20 September 2006

von Isabel am 20.9.: Ineffizienzen

Huhu an alle! (@para …?)

Also ein Lummer-, Ei(er)-, Schlaraffen-(?) Land, das ist aber nett ;-)

Es könnte durchaus eine Überlegung auslösen zu Ineffizienzen, zu ihrer Herkunft, dem Umgang, die Vermeidung, das Bessermachen.
Wie es dir gehen muss, als sozusagen privater Allrounder, der im eigenen Betrieb alles machen muss und jetzt über excelmäßige Ineffizienzen philosophieren darf, kann ich mir gut vorstellen.

Aber ich glaube ja daran, dass alles im Leben einen Sinn hat und aus dieser Ecke müsste es auch Sinn machen, dass du das und die Unterschiede und das Nachdenken darüber mitbekommst. Also: welche Lehren ziehst du daraus?

Diesen krassen Unterschied sah ich, als ich einmal in einer kleinen Steuerberatungskanzlei gearbeitet habe und alles machte – und für alle (und von präpotenten Klienten jetzt mal nichts erzähle …ähem) und dann in den großen bürokratischen Apparat der öffentlichen Hand verschwand.

Sicher könnte ich ein Buch schreiben über Ineffizienzen. Denk ich mal. Aber wer würde das lesen wollen?

Aber es wäre vll auch ein Buch über Integration, über Arbeitsplatzbeschaffung Nicht-Integrierbarer, über Toleranz und Einfühlungsvermögen, die sich Kleinbetriebe, die auf jeden Cent schauen müssen, gar nicht leisten können, weil das auch teuer ist.

Was sag ich da: menschliche Selbstverständlichkeiten wären zu kostspielig?

Nein, nein, es folgen keine politischen (leidenschaftlichen) Plädoyers, sondern ein Geschichtchen:

Es gibt in meinem Umfeld ja nicht nur bewundernswerte, bemerkenswerte Wissenschafter, es gibt natürlich auch andere, welche, die zwar mit Wissen und Bildung ausgestattet sind, aber weniger mit emotionaler Intelligenz belohnt wurden und auch manche, die nichts von alledem haben und sich ihrer Mankos mehr oder minder bewusst sind.

Das Schöne hier: man hat die Freiheit, sich aus dem Weg zu gehen. Es gibt keine Konkurrenz, weil man das Postulat der Profitorientierung hier noch ignorieren kann ohne den Job zu verlieren. Es gibt inszenierte Konkurrenz, aber der kann man sich entziehen.

Das ist schön, finde ich. Und außerdem: wo sollten denn diese welche Nicht-Integrierbaren arbeiten, wenn nicht hier? Wo sollten sie denn einen Platz finden, wenn die kapitalistische Welt keinen Platz hat für die, die sich nicht einfinden können ins System, die trotz aller Konditionierungen in keine Form passen?

Jeder braucht eine Aufgabe. Jedem wünsche ich, eine Aufgabe zu finden, mit der er sich identifizieren, sich in ihr wieder finden kann. Meine Erfahrung ist, je mehr jemand in seiner Aufgabe aufgeht, desto glücklicher scheint der zu sein (im Rahmen seiner Möglichkeiten) zumindest sind die Leute gesund, scheint mir.

Was mich besonders beeindruckt ist die Toleranz derjenigen, die dieses Prinzip durchschauen und unterstützen gegenüber denjenigen, die es betrifft. Ich selbst fühle mich in der Mitte und staune oft und schaue mir etwas ab: wie es auch geht.

Solange ich es nicht gesehen habe, hätte ich es nicht geglaubt. Das scheint meine Aufgabe hier zu sein: Toleranz zu lernen. Nachsichtig zu sein mit denen, die es selbst aber nicht lernen können. Es ist nicht einfach und ich frage mich oft, ob es mir jemals gelingen wird, genauso gelassen allem zuzusehen?

Soviel zu den pseudophilosophischen Fragen für heute.

Viele liebe Grüße von Isabel!

Keine Kommentare: