17 April 2007

schrecken

hallöchen matilda!

da ist es, das schicksal. es ist komisch, wenn es bei einem selbst an die tür klopft (ich denke da mal an die krankheit deines vaters) und bei anderen auch.

hm

ich fand es immer (!) eine ehre, wenn menschen mir ihre verzweifelten gedanken anvertraut haben. gerade, wenn ex-freunde irgendwann dann mal was zu mir gesagt haben, dann hatte ich den eindruck, unsere (vergangene) beziehung war nicht nur schall und rauch.

leider fehlen einem dennoch die worte, wenn auch die gedanken - gerade bei dir - bestimmt kreisen beim thema "tod".

mir selbst erscheint es aber auch neben der ehre etwas komisch, wenn ein exfreund noch ankommt! ich bin halt oft der ansicht gewesen, in den beziehungen draufgezahlt zu haben. der vertrautheit NACH beziehungsende fehlte also nicht nur das zeitliche hineinpassen, sondern oft fand ich, dass ich (mal wieder) die starke mimen sollte ohne gegenleistung.

ich hatte mir früher menschen ausgesucht, die eben gerade nicht auf dem helfersyndrom festhängen geblieben sind. wenn es mir gut ging, machte es mich unglaublich frei und mutig, wenn menschen, mit denen ich mich eingelassen habe, nicht immer nur tiefschürfendes zeug von sich gaben und statt dessen auch mal mit volldampf ein paar fehler machten.

ich bin immer noch die beleidigte leberwurst von damals. ich wiege durchaus mit einer unsichtbaren waage, ob ich bei einer beziehung (sei sie auch nur freundschaftlich) das "herausbekomme", was ich brauche und wünsche. leicht komme ich auch in die gefahr, in dem schema leistung-gegenleistung zu denken. immer noch. dennoch... es ist nicht mehr so ein schmerzhaftes thema für mich. ich habe einfach nicht mehr die elementaren probleme von früher. es liegt an den menschen! ich bin nicht mehr so in anspruch genommen!

@matilda: wie geht es dir mit dem rothaarigen prinzen? mein pt hätte mich folgendes gefragt, wenn ich ihm sowas erzählt habe (also etwas überraschendes und gleichzeitig nachdenklich-machendes): "und was haben sie gedacht, als er ihnen das erzählt hat?"

mein pt war dann in seiner unschuld ganz schön grausam. ausflüchte oder die antwort "gar nichts!" ließ er nicht gelten. meist kam dann wieder mal eine meiner leichen im keller zum vorschein, wenn ich merkte, dass ich gerade bei überraschungen an punkten angekommen war, die ich mir verboten hatte zu akzeptieren.

naja aber vielleicht ist es für dich nur eher eine melancholische situation?

ach matilda, ich wünsch dir, dass du es nicht als vorausahnung für deinen vater siehst.

weißt du, die gedanken an den tod gehören doch nunmal zum leben dazu.

ich hab übrigens auch letztens an meinen vater gedacht. besser gesagt: ich habe von ihm geträumt. im traum war alles ganz normal, dabei wäre es in der realität ein rieeeesenklopper, wenn es so gekommen wäre! mein vater lebte noch. ich bin ihn im traum besuchen gegangen und habe ihm im gespräch das alte handy von meiner mutter angeboten. in meinem traum ähnelten sich meine eltern darin, dass sie beide nicht so die hirsche in der technik des mobilfunks waren. ;-)

mein vater schaute aber noch nicht einmal auf das handy, sondern sagte nein. ohne begründung - ich fragte nach, wobei ich schon merkte, dass es einen handfesten grund gab. man merkt manchmal, dass etwas in der luft liegt, oder? also im traum merke ich das nicht immer, aber nunja.

er sagte nichts, und ich fragte ihn dann, ob er es ablehnte, weil es von mama sei? da sagte er (im traum) "ja".

ich hab das handy wortlos eingesteckt und als ich erwachte, war ich verdutzt, dass ich gerade geträumt hatte, meine eltern lebten getrennt. mir war im traum selbstverständlich erschienen, dass meine eltern sich hatten scheiden lassen!

für meinen vater wäre das ein tragischer fall gewesen, wenn es tatsächlich eine scheidung gegeben hätte - er war doch pastor gewesen und scheidung war für ihn einfach tabu.

mein vater ist ein gutes beispiel dafür, wie man sich unglücklich machen kann mit glaubenssätzen. so leid es mir tut und so unbeholfen ich mir vorkomme, das so zu sagen, ohne mit ihm je darüber gesprochen zu haben... es wäre aus meiner sicht besser gewesen, er hätte sich scheiden lassen.

aber er hätte sich ja nie scheiden lassen... sondern wenn, dann hätte meine mutter sich scheiden lassen! und mein vater wäre dann doppelt gekränkt gewesen: nicht nur, weil das eheversprechen gebrochen wurde, sondern auch, weil er als mann zurückgewiesen worden wäre. mein daddy war schon ein macho...!

oh mensch

solche träume erscheinen einem albern, aber sie sprechen etwas aus, was wir uns vielleicht im bewussten zustand nicht eingestehen wollen und nicht überdenken wollen.

mein pt (jaja, mein pt mal wieder!) hätte sich sehr für diesen traum interessiert! ich denke, in meiner geträumten scheidung und in der klaren antihaltung meiner mutter gegenüber (verkörpert durch meinen vater) liegt etwas verborgen, was in meinem inneren 1.000 mal größer ist, als ich mir eingestehen möchte. ach herrje herr je, das ist wieder fürcherlich unangenehm für mich...

monsieur hat es schon ausgesprochen: "recht hat er!", hat monsieur zu dem traum gesagt.

tja die antihaltung gegen meine mutter lebe ich übrigens aktuell so gut es geht auch WIEDER. ich rufe sie nicht an! allerdings habe ich ihr eine (kurze) e-mail geschrieben. und auf der ebene wird vermutlich unser kleinkrieg in die nächste runde gehen: sie ruft jetzt immer auf monsieurs handy an, statt mich direkt anzurufen. ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. aus PRINZIP rufe ich NICHT zurück, wenn sie monsieur benutzt... aber ähm ja!

:-/

was anderes noch:

hey mein studium hat mir nicht soooo in die fresse gehauen wie die ersten beiden semester! mein drittes semester beginnt gut.

ich habe mir heute meine mathe-skripte abgeholt. sie sind saudick und sauschwer. und: ich habe sie geöffnet!

*g*

es geht um vektorrechnung in dem ersten kapitel und verdeutlicht, wie man lineare gleichungssysteme in vektoren darstellen kann (blablabla). und! ich finde es interessant. interessant war es vor einem jahr zwar auch schon gewesen, aber meine hoffnungslosigkeit und meine versagensangst war größer.

ich bin so froh, dass ich mein studium nur noch von der seite anschaue und nicht mehr mit den schreckgeweiteten und verzweifelt hoffenden augen wie vorher!

naja

versagensangst hat sich heute dann leider trotzdem gezeigt wieder. aber nicht so wie damals... und ich gehe einfach mit kleinen schritten durch das tückische moor meiner inneren ängste.

so long...

gruß

sine

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