17 Juli 2006

von Isabel am 17.7.: blindes Geschepper

Huhu ich nochmal (oder schon wieder)

Deine Geschichte ist ganz schön heavy, sine und ich war schon schockiert, wie und in welchem Ausmaß dir die Dinge widerfahren sind, die eben passiert sind und Angst vertreiben konnten (?)
Natürlich gingen mir sofort solche Gedanken durch den Kopf, warum man sich diesem und jenem aussetzt und die Grenzerfahrungen sucht …

Vll bin ich im Vergleich dazu aber auch einfach nur ein wohlbehütetes Vorstadtei.

Denn als zB die Drogenszene in Wien begann und ich erstmals mit 14 Jahren durch den Schulwechsel mit jemanden konfrontiert war, der sich zu dieser Szene hingezogen fühlte, distanzierte ich mich sofort, als eine reflexartige Reaktion.

In diesen Kreisen war ich von nun an verrufen als die arrogante, aber das störte mich seltsamerweise nicht - zumindest habe ich es so in Erinnerung. Für den Gruppenzwang war ich wohl damals schon zu exzentrisch *gg*

Ganz offensichtlich hatte ich einen gesunden Instinkt bedingt durch jugendliches Selbstbewusstsein. Zwar ist das nicht das Ergebnis meiner Erziehung, aber Frau Mama hat insofern mitgeholfen, indem sie eben gar nicht geholfen hat, und ich meine jetzt und heute und kann wieder nur vermuten:
Eine nicht stattgefundene Erziehung ist möglicherweise immer noch besser als ein zuviel am Herumerziehen, hilflose Mütter sind verdaulicher als autoritäre und gut gemeint ist immer das Gegenteil von gut.

Soll heißen:

Wenn hier und heute die Erinnerung an Szenen aus der Kindheit ein Problem für dich darstellen, dann musst du da noch mal durch - eine andere Lösung sehe ich nicht. Aber ich geb dir Recht, wenn du meinst, manche Gedanken und Erinnerungen müssen auch reifen können und ergeben sich manchmal und zufällig und sind dann ganz klar, zumindest viel klarer, als wenn man sie mit Zwang hervorholen will.

Was auch immer der Anlass ist: ob es Vertrauen ist, das jetzt da ist oder früher fehlte, oder ob es einmal selbst der Wunsch nach einer eigenen Familie ist? Ist das ein Thema, sine?
Der Kinderwunsch kann ja auch so vieles längst Verborgenes, Vergrabenes, hundertmal Durchgekautes an den Tag bringen, so als wäre es ganz frisch und unverdaut …

Ich hoffe sehr, die veranstaltete Klopferei war dir nicht viel zu laut und heftig und du findest den Hebel, um ihn dort anzusetzen und freizulegen, wo’s am meisten klemmt.

Erlaube mir noch einen Gedankenrohling zum Begriff Ödipus-Komplex alá Freund Freud:
Inwiefern wird denn meist das Thema Sexualität in der Kindheit rpkt in der Erziehung ausgelebt?

*plappert die Isabel so vor sich hin und verkrümmelt sich für heute wieder*

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