22 Mai 2007

neid: was ist das

hallo guten morgen!

um meine gedanken aus einer immer einen tick trauriger werdenden gedankensenke herauszulösen, möchte ich doch gern mal über NEID nachgrübeln, zumal ich auch nicht so 100%ig weiß, was neid ist.

ich muss schon nachdenken, um mich zu erinnern, dass ich früher auch neid hatte. als kind war es noch nicht so aktuell, glaub ich - da bin ich nur ohnmächtig gewesen manchmal, wenn andere kinder die cooleren eltern hatten, wenn andere kinder selbst spaghetti kochen konnten und durften, wenn andere kinder einfach in situationen gut zurechtkamen, in denen ich mich (damals manchmal schon) wie ein fisch auf dem trockenen gefühlt habe.

aber das hat sicher nicht in mir genagt, im gegenteil, zu kindern mit coolen eltern binn ich gern zu besuch gegangen und auch sonst geht man als kind doch gern zu denen, die etwas können oder haben, was man selbst nicht hat (und vielleicht erlernen oder erwerben möchte...?).

als ich 14 war wurde es hingegen dann doch mal neid: ich habe an der busengröße meiner freundin mein gesamtes leid in bezug auf jungs und meiner immer so peinlichen rolle als pfarrerstochter einen namen gegeben, und der hatte den namen "busen". mir klangen worte im ohr wie "bohnenstange" und "flachbrüstig". später kamen dann noch die sprüche "emanze" und "frigide" dazu. nur einfach, weil man eben keinen atombusen hatte.

meine damals noch beste freundin - ich hatte sie in der 2. klasse kennengelernt, und ab der 4. klasse ist sie in eine stadt in der nähe gezogen, wo ich sie häufig am wochenende besucht habe (und umgekehrt) - bekam also mit 13 jahren einen riesenbusen und war stolz darauf. sie hat hüften bekommen und insgesamt hat sie einen außergewöhnlich fraulichen körper bekommen, also wirklich wespentaile und sonst erstaunliche rundungen halt.

sie sagte zu mir immer, ich soll einfach mehr essen, dann käme auch mehr busen.

das habe ich dann auch getan, und mit 18 habe ich dann kapiert, dass es diesbezüglich gar keinen zusammenhang gibt außer vielleicht, dass man bei fettleibigkeit auch etwas mehr busen hätte. aber so weit ist es damals ja zum glück nicht gekommen *g*.

ich hab damals schon sehr klar gesehen, dass die probleme zu komplex sind, um sie an einem einzigen punkt festzumachen. es ist unmöglich, jemanden zu beneiden, finde ich, denn erstens ist der erfolg des anderen ja nicht auf mich und meine situation zu übertragen, sondern er ist nunmal erarbeitet oder auch geschenkt. dinge, die nicht zu einem gehören, wären inflationär. ich denke dabei zum beispiel an die wohnung, die mir meine eltern mit damals 20 jahren schenken wollten - diese wohnung wäre für viele sehr wichtig und toll gewesen, aber für mich war es eben nichts. mein leben war noch nicht so weit und vielleicht bin ich auch einfach eine andere als so manch anderer.

tja

seitdem bin ich vielleicht auch zu eifrig dem "gönnen" verfallen. ich bin nunmal ganz im gegenteil zu anderen unfähig, dinge einzusortieren als "gut" oder "schlecht". mir ist es im gegenteil immer präsent, dass ICH ggf. etwas gut finde oder auch schlecht, dass aber diese sichtweise bei jedem anders ausfallen mag. für mich ist es sozusagen eine angenehme erfahrung, von der ich gar nicht erwarte, dass sie immer eintritt, wenn jemand meine meinung teilt.

als ich dann im lk-forum gepostet habe, habe ich mir manche reaktionen nicht anders zu erklären gewusst als mit neid.

so

und nun fragt man sich ja immer gern: neid WORAUF???

nach dem oben gesagten ist neid aber eine projektion. die formale bezeichnung einer eigenschaft oder einer errungenschaft, auf die der neid gerichtet sein soll, ist sozusagen nebensächlich.

denn ich denke, neid ist immer eine vereinfachung desjenigen, der beneidet. und neid ist eine flucht vor den eigenen problemen - so ähnlich, wie wenn leute fernsehen gucken und dann, wenn in ihrer lieblingsserie ihr held die und die aktion macht, dies als omen ansehen und sich dann entsprechend in der real world verhalten vielleicht.

;-)

ich hab aus dem second-hand-laden einen nicht besonders seriösen wälzer gekauft, natürlich als inspiration für meine bücher... da steht zum thema "neid" drin:

aha, es steht nichts drüber drin: *gg*

also nehmen wir dann eben einfach die überschrift "Erfolg oder Mißerfolg im Beruf".

"Welche Eigenschaften haben erfolgreiche Menschen?

Die Psychologen meinen, daß manche Leute das Bedürnis nach Leistung in ähnlicher Weise verspüren wie andere Hungergefühle. Die genaue Motivation, die diesem Antrib zugrund liegt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manche wollen zweifellos Geld, Ruhm oder Prrestige erringen. Andere haben das Verlangen, bestimmte Ziele, die ihnen wichtig erscheinen, zu erreichen oder eine Machtposition einzunehmen. Wieder andere werden vielleicht motiviert, weil sie befürchten, den eigenen Erwartungen oder denen anderer nicht zu entsprechen.

Was auch immer die Motive sein mögen, Untersuchungen weisen darauf hin, daß Menschen, die Leistungen vollbringen wollen, meist zukunftsorientiert sind und sich langfristige Zieole setzen. Überraschenderweise neigen sie nicht dazu, allzu hochgesteckte Ziele anzustreben. Vielmehr setzen sie sich mäßig schwierige, die sie erreichen können.

Erfolgreiche Menschen neigen zu unabhängigem Denken. Anstatt sich auf das Urteil anderer zu verlassen, bilden sie meist eigene Wertmaßstäbe und messen ihren Erfolg daran. Viele machen sich beruflich selbständig. Sie sind von den eigenen Fähigkeiten überzeugt und meinen, daß der Erfolg von ihnen allein und von harter Arbeit abhängt."

schonmal witzig...

noch schnell die übernächste Überschrift:

"Wie wird man ein guter Chef?

Die meisten Experten vertreten heute nicht mehr die Ansicht, daß ein guter Manager eine geborene Führungspersönlichkeit mit bestimmten klar umrissenen Eigenschaften wie Durchsetzungskraft, Selbstbewußtsein, Organisatinostalent und Einfühlungsvermögen ist. Auch lehnen sie die Auffassung ab, daß sich Führungspersönlichkeiten aus der Aiutation heraus entwickeln. Diese einst allgemein vertretene These besagte, daß ein erfolgreicher mangaer nicht die entsprechenden menschlichen Eigenschaften mitbringen muß, sondern vielmehr zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Und die günstigen Umstände bewirken dann, daß aus einem solchen Menschen eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit wird.

Heute sind die meisten Psychologen der Meinung, daß die Quailität eines Mangers davon abhängt, wie gut er seinen Führungsstil der jeweiligen Arbeitssituation anpassen kann. Ein Fachmann meint, das wichtigste Merkmal von Führungspersönlichkeiten zeige sich darin, wie sie ihre Prioritäten setzen. Ob es ihnen vor allem darauf ankommt, daß eine bestimmte Arbeit erledigt wid, oder ob sie die guten Beziehungen zu ihren Mitarbeitern in den Vordergrund stellen. Im allgemeinen erzielen arbeitsorientierte manager in solchen Situationen bessere Ergebnisse, in denen die Mitarbeiter von vornherein gut miteinander auskommen und die Arbeit, die getan werden muß, klar definiert ist.

Wenn aber die guten Beziehungen zwischen den Mitarbeitern die wichtigste Voraussetzung für eine bestimmte Tätigkeit darstellen und die Arbeitsziele weniger scharf umrissen sind, werden Vorgesetzte, die mit ihren Mitarbeitern besonders gut umgehen können, wahrscheinlich größeren Erfolg als arbeitsorientierte Manger haben.

In gewisser Hinsicht ist es leichter, ineffektive Managementpraktiken zu definieren, als die Merkmale eines guten Chefs zu beschreiben. Ein Vorgesetzter holt aus seinen Miatarbeitern keinesfalls die größte Leistung heraus, wenn er häufig widersprüchliche Anweisungen gibt, wenn er zwar Verantowortung, aber nicht die notwendigen Kompetenzen delegiert und wenn er die Arbeit, die getan werden muß, nicht genau definiert.

Die Effektivität des einzelnen Managers kann sich auch mit den äußeren Gegebenheiten verändern. Ein Unternehmer kann sich beispielsweise hervorragend dazu eigenen, eine kleine Gruppe bei der Gründung einer Firma anzuspornen, aber es liegt ihm vielleicht weniger gut, die schweeirigen organisatorischen Probleme eines rasch expandierenden Unternehmens zu bewältigen."

Quelle: Wunder der menschlichen Psyche, 1992 Der Verlag Das Beste

*aha*

ich muss fort!

cu

sine

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