19 Juli 2007

vergessen, wer wir sind

hi matildachen *g*!

ich kann mir vorstellen, wie schwer es manchmal sein kann, bei hitze zu funktionieren. ich fand es immer ungeheuer tröstlich in meinen studijobs und auch in meinem gar nicht so entspanntem praktikum (vor einem halben jahr), dass bummeln auch mal vorkam und letzten endes ja auch möglich WAR.

das gab es in meiner selbstständigkeit nicht. die anwesenheitspflicht gab es ja (ebenfalls) nicht. aber genau deshalb wurde nicht gebummelt - es gab nur GANZ oder GAR NICHT. also: arbeiten oder nach hause gehen.

klingt gut? ja vielleicht, aber für mich labile persönlichkeit (damals jedenfall: seeeehr labil *schieflächel*) war es schlimm. ich hatte immer das berühmte SCHLECHTE GEWISSEN. es war wie im studium: alles konnte man NOCH besser machen, es gab einfach keinen maßstab und letzten endes auch keinen feierabend, wenn man nicht manchmal den lieben gott einen guten mann sein lassen konnte.

ich habe mir damals einen ziemlich festen tagesrhytmus angewöhnt, der natürlich im vergleich zum angestellten-berufsleben noch immer etwas flexibler ausgesehen hat. aber merke: jede unproduktive stunde kostete mich einen teil der chance, meine monatlichen fixkosten reinzuholen!

also matilda: ich finde das trödeln am job schön. auch, wenn ich weiß, dass langeweile manchmal äußerst unangenehm sein kann!

gottseidank gibt es ja jetzt in meinen job IMMER computer. da kann ich immer was machen, und sei es nur, heimlich irgendwas herumzufantasieren in einem textdokument (und mir einzubilden, dass es vielleicht für eine webseite oder für mein buch förderlich sein könnte, was ich da so vor mich hinproduziere, wenn mir arg fad ist).

wie ist es bei dir auf arbeit? kannst du auch was anderes machen und dich auch mit dem computer trösten?

na gut, wenn du eine schreibblockade hattest... eieiei! *grins*

ich glaub trotz der genannten einsicht, dass langeweile richtig wehtun kann, daran, dass langeweile ein luxusgut ist. ich glaube daran, dass langeweile gesund ist. ich halte langeweile für den leerlauf im lebensmotor. ich glaub sogar, dass ideenlosigkeit gut ist.

*lach*

zum beispiel denke ich, dass das, was man nach einer langweiligen und vielleicht auch unkreativen phase beginnt, wie eine neugeburt ist. originärer ist nichts, vielleicht nicht einmal das aufwachen und wieder-anspringen auf das, was wir für unser "selbst" halten ist so originär.

oder doch?

letzteres (also das thema "aufwachen" und sich selbst jeden tag neu definieren) ist etwas, was ich jetzt mal in der glotze geschaut hatte: es ging um schlafforschung. die dort auftretenden fachleute behaupteten alle, dass man im schlaf letzten ende sein ich verliert. ich hab das so verstanden, dass man am nächsten morgen erstmal bemüht ist, sich zu erinnern, wer man ist (oder wer man zu sein glaubt *g*) und was man will (bzw. tun will).

ist das nicht erstaunlich? gerade, wenn es einem nicht gut geht, hat man doch das gefühl, dass man aus der problematik ÜBERHAUPT nicht rauskommt. ha, falsch gedacht! laut schlafforschung kommen wir JEDE NACHT völlig raus aus allem.

das bedeutet dann anscheinend, dass wir uns mehr oder minder frei dazu entscheiden, das problem weiterzuertragen, was wir gegebenenfalls gerade erleben (oder zu erleben glauben an jedem einzelnen morgen...).

gut gut, wie gesagt, man ERINNERT sich ja an sich selbst. also ist durchaus ein problem real (zumindest kann es real sein...).

aber: es steckt eine für mich verblüffende feststellung in dieser doku über schlafforschung. ich hätte nicht gedacht, dass schlafen mich so "neugeboren" sein lässt, wie es die schlafforscher in dem film geglaubt haben.

puh

ich hab morgen mein letztes mathe-tutorium. ich wollte noch integrieren lernen und was eigenvektoren sind. *arrgh*

ich hab noch nicht angefangen. hab mal exponentialrechnung gemacht - ist ja alles etwas verschüttet bei mir, das mathematische wissen (bzw. halbwissen *seufz*). und dann hab ich getrödelt.

übrigens: ich fühle mich wohl in meinem prüfungsstress. gut, ich hatte eine hürde zu überwinden gehabt, denn ich hatte schon richtig angst gehabt vor mathe und auch vor den anderen klausuren. diese hürde trägt irgendwie den schlichten namen "akzeptieren". ehrlich! ich wollte nämlich immerzu mich wieder abmelden von mathe, immerzu habe ich gehofft, dass die fernuni hagen mich nimmt und die klausuren dann weniger gravierend ausfallen können (weil die fernuni pauschal klausuren anerkennt und die noten ignoriert). das hab ich erlebt in meinem inneren - und dann hab ich etwas für mich entschieden: ich hab mir gesagt, dass ich die klausuren jetzt mitschreibe. wenn ich durchfalle, dann werde ich eben schriftstellerin, fertig.

:-D

das hat mir irgendwie geholfen. denn die "strafe", schriftstellerin zu werden, erscheint mir überhaupt nicht schlimm.

übrigens: die fernuniversität hagen hat mich vorgestern als teilzeitstudentin angenommen. jetzt fehlt nur noch der job... ich hatte doch die fernuni besuchen wollen, weil ich gedacht hatte, bei ei groß den fett krassen job abzugreifen. naja... das ist ja dann nichts geworden. nach den klausuren werden ich also die jobsuche weiter fortführen müssen. aber ich kann dann wirklich andere jobs annehmen als bloß diese scheiss-studi-jobs.

*bäh*

ich brauch kohle kohle kohle!

money money money...

*bissi am träumen gerade*

ok

noch kurz nen blick ins mathe-skript und ab in die heia!

einen schönen abend wünsche ich.

gruß

sine

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