25 Mai 2007

von Isabel am 25.5.: Pudelkern

Ein Hallo aus der gnadenlosen Hitze, bin breiig müde und fühl mich gerade wie nach einem Marsch durch die Wüste.

Nicht dass ich wüsste, wie ein Marsch durch die Wüste wäre, nur stelle ich es mir so vor: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und diese unendliche Müdigkeit.
Nein, ich bin nicht krank, auch nicht überarbeitet.
Ich habe nur wieder einmal Sorgen und Schwierigkeiten, die mit meiner Vergangenheit zu tun haben.
Die Schatten, die man nicht los wird … aber dazu später.

@sine, deine Antwort enthält (wieder) so viel Zutreffendes, so viel Wahres und auch wenn es langweilig ist, so oft zuzustimmen und zu nicken, so darf ich doch staunen, wie oft du den Kern triffst ohne die Hintergründe zu kennen.

Woran liegt das?

Manchmal bist du mir ein bisschen unheimlich. In deinen Sätzen steckt oft viel Lebenserfahrung und auch Abgeklärtheit, die Fähigkeit den Überblick und den Durchblick zu bewahren, dass ich mir oft denke, was hat sie wohl schon so alles gesehen, was erlebt und wie alt ist sie wirklich???

*ggg*

Wisst ihr, mein Boss, nennen wir ihn doch zur Einfachheit F.A., weiß sehr wohl, wie die beiden denken und belächelt es nur. Sie sind halt da, er hat sich das nicht ausgesucht, aber er lässt die Unfähigen vor sich hinarbeiten und unternimmt nichts weiter.

Das fällt unter „Jo, mei …“ und ist mit einer Handbewegung weggewischt. Solange man es sich leisten kann, Non-Profit-Unternehmen sind wir ja keines mehr.
Er ist zu allen gleichermaßen freundlich, integriert sie in seine Projekte - mehr als er müsste, und zeigt niemanden, dass er nicht mithalten kann. Wo auch schon die Gründe für deren Verhalten zu finden sind.
Man hat das Gefühl, ihm nicht das Wasser reichen zu können, ohne dass er aber dieses Gefühl vermitteln würde - und damit geht eben jeder anders um.

Das soll heißen: das ist hier KEIN Problem und kein offenes Thema und niemand kann sich darüber aufregen - außer ich. Ich finde es eben ungerecht und reagiere feindselig, was in F.A.’s Augen wohl kindisch ist und er wird auch mich des Öfteren belächeln.

So vermute ich, dass nicht jeder die gleiche Wahl hat, sich die Gruppe auszusuchen, denen er beitreten möchte. So manche - und das hätten die beiden Neider gelehrt - sind gezwungen, sich Verbündete zu suchen, egal wen! Hauptsache verbündet, weil sie sonst völlig allein auf der Welt stehen und das für sie das Schlimmste wäre, was passieren könnte …

Mit der Definition im Buch habe ich so meine Probleme, als dass man Managertätigkeiten in Firmen nicht eins zu eins auf die Wissenschaft umlegen kann.

Zwar haben das die Betriebswirte in den Ministerien probiert, in einer Leistungsgesellschaft muss alles dem Wahn des Geldes unterliegen und profit-orientiert sein, es gibt sogar so etwas wie eine Wissensbilanz …

die Umsetzung ist aber etwas anderes, ein Vollblut-Wissenschaftler ist immer zuerst ein Wissenschaftler und erst danach ein Manager, ein Boss, ein Vorgesetzter, ein Bilanzierer, und diese Rangordnung sagt viel über die Wertigkeiten aus.

Dass ihr Schwierigkeiten habt, euch Neid vorzustellen, glaube ich gern. Irgendwie passt es überhaupt nicht in das Persönlichkeitsbild, das ich von euch habe.
Ein Neider ist - in meiner Definition und so, wie ich sie kennen gelernt habe - ein sehr frustrierter Mensch, einer der weder die Fähigkeiten hat, seine Potentiale auszuschöpfen, noch die Kreativität hat, sie zu erkennen (falls da überhaupt welche sind). Und das tut weh, wenn man sich seiner Unfähigkeit bewusst wird.

Das ist ja das Fatale: diese Neider hier sind ja nicht dumm. Denn wären sie dumm, würden sie sich in Größenwahn wälzen und nicht unter ihrer Unfähigkeit leiden.
Denke ich mal.

@matilda schreibt:

uebrigens glaube ich auch, man kann eine beziehung heute gegen die wand fahren und morgen heiraten. koennen tut man ganz bestimmt. ob es was bringt, merkt man eh erst mit der zeit.

Hab ich je erzählt, dass ich gerade mal 21 war, als ich heiratete? Und dass es schon anfangs schwierig war und dass es angesichts der Anfangsschwierigkeiten ein Wunder war, dass es überhaupt so lang gedauert hat?

Ich zögere davon zu erzählen, da @matilda verliebt ist und keinen Nerv für nervtötende Geschichten haben wird und ich freue mich sehr für dich!

Und daher werde ich die Geschichte mit den Schatten, die ich nicht loswerde, verschieben. Vll ist es besser, erst zur Ruhe zu kommen, ehe ich das aufschreibe - es wird verständlicher, wenn’s nicht so emotional ist ;-)

Wünsch euch was Liebes und ein kühles Nass!

Isabel

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