12 September 2006

depri wegen müdigkeit und umgekehrt

hallo!

ach leute ach leute, mir geht's gar nicht so gut... seit dem letzten wochenende habe ich dann DOCH große traurigkeit ohne monsieur bekommen.

zugegeben kann ich nach wie vor nicht mit letzter gewissheit herzschmerz von weltschmerz (= depressive verstimmung) unterscheiden. das ist so und ich habe darüber nachzudenken begonnen, wieso denn das nicht zu unterscheiden ist...?

meine bisherige (und vorläufige, erste) these lautet: weil depressionen unabhängig von der person sind. sie kommen einfach, sie sind mächtiger als die realität und bla.

das fand ich aber nicht notwendig einleuchtend und eher erschreckend. ;-) also suche ich nach anderen thesen.

monsieur beginne ich zu vermissen, weil ich ihn nicht riechen kann, weil ich ihn nicht umarmen kann und weil er am telefon immer anders klingt als in der realität. er ist für mich da auch auf die entfernung hin, aber komischerweise interessiere ich mich jetzt für seine anwesenheit in natur, auch wenn das sexuelle motiv weiterhin nicht so weit vorne steht wie man meinen könnte. monsieur und ich haben nämlich damals, als wir uns kennengelernt hatten, kein auge trocken bleiben lassen (oder wie darf ich mich ausdrücken) und irgendwie frage ich mich, ob wir uns ähnlich verhalten, wenn wir uns lange nicht mehr gesehen haben.

stattdessen meldet mein körper kaum wünsche an und es ist ein viel größeres umfassenderes fühlen, was sich in den verschiedensten schattierungen mal so und mal anders einstellt... glaub ich.

es ist eben schwer zu beschreiben, aber immerhin schieße ich mich doch langsam darauf ein, dass monsieur etwas damit zu tun hat, dass ich traurig bin.

tja

dein plädoyer für das "brauchen" find ich völlig in ordnung, aber den schuh, dass ich nimmer brauchen WILL, zieh ich mir trotzdem nicht an, @para! :-)

jedem das seine, ich glaub nicht, dass ich es besser mache als andere, sondern ich erlebe es halt so.

natürlich habe ich mich gefragt, ob es dennoch vielleicht WIEDER MAL SO WEIT ist und ich mich dermaßen selbst verarsche, dass ich selbst nicht merke, was ich wirklich fühle und mein "brauchen" etwa - mir unbemerkt - unterdrücke!??

aber bisher öffnet sich in meiner seele kein krater und brüllt "ja ja", also denke ich, im topfschlagen wärst du - bei mir zumindest - in der kalten region noch. dass es bei dir anders ist, finde ich schön und ich habe keinen funken neid.

*lach*

klingt jetzt blöd, aber ist so und ob es gut ist, was du fühlst oder wer wie was warum, ich weiß es nicht, ich glaube, es ist alles richtig so, wie es ist, aber zu viel hineindeuteln und romantisieren mag ich mein leben nicht im moment, nein bloß nicht.

insofern hast du, @para, vielleicht - auf einer anderen eben gedacht - einen zipfel von der wahrheit erhascht...: denn ich bin seit meiner therapie dauernd am gratwandern. einerseits will ich nicht abstumpfen, will offen sein und bla. andererseits will ich nicht mehr wild an mir heruminterpretieren, will nimmer deuten und will noch nicht mal mehr etwas bestimmtes fühlen WOLLEN, nein, ich will lieber lernen, auf mich selbst zu achten, in mich hinein zu horchen. und in diesem sinne kommen manchmal komische dinge bei mir zum vorschein, die ich selbst unter umständen seltsam finden würde, hätte ich mir nicht strikt verboten, es zu deuten und damit also auch, es zu bewerten.

nö ich bewerte nicht, sondern in mir schenkt dauernd ein pendel und sagt "tut mir gut" oder "tut mir nicht gut".

jaaaha dann könnte man vielleicht sagen, dass diese depressive verstimmung vielleicht doch ein fingerzeig auf ein "tut mir nicht gut" ist, was ich nicht gewahr haben will?

vermutlich aber wenn einer depressionen rational erklären kann und sozusagen auch gleich die lösung des "problems" mit ausbaldowert, dann kann er sich getrost für den nächsten nobelpreis bewerben.

ich persönlich habe zu depressionen nur so watteweiche erklärungen gefunden, die so in die wellness-richtung gehen: bin ich müde, bin ich auch leichter traurig (und ich BIN dauernd müde hier in stuttgart). bin ich irgendwo fremd, bin ich eher traurig. bin ich irgendwo mit problemen konfrontiert, deren lösung nicht greifbar erscheint (z.b. das problem, dass ich nicht nach HAUSE kann...!), bin ich leicht labil.

und...: fällt mir ein stress-bollen vom herzen, bin ich leichter traurig. die erleichterung, die ich dann auch (!) fühle, ist gepaart von einer dünnhäutigkeit. die ganze zeit hab ich mich wie ein igel zusammengerollt und nur vorsichtig zwischendurch mal rausgelugt, aber dann sage ich "aaaahhh..." und - igelmäßig wieder - bin zugleich verletlicher als vorher.

und mir ist ein stress-bollen vom herzen gefallen: der blöde prozess nächste woche ist perdü. ich muss also nicht mehr gegen meinen ex-freund, im lk-forum einst "kandidat nr. 1" aussagen als zeugin. der herr ist ... VERURTEILT!!! jaaaa! ich, die so kritisch ist mit dem staat und die vieles hinterfragt, freut sich tatsächlich, dass dieses arschloch VERURTEILT ist! auch wenn es nicht um mich geht, sondern um eine freiheitsberaubung, die er an meiner nachfolgerin - also an der frau, die nach mir seine freundin war - begangen hat! er hat sie eingesperrt, als sie sich trennen wollte! ha!!!

ich hab von meiner kollegin = rechtsanwältin = abwicklerin = mein zeugenbeistand leider nichts in erfahrung bringen lassen können, also hab ich freitag und montag selbst bei dem gericht angerufen um mal endlich zu horchen, ob ich ernsthaft für diesen scheiss aus stuttgart angereist kommen muss...? und als die geschäftsstellendame meinte, er sei verurteilt, ist mir gleich rausgerutscht, dass ich mich darüber aber freuen würde! als ob ich jemandem zu einer geburt gratulieren würde!

da hab ich mich über mich selbst gewundert, mir aber anschließend erlaubt, mich zu freuen.

jetzt denke ich endlich alle gedanken, die vorher nur angedacht wurden und die ich mir dann sofort verboten hatte... dass ich mich nimmer zeigen muss, dass monsieur sich nimmer aufregen muss über kand. 1, dass ich mich kaum noch erinnern kann an damals und dass ich auch eine abneigung habe, mich zu erinnern! kann sich einer vorstellen, wie das ist, als zeugin vor einem aufgeblasenen, einem gern ins wort fallenden exfreund zu stehen - zeugen stehen / sitzen immer in der mitte des raumes, in berlin bedeutet das meist, dass der angeklagte den zeugen nur von hinten sieht - und dann erzählen zu sollen, wieso weshalb warum man sich in dieser und jener situation befunden hätte?

he das ist schlimmer als mit meiner mutter zu reden!

*nick*

tja nun ist es vorbei und ich hatte mich sogar so sehr gefreut und beruhigt, dass ich mir kurz den gedanken erlaubt hatte, nun NIE MEHR mit diesem problem "kand. 1" konfrontiert zu sein. aber dann fiel mir ein, dass dieser idiot mich in meinen erinnerungen verfolgen wird und dass ich mal nicht glauben soll, ich lebte jetzt im wunderland. im gegenteil: eine kleine rest-skepsis könnte mich vor dem kommenden schock bewahren, wenn dieser idiot doch irgendwie - sei es auch nur in meinem kopf - wieder auftaucht.

hm

und ich bin labil seither.

so

viel blabla

ich hoffe, ich nerve net mit meinem blabla

so die kreative bin ich nimmer. und auf die vielen gedanklichen anregungen der vorangegangenen postings bin ich dann doch auch nicht mehr eingegangen... sorry, mir fehlt dann plötzlich die energie. eben fand ich alles noch wichtig und richtig, und dann - bums.

naja

hey zum ersten mal WASCHE ich puh endlich. es ist WIDERLICH mit einem stockig müffelnden einzigen handtuch rumzuhängen, es ist ätzend, neue geschirrhandtücher, die kein wasser annehmen, zu verwenden, und meine sportklamotten waren auch nur noch was für gelüftete räume, aber leider habe ich nur 2 garnituren und die letzte handwäsche hat das problem auch nur geringfügig entschärft. *müff*

also: es geht voran. das tut es auch auf arbeit - ich entdecke die langsamkeit und die muße und tatsächlich kann ich mich nimmer zusammen mit meiner wg-mitbewohnerin aufregen, wie LANGWEILIG unsere praktika sind, obwohl mein challenge auch nicht größer geworden ist als ihrer. sie fährt - vermutlich weil sie bei mer ce des ist - mit der s-klasse ihres chefs rum und holt wahlweise jemanden vom flughafen ab (äh darf man das neuerdings ohne personenbeförderungsschein? ich weiß ja nicht... aber wenn es nur eine person ist, die man transportiert, vermutlich schon noch) oder sie kauft mit der s-klasse KEKSE und KAFFEESAHNE ein in der metro.

wahnsinn

sie hat sich aufgeregt, natürlich lacht sich auch drüber, aber es ist schon enorm langweilig für sie. als sie erzählt hat, ist mir aufgefallen, dass mein einziger challenge am montag war, dass wir mittags mal an einem anderen tisch gesessen haben als sonst und der rest war nur einfach langweilig gewesen, aber ich hatte es schon vergessen, mir doch egal, meine erwartungen habe ich verändert und nun ist es erträglicher.

so

dann werd ich mich mal mit wirtschaftsgeschichte befassen!

die klausuren rufen bereits nach mir, au weia, nur noch ein knapper monat...! aber juhu ich hab schon ein flugticket nach berlin gekauft

juhu juhu juhu

*schnarch*

und

*depri*

komische welt jaja

gruß

sine

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