18 April 2007

im traum

@Isabel:

hello hello seltene gästin! wie schön, wieder von dir zu lesen.

Isabel wrote:
Ob es einfacher wird, wenn man mehr versteht? Mehr Hintergründe und mehr Symbole?


ja ich denke, ich weiß, was du meinst. manchmal frage ich mich auch, ob ich nicht vor einer sache gerade dadurch "weggerannt" bin, dass ich die sache zu verstehen versucht habe. so war es beispielsweise mit meinem liebeskummer mit kandidat nr. 2, von dem ich nun schon 1 1/2 jahre übrigens GAR NICHTS MEHR gehört habe. *g*

Isabel wrote:
was wäre gewesen, @sine, wenn sich dein Papa hätte scheiden lassen - ungeachtet, der Unmöglichkeit, angenommen er hätte einen anderen Beruf gehabt - was hätte es für dich bedeutet? Wäre es eine Bestätigung gewesen, dass man mit Mama nicht leben kann? Wäre er noch mehr ein Verbündeter gewesen?


ja, also es wäre eine sehr starke erleichterung für mich gewesen, wenn mir sozusagen jemand die entscheidung "abgenommen" hätte und ich mich so oder so FÜR oder GEGEN meine mutter hätte entscheiden müssen. wenn ich jemanden gehabt hätte - in dem traum also meinen vater -, auf den ich hätte schieben können, wenn ich mal keinen kontakt wünsche. und dennoch ist genau dieser traum ein glasklares bild davon, welche anderen "gewichte" an einem wunsch mit dranhängen könnten.

ich habe nämlich die theorie, dass allzufeste wunschvorstellungen eben nichts als fixe ideen sind und dass die realität eben manchmal auch ein wenig komplexer erscheint, als wie wir es uns ausgemalt haben.

denn als zusätzliches "gewicht" hätte mich belastet, dass meine eltern in ihrem hohen alter ein scheitern in ihren idealen hätten ertragen müssen. insbesondere die apathie und traurigkeit, aber auch zorn bei meinem geträumten vater hat mich total erschreckt! ich hab nicht damit "gerechnet", denn für mich war (in dem traum) absolut korrekt, dass meine eltern "nun" geschieden waren.

Isabel wrote:
Und hätte sie dann vielleicht endlich eingesehen, dass sie so nicht mit Menschen umgehen sollte - so wie sie es eben tut?


phh... eher nicht, nehme ich an. so weit denke ich gar nicht mehr bei meiner mutter! ich hab sie längst auf der insel der "verdammten" geistig abgelegt: sie lernt nichts dazu und kann es wohl auch gar nicht erlernen... das interesse daran, dass meine mutter etwa versteht (oder sogar lernt) ist bei mir fast völlig erloschen.

also darauf käme es vll. dann gar nicht so sehr an (dass meine mutter fehler einsieht).

auch möchte ich nicht, dass sie alleine ist. komischerweise übrigens kommt in mir aktuell - sehr spät! - doch noch eine abneigung dagegen auf, dass sie schon ein knappes jahr nach dem tod meines vaters einen neuen freund hatte. das fällt mir jetzt ein! jetzt? ja jetzt. ich glaube, ich hab es früher ok gefunden, weil ich selbst so viel gutes in der abwechslung gefunden habe (gerade auch in bezug auf verschiedene partner *verlegen-guck*). aber jetzt ist wohl eine zeit gekommen, wo ich es bedauere, wenn jemand EINE sache nicht zu ende machen kann und damit dann jemanden verletzt, der diese fähigkeit vielleicht schon eher besitzen könnte...

das erinnert mich ein wenig an deine worte, @matilda. du hattest sinngemäß geschrieben, dass deine therapie dir (unangenehmerweise) zeigt, dass du menschen verletzt hattest mit deiner problematik, nicht "nein" sagen zu können.

jach liebe matilda...

Matilda wrote:
immer wieder schön, gedanken mit dir zu teilen


danke! das hört sich auch ganz so an, wie ich es mir wünsche: dass das nachdenken und schreiben uns spaß macht. wisst ihr, man kann es nicht erzwingen, dass etwas schön ist oder uns etwas gibt. aber mir gibt es sehr häufig etwas, hier zu schreiben - so häufig, dass ich mich schon fast richtig auf das bloggen verlasse als seelenreiniger... *g*

Matilda wrote:
vielleicht solltest du dich dem herrn jung ja auch mal widmen?


komischerweise bin ich NICHT so der traum-freak. manchmal interessiert es mich dennoch, aber nicht ausreichend. zitro würde vielleicht formulieren, dass die zeit noch nicht reif ist, wenn wir etwas nicht 100%ig wollen.

also: nein und jein. vielleicht läuft mir mal was von herrn jung "über den weg". dann werde ich aufmerksam bleiben! immerhin bringt es dir ja was. aber so richtig ernstnehmen möchte ich diese option des über-sich-nachdenkens (also ich meine: auf die art von herrn jung nachdenken) noch nicht.

kleine schritte, das sind die devise - auch ich könnte ohne weiteres ertrinken im reich der möglichkeiten, was psychotherapie angeht. nach wie vor habe ich angst, einem ollen LEBENSRATGEBER gläubig zu verfallen und nach wie vor hoffe ich auf die seltene mischung aus eigenem verstehen und zufälliger hilfestellung. also ein buch von herrn jung zu lesen wäre da nicht mehr zufällig genug für mich (im moment).

so

ich muss abschnarchen gehen. ich wünsche eine gute nacht!

gruß

sine

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