03 Juli 2006

gute zeiten

huhu @isabel!

So sollte es nicht möglich sein, sich lähmen zu lassen, langsam sein zu dürfen, wenn es die Zeit nicht zulässt - die (gesellschaftlich) anerkannte Zeit, die Zeit der Atomuhren, nicht die eigene Zeit, der eigene Rhythmus sozusagen?


hm naja! das ist ein gutes thema: die hitze und wie es uns dabei geht! ich war ja, man höre und staune, am samstag im FITNESSSTUDIO (schreibt man doch sicher mit 3 "s" seit der rechtschreibreform, oder?). *oh*

ich will jetzt jedes wochenende hin, und zwar samstag UND sonntag. boah aber ich hatte meine tage und die hitze und mein kreislauf war so weg gestern (also am sonntag...), dass ich in der wohnung schon herumgeschwankt bin wie eine fieberkranke.

kennt ihr das, dass einem die beine wegknicken, aber man merkt es erst, dass es geschehen ist, wenn man den nächsten (wackeligen) schritt tut und das bein drückt sich so umständlich wieder in einen funktionierenden zustand und man merkt, dass man eben fast umgefallen wäre, dass man JETZT aber doch noch stehen geblieben ist...?

ich habe das öfter, ich habe es nach dem aufstehen, ich habe es manchmal ab nachmittags. ich muss zugeben, ich kann es nicht immer auf meine frauenwehwehchen schieben und jetzt fällt mir auch ein, dass monsieur meint, ich schlafe zu wenig.

*gg*

tatsächlich kann ich mir nicht abgewöhnen, morgens relativ früh aufzustehen, auch wenn ich nachts manchmal bis in die puppen irgendwas gemacht habe.

juhu, letzte nacht hat mir monsieur ein referat (probeweise) gehalten, was er heute zu leisten hat. mein süßer, tut mir so leid, dass ich so ein griesgram bin, ich war komischerweise noch nie der typ, der liebevoll über dinge hinweggesehen hat, weil mir die aufgabe, mir vorzustellen, wie deine situation dann sein könnte, wenn sie dann wirklich eintritt, den blick völlig verstellt dafür, dass ich auch kontraproduktiv bin mit all den kleinen vetos und kritikpunkten. hoffentlich ist es ein trost für dich, dass ich dich, wenn du wirklich schlecht wärst, nicht mit viel kritik bedenken würde, sondern DANN auf den tröst-und-mutmach-modus schalten würde.

;-)

ich muss aber einräumen, dass ich gestern zum ersten mal ein bissle begriffen habe, dass meine aufgabe AUCH darin besteht, dir zu zeigen, dass ich an dich glaube (was ich auch tue, du weißt vll. nicht immer, dass ich verdammt sicher bin, dass du deinen weg gehen wirst und dass ich dich in all deinen irrungen und wirrungen immer gut finde!). ich habe bereits meine grübeleien darüber begonnen und denke, dass ich immer noch der ansicht bin, dass ich halt eine griesgrämige und überstrenge kritikerin bin, also NOCH ist bei mir keine besserung in sicht, sorry. aber ich glaube, da ist jetzt bei mir was in gang gekommen und wenn ich glück habe, lerne ich jetzt was dazu, was auch dir zugute kommt, amore.

sooo dele

also zurück zum kreislauf und der hitze:

ach isabel, das ist ja furchtbar, wenn du solchen arbeitsdruck hast. ich muss sagen, dass ich persönlich aber manchmal SEHR erfreut bin, wenn ich doch (!) was geschafft habe trotz der schlechten bedingungen, das ist vielleicht wie beim sport: man denkt, es ist ätzend und danach ist man bestimmt fertig. aber wenn man etwas hinter sich hat, tritt plötzlich ein anderes gefühl ein, das man sich irgendwie immer nicht so vorstellen kann, wenn man eben NOCH NICHT FERTIG ist: befriedigung, stolz sogar.

*lächel*

ich konnte mir gestern also zusehen, wie ich im slalom durch unsere wohnung gewankt bin, sport: gestrichen. aber ausnahmsweise (pardon: "ausnahmsweise" bitte in zukunft bei der wahrnehmung streichen! *gg*) habe ich mir auch mal zusehen können, wie ich in scheinbarer schneckengeschwindigkeit meinen kram hinbekommen habe.

*staun staun*

ich habe nämlich trotz absoluter müdigkeit und elementarer unfähigkeit und natürlich trotz hitze meine webseite (ich meine jetzt meine studi-webseite) wieder in angriff genommen und trotz absolut keinen hohen erwartungen einige schwierige hürden bereits genommen und mich - immer noch - an meinen bisherigen anstrengungen in bezug auf diese webseite gefreut (will sagen: die bilder und das layout haben mir immer noch gefallen, puh!).

ich habe das protokoll der mitgliederversammlung meines vereins geschrieben *schnauf*.

ich lese in meinem wirtschaftsgeschichtsbuch. das ist übrigens eine eigene geschichte für sich, dieses buch! ich lese nämlich - wie immer *seufz* - mit begeisterung und dem gefühl, davon bisher "ja noch nie" gehört zu haben, immer gerne sachen doppelt. gerade bei büchern, die ich versuche, von vorn bis hinten zu lesen, weiß ich manchmal nimmer, auf welcher seite ich stehen geblieben war, selbst wenn ein lesezeichen drin steckt, und so ergibt sich eine doppelung, die mir erst auffällt, wenn ich irgendeinen satz wiedererkenne (oder ein bild).

und...: es regt mich nicht auf! DAS ist für mich das neueste... ich rege mich nicht auf, weder über meine (angebliche) dummheit, dass ich so etwas noch nicht mal bemerke. noch darüber dass und überhaupt und warum und wieso... nö.

ich genieße es! ich empfinde die tatsache, dass ich die dinge nochmal lese und sie mir neu vorkommen, plötzlich als ein kleines geschenk: wow, dieses buch hat viele facetten zu bieten für mich.

ich denke nicht mehr über zeitverlust nach, naja, *hust hüstel* im moment nicht.

das ist jetzt kein contra zu deinem gehetze, @isabel. es fällt mir nur ein: dass ich EINMAL nicht robotte wie eine durchgeknallte maus im laufrad. sondern - vielleicht zumindest - einen ausgleich zwischen arbeit und freizeit finde.

also damit will ich sagen, dass ich mir immer gern arbeit auftürme und mir so oder anders die hölle gern heiß mache, was ich "eigentlich" alles tun "müsste". am ende ist alles "zu spät", "zu schlecht vorbereitet", "schlecht geplant" und ich frage mich ernsthaft, ob ich "nur unter druck" arbeiten kann oder wie jetzt.

also da beißt sich die katze in den schwanz: erst bau ich mir die riesen drohkulisse namens "arbeit" auf, dann spring ich mutig in diese arbeitshölle, die ich mir teilweise ausmale, teilweise durch verkleinerung meines zeitfensters und verschlechterung meiner motivation selbst bereite. und wenn ich es dann hinbekomme, dann kritisiere ich mich noch während des arbeitsprozesses selbst und male mir schon aus, dass ich dafür nur die rote oder zumindest die gelbe karte bekomme, aber sicher nichts gutes.

ich habe einen spruch, den trage ich in meinem portemonnaie mit mir herum. er geht so:

Es ist fruchtvoller, nichts zu tun, als mit viel Mühe nichts zu schaffen.
(aus China)

solche karteikarten (so miniteile halt) trag ich schon seit bestimmt einem jahr mit mir herum. anscheinend wirken jetzt auch die karten bzw. die sprüchlein, die lange zeit keine chance bei mir hatten.

naja

in diesem sinne denke ich: die guten zeiten sind zu genießen. und wenn man glück hat, gibt es immer MEHR gute zeiten mit der zeit äh ja

hach

cu

sine

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