17 Juli 2006

von Isabel am 17.7.: Die Angst vor der Angst vor der Angst

Huhu und Guten Morgen am Montag!

Eben habe ich gelesen und es wäre wohl am besten gewesen das Ganze setzen zu lassen, bevor ich meinen mehr oder minder ergiebigen Gedankenguss da drüber stülpe

aber

es könnte doch auch besser sein, spontane Assoziationen kund zu tun, das bringt vll mehr oder kann eher Anregungen bieten als schlüssige Erläuterungen, die bereits durchdacht sind?

Na, wie auch immer, ich kann sowieso nicht warten und plappere mal los und bitte doch sehr - wie so oft - es als (m)einen eben subjektiven von eigenen Eindrücken und Stimmungen gefärbten Beitrag zu sehen und nur soweit etwas rauszuklauben, als es brauchbar sein könnte oder es gleich im Cybermist verschwinden zu lassen, danke sehr.

Denn wie immer kann ich auch daneben liegen, aber das wird @sine schon entscheiden und daher nur mal fragmentiert was mir so durch die Birne schwirrt:

Zu Vertrauen und Kindheit

Denn in einer Kindheit, die optimal verläuft, so wie wir und alle es sich wünschen, wie sie sein sollte (und doch so selten ist), dann ist Vertrauen das erste und das wichtigste darin und vor allem: das Fehlen desselben prägt nachhaltig.

Was ärgerlich ist, denn man wird diesen Mangel auch dann nicht los, selbst wenn man ihn erkannt hat und analysieren und isolieren konnte.

Eine Kindheit ohne dass dieses Urvertrauen unbeschwert aufgebaut, gepflegt und gestreichelt, unterstützt und gefördert wurde, verläuft wenn schon nicht schwierig dann zumindest nicht optimal und bereitet den Nährboden für alles Mögliche, vor allem für die Depression.

Also sucht man (oder zumindest ich) intensiv nach einer Kompensation für jeden vermeintlichen Mangel und sobald man ihn gefunden hat, stellt sich auch Verlustangst ein?

Über Angst las ich einmal, dass sie sich einstellt, wenn altgewohnte Mechanismen - eben die aus der Kindheit - nicht mehr funktionieren. Dann sucht man nach neuen, und die bringen einem automatisch zurück zu der Zeit, als die alten Mechanismen entstanden sind.

Ich weiß nicht, ob das zutrifft und stelle das mal einfach so in den Raum.

Denn bei dir, sine - wenn ich das richtig sehen kann - würde das bedeuten, dass du noch nie jemanden zuvor so sehr und in dieser Art und Weise vertrauen konntest, wie dem Herrn Monsieur, vll zum ersten Mal ein Vertrauensverhältnis hast, dass man sich immer wünschte und speziell in einer Zeit am meisten vermisste, als man es am meisten brauchte - ...

???

völlig ins Blaue geraten

Was Verlustängste betrifft, noch ein Geschichten von mir, falls das was hilft:

Denn ich, bitteschön, war bereits in einer Situation, als niemand mehr da war, als sich der letzte, an dem ich mich klammerte, von mir abwandte.
Ich war panisch, hysterisch und existenzbedrohend ängstlich. Alles war in Frage gestellt: mein Glaube, mein Wissen, meine vermeintliche Sicherheit.

Ob so das Sterben ist? Kann sein, ich weiß es nicht. Es fand ja nicht statt.

Ich setzte mich hin und wartete - vermutlich aufs Sterben. Ich hatte doch alles verloren, was sollte jetzt noch kommen?
Es gab nichts und niemanden mehr, dachte ich zumindest.

Und in diesem Moment passierte …
genau nichts.

Das Leben lief weiter, alles hatte seinen gewohnten Gang. Ich hatte mich so sehr gefürchtet, aber wovor wusste ich in dem Augenblick gar nicht mehr so richtig.

Und während ich wartete, da stellte sich ganz langsam ein sehr seltsames Gefühl ein. Es ist schwer zu beschreiben, es war wie Wärme, war es Vertrauen? Zu mir selbst oder zu Gott? War ich plötzlich gläubig geworden?

Irgendwann erkannte ich: es war das Gefühl der Gewissheit. Die Gewissheit, dass ich nun frei war und mir nichts mehr passieren KANN – weil schon alles passiert war.
Das war sehr beruhigend.

Manchmal versuche ich mich an dieses Gefühl zu erinnern, weil ich gern wieder einmal diese Zuversicht spüren möchte.
Und in diesem Wunsch bilden sich Assoziationen, wie er erfüllt werden könnte:

Am Samstag hörte ich wieder das Lied, das im Film über Frieda Kahlo so penetrant oft gespielt wurde „Viva la vida“, seither geht es mir nicht mehr aus dem Kopf.

Viva la vida, viva la vida …

Vll hing ich auch nur zu lange über der Karte Lateinamerikas
*ggg*

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