08 April 2007

von Matilda am 8.4..: (oster)eier

endlich, sine, da bist du ja wieder! hab dich echt vermisst... und du bist bei deiner mutter?! wie ist es denn dazu gekommen??!!
habe unwillkuerlich lachen muessen, als ich deinen verwunderten kommentar bzgl. meiner familien-ostereier las... aber lass mich erst die frage nach meiner therapie beantworten:
es geht mir gut damit. nicht, dass es leicht fallen wuerde, langsam geht es ans eingemachte, das kann schon auch mal bitter sein. trotzdem haben die gespraeche mit meinem therapeuten eine reinigende wirkung. ich bin in den vergangenen wochen ruhiger geworden. positiver. sonniger, sozusagen. ich lerne, die dinge anzupacken, dadurch verlieren sie ihren schrecken. ich lerne, endlich meine weibliche seite zu akzeptieren, die mir von tag zu tag sympathischer wird. und ich lerne, nur das aendern zu wollen, das ich aendern kann, und alles andere einfach so zu nehmen, wie es nun mal ist. letzteres gilt vor allem fuer meine mom. klar ist das nicht leicht. als ich vor zwei wochen ein paar tage zuhause war, weil es meinem paps nicht so grossartig ging und ich gerne bei ihm sein wollte, habe ich lange darueber nachgedacht, wie ich meine mutter gegenueber treten sollte. schliesslich habe ich mich fuer die offensive entschieden: als sie mich am bahnhof abholte, habe ich sie (trotz ihrer abneigung gegen zaertlichkeiten) ganz doll gedrueckt und ihr gesagt: "ich freue mich, dich zu sehen, du hast mir gefehlt". das war nicht mal gelogen, sie fehlt mir schon mein leben lang. das verblueffende war, ich habe sie offensichtlich vollkommen entwaffnet, und sie hat mich die ganzen tage lang vollkommen in ruhe gelassen. natuerlich kamen ihre kommentare dann doch noch, am telefon, aber da war ich schon wieder hunderte kilometer weit weg und sie erreichte mich nicht damit.
an ostern wollte ich eigentlich nur deshalb gerne nach hause, weil meine schwester auch da ist und ich sie dann bis zum sommer nicht mehr sehe.
jetzt bin ich aber bei mir zuhause, geniesse die stille in meiner wohnung (viele meiner nachbarn sind ueber ostern weggefahren) und erfreue mich an meinen freunden, an den menschen, die mir nahe gewesen sind in diesem harten winter, und an den herrlich warmen fruehlingstagen.
der winterschlaf ist vorbei.
nichts ist in den vergangenen monaten einfach gewesen. aber ich bin mir selbst um so vieles naeher gekommen, dass jetzt die neugier auf das, was noch kommt, groesser ist als die angst.
"wenn der damm bricht, kannst du nur schwimmen."
ich schwimme, immer noch ist kein ufer in sicht, aber meine woechentlich therapiestunde ist ein schlauchboot, an dem ich mich festhalten kann, um mich kurz auszuruhen, mein parsel soerwis ebenso, und meine freunde sind wie unerwartete, hoechst willkommene sandbaenke, die ich mit den zehenspitzen beruehre und die mir einen moment zum verschnaufen verschaffen.
verstehst du, was ich meine?
bestimmt.
feste umarmung von
matilda

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