25 Juli 2006

von Deep_Thought am 25.7.: Feierabend!



Holladriho!

Ach Süße, mach Dir nicht zu viele Gedanken, wie gemein Du doch wärst und blah. Ich werde schon mit lauten Wehklagen anfangen, wenn ich es nicht mehr aushalte. Aber momentan bin total relaxt und sehe keinen Anlaß für irgendwelche Verrenkungen. Es ist schon ein ganz gutes Gefühl, den ganzen Unikrimskrams abgerissen zu haben.
Ich habe jetzt erstmal den ganz stressigen Part hinter mir. Letzten Mittwoch Prüfung, letzten Donnerstag Prüfung, gestern Abschlußvortrag und heute auch noch mal Projektabschluß mit Vortrag, Poster, Bericht und allem Drum und Dran. Bäh, ich habe von den letzten 48 Stunden vielleicht vier geschlafen. Komischerweise habe ich es relativ gut ausgehalten und letzte und vorletzte Nacht jeweils rund 14 Stunden am Stück geackert.
Da ich von mir immer als einem sehr bequemen Menschen denke, hätte ich nicht gedacht, daß ich sowas noch reißen kann. How auch ever, das mußte jetzt mal sein, und wer eher fertig ist, hat länger Pause.

Jetzt kann ich eine ruhigere Kugel schieben. Mitte August will ich noch eine Prüfung machen, und Mitte Oktober kommt die härteste des ganzen Studiums. Aber erstmal gibts Urlaub!
Ein Freund vom Training wohnt und arbeitet nämlich gerade in Großbritannien und hat uns dorthin eingeladen. Also haben wir (zumindest ich *gacker*) beschlossen, daß wir uns eine oder besser sogar zwei Wochen dorthinbegeben. Darauf freue ich mich wirklich! Verdammt, wir waren dieses Jahr noch nicht einmal baden und müssen wohl erst extra nach England fahren, um das zu tun.
Nuja, zum Thema Zwang, Produktivität und Freiheit fällt mir wieder Herr Fromm ein, der die beste Entwicklung eines Menschen als "produktiven Charakter" bezeichnete. Damit ist nicht "produzierend" gemeint, sondern die Verwirklichung des vollständigen schöpferischen und kreativen Potentials eines Menschen. ALlerdings ist auf dem Weg dorthin die Freiheit notwendig, und viele Menschen schaffen es scheinbar nicht, mit der absoluten Freiheit klarzukommen und flüchten sich in autoritäre Strukturen. Dort herrscht natürlich immer eine Form von Zwang. Viele mögen dann eine Art Nische finden und wenigstens Teile ihres produktiven Potentials verwirklichen, aber die übergeordnete autoritäre Struktur verhindert meist wirksam die Entfaltung des Menschen. Deshalb denke ich, daß Zwang zu Produktivität führen kann, aber die echte schöpferische Kreativität, die den produktiven Charakter ausmacht, wird dadurch vielleicht behindert.
Andererseits, immerhin _habe_ ich ja die letzten Nächte geackert wie blöde, unter dem ganz realen Zwang gestern bzw. heute mit dem jeweiligen Stoff fertig sein zu müssen, komme was da wolle. Dieser Zwang hat mich unheimlich lange durchhalten lassen, und die Fachgebiete haben mich auch wirklich interessiert, und die Beschäftigung damit hat viel Spaß gemacht. Aber trotzdem war es eine Ochsentour, die mich zwischendurch immer wieder mal angekotzt hat. So stelle ich mir schöpferische Kreativität nicht vor.
Hmm, Freiheit ist eben immer gleichzeitig Freiheit "von" und Freiheit "zu". Die Freiheit von Zwang und damit verbunden die Freiheit zur Verwirklichung des eigenen menschlichen Selbst. Momentan bin ich frei von Streß und Zwang und frei, ins Bett zu gehen, wenn ich möchte. :-) Das werde ich auch gleich tun, denn ich habe es bitter nötig. Die Müdigkeit übt also ihren ganz eigenen Zwang auf mich aus...
So, Flasche leer, nix Korrekturlesen, haben fertig, gehen schnorch!

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