08 Juni 2006

von Isabel am 8.6.: Auslese

Einen schönen Nachmittag am Donnerstag darf ich wünschen und die Zahlen überdenken und relativieren ... hab ich doch tatsächlich Täter und Opfer in einen Topf geschmissen mit der Aufschrift Neurotiker? *gg*

Was für Vorurteile. Das tut mir natürlich sehr Leid für die Neurotiker. *räusper*

Mit der Glücklich- versus Unglücklich-Vermutung hätte ich nur zu gern die Theorie aufgestellt, dass diese welche, die gern das eigene Leben und das der anderen erschweren - sei es durch Taten oder durch das Vermeiden von Taten, weil keine Courage und kein Rückgrat - eigentlich nur unglücklich sind.
Unglücklich sein müssen. Sonst wären sie nicht so.

Eine der bezaubernsten Theorien geht ja davon aus, dass jeder Mensch prinzipiell gut ist und liebeswert und liebesfähig und erst die Erziehung die psychischen Krüppel aus ihnen macht, die sie ohne nie geworden wären.

Womit wir dann bei der beinahe 100%-Formel wären, wie auch immer,
aber die Frage, was diese Gewissheit denn bringt, bringt mich auf ein Dilemma.

Denn es wäre einerseits wünschenswert, alles was schadet, nicht an sich heran zu lassen,
andererseits, alles was nützt und Freude bringt und Glück und Hoffnung, sehr wohl an sich heran zu lassen und auch immer und gleichzeitig sofort zu erkennen, was wie wäre
BEVOR es so weit ist, dass man sich kränkt, ärgert, verzweifelt ist.

Ein Das-tut-mir-gut-Filter, sozusagen?

Aus Angst, zu egoistisch und zu selbstbezogen und als zu unsympathisch und wenig liebenswert zu gelten, aus Angst vor Einsamkeit und mangelnder Aufmerksamkeit, installiert man solche Filter ev. aber nur ungern.

Bevor die eigentliche Frage im Geplapper untergeht, ganz konkret:

Wie ist es mit dem Zulassen anderer Meinungen, mit dem Paradoxon, dass auch Berater beraten werden können müssen sollen - wie geht man damit um, wie kann man es annehmen?

Noch ein Wort (oder Wörter) zu den wunderbaren Kollegen: es sind genau drei. Angesichts der Menschen, die mir in meinem Leben begegnet sind, stellen sie einen Prozentsatz von (muss ich erst ausrechnen) dar.

Dazu ist zu sagen, dass sie alle zurzeit nicht da sind, sondern auf der ganzen Welt verstreut, ich höchstens einmal im Monat etwas von ihnen höre (oder eher ein E-Mail lese), dass ich nie das Gefühl hatte "dazuzugehören", obwohl mir diesen Gefühl niemals vermittelt wurde (wahrscheinlich liegt' s daran, dass ich mich im Vergleich für klein und dämlich halte) und ich befürchte, niemals so sehr deren Vertrauen zu genießen, wie sie meines.

Nach den erwähnten Theorien und dem Versuch, diese betont abstrakt zu erwähnen, bin ich also diejenige, die man versucht auf Distanz zu halten ...?

[hat einen wunden Punkt gefunden und muss erst mal nachdenken]

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