17 April 2007

von Isabel am 17.4.: Mutter und Tod

Hallo an euch alle
von Verständnis möchte ich gern schreiben, wenn es darum geht, dass man

Freunde niemals vergessen kann
sich an den Tod niemals gewöhnen kann
und das Mutterthema niemals verdauen kann

Der Tod, so oft er auch begegnet, hat seinen Schrecken auch für mich noch nie verloren. Man kann angesichts von Traditionen in anderen Kulturen, die dieses Thema (scheinbar) im Griff haben, darüber spekulieren, ob es an den frühkindlichen Prägungen liegt, dass man Themen mit großen Emotionen nicht überwindet ohne Schrammen, die ein Leben lang einzuschränken scheinen -

aber was bitte liegt NICHT an frühkindlichen Prägungen?

Ob es einfacher wird, wenn man mehr versteht? Mehr Hintergründe und mehr Symbole?
Ob es einfacher wird, wenn man resigniert? Oder wenn man akzeptiert und sich anderen Dingen zuwendet?
Oder ob sich etwas ändert, wenn man eine Hierarchie erdenkt in den großen Emotionen, die schmerzen und belasten und so sehr den Atem nehmen können? Was ist am schlimmsten?

zu dieser Scheidungsgeschichte darf ich was sagen …

*analysier*

was wäre gewesen, @sine, wenn sich dein Papa hätte scheiden lassen - ungeachtet, der Unmöglichkeit, angenommen er hätte einen anderen Beruf gehabt - was hätte es für dich bedeutet? Wäre es eine Bestätigung gewesen, dass man mit Mama nicht leben kann? Wäre er noch mehr ein Verbündeter gewesen? Und hätte sie dann vielleicht endlich eingesehen, dass sie so nicht mit Menschen umgehen sollte - so wie sie es eben tut?

*spekulier*

Sicher erwartet man von einem Pastor niemals, dass er die Ehe auflöst. Aber ich bin kein Pastor und nicht mal religiös und dennoch hab ich an meiner Ehe festgehalten.
Nicht weil sie so schön war, nein, sie war schwierig. Nicht, weil ich Vorteile davon gehabt hätte, nein, seit der Scheidung habe ich an psychischer Kraft sogar gewonnen.
Einfach nur deswegen, weil es eine gemeinsame Entscheidung war. Und diese gemeinsame Entscheidung kann niemand einseitig auflösen: so etwas (völlig Unlogisches) dachte ich tatsächlich. Dass es doch passierte, hab ich nie so richtig verwunden.

Gekränkter Stolz

???

@sine ich wünsche dir so sehr, du kannst dich von Mama endlich emotional distanzieren. So sehr, dass du sie anrufen und mit ihr sprechen kannst wie mit einer ältlichen, betreuungsbedürftigen Verwandten, um die du dich kümmerst, weil du eben so pflichtbewusst bist.

und @matilda, dir wünsche ich sehr, du kannst dich von deinem rothaarigen Prinzen distanzieren. So sehr, dass dich seine Ängste und Tränen und Gefühlsausbrüche nur in der Weise berühren, als wäre er ein fremdes Kind, das den Weg nach Haus nicht finden kann.

und mir wünsche ich, dass ich es schaffe, so lange wie möglich so gelassen wie heute zu bleiben. Denn "mein“ Prinz hat sich seit Monaten nicht mehr gemeldet und jetzt - endlich - merke ich, wie das Herz zur Ruhe kommt. Es gibt sogar Tage, an denen ich nicht öfter als einmal an ihn denken muss.

Es geht vorwärts, aufwärts, voran. Auf in immer bessere Zeiten.

Euch alles Liebe von
Isabel

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