17 November 2006

von Matilda am 16.11.: vom ernst des lebens

da ist es wieder: das phänomen des "sich-selbst-viel-zu-ernst-nehmens", perfektes thema einer sozialstudie auch in meinem umfeld (in wessen nicht?) und erklärung für so viele unschöne facetten des täglichen lebens. neid, u.a., kommt doch davon: was du mir von deiner kollegin anlässlich der beförderung eines anderen kollegen erzählst, ist ein beispiel, wie es treffender nicht sein könnte.

glücklicherweise gibt es dann aber auch leute wie dich, die das leben mit einem augenzwinkern betrachten. du hast völlig recht, finde ich, wenn du sagst: irgendwo steckt immer der witz, echte probleme natürlich ausgenommen.

soso, du bist also ein selbstkontrollfreak?

*hm

man merkt es mir heute nicht mehr an, aber ich war jahrelang so was ähnliches. eigentlich mein ganzes erwachsenenleben lang bis vor relativ kurzer zeit. ich fühlte mich dauernd auf dem prüfstand, so als würden alle nur darauf warten, dass ich versage, und versuchte demzufolge pausenlos zu beweisen, dass ich alles alleine schaffen kann. wie verrückt habe ich immer darauf geachtet, dass nur ja nichts, und niemand, mich schwächt, bremst, beeinträchtigt, was auch immer. natürlich ist mir das nicht gelungen. derjenige, zu dem ich mühsam vertrauen aufgebaut hatte, hinterging mich schamlos.

bis alles anders wurde. und darüber bin ich sehr, sehr froh. weil ich den menschen anders entgegen gehe, sie anders kennen lerne, mich endlich so zeige, wie ich nun mal bin, und nicht so, wie ich glaube, dass mich die anderen sehen sollten. mein leben ist echter geworden. und ich habe weniger oft, vor allem aber vor anderen dingen, angst im vergleich zu früher.

ob ich deshalb freier bin? möglich. wenn man freiheit als abwesenheit von angst definiert.

matilda - die gestern abend am ende doch mit einem buch ins bett ist und nicht mit einem geheimnisvollen unbekannten ;-)

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