06 April 2007

wieder da

hi ho

ja das ist super, dass ihr weitergeschrieben habt. unverhofft aber dennoch... sind mir die worte ausgegangen!

ich denke, ich war zu sehr gefangen in der phantasiewelt. ich hatte doch erzählt, dass ich mit monsieur ein browsergame programmieren möchte. das letzte, was mich in dieser tätigkeit unterbrochen hat, war die fahrt zu meiner

MUTTER

*haaresträub*

und nun sitz ich in dem arbeitszimmer meiner mom und ihr seid da, puh. glück für mich!!!

also nochmal langsam:

Isabel hat am 21.3. geschrieben:

Die Arbeit nimmt kein Ende: mein Boss verhandelt über mehrere Projekte, und zusätzlich habe ich acht Seminare gebucht.
wow... das ist ein pensum, das kaum zu schaffen ist, oder???

ich habe auch horror-arbeitslasten auf mich geladen die letzten zwei semester vor meinem praktikum. dieses semester jedoch werde ich mal kürzer treten: ich SOLL (!) 31,5 semesterpunkte ranschaffen. ich mache aber nur kurse, die mir 18 semesterpunkte bescheren - shit happens. ich habe dann 18 semesterwochenstunden (dass die semesterwochenstunden zufällig identisch mit den semesterpunkten sind, bedeutet nicht, dass ich pro wochenstunde einen punkt bekomme, sondern für manche sachen bekomme ich mehr punkte, für manche weniger...). diese vor- und nachzubereiten dauert nochmal 18 wochenstunden mindestens! das macht also dann 36 wochenstunden.

monsieur hatte mal unter 15 semesterwochenstunden gehabt und ist generell nicht über 20 semesterwochenstunden hinausgekommen in keinem seiner semester.

bei mir an der uni wollen sie hingegen, dass wir uns vierteilen - und wer würde das noch lieber tun als ich selbst??? aber seit meinem praktikum denke ich, dass mein studium eine farce ist. es handelt sich ja doch nur um abstruses zeug, was mir für den beruf nur die fähigkeit zum angeben beschert, aber kein umsetzbares wissen. das studium ist nur ein assessment-center!

ich hoffe, dass ich nicht noch einmal durch einen kurs durchfalle. der rest ist nebensächlich.

nebensächlich ist mir auch geworden, ob ich das studium je schaffe... einerseits hoffe ich auf ei und die stelle ab august. andererseits sind die abgründe in meinem praktikum irgendwie dergestalt, dass ich das wohl und wehe meines studiums irgendwie belächelnswert finde (jetzt).

aber @Isabel: ich verstehe, dass man sich viel auflädt. und wenn es vielleicht wahnsinn ist - manchmal tut man solche anstrengungen.

ich wünsche dir viel kraft und auch glück. aber sei nicht traurig, dass du müde bist... vielleicht hast du dir ja auch gerade DESHALB - nämlich um mal (wieder?) von etwas voll "gefangen" zu sein - diese riesenarbeitslast aufgebürdet...

hm

Matilda wrote am 27.3.:
gelernt, dass es eben momente zum durchstarten gibt und andere zum innehalten.
hm

ich habe heute, als monsieur und ich auf meine mitfahrgelegenheit gewartet haben, einen alten spruch aus meiner zitatesammlung in meinem portemonnaie gelesen. er lautet:

"Gott war sich vor der Schöpfung selbst ein Geheminis, er musste schaffen, um sich selbst kennenzulernen."
Christian Friedrich Hebbel

naja... es ist für mich schon eine (seltsame) wahrheit, dass man wohl etwas einschneidendes vermisst, wenn man NICHT KREATIV ist. künstler sollen ja von sich sagen, dass sie sich jeden tag neu erschaffen (oder so ähnlich), und schaffen - arbeiten - kreativ sein, das muss meiner neuesten ahnung zufolge irgendwie geschehen, sonst sitzen wir da wie die affen und kratzen uns am kopf, aber mehr passiert nicht (vor allem nicht im kopf *g*).

das verhältnis von ausruhen und schaffen ergibt sich in meinem leben leider auch nicht (mehr) von selbst. ich arbeite meist zu viel. zu viel? naja, mit "zu viel" meine ich, dass ich nicht glücklich bin. mein ziel ist es, arbeit zu erledigen (bzw. mir arbeit zu kreieren), die mir spaß macht... aber dann arbeite ich zu viel!

denkt an meine einmonatige versenkung, mein abwesend-sein vom denken an mich und an sinnfragen: ich war so beschäftigt mit meinem fantasie-baby (also mit dem browsergame)... ich bin ja sehr erschöpft gewesen.

ja gut ich war so gut wie berauscht und dem glück enorm nahe, ja, ich war sogar meistens glücklich. abgesehen von den momenten, in denen es nicht einen schritt vorwärts zu gehen schien - aber im nachhinein waren auch die hindernisse glückliche momente, denn ich hab nie die hoffnung und die idee verloren, der ich gefolgt bin!

ist es aber sinn und zweck, dass man arbeitet, bis man nicht mehr KANN?

ich denke nicht, aber ähnlich wie bei einer ess-störung kann ich selbst nicht sagen, wann für mich das maß voll ist.

hey, noch ein spruch zum thema arbeit:

"Ich bin darauf gekommen, dass ich nur dann glücklich bin, wenn ich an etwas arbeite, an dem ich Gefallen finde."
John Reed

*grins*

und nun mein eigener senf:

Isabel, Matilda: ja, es gibt für alles seine zeit. aber ich selbst sehe, dass ich nicht beeinflussen kann, wann arbeit wirklich erfüllend ist und wann freizeit erfüllend ist.

ich denke, wir alle geben uns mühe, unsere voraussetzungen für ein glückliches leben (und empfinden) zu behüten und nach möglichkeit zu fördern. wir bemühen uns, dinge wegzulassen, die hemmen. wir lassen uns stützen von dingen, die uns kraft geben oder beflügeln, auch dingen, die uns auszeiten verschaffen und ruhezonen.

aber ich persönlich denke, dass es mir zwar besser als früher, aber eben wirklich nicht perfekt gelingt, das für mich günstigste verhältnis von arbeit und freizeit zu finden.

hm

Matilda schrieb am 30.3.:
brandneuem pc für zuhause

uhhhhh aha oho goil gell...? ein neuer pc ist zu scharf! freue mich für dich über die neuanschaffung... als ich nach hause gekommen bin, war ich sooo erleichtert über meinen sehr funktionstauglichen pc, den monsieur immer mal wieder aufrüstet und dessen gebrauch er mit rat und tat unterstützt! *lechz* ohne meinen pc war ich doch arg traurig.

zwar hat mich meine einschränkung neue wege gehen lassen... so habe ich zum beispiel drachensteigen als freizeitbeschäftigung begonnen. aber der monat in berlin war auch deshalb so intensiv, weil ich es so genossen habe, vor meinem pc zu sitzen.

wirklich!!! draußen war teilweise fantastisches wetter. ich habe es auch genossen - ich saß oft an meinem fenster und habe gestaunt über das wetter. aber am allerallerliebsten habe ich dann weitergeproggt, und mein pc ist ein herrliches werkzeug gewesen.

Isabel wrote:
So muss ich mich erst neu orientieren und suchen, was ich lesen wollte, was ich wissen wollte, worüber ich recherchieren wollte - wenn ich mal wieder Zeit hätte - was ich für mich tun wollte, so als ob ich es in der täglichen Tretmühle aus den Augen verloren hätte.

das mit der fassungslos leeren ruhe (oder sogar stille) kenne ich irgendwoher. im moment habe ich es aus den augen verloren... ich bin ja noch im browsergame-rausch ein bißchen. alle gefühle und gedanken, die ich von meiner browsergame-fantasie abziehen konnte, bündele ich vor allem auf die kraftanstrengung, mein studium weiterzubetreiben und noch ein prozent gefühle+gedanken gehen an monsieur und jetzt aktuell auch ein zehntel prozent an meine frau mama, die ich zu ihrem geburtstag gerade besuche.

ich hoffe, ich male jetzt nicht den teufel an die wand... aber: diese leere bedeutete für mich immer, dass als nächstes die traurigkeit kam - oder kommen konnte. leere trotz vorbereitung einer produktiven ruhe - ich kenne es. ich erinnere mich gerade nur theoretisch daran, aber ich hatte es auch erlebt. oft. wie oft, mag ich nicht mehr nachvollziehen - wie gesagt, da hängen bei mir dramatische verschlechterungen meiner psyche mit dran.

ich versuche aber immer, den dingen nicht nur schwarze farbe anzumalen und böse vorahnungen entstehen zu lassen. ich gebe nicht auf damit, etwas positives in den dingen zu suchen und dann den grundsatz gelten zu lassen: so lange etwas nicht erwiesen SCHLECHT ist, kann ich es auch als GUT betrachten!!! *g*

mit der leere bin ich meist so umgegangen: nicht drübernachdenken, im gegenteil, einfach augen zu und zeit vergehen lassen.

und...: vielleicht ist die leere ja der zeitpunkt, wo ich einen neuen weg einschlagen kann.

ihr wisst, wie schwer es ist, etwas neues zu beginnen, oder? tausend alte gedanken ziehen an einem, millionen große und kleine dinge passen nicht mehr zusammen und und und.

wenn man leer ist, ist der nächste schritt originär!

so originär, dass ich ihn mir gar nicht vorstellen konnte, den nächsten schritt! ich weiß schon, wie apathisch man dasitzt und sich richtig wundert, weshalb eine ruhe oder auch - wie ich es sehen möchte - ein neuanfang so glanzlos, so wenig schön erscheinen kann. aber weißt du, isabel, da diese ruhe nicht notwendig SCHLECHT ist, versuche ich einfach, keine angst zu bekommen, wenn es mal so ÜBERruhig zugeht.

es ist eine chance, und nicht mal die schlechteste - also lass es kommen oder rühr dich, beides wird dich davontragen ohne alte gewichte (wenn du es zulässt).

hm

Matilda wrote:
ich arbeite (bzw. tue so als ob) auch heute, und auch morgen, und auch am dienstag dann wieder, also osterferien sind was anderes, und das ist schade, weil ich gerne zum grossen oster-familien-treffen bei meinen eltern wollte

ooooh Matilda... ich denke, deine familie ist (zumindest was deine mom angeht) nicht so dein ding?

ich hab SO OFT an deine worte gedacht und an deine kurze beschreibung davon, dass deine therapie dich von deiner abhängigkeit von deiner mutter befreien soll (ähm... hoffentlich hab ich das zutreffend ausgedrückt).

ich lechze nach deinen worten, nach statements, was denn nun geworden ist mit deinem verhältnis zu deiner mom. wie du das dilemma mit der erkrankung deines daddies (und dem wiedersehen deiner mutter bzw. der kontaktaufnahme auch mit deiner mutter) bewältigst. und überhaupt: wie es mit deiner therapie läuft!

ich habe mich schon zu mäßigen versucht... ich weiß irgendwo GANZ genau, dass du nur eine stellvertreterin für meine eigenen klimmzüge in sachen mutter-problem für mich wärst (wenn du was erzählt hättest, meine ich). dass ich vll. noch (!) enttäuschter von mir selbst wäre, wenn DU fortschritte machst und ich nicht.

aber ich hätte so gerne, dass du aus dem problem, aus dem ich KEINEN ausweg finde, irgendwie einen gangbaren ausweg finden würdest! ich wünsche es dir und ich möchte so gerne neue hoffnung daran knüpfen an das, was du dir erarbeitest.

hm

naja

erstmal schlafen...

ich wünsche euch einen schönen samstag.

bis bald!!!

gruß

sine

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