meiner Theorie haben Wunden und Narben in Herzgegenden, vor allem wenn sie psychisch entstanden sind, nicht nur einen längeren Heilungsbedarf,
sie lassen auch immer eine Menge zurück.

Es wird nicht mehr so wie früher. Zumindest kann ich das von mir sagen. Man wird empfindlicher, ist nicht mehr so leistungsfähig, nicht mehr so robust und dafür aber sensibler und hellhöriger. Die Narbe bleibt als eine Warnung für immer.

Und da du sehr sensibel bist, @sine, viel empfindsamer als die rauen Texte, die es im lkforum zu lesen gibt, hat rauer Wind auch seine Wirkung auf dich.

Das hier passt ganz seltsamerweise zu meinem letzten Wochenende:

ICH UND GEBORGEN ja um gottes willen - was ist das? seit wann brauche ich denn sowas?? äh und wenn ich es nicht brauche, was spricht denn dagegen, es einfach anzunehmen...? hm

Am Sonntag besuchte ich eine Freundin, die mir ihre neue Wohnung und den neuen Freund zeigen wollte. Die Wohnung sah ich real, den Freund nur am Foto *gg*

Sie schwärmte von ihm, dass er ein Haus besitzt und so viel für sie in der Wohnung schon arbeitete, tja äh … er kann also Boden legen und besitzt Haus und Geld.
Es ist eine liebe langjährige Freundin, die ich so berechnend niemals eingeschätzt hätte (aber ich kann ja - nicht mehr - schätzen!?) und war entsprechend entsetzt. Und entsprechend naiv.
Ist es so, dass sich wirklich jedes Vorurteil bestätigen muss ???

Aber dann sagte sie etwas Entscheidendes: sie fühlt sich bei ihm so geborgen. Er wäre der erste Mann, der auf sie aufpassen würde.

?

Ich gebe zu, das machte mich nachdenklich und wollte auch gleich den nächsten Widerspruch auslösen, den ich mir (wieder) verkniff.
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was das ist. Ich kenne es nicht.
Ich kann versuchen, es mir vorzustellen, abstrakt, theoretisch, so wie alles andere, das mich dann überrascht und zu Boden wirft, sollte es jemals mit Emotionen besetzt erlebt werden.

Denn ich kann es nicht fühlen, habe es nie erlebt und ein wenig würde ich mich auch davor fürchten. Es hat etwas von Abhängigkeit an sich, von Ausgeliefertsein: wenn man etwas kennen lernt, das man zuvor nie brauchte und es aber vermisst, wenn man es plötzlich nicht mehr fühlt?

Was kann dieses Vermissen alles auslösen, Herzschmerz inklusive?

Lieben Gruß von Isabel!

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