15 Juli 2006

kindheit ist wieder da?!

halli hallo

also ja, @isabel: die produktivität, von der ich irgendwie mal vor zwei wochen gesprochen (ähm geschrieben) hatte, die ich trotz hitze noch erlebe, ist mittlerweile geschmolzen (wer hätte es gedacht... *hihi*). trotzdem war es eben schön und hat mich doch noch ein gutes stück durch die hitzewelle hindurch "getragen", den eindruck zu haben, dass es nicht notwendig immer in ermattung ausartet, wenn es mal sehr warm wird und man am schreibtisch mit den armen festklebt...

ich habe mich tatsächlich dann die letzte woche ein wenig geschunden. so wendet sich das blatt, gell... einerseits hatte ich meinen letzten vortest vor meinem english-test am mittwoch nächster woche. andererseits hab ich tatsächlich mal das buch aufgeschlagen, das mir monsieur zum geburtstag geschenkt hatte (es geht um webseiten) und haben meine studi-bwl-webseite zu überarbeiten begonnen. dort wird es auch ein forum geben künftig... ^^

auch, wenn ich damit rechne, dass dieses forum nicht so interessant ist und auch, wenn ich langsam den von dir, @Zitro, "recherchierten" eindruck teile, dass foren halt blühen und auch wieder verblühen können.

also damit meine ich, dass man irgendwann am niveau zweifelt und vielleicht steht auch nur einfach dahinter, dass man halt im leben stationen anläuft und manchmal auch wieder (wenigstens für eine weile) verlässt, und gruppen-sachen bedeuten - zumindest für mich - oftmals, dass starr am bekannten festgehalten wird, man glaubt einfach, etwas "verstanden" zu haben, etwas "zu kennen", also zum beispiel zu wissen, wie dieses forum "ist" oder welche poster man immer "früher so geschätzt" hat, und dann wird unmerklich die diskrepanz von erwartetem ("verstandenem" / "bekanntem") und der realität irgendwann größer und vielleicht (bei einer gut laufenden community dann für alle so ziemlich zur selben zeit) auch zu groß.

ähm

das bringt mich auf ein etwas heikles thema, was in meinem leben von mir so langsam verortet wird und auch erst so allmählich wahrgenommen wird... und wo ich mal wieder net so recht weiß, ob es klug ist, es zu besprechen und zu beleuchten. es ist das thema "zu-hause-fühlen" und bei mir ist die version von "zu-hause-fühlen" jetzt aktuell, in der ich einen freund habe und wir gerade - so vermute ich jedenfalls - die stufe von verliebtsein zu liebe durchlaufen (oder durchlaufen haben? who knows).

ich will mal eine frage hierzu loswerden:

ist es normal, sich in die kindheit zurückversetzt zu fühlen, wenn man in einer beziehung ist?

blöde frage, ich weiß... denn zumindest jede fordernde und ggf. dann unglückliche beziehung ist eben ohne solch einen effekt, hm, obwohl... sag niemals nie! *gg*

aber jetzt mal konkreter: monsieur und icke, so denke ich mir in meinem oberstübchen, wir sind ein gutes team. den begriff des "guten teams" hab ich schon bei dir gelesen, @para... oder? komisch, dass das so wichtig wird, ich glaube, das ist die ölschicht, die wir jetzt an unseren beziehungen so schätzen, an denen all die erinnerungen an die nicht teamfähigen beziehungspartner herrlich abperlen lassen können.

*grübel*

ich glaube, ich habe sehr große lernschritte gemacht, die mit vielen fragen in meinem inneren zu tun hatten, die kernfragen meiner therapie gewesen sind. damit will ich behaupten, diese beziehung hat antworten gegeben auf all die fragen, die ich mir gestellt habe in der therapie, wobei es natürlich auch in anderen lebensbereichen antworten gab.

aber die antworten, die ich von meiner äußerst entzückenden, geilen *räusper* und interessanten beziehung mit monsieur erhalten habe, haben mich in sehr vielen fällen an meine kindheit zurückerinnert, was vermutlich einen psychologen jetzt nicht vom hocker hauen würde. mich schon, vielleicht bin ich auch deshalb so lange komischen beziehungspartnern und wagemutigen lebenssituationen in die arme gelaufen, weil ich mich partout nicht mehr mit meiner kindheit auseinandersetzen wollte...?

:-/

oft denke ich, dass das leben nur das beste für uns will. diesen spruch habe ich von dir, @zitro... und bärbel mohr hat ihn ja so oft wiederholt in ihrem buch, dass er bei mir nochmals festgehämmert worden ist, auch wenn ich den rest vom buch bis auf weiteres vergessen habe. das leben will nur das beste für uns! in allem ist immer alles enthalten, was ICH BRAUCHE.

das bedeutet, dass ich vertrauen darf, und in diesem sinne vertraue ich darauf, dass ich meine gedanken und fragen, die nun neu in meiner beziehung mit monsieur in mir aufgekeimt sind, auch äußern darf und hoffe, damit nichts zu zertrampeln oder etwas einzubringen, was unseren schönen gemeinsamen "wein" sauer werden lässt.

*lächel*

also...

jetzt kommt's: ich fühle mich so dermaßen wohl in meiner beziehung, dass ich mich frage, woher es kommt, dass ich dieses gefühl mit kindheitserinnerungen assoziiere.

jetzt mal kurz die ganzen gedanken, die mich beklemmen bei diesen kindheitszeug:
- ich hab angst, das geht auf die libido.
- ich hab angst, ich projeziere in monsieur irgendwelche oberpeinlichen erinnerungen und wünsche hinein. *sofort los-schäm*
- ich hab generell angst, mich nochmal mit meiner kindheit zu befassen und wäre superfroh, wenn sie sich schön abschließen ließe und sich ruhig verhalten würde oder so angenehm würde wie meine mutter, die zwar manchmal buckert und schmerzt, aber meistens erstaunlich nett geworden ist.

*sigh*

und jetzt das "kindheitsding", zumindest, so weit ich es halbwegs erkannt habe... es handelt sich mehr um ein erahnen und - wie eben angedeutet - um ein befürchten.

das kindheitsding bedeutet, dass ich mich auf monsieur verlasse wie auf meine eltern. ich gehe einfach davon aus, dass ich sie - sowohl meine ellies, als auch monsieur - in meinem leben nie verlieren werde und dass ich immer, wenn ich nicht weiter weiß, dort ankommen darf. na gut, meine ellies konnten mir selten helfen - monsieur hilft mir in der woche 100 mal bei irgendwelchen oft sehr wichtigen dingen -, und der spruch "du kannst immer zu uns kommen, kind" ist geradezu zum kalauer geworden in bezug auf meine eltern...

hm

*dort liegt auch irgendwo die bruchstelle, wobei ich aber gerade noch nicht verstehe, wie sie verlaufen müsste und ob "es" (was? mein gefühl zu vertrauen vielleicht?) schon zerbrochen ist und ich balanciere zwischen zwei teilen des zerbrochenen ganzen oder ob es eben noch NICHT zerbrochen ist und ich eigentlich mal die bereitschaft finden müsste, etwas was zerbrechen MUSS zerbrechen zu lassen*

ups na wenn es DAS wäre, wäre ich ja jetzt beim schreiben topfschlagenderweise schon an den topf drangekommen.

*wunder*

ähm

aber dieses verlassen hat nicht dieses genuine. es ist ein gefühl, das mir eben bekannt erscheint, es ist ein gefühl, das diesmal tatsächlich in mir wohnt (!) (das ich aber luftdicht abgeschlossen hatte und mir selbst nie gegönnt hatte, so fühle ich), das nun ein ventil gefunden hat und ausströmt. wenn dieses - uralte - vertrauen ein so unendliches gefühl ist wie die liebe selbst, dann eben, ja dann... müsste es bald die liebe zu vielleicht 50% verdrängen, und das "kostet" mich etwas.

kleiner einschub: (also bei meiner bereitschaft, wieder liebe zuzulassen, sprudelte eine quelle in mir, die mir frisch und neu erschienen ist und in allen beziehungen auch immer als etwas originäres aufgetaucht ist. dieses gefühl des vertrauens hingegen ist wie ein geist oder eine alte kerkerluft und strömt jetzt aus einem winkel meines inneren, den ich offensichtlich selten "betreten" habe.)

es hat jetzt schon dazu geführt, so glaube ich zumindest, dass ich monsieur nicht dauernd mehr bespringen mag. oft liege ich im bett und frage mich, was eigentlich geschieht und ob dieses vertrauen die verdammte selbstverständlichkeit mit in unsere beziehung hineinträgt, die die großen dinge einebnet und die das eigene ego mit seinen seltsamen gedanken und allüren nur noch stärker zur entfaltung bringt als es (sogar) in einem single-dasein möglich wäre.

will sagen: ich habe angst, dass ich wenn ich vertraue monsieur verliere und in meiner kindheit wieder aufwache.

au weia, das treibt mir gerade voll die tränen in die augen.

hm, mein pt würde jetzt das gesicht eines fündigen schatzsuchers bekommen, wenn ich das hier in einer therapiestunde erzählt habe. nur... was schließe ich daraus?

vielleicht gibt es jemanden, der ähnliches erlebt hat?

gruß

sine

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