12 Mai 2007

von Isabel am 12.5.: vom ertragen

Hallo! Wie geht es euch? Wieder einmal hinke ich hinterher,
das scheint ganz exemplarisch für mein Leben geworden zu sein. Aber man kann sich auch daran gewöhnen.

Irgendwo stand doch etwas von Ertragen versus Weglaufen und ich darf eine neue Facette hinzugeben: wenn man viel zu müde ist zum Wegrennen, dann wird das Ertragen erträglicher und zumindest ist man noch da, falls sich dieser Ertrag auch mal einstellt, um dieses Wortspiel zu vollenden.

Ich weiß nicht, wie es gekommen ist, wohl schleichend, wie so oft: Ich werde mit meiner Arbeit nie fertig, weder im Büro noch im Studium (von seelischen Baustellen rede ich mal nicht) und ich weiß nicht so recht, woran es liegt - bin ich zu langsam oder ist es zu viel?

Naja, zuviel ist es nicht, zumindest ist es nicht zuviel im Sinn von belastend. Es ist eher erstaunlich, wie die Selbstbeobachtung funktioniert. Wenn ich merke, es wird für den Moment zuviel, dann lasse ich ja nach und lasse auch mal was liegen (was aber belastender sein kann als es wegzuarbeiten) und sehe mir selbst dabei zu, wie sich die Frage, ob etwas noch erträglich ist, erst gar nicht stellt.

Weil ich mitten drinnen stehe und weitermache, einfach und automatisch und unhinterfragt. So fließen die Wochen und Monate, es stellt sich zwischendurch auch immer wieder der Erfolg ein und das Gefühl, etwas geschafft zu haben, nur der angestaute Berg wird nicht kleiner. Also beobachte ich auch den Berg. Sehe ihm zu beim Wachsen.

Das Ergebnis ist eine massive Verschiebung der Prioritäten. Vieles verliert an Wichtigkeit, so manches erscheint klein und sogar lächerlich und einiges verschwindet ganz.

Wünsch euch ein angenehmes Wochenende!

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