21 September 2006

von Isabel am 21.9.: Übers Ignorieren

Es tut mir Leid, wenn du krank bist und ich frage mich, was du wohl hast und ob du es erzählen möchtest. Krankheit, egal welche, habe ich immer als große Belastung empfunden. Zum Glück war ich nie krank, wirklich nie! (zumindest physisch nicht *g*) Aber Krankheit(en) waren immer ein Thema in meiner Familie.

Und wenn wir uns Sorgen machen und aufmerksam sein möchten - im Gegensatz zum Ignorieren - dann frage ich mich wirklich, was mit @para los ist? Oder sollte ich das nicht fragen?
Ihr Profil und ihre Beiträge sind seit einer Woche nicht zu finden und ich verstehe nicht, wieso es so ist.

@sine, das Forum beschäftigt dich mehr, als ich geahnt hätte und meine Posterei dort scheint eine schiefe Optik zu produzieren, die so nicht gewünscht war, das möchte ich gern erklären.

Dieses Forum ist für mich neutrales Land und ich bin dort neutral. Die User sind neutral, sie haben für mich kein Gesicht. Zwar sind das alles selbstverständlich menschliche Geschichten, sehr tragische oft und es stehen echte Menschen und echte Schicksale dahinter. Da ich sie aber nicht kenne, sind es eben "nur" Geschichten für mich und Grundlagen für Sozialstudien.

Hier ist es anders, euch - denke ich - "kenne" ich schon etwas persönlich, hier sehe ich Gesichter und schon einmal schrieb von dem virtuellen Sofa, auf dem ich euch sitzen sehe *g*
Im Forum lerne ich nur ganz wenige User kennen, mit denen tausche ich dann manchmal E-Mails bis sich meist deren Lage verbessert hat und der Kontakt einschläft.

Soll heißen: wenn ich dort poste, dann immer nur situationsbezogen, anlassbedingt, stimmungsabhängig - niemals personenbezogen (bis auf die besagten wenigen Ausnahmen).
In D’s Thread hat es sich so ergeben, dass ich etwas erzählte, aber wie du sagst: allgemein formuliert, es hätte jeder sein können und: es hätte jeder Thread sein können. Ich bin neutral, so sehe ich mich, und wer etwas anfängt mit meiner Schreiberei, dann freut es mich und wer mich ignoriert, der soll ruhig, denn eigentlich schreibe ich ja nur für mich.

Auch diese allgemeinen Formulierungen sind Absicht. Einmal bekam ich eine pn von einem User, der meinte, er hätte sich nur registriert um mich anschreiben zu können. Denn ich hätte in einem Thread etwas gesagt, das genau auf seine Situation passte und ihm sehr weitergeholfen hätte.

*staun*

Das war ein Kompliment. Ob’s dem Threadstarter auch nutzte, weiß ich nicht, ich weiß nicht mal mehr, wer das war.
Auch ev. scharfer Wind wird von mir ignoriert. Es gibt da eine kleine Wadlbeißerin aus Graz, die mir permanent ans Bein pinkelt. Ich ignoriere sie. Uninteressant, es wird ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt.

So ist das und es zieht sich durch mein ganzes Leben, auch durch die Teile, die ich noch nicht erwähnte: diese Ignoranz, vll auch Arroganz?
Ich ignoriere meine eigene Geschichte und plaudere nur aus dem Nähkästchen, wenn jemand mit seiner Geschichte die Initialzündung als auslösendes Moment anbietet. Aber ich stellte meine Geschichte nie zur Disposition.

Es ist mir oft nicht einmal möglich, mir selbst etwas zu erzählen, soweit geht die Ignoranz schon. Einerseits bin ich gut damit gefahren, sie bewirkt, dass man gelassener wird, unverletzlicher, dass man sich auf (wesentliche?) Dinge konzentrieren kann ohne vom Herzschmerz/Weltschmerz abgelenkt zu werden, aber sie hat auch viele Nachteile.
Und darunter leide ich dann doch, wenn auch nur wenig, weil ich das Leiden vor lauter Ignorieren auch nicht zulasse.

Eigentlich hätte ich D’s Thread schon wieder fast vergessen (er scheint ja auch schon ins Stocken geraten zu sein), aber dein Eintrag zeigt mir - und ich vermute - dass er dich noch sehr beschäftigt.

Durch die doch emotionalen Reaktionen auf mehreren Seiten kann ich schließen, dass sie dich einst sehr beleidigt hatte? Ich weiß nichts davon und sollte wohl auch nicht fragen. Ich bin ja neutral(?)

Natürlich überlegte ich dennoch, dass ihr euch wohl real kennt und ev. beruflich? Diese Ablehnung wird von irgendwoher kommen. Es tut mir Leid, dass dich das trifft, dass es Berührungspunkte gibt, ich habe keine.

Aber es beschäftigt mich weiter. Diese scheinbar geschlossene Gesellschaft (in einem offenen Forum?) beschäftigt auch dich, @sine, dieser erlauchte Freundeskreis, was passt dazu: Ausgrenzungsversuche, Gruppendynamik, Wertegemeinschaft? Aber auch eine gewisse Starre, die entsteht, wenn man meint, man wäre "fertig" und müsse nichts mehr ändern und nichts mehr annehmen?

Vll verstehe ich jetzt auch besser, warum du dich anfangs so sehr gewehrt hast gegen die Dankesschreiben und Huldigungsversuche, hier im Blog aufgenommen zu sein. Du hast dich nicht gefreut darüber, nicht wahr? Es erschien dir unterwürfig und dementsprechend unpassend.

In diesem Kontext ist das auch verständlich.

Zu Gruppen darf ich noch mal schreiben, bis gleich!

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