07 Juni 2006

von Isabel am 7.6.: von Kränkungen und Arschlöchern

Hallo ihr!

Ja, das sehe ich auch so. Was genau?

*herauspick*

Zum Thema Kränkungen:
Es gibt - für mich - große Unterschiede zwischen jenen Kränkungen, die man nicht so meinte, die einfach dahingesagten, und die absichtlichen, die wirklich kränken sollten. Im Allgemeinen bin ich bemüht, einen Unterschied zu erkennen.

Doch so mancher empfindet es eben anders, so mancher kann die Unterschiede nicht erkennen, weil er nicht einschätzen kann oder den anderen zu wenig kennt, oder weil auch das Gspür fehlt, was häufig ist.

Will sagen:
Wie immer man es dreht und wendet, man kann gar nicht - befürchte ich - steuern, ob jemand gekränkt ist. Wer dich richtig einschätzt @para, der weiß bestimmt, da bin ich mir ganz sicher, dass kränken nicht deine Absicht war.

Und wer das dennoch von dir denkt, der denkt das vll auch von vielen anderen, der ist insgesamt sehr negativ seiner Umgebung gegenüber eingestellt und wir werden ihn nicht heilen können.
Denk ich mir mal.

Aber ob kränken oder nicht: etwas Kränkendes noch einmal zu erwähnen, wäre es aufzuwärmen und somit an die Kränkung - falls es eine war - zu erinnern. Wenn es keine war, ist es eh schon vergessen.
Man könnte ja auch die Leute noch einmal einladen und die blühende Orchidee loben mit "Hey, ich hab sie ja gar nicht umgebracht!"... Nein, das wäre wahrscheinlich daneben, das wäre wahrscheinlich eher typisch für mich ;-)

Wie oft ich schon jemand gekränkt habe mit wenig ladyliken Bemerkungen ??? *nachdenk* Oje.
Es gibt bestimmt einige sensible Gemüter, die mit meiner Art von (naja, nennen wir ihn oft schrägen) Humor nicht zurechtkommen.

Bevor ich jetzt darüber nachdenke, komme ich zum nächsten Thema:
Arschlöcher

Wenn wir einmal davon ausgehen, dass - und das jetzt ganz laienhaft angenommen und hypothetisch angemerkt - der stinknormale Mensch im Laufe seines Lebens damit vorzugsweise beschäftigt ist, schon von frühester Kindheit an Neurosen zu sammeln und sie - in doppelter und dreifacher Manier - entsprechend potenziert auch auszuleben und sich entsprechend seiner Neigungen und Gewohnheiten ein ebenso neurotisches Gegenüber zu suchen, um sich gegenseitig zu quälen, ja dann

wo war ich gleich? ach ja

Dann stimmt dieser Prozentsatz mitnichten, ich halte ihn eventuell vielleicht möglicherweise auch noch für zu niedrig angesetzt.

Was jetzt so großspurig klingt, deckt sich mit allerhand Beobachtungen.

Denn es würde heißen: Ganze 10 Prozent hätten den Dreh raus: wären soweit zufrieden und glücklich (?) und verträglich und tolerant, hätten sowohl privat wie auch beruflich die Selbstfindung insofern produktiv betreiben können, als dass sie jetzt eben zufrieden sind, wenn nicht glücklich und jedenfalls psychisch gesund

???

Meine eigentliche Arschloch-Theorie war früher ja noch viel viel pessimistischer.

Geändert hat sich das aber:
Dann, als ich begann im wissenschaftlichen Umfeld zu arbeiten. Sicher gibt es auch unter den Wissenschaftern eine Menge menschliche Schwächen, Konkurrenz und Hass und Neid und - das möchte ich beurteilen dürfen - Fehlbesetzungen.

Aber hier traf ich auch im Gegensatz dazu zum ersten Mal Menschen, die frei zu sein schienen, frei im Geist. Die mutig neues probieren, Unkenrufen zum Trotz, die ihre Bestimmung und ihre Berufung suchten und auch finden durften, die tatsächlich glücklich sind.

Ob dieser optimale Zustand des Gefundenhabens sich nun auf die menschlichen Qualitäten auswirkt oder diese schon vorher da waren, ist nicht zu sagen. Ich schätze mal, das ist so eine Henne-Ei-Sache.

Doch hatten die Zufriedenen in meiner Wahrnehmung einiges gemeinsam:
Sie sind tolerant und aufgeschlossen, verständnisvoll und mitfühlend. Liebende Menschen eben, eigentlich tragisch, dass das nicht alltäglich ist.

Somit bin ich heute bereit, eine pessimistische Theorie zu relativieren, oder man nennt es auch einfach nur naiv.

Das Sozialverhalten dieser wenigen zu studieren ist interessant, vor allem, dass sie es zur Kunstform praktizieren, diejenigen nicht an sich heran zu lassen, die schaden könnten, oder Zeit rauben oder einfach nicht passen.

Man könnte viel von ihnen lernen.
Sie sind ein Teil meiner ewigen Suche. Tja, jetzt wird's sentimental...

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