01 Juli 2007

erfrischt

hallo,

es war sehr schön an der ostsee. es war übrigens ein urlaub ohne probleme - ich war dennoch teilweise körperlich am ende, wenn es zu situationen kam, in denen sich in meinen vorangegangenen reisen nicht enden wollenden probleme normalerweise angeschlossen hatten (ich glaubte also, situationen wiederzuerkennen).

es regnete und es schien auch die sonne - herrliche KLARE luft also, wenn es gerade nicht regnete. ich liebe das!

ich war dann heute morgen erkältet (und bin es wohl noch) und habe schwierigkeiten körperlicher art auch heute gehabt - obwohl der stress der unterkunft-suche etc. ja nicht mehr aufgetaucht ist.

zum ende des heutigen tages am meer hatte ich bauchweh und musste auf's klo, ein urlaubstypisches problem, und monsieur war sehr besorgt.

als wir wieder im zug saßen und somit also glücklich die rückfahrt angetreten hatten, fragte ich mich erst, wie ich die fahrt bloß überstehen sollte, da mein husten SO schmerzhaft war und mich das geschüttle im zug nervte. anschließend fiel mir ein, wie ich FRÜHER immer nach meinen schönen wochenenden das gefühl gehabt hatte, in eine folterkammer zurückzukehren (und wieder anwältin sein zu müssen) und fragte mich, ob ich jetzt eigentlich ein ähnliches gefühl hatte?

dann verdrängte ich diese frage.

und dann... habe ich mir etwas zum spaß eingebildet, weil ich dachte, wenn ich schon nicht schlafen kann (wegen des geruckels und weil ich mir im geiste ja dauernd die hölle heiß machte), dann kann ich mir wenigstens ein spiel erlauben.

ich stellte mir ein bild vor, was ich bei "wünsch dir was" von shakti gawain habe. das ist doch das tolle buch über die kunst, eigene wünsche zuzulassen. das buch enthält auch meditationsübungen, die mir natürlich reichlich esoterisch erscheinen und deren anwendung mir nicht geheuer erschienen ist bisher.

eine der meditationsübungen hatte ich aber DOCH schon mal ausprobiert - damals waren monsieur und ich erst kurz zusammen gewesen. ich stand schon damals immer vor ihm auf. damals vergnügte ich mich dann auf dem wohnzimmerteppich mit ein paar übungen autogenes training, und da diese eine übung aus gawain's buch so ähnlich wie eine übung im autogenen training ist, habe ich diese sache damals auch ein- zweimal ausprobiert.

ich habe mir vorgestellt, mein körper hätte eine art "energiezentrum". ich habe mir vorgestellt, dass die energie sich endlos aktivieren lässt. ich habe mir dann vorgestellt, dass sie irgendwie - vielleicht so ähnlich wie mikrowellenstrahlen - durch meinen körper hindurch an die oberfläche bringen lässt durch meinen puren willen. dann kam das bild von gawain: ich habe mir vorgestellt, die energie umfließt meinen körper und leuchtet hell wie licht. wie beim autogenen training merkte ich, dass ich den eindruck hatte, dass mein körper sich an der oberfläche erwärmte (beim autogenen training denkt man an körperteile und erfährt - meistens -, dass dort der blutfluss stärker wird).

dieses bild funktionierte, und ich fragte mich jetzt, ob ich mich allein mit dieser "glühlampen-vision" vielleicht gesund(er) machen könnte? da fiel mir ein, dass gawain geraten hatte, dass man die handflächen nach oben öffnen soll und sich einbilden soll, dass dieses lichthelle energie fließen würde wie wechselstrom in einer elektrischen leitung. da mir das bild etwas zu blöd erschien, das ich abgegeben hätte, wenn ich die handflächen aufgemacht hätte und links und rechts neben mich gehalten hätte, habe ich meine hände im schoß liegend (heimlich) nach oben gedreht und mir den energiestrom eingebildet. manchmal ging das nicht gut, aber meistens funktionierte es irgendwie.

ich glaubte, dass ich den strom nicht bloß in meinen kopf (zurück-)lenken könnte, sondern auch auf bestimmte körperteile (ähnlich wie beim autogenen training die gedanken die körperteile animieren). ich richtete die "energie" auf meine verstopfte nase. sie wurde ein wenig freier und mir fiel ein, dass ich ruhig und tief atmen könnte. dann richtete ich den "energiestrom" auf meinen hals. der hustenreiz legte sich, aber er verging leider nicht.

ich richtete jetzt die energie spielerisch auf alle körperstellen, die mir einfielen, und da meine schultern schon die ganze zeit irgendwie "wohlig" schmerzten, seit ich dieses energie-dingens begonnen hatte, dachte ich, dass sich die schultern anscheinend ja auch empfehlen würden. das war ein wunderbares gefühl! ich hatte das gefühl, als würde man mir einen magischen mantel über die schultern legen und als würde ich innerlich ganz frei und ruhig werden.

da die schmerzen in den schultern GANZ verschwanden, ließ ich die "energie" in meinem körper wandern, und schließlich richtete ich die "energie" auf meinen schmerzenden bauch. die schmerzen vergingen, wenn auch ein magendrücken verblieb. aber es kam mir so vor, als würde nach und nach eine quelle von schmerzen nach der anderen zu wort gerufen werden und dann (nach ausreichender gelegenheit, sich bemerkbar zu machen) zum ausklingen gebracht werden.

ich fand es überraschend, dass ich nach dem bauchschmerz noch weitere stellen "fand", wo es mir half, dieses lichtsache drauf zu richten. wie viele schmerzzentren hatte ich denn eigentlich aktuell!!!???

zuletzt merkte ich, dass ich mir sorgen machte, dass ich (als anfängerin in dieser art der meditation) vielleicht nochmal genau die "energie" dorthin richten sollte, wo ich sie am meisten bräuchte. war das meine schmerzende kehle? oder gar meine lunge?

ich richtete die "energie" auf keines meiner schmerzenden organe mehr, sondern bildete mir ein, die energie in mein gehirn fließen zu lassen. in meinen gedanken flammte (und "verbrannte") in großen lettern der (gedachte) schriftzug: "DU SOLLST KEINE NEGATIVEN GEDANKEN MEHR HABEN", dicht gefolgt von "DEINE SORGEN KANNST DU VERGESSEN". oder so ählich.

mir war dabei so, als würden die ganzen zermürbenden gedanken betreffend meines nicht erfolgreichen bewerbens bei ei und bezüglich meiner ganzen ja so fraglich anmutenden versuche im berufsleben wie ein wind aus meinem gehirn weichen.

das fand ich irre angenehm und ich war auch ganz schön überrascht, dass mir überhaupt bewusst geworden war, dass ich so viele negative (und nutzlose) gedanken hatte. ich verbrachte jetzt lange damit, die "energie" ausschließlich auf mein gehirn zu richten. ich hatte das gefühl, teilweise dem schlaf nahe zu sein und fühlte mich unglaublich behütet.

dann merkte ich, dass ich - trotz anfängertum - noch (lange) nicht am ende war und wieder hätte weitermachen können mit meinen schmerzenden körperteilen, die noch übrig waren - mit meiner kehle zum beispiel. aber ich hatte keine lust mehr!

ich schlug die augen auf und fühlte, dass ich irgendwie frisch und erholt war, so wie nach einer übung autogenes training (und so, wie schon lange nicht mehr). zwar verging das gefühl schnell, aber ein grundgefühl von erleichterung blieb. ich hatte jetzt den gedanken, dass mir nichts mehr passieren konnte!

ich hatte doch tatsächlich das gefühl, dass ich mir um meinen job keine sorgen zu machen brauchte und dass ich doch immer, wenn ich wollte, in meinem inneren ganz viel kraft finden und anwenden könnte.

ist das spacig???!?

naja

in diesem sinne lese ich das buch über einen selbstmörder trotz 1.000 schwer zu ertragender assoziationen an den selbstmörder von vor knapp 2 monaten und auch trotz unangenehmer parallelen zu meiner eigenen vergangenheit weiter. in diesem sinne fühle ich mich kein bißchen wie im gefängnis, weil ich morgen den ganzen tag jobs habe und termine noch und nöcher.

ich bin krank, ja, aber ich WEISS, ich werde meinen weg gehen. ob ich nun alle termine perfekt schaffe oder nicht, ist nicht die frage.

ach ist das angenehm.

SO eine erholung habe ich noch von keinem meeresurlaub mitgebracht!

:-)

gute nacht allen meeresliebhabern (und solchen, die es werden wollen *g*).

s.

Keine Kommentare: