30 Dezember 2005

katzenjammer

seufz

tja, also ich habe gestern meine zulassung zurückgegeben und noch um 21.00 den briefkasten besucht, um das schriftstück auch wirklich auf den weg zu bringen.

heute habe ich dann den ganzen tag versucht, meine eine zivilklage und diverse andere dinge noch fertigzumachen, und abends habe ich dann meinen zulassungsverzicht, den ich gestern schon zur post gebracht hatte, nochmal (zur sicherheit, gell) gefaxt.

was meine versuche angehen, meine kanzlei noch - meinen eigenen ansprüchen entsprechend! - zu einem irgendwie für mich akzeptablen abschluss zu bringen, so muss ich hinzufügen, dass ich eindeutig im versuchsstadium steckengeblieben bin. ganz spitzfindige müssten sich sogar die frage erlauben dürfen, ob der versuch überhaupt schon begonnen hat...? ich würde eine solche spitzfindige frage mich 'ja' beantworten, denn ich weiß, was ich für probleme hatte, mich früher mit ungeliebten aufgaben an den schreibtisch zu zwingen. immerhin habe ich organisatorisches erledigt, das ist auch wichtig.

ich bin ein solcher selbst-widersacher und selbst-niedermacher, dass ich mir schon sehr gut vorstellen kann, wie ich mir mit der flachen hand laut vernehmlich an die stirn gepatscht hätte, wenn ich meine verträge nicht alle gekündigt hätte und später dann darf ich nimmer als rechtsanwältin auftreten (äh also ab heute) und dann hätten alle blöd geglotzt und ich hätte mich unfähig gefühlt, weil ich bei solchen dingen immer das gefühl habe, alle sehen, dass ich etwas zeitlich nicht gepackt habe.

ich habe nun aber insgesamt 3 tage am schreibtisch gesessen. fettige haare, kein sport, am ersten tage sogar erhebliche nackenschmerzen, au weia, ich war tapfer, ja. aber ohne das erhoffte ergebnis. oder sagen wir zutreffender: ohne das erwartete ergebnis!

ich hatte nämlich keine lust und ich hatte keine lust und ich hatte auch am dritten tage keine LUST, nein, hatte ich nicht.

mein ego zu träge? glaube nicht, aber ich glaube, ich habe vielleicht mal etwas getan, was ich all die jahre nicht getan habe: ich habe mich meinem gefühl, keine lust zu haben, hingegeben. es war noch nicht so "ehrlich", dieses sich-hingeben, wie ich mir das DANN ja vorstellen würde... daher weiss ich nicht 100%ig, ob ich wirklich und ganz frei und selbstbestimmt der abneigung gegen meine tätigkeit vorrang gegeben habe.

ich nehme an, das wird sich noch herausstellen in den nächsten tagen.

ersteinmal versuche ich, mein für mich persönlich erstaunlich wirkendes versagen in dieser arbeitswoche, meiner letzten woche als rechtsanwältin, NICHT zu bewerten. irgendwann wird sich meine seele schon ausgependelt haben und dann schau ich einfach, ob das pendel im grünen bereich stehen geblieben ist oder ob es vielleicht scheisse WAR die letzten tage.

als ich heute abend mein schläppi aus dem büro geholt habe, weil ich behauptete, noch an meinem buch (oi oi oi...!) weiterschreiben zu wollen, lag dort die kopie meines zulassungsverzichts. ich hab mich so erleichtert gefühlt, diese zulassung zurückgegeben zu haben! dieses schriftstück hatte nicht die wirkung, die sonst alle meine schriftstücke (mit ausnahme derjenigen, die zu meinem studium gehören) auf mich haben: ich fühlte mich nicht in verzug und ich fühlte mich nicht klein.

nein

ich fühlte mich erleichtert. das schriftstück ist fast ein bißchen magisch.

ach was habe ich mich gequält, schoss es mir durch den kopf. mein gott, was habe ich mich geschunden.

also habe ich eine gewisse ahnung, dass es vielleicht ganz in ordnung sein mag, dass ich die letzten tage doch etwas hinter meinem eigenen standard zurückgeblieben bin.

dafür habe ich meine vereinsarbeit gemacht und meine uni-website ein bissle gepflegt...

gruß

s.

29 Dezember 2005

harmonie oder was?

@zitro:

Das gab's noch nie!!! So richtig Friede, Freude, Eierkuchen. Auch innerlich bei mir: die totale Seelenruhe und Besinnlichkeit.



ach meine mom ist ja auch - absolut wider aller bisher lebenslangen erfahrung (!) - ruhig geblieben, als die gans, die sie uns serviert hat, noch kalt war. sie hatte es mal wieder eilig gehabt... *gg*

hey

das mit dem singen ist vielleicht nicht perfekt, aber immerhin: die SINGEN! ich hab an dich gedacht, als ich mit monsieur ebenfalls zu weihnachten in the church war. monsieur ist ja auch nicht so ähm interessiert.

aber das war schon o.k.

ich hab ihm nun also vermehrt das geständnis entlockt, dass er auf orgelmusik steht. auf seinem schreibtisch liegt nun eine bach-cd, die ihm gefallen sollte. *hihi*

jaja

alles wird anders

gruß

sine

von Madame Zitrone am 29.12.: Premiere

Für mich war dieses Weihnachten ganz besonders, denn es verlief völlig ohne Zank, Streit und Gemecker zwischen meiner Mutter und mir. Das gab's noch nie!!! So richtig Friede, Freude, Eierkuchen. Auch innerlich bei mir: die totale Seelenruhe und Besinnlichkeit.

Und wir waren in der Kirche, was ebenfalls Neuland war für uns eingefleischte Atheisten. Mir hat's gefallen. Nur dass man zum Beten aufstehen und sich zum Singen hinsetzen musste...mir wäre es andersrum lieber gewesen :)


Jetzt habe ich Urlaub und warte darauf, dass meine Auftragsbestätigung für DSL ins Haus flattert und verkündet, wann es losgeht. Die Hardware ist vorgestern schon angekommen.

Silvester sehe ich gelassen entgegen. Nicht nur, weil ich es diesmal allein zu Hause verbringen werde und mir keine Gedanken machen muss, wie man zu irgendwelchen Veranstaltungen und wieder zurück kommt, sondern auch, weil ich mit diesem Jahr zufrieden sein und mich aufs nächste freuen kann. Schon wieder eine Premiere, denn sonst gab es immer etwas zu bereuen oder zu bemängeln am Vergangenen und etwas zu befürchten in der Zukunft.

28 Dezember 2005

raben-weihnachten ;-)

@rabe:

hallo liebe rabe

wie jetze, noch jemand mit einem lachenden und einem weinenden auge zu weihnachten?

irgendwie erleichtert, wenn Weihnachten vorbei ist


hm

und silvester soll "noch schlimmer" kommen? hey hey hey nun mal langsam mit den jungen pferden... das kommt darauf an, was man für... ja na, was wohl... was man für


hat.

tjach

ich weiß selbst schon noch, WIE (!) melancholisch ich gerade zu silvester gern geworden bin. ich weiß, dass diese traurigkeit in uns liegt, wenn wir sie füttern und hegen, ist sie eben größer (als sie sein müsste...).

klingt das besserwisserisch? ach quatsch. es gibt ein leben ohne diese übermächtige traurigkeit, die bisher so viel von mir besetzt gehalten hatte.

es ist eine stetige aufgabe, mit den gefühlen, die wir nun einmal besitzen und die ja auch SPONTAN kommen (und spontan kommen sollen) umzugehen. aber schon schön, wenn man einmal kennengelernt hat, dass es wege gibt, so zurechtzukommen, dass man nicht traurig sein MUSS.

guck mal

weihnachten stelle ich mir ja besinnlich vor. also GIBT ES dann eben besinnliches, pathos, melancholie...

so ist es in bestimmt allen situationen in unserem leben. nur ein geringer prozentsatz unseres lebens, insbesondere unserer gefühle, ist unvermeidbar schmerzhaft.

ich wünsche dir wunderschöne silvester, rabe (und werde schon, um meine eigene these zu bewahrheiten, ebenfalls schöne silvester zu erleben versuchen... *gg*)!

gruß

sine

meine weihnachtsgeschichte

hallihallo

@matilda: welcome back! haarschnitte sind die kleinen heilrituale unserer gesellschaft. ich liebe haare, ich liebe das gefühl nasser haare, den geruch von shampoo und ich mag die fies aussehenden kopfwaschbecken in den friseursalons, die ungeahnte entspannung und das schwer zu beschreibende beruhigende gefühl lauwarmen wassers auf dem wichtigsten körperteil, meinem kopf (oder was dachtet ihr jetze... ;-) )... ja.

hm

also jetzt hat sich das nicht sonderlich happy angehört, matilda. ich erlaube mir mal, meine weihnachtsgeschichte zu erzählen, auch wenn sie eben - wie ich finde - das genaue gegenteil ist von dem, was du zu weihnachten erlebt hast.

meine weihnachtsgeschichte:

ich habe mein allererstes weihnachten nicht mit meiner mutter (bzw. früher: mit meinen eltern) verbracht. mein vater ist ja schon lange tot, und dennoch oder gerade deshalb habe ich weihnachten immer mit meiner mutter zusammen verbracht.

*kaminfeuer dazudenken, den geruch von frisch gebackenem lebkuchen vorstellen, weiter zulesen...* *gg*

tja

also lassen wir mal die unangenehmen töne, die das weihnachten 2003 mir beschert hatte (stalking tralala) weg und gehen also einfach mal zurück bis in die kindheit der frau s.

ich war (oder bin) eine pfarrerstochter. mein vater arbeitete in den feiertagen wie ein tier. natürlich hatte er die weihnachtsgeschichte intus und musste sich nicht - wie sonst - auf seine predigt vorbereiten, was normalerweise ein ziemliches unterfangen für ihn war. aber er war dennoch immer mit grübeln beschäftigt, einen gottesdienst ganz ohne predigt gab es nicht für ihn.

mein vater legte wert darauf, dass trotz seines arbeitsstresses - wir hatten am 24. dezember immer 5, die letzten jahre vor seinem tode sogar noch mehr gottesdienste (glaube ich, hab ich mir nicht gemerkt) - ein bewußtsein gezeigt würde von uns. es war ein bißchen so, dass meine mutter eher "die weltliche" persönlichkeit in unserer familie war, und ich war entweder kind oder teenager, also ich war immer "die tochter". irgendwie waren wir also daran zu erinnern anscheinend, was weihnachten FÜR CHRISTEN (!) :-/ ist und doch war es auch mal ganz richtig, nicht immer nur und ganz und gar im oberflächlichen aktionismus (konsum und kochen) zu versinken.

meine tante und mein onkel aus berlin waren IMMER da und jedes weihnachten wurde für mich zum horror. zu einer immer wieder unterschiedlichen mischung versauten mir weihnachten in 100%iger art und weise aber nicht nur meine tante und mein onkel aus berlin, sondern auch meine mutter. immer gab es RICHTIGEN ZOFF und immer flossen tränen, und zwar meistens meine.

hm

man gewöhnt sich ja an alles und so war weihnachten eben einfach eine zeit der extreme, insbesondere der extrem nervigen stress-situationen.

so, springen wir in das weihnachten 2005:

frau s. ist 35 1/2 jahre alt. in den jahren nach beendigung ihrer teenagerzeit war zwar zunächst in meiner familie nicht zur kenntnis geraten, dass ich nicht mehr "kind" bin, aber eigentlich bin ich erst nach und nach - ähnlich einem schmetterling, der sich aus seinem kokon ruckweise befreit - zur "erwachsenen" geworden für meine familie.

erste etappe war das bestehen meines ersten staatsexamens in jura. da war ich 25. zweite etappe war das bestehen meines zweiten staatsexamens. da war ich 28. dritte etappe war 1999, denn da wurde ich rechtanwältin. in diesem jahr - 1999 - gab es gleich noch eine etappe, die zunächst erst einmal eine art pause bedeutete, die aber von mir selbst immer als "riesenschritt" gesehen wurde und die mit hilfe meines beschissenen ex-freundes, der mich seit 2003 gestalkt hatte, dann auch endlich in die wirklichkeit gepresst wurde: 1999 starb mein vater, am 18. dezember, nicht mal eine ganze woche vor weihnachten, war sein begräbnis.

es war für mich klar, dass ich nun kein kind mehr war. wer schon einmal ein elternteil verloren hat, wird vielleicht ganz genau wissen, dass es selbst dann, wenn man es vielleicht nicht so wahnsinnig auf das erwachsenwerden abgesehen hatte wie ich, einfach vom faktischen her kein zurück mehr gibt: ein mensch ohne eltern ist erwachsen.

o.k.

vielleicht gibt es auch andere sichtweisen, aber ich denke schon, dass es ein besonderes gefühl von einsamkeit und - jedenfalls für mich - eine besonders mächtig wirkende gewissheit war, ein elternteil verloren zu haben und "allein" zu sein. allein für sich einzustehen. keiner mehr, der meine kfz-steuer bezahlt, keiner mehr, der mir tipps gibt, welche krankenversicherung wohl am besten sein könnte. keiner mehr, der sich freut, wenn ich das auto, das er mir geschenkt hat, eingewachst und poliert habe. usw.

keine mehr, der mir im monat einige hundert (damals) dm schickt. keiner mehr, der im hintergrund immer gütig und beschützend DA ist und im notfall in die taschen greifen würde oder einfach etwas regeln würde oder einfach eine ADRESSE ist, wo ich hin kann, egal wann.

ja natürlich war und ist meine mutter noch da, aber irgendwie sind 50% von meiner kindheit weg seit ende 1999, gut... jetzt habe ich es ja selbst geschrieben: irgendwie war ich tatsächlich noch ein kind. meine eltern sahen mich so und irgendwie fühlte ich mich wohl auch so.

ähm

kommen wir wieder zu weihnachten...

meine mutter hatte mal wieder eine verrückte idee. bisher waren zu weihnachten keine verrückten ideen geäußert worden durch sie, aber diesmal bezog sich ihre spontaneität doch auch auf dieses weihnachten. mich überraschte es nicht.

ich war zufrieden, ich mag weihnachten, aber ich brauche es nicht. *hihi* und meine mutter brauche ich auch nicht.

:-/

ihre verrückte idee fiel dann aus und ich blieb "eisern" und sagte 'verabredet ist verabredet: wir feiern weihnachten NICHT zusammen'. es machte ihr nichts aus und das liegt an meinem freund. für sie ist es "klar", dass er und ich zusammen feiern wollen. o.k.

wir waren am 4. advent bei ihr, es gab - wie geschrieben - ganz viel gans und andere leckereien. ich habe aaaaaaaaaalle meine bücher, die ich mir gewünscht hatte, bekommen. und monsieur hat eine riesige kiste mit keksen, stollen und schokolade bekommen, die wir in den letzten 14 tagen aber schon bis auf ein paar recht klein erscheinende reste geleert haben.

dann kam heiligabend, und wir haben geschenke ausgetauscht. hey, ich habe einen dvd-brenner bekommen! außerdem habe ich mir zwei handtaschen geschenkt, eine kunstfell-mütze in weiß (trashig), von meiner freundin habe ich einen kleinen schal bekommen. ich habe mir zudem klamotten gekauft, so preiswerte sachen, aber da ich lange keine kohle hatte, war es schon schön, was zu kaufen und dank meiner gewichtszunahme auch erleichternd, was passendes zu haben. hm. und was cooles, was ich an der uni tragen kann...

ach so, ja den dvd-brenner habe ich von monsieur geschenkt bekommen. aber mehr nicht. irgendwie wusste ich das im inneren schon vorher, dass es nichts wird mit anderen geschenken. naja, gut. "sleepy hollow" auf dvd habe ich auch bekommen, und nach einigem ziehen und zerren noch eine privatkopie von dem aktuellen album von franz ferdinand.

*gleichmal anschmeissen die mucke, hab ja noch gar nicht reingehorcht, fällt mir ein*

mmmhm

o.k.

tjach

und am nächsten tag sind wir zu seinen ellies gefahren und es war nett. mittlerweile hat monsieur und nun auch mich ein scheinbar sehr ähnliches phänomen ereilt: das fotos-glotzen.

monsieur hatte - komisch eigentlich für ihn, er ist nicht sooo der typ, der gerne fotos schaut - meine mom gefragt nach jugendfotos von mir und war danach kaum wieder einzukriegen gewesen. *grins* tja top-figur als twen, gell? nun schaun wir mal, ob ich die oder eine andere tolle figur wieder bekommen kann.

tja

und diesmal drückte mir SEINE mom SEINE jugendbilder in die hand. wow, ein absoluter sunnyboy, mein monsieur als junge! huch

ich dachte schon, seine kindheit wäre vielleicht ein bissle stressy gewesen. aber jetzt habe ich den verdacht, er glaubte, keine nette kindheit gehabt haben zu "dürfen". oder ich unterschätze alles, auf fotos erscheint ja vieles so überschaubar, vielleicht ist es das ja nicht...

aber: es bleibt eine rührung, ein guter glaube durch dieses in-die-vergangenheit-schauen-und-sich-das-alles-mal-kurz-vorzustellen-zu-versuchen...

:-)

jupp

dann habe ich mich primär mit der weiteren vernichtung unserer enormen keks- und schokoladenvorräte befasst. es ist ein weihnachten des vielen essens, aber noch NIE habe ich für mich selbst so viel mühe walten lassen wie dieses xmas.

jetzt meint mancher vielleicht, es wäre ja nicht für mich allein gewesen. aber sorry, es WAR für mich. ich habe mich, mein leben und meinen freund gefeiert. ach ja, und weihnachten habe ich auch gefeiert.

^^

so

nun ist schon der zweite arbeitstag vorüber. ich habe UNHEIMLICH viel an meinen websites gebastelt. leutz, lange dauert's nimmer, dann werde ich diesen blog selbst hosten. das ist mir ehrlich ein bissle blöde hier bei blogspot.com. das muss auch einfacher funktionieren können als hier. am "besten" *gesicht verzieh" find ich die "wortbestätigung". die killt bei mir immer einen gutteil meines angenehmen gefühls, etwas verpostet zu haben.

ausserdem mag ich das GANZ dunkle nicht, die schrift ist mir zu klein, ich hätte gern ein breiteres textfeld, ich hätte gerne rss, ich hätte gerne....

genau, ja ich kann mir das vielleicht (vielleicht!!!) auch HIER einrichten, aber wie? ich hab hier null peilung, also werde ich meinen thread einfach auslagern und mich zur not successive reinfuchsen in die tiefen des php-programmierens...

ähm ja

so viel also zu meinem weihnachten!

ich bin erfreut, enchanté, erleichtert, geradezu ein bissle pathetisch-melancholisch.

weihnachtlich!

gruß

s.

von Rabe am 28.12.:

hallo sine,

ja tatsächlich, gut erraten... :)

hab weihnachten auch gut überstanden, ich freu mich immer dann meine familie und freunde von hier wieder zu sehen, aber hab natürlich viel zu viel gegessen und das wetter hier ist ja nur grau in grau, schon ein bißchen depri-mäßig... jetzt noch silvester rumkriegen (das find ich immer viel schlimmer als weihnachten) und dann zurück in den alltag...

einen guten rutsch wünsch ich...
rabe

von Matilda am 28.12.: Alle Jahre wieder...

... bin ich irgendwie erleichtert, wenn Weihnachten vorbei ist. Ich weiss, ich weiss. das mag sonderbar erscheinen, mancher kann das vielleicht gar nicht verstehen. Mir geht es aber schon seit Jahren so. Auch heuer wieder.
Ich war zuhause, habe mich bekochen und belabern und beschenken lassen. Das war schon okay. Aber trotzdem hatte ich nur einen Gedanken im Hirn: ich will zurueck in mein normales Leben. Zugegeben, ich haette ein paar ruhige Tage bitter noetig gehabt. Trotzdem habe ich es nicht ausgehalten.
Seit heute bin ich wieder daheim. Arbeite wieder. Und atme durch. Meine Freunde sind da, das Wetter ist fabelhaft und der Friseur meines Vertrauens hat mir einen mega-galaktischen Haarschnitt verpasst. Ich habe es mal wieder ueberstanden.

Alles Liebe,
Matilda

25 Dezember 2005

schöne weihnachten


hallo

ich wünsche auch frohe weihnachten!

@rabe:

hey, in n.y. waren u-bahn-streiks. kommst du von dort wech? *neugierig, ob rabe getrackt wurde anhand ihrer kleinen aussage*

:-)

nächtle

gruß

s.

22 Dezember 2005

von rabe am 22.12.: frohe feiertage...

hi sinchen und alle, die hier mitlesen.

wollte schon mal ein schoenes weihnachtsfest wuenschen und einen guten rutsch! ich flieg jetzt nachher gleich nach deutschland und bin etwas nervoes. ich mag diese fliegerei eigentlich gar nicht, wobei ich das generve vorher (schaff ich's rechtzeitig zum flughafen, ist mein flugzeug puenktlich, krieg ich meinen anschlussflug, etc.) viel nervenaufreibender finde als letztendlich dann im flugzeug zu sitzen. jedenfalls ist hier auch noch subway streik und ich muss es irgendwie durch den strassenverkehr schaffen... mein fahrer scheint sich ausserdem auch noch zu verspaeten, also drueckt mir die daumen, dass ich meinen flug kriege...

gruessli,
rabe

rituale sind prima :: würstchen halten sich oft länger als man denkt :: keine lust auf kanzlei

hallo!

@matilda: mach dir keine gedanken, dass dein posting weg ist. das ist wohl jedem schon passiert, dass man auch meist eine ganze menge zum besten geben wollte, und schon ist es aber verschwunden.

ich finde, dass man anschließend nicht mehr das bedürfnis hat und auch meist gar nicht mehr so ganz genau weiss, was man eigentlich gemeint hatte, nochmal zu schreiben (*komplizierer schachtelsatz wieder ups*), ist doch ein ganz guter beleg, dass man es in dem moment, wo man es ernstgemeint aus sich heraus nach "außen" getragen hat (also als man es "sagen" wollte), es sich sozusagen "verpostet" hat.

vielleicht gibt es auch eine philosophische seite und jedes gedachte und ernstgemeinte wort ist schon in der welt und verändert sie, egal, ob es so zum vorschein gekommen ist, wie man selbst es sich vorgestellt hatte oder ob man es eigentlich nur selbst als "gegeben" angesehen hatte und sich dann eben nur in einem selbst etwas verändert hat.

die zeit kann man nicht mehr rückgängig machen und mit verlaub ist es eben was anderes, in einem blog zu schreiben, als ein tagebuch zu führen. ein blog bewirkt - jedenfalls bei mir (und, wie ich argumentiert habe, auch bei jedem anderen, der schreibt...) - etwas, ein tagebuch hingegen schreibt dinge ja nicht wirklich fest.

hm der philosoph würde aber zu tagebuch-einträgen wohl sagen, dass auch dort das "wort" in der welt sei, aber dann würde ich sagen: na gut. aber es ist nicht so in der welt wie in einer gewollten oder gedachten echten kommunikation.

sodele @matilda:

Am Sonntag habe ich es endlich mal wieder geschafft, in der City spazieren zu gehen und meine Lieblingsbar aufzusuchen, um mich von meinem Lieblingskellner mit meinem Lieblingscroissant und dem besten Cappuccino der Stadt verwoehnen zu lassen.


gut gemacht!

ich vereinfach ja im leben fast gar nichts (*öhm*), aber wenn es ein ritual ist wie dein lieblings-cappuchino von deinem lieblingskellner in deiner lieblingsbar, dann finde ich es sehr gut, die dinge mal zu verabsolutieren und freue mich, dass du einfach genießen konntest.

dass dir weihnachten bisher kaum zu bewußtsein gekommen ist vor lauter arbeit, finde ich bemerkenswert schlecht ehrlich gesagt.

aha! und du schreibst auch... "wegen gebrochenem herzen".

[...] vor lauter arbeiten und unterwegs sein und vor lauter gebrochenem Herzen.


:-(

naja ich erinnere mich gut, dass es ja wunderschön ist, wenn eine freundschaft entsteht. aber liebeskummer hatte ich auch. ich kann dir nur wünschen, dass es mit deiner freundschaft gut voran geht (denn bei meinem kumpel war das leider net so perfekt gewesen). hm. das wesentlich teurere geschenk (also: teurer als geplant) ist für ihn, oder wie?

so

und nun @dt:

zum "würstchen":

Seine einzige "Leistung" scheint zu sein, daß er die Gerichtsprozesse gegen sich immer mal wieder hinauszögern kann, aber ich denke, irgendwann hat auch der wohlmeinendste Richter die Nase voll und schließt das kurz.


tja, ich glaube nicht, dass das funktioniert. denn wenn das amtsgericht meinem ex alias "dem würstchen" nicht in diesem akteneinsichtsantrag recht gegeben hätte, dann hätte mein ex seine befangenheitsanträge aufrecht erhalten. ich hab net so ganz gepeilt (weil ich ja draußen saß), ob er nun wirklich schon befangenheitsanträge gestellt hatte. aber definitiv stellt er immer dann einen, wenn ein antrag nicht durchgeht, und dann läuft das procedere so ab, dass das gericht sich berät und anschließend (meist) erklärt, dass es aber nicht befangen sei. daraufhin behält derjenige, der einen befangenheitsantrag gestellt hat, diesen (meist) aufrecht und dann wird die befangenheitsfrage vom nächsthöhreren gericht geklärt.

hm

ich weiß jetzt aber nicht, ob das verfahren dazu dann auch ausgesetzt werden muss.

naja

vielleicht hast du ja recht. natürlich ticken die "uhren" im strafprozess anders als in meinem gewaltschutzverfahren (= zivilprozess vor dem familiengericht). im strafprozess macht das gericht einfach seine fehler, diese sind dann aber revisionsfähig. und wenn ein urteil in der nächsten instanz wegen fehlerhaftigkeit aufgehoben wird, kommt die sache wieder auf den tisch des richters der jeweilig letzten instanz.

das kann jahre dauern.

ich persönlich bin genervt, weil ich den trick kennengelernt habe, dass bei einem beweistermin einfach alle zeugen gehört werden. darüber wird dann ja protokoll geführt. ob anschließend erneut eine beweisaufnahme begonnen werden muss oder nicht, ist dann dem gericht egal. natürlich müssen jedesmal die zeugen neu antanzen, daran ändert sich nichts, allerdings winkt beim nächsten termin das gericht immer mit dem protokoll der vorangegangenen zeugenvernehmung.

tja

der angeklagte (das "würstchen") hat aber ein fragerecht. und nach dem, was ich verstanden hatte, hat das "würstchen" bemängelt, eine akte nicht gesehen zu haben, die vielleicht von mir stammt. meine freundin, die ja auch anwältin ist, meinte irgendwie, das aktenzeichen der akten, die nicht rechtzeitig beigezogen worden waren und die dem angeklagten also tatsächlich "vorenthalten" worden waren, finge mit 198 an. ja, eines meiner verfahren gegen das "würstchen" fing mit 198 an.

"198"er aktenzeichen stehen für aktenzeichen der amtsanwaltschaft in berlin. *grr* die anzeigen, die das "würstchen" gegen mich und gegen meine mom gestellt hatte, waren alle direkt bei der staatsanwaltschaft berlin begonnen worden, weil das "würstchen" direkt dorthin seine anzeige geschrieben hatte. das ist alte knacki-tradition, die staatsanwaltschaft direkt zu behelligen, ich werde mir das abgucken. ist besser.

hier war es allerdings auch besser, denn es ist ja eingestellt worden, als mein damalliger verteidiger sich meldete auf die sache.

apropos

ich habe von meiner freundin das angebot erhalten, dass sie mein zeugenbeistand wird. das ist gut! dann kann ich meinen bisherigen verteiger ja entpflichten. zwar ist nichts mehr angefallen (anscheinend) seit damals in 2004. aber so lange das gewaltschutzverfahren noch läuft, wollte ich nicht sagen, dass jetzt "alles vom tisch" sei. immer, wenn ich meinen verteidiger im gericht getroffen habe (zufällig), fragte er nach, ob er die sache weglegen könnte. als ich dir das das letzte mal erzählt hatte, hattest du gesagt, es sei eigentlich auch nicht so toll, wenn der verteidiger immer nur fragt, wann die sache endlich vorbei ist.

naja

ich weiß schon, dass es ein job ist für meinen verteidiger und keine tolle interessante sache oder sein privatvergnügen. und ich weiß ja aus eigener erfahrung, wie langwierig die dinge sind.

daher bin ich schon der meinung, das verhalten meines verteidigers ist normal.

aber ich bin auch selbst der ansicht, dass es sehr unangenehm ist, noch einen verteidiger zu haben, der aus dem ganzen knatsch mit meiner damaligen freundin "übrig geblieben" ist und aus dem verfahren stammt, aus dem mich meine freundin damals rausgeekelt hatte. ein starverteidiger, der immer aufgestellte nackenhaare bekommt, wenn er mich sieht. oder bin ich immer so peinlich berührt, ihn zu sehen, und projeziere das nur?

eigentlich glaube ich letzteres weniger, aber egal.

ich werde alles meiner freundin geben und herrn rechtsanwalt x werde ich entpflichten und mit dank entlassen aus dem mandat.

:-)

tja

ich selbst sitze hier und versuche, zum letzten mal in diesem jahr und zum letzten mal in meiner eigenschaft als rechtsanwältin in die haftanstalt zu gehen. eigentlich wollte ich vormittags schon da sein. da wir bis knapp elf geschlafen hatten, fiel das flach. ich muss nämlich heute eine akte zurückbringen, das habe ich gestern telefonisch der geschäftsstelle versprochen.

ich drücke mich fürchterlich.

vor allem.

davor, die akte zu lesen. davor, zum gericht zu fahren und die akte(n) zurückzubringen. davor, irgendetwas zu tun für meine kanzlei. davor, in die jva zu reisen (obwohl das an sich noch am erträglichsten wäre, wenn ich dort nicht noch einen mandanten zu treffen versprochen hätte).

und am meisten drücke ich mich davor, einen mandanten nochmals zu treffen.

ich muss zugeben, ich hatte den fall schon an meine freundin abgegeben. sie hat mir nun die akte zurückgegeben, weil sie in urlaub gefahren ist. und ich habe die akte genommen, weil sie meinen mandanten heimlich verarscht haben und ihm DOCH den job im knast weggenommen haben für die eine sache, über die ich eigentlich eine verständigung erzielt hatte, bevor ich meinem mandanten schriftlich arrividerci gesagt hatte.

die haftanstalt weiß sicher schon, dass ich meine tätigkeit als rechtsanwältin beende. und schon tanzen die mäuse in diesem mandat auf den tischen.

:-(

ich habe noch 300 euro bezahlt erhalten von meinem mandanten. gutes geld. geld, das ich dringend brauche. etcetera pp.

und... ich habe KEINE LUST. keine böcke, mich aufzumuskeln am telefon. noch nicht einmal den antrieb, nur so anzurufen und gelangweilt (was ich ja auch wirklich bin) zu fragen, wie es dazu gekommen ist, dass man mir gegenüber wortbrüchig geworden ist. ich habe auch KEINE LUST, meinem mandanten zu erzählen, dass es alles so und so ist und dass er im übrigen mal wieder zu spät (nämlich verfristet) einen verwaltungsakt übersandt hat. keine lust zu fragen, ob er vielleicht selbst rechtsmittel eingelegt hat bei der strafvollstreckungskammer. keine lust kein interesse keine zeit kein gar nichts, mir in der nach rauch und pisse stinkenden und überheizten haftanstalt dann einen stapel zerknitterter (ebenfalls nach saurem zigarrettenrauch stinkende) Dokumente rüberschieben zu lassen mit dem hilflosen schulterzucken eines ausländers, der fast analphabet ist.

ja

ich versage. einfach so.

na dann werde ich mal gucken, was ich nun schaffe und was net.

gruß

s.

21 Dezember 2005

von Matilda am 21.12.: Besinnlich ist was anderes...

Gestern habe ich mir hier die Finger wund geschrieben. Dann habe ich eine falsche Taste erwischt und schwupps alles war weg...

*heul

Ich habe mich nicht dazu aufraffen koennen, noch einmal von vorne anzufangen.

Was ich geschrieben hatte?

Allerlei, betreffend den Ex und die Tatsache, dass es doch irgendwie beruhigend ist zu lesen, dass auch andere tolle Frauen mal daneben fassen, was den holden Juengling an ihrer Seite betrifft, und ich nicht alleine doof war.
Betreffend die Weihnachstesserei und den Besuch bei Muttern, der sich bei mir immer auf den Hueften und auf den Nerven gleichermassen absetzt, und der mir eine Zeit lang nachhaengt, nervlich wie figurmaessig.
Betreffend die Tatsache, dass ich vor lauter Arbeit gar nichts vom Advent mitbekommen habe, vor lauter arbeiten und unterwegs sein und vor lauter gebrochenem Herzen. Am Sonntag habe ich es endlich mal wieder geschafft, in der City spazieren zu gehen und meine Lieblingsbar aufzusuchen, um mich von meinem Lieblingskellner mit meinem Lieblingscroissant und dem besten Cappuccino der Stadt verwoehnen zu lassen. Ich habe mich lange gewundert ueber die vielen Leute, die mich tot zu trampeln versuchten, ueber ihr nervoeses Verhalten und die grantigen Gesichter. Erst sehr spaet fiel endlich der Groschen: Weihnachten ist und alle haben Torschlusspanik wegen der Geschenke...
Ich habe drei Menschen zu beschenken, meine Mum (bei mir daheim gibt es eine sehr intelligente Verlosung, damit jeder ein tolles Geschenk kriegt, von wem, weiss man erst beim Auspacken), meinen wundervollen Cousin, ohne dessen geduldiges Ohr und starke Schulter ich im Herbst ueber alle Berge davon gelaufen waere, und meinem besten Freund, fuer den ich am Ende weit mehr ausgegeben habe als geplant.
Nun kann Weihnachten kommen und schnell vorbei gehen, dann kommt Neujahr und auch das geht schnell vorbei, und dann kommt das normale Leben, und darauf freue ich mich am meisten, ehrlich gesagt.
Nicht einmal die Zeit, mich ueber meinen Gewinn zu freuen.
Der zugegebenermassen sehr ungewoehnlich ist.
Macht es besser... und: ein froehliches Fest!
matilda

20 Dezember 2005

von Deep_Thought am 20.12.:

Jawollja, merkt Euch das, Grünschnäbel: Der Weg zur Geliebten führt über das Herz der Schwiegermutter!



Naja, was soll ich zu diesem beknackten Ex zu sagen. Der Typ hat ne Vollklatsche, ist ein ganz armseliges Würstchen und hat dazu noch schlechtes Haar. :-) Seine einzige "Leistung" scheint zu sein, daß er die Gerichtsprozesse gegen sich immer mal wieder hinauszögern kann, aber ich denke, irgendwann hat auch der wohlmeinendste Richter die Nase voll und schließt das kurz. Der Staatsanwalt war ja auch schon ganz cool und hat gemeint, sie wollten mehrere Termine anberaumen, damit der Ex einen oder zwei ganz für sich alleine hat und sich nach Belieben selbst darstellen kann. O-Ton StA: "Da können wir auch geich alle weiteren Anträge von Ihnen behandeln, die mit Sicherheit noch kommen werden." Der Ex grinste dazu leicht debil und nickte heftig. Spontane Ähnlichkeit zu einem Kleinkind, das sich gerade einen Lolli verdient hat, ist rein zufällig, harharhar!
Übrigens fand ich, daß Ss. Aggressivität durchaus legitim war und ihren Zweck erfüllt hatte. Der Typ hat sich nämlich kurz zu uns in den Warteraum gesetzt und seine Freundin lautstark vollgelabert, daß wir ja noch "in einem demokratischen Rechtsstaat leben, wo Unschuldige auch freigesprochen werden." Ich ergänzte das in Gedanken mit "Genau, und wo Schuldige auch ruhig mal mehrere Jahre im Knast landen, gnihihi!" S. hat ihn dann aber sofort angefahren, daß er sich sein Gesülze sparen könne, das würde hier nämlich keinen interessieren. Recht hatte sie! Am besten war aber, daß der Typ wirklich sofort die Fresse gehalten hat und abgezogen ist zu seinen Leuten auf dem Flur, um sich dort dann bitterlich über die ihm widerfahrene Ungerechtigkeit zu beschweren. Haha, pwn3d! So ein ein Weichei...
Wir fassen zusammen: Der Ex ist ein weinerliches Würstchen, S. hat es gut überstanden und das Wochenende war toll. Und ja, ich mag ICE-Fahren auch unheimlich, das ist regelrechter Luxus.
So, nun werde ich mal wieder etwas arbeiten...
Hab Dich lieb, mein Spatz!

19 Dezember 2005

weihnachten und vorher die gerichtsverhandlung gegen meinen knacki-ex

hallöchen!

ich war am wochenende mit monsieur (*freu*) bei meiner mom und wir haben gefressen wie die wahnsinnigen. meine mom hatte eine weihnachtsgans gemacht, außerdem gab es kekse und eben sushi, das ich den einen abend zubereitet hatte.

morgens hat meine mom mit schokocroissants aufgewartet, morgens und abends mit ganz viel aufschnitt und käse, und es war einfach mal wieder das brett, was man dann so zu weihnachten alles vertilgt, weil es halt die ganz besonders leckeren sachen gibt.

wir sind gestern abend wieder heimgefahren und ich muss gleich zu meinem 5-euro-die-stunde-job, und ich hatte den genuss erleben dürfen, mit dem ice zu fahren zwischen berlin und bs. normal hatte ich das "schönes-wochenend-ticket" bemüht, und nun kostet das aber 35 euro den einen tag und 35 euro den nächsten, hach ja... mein neues girokonto, das ich als studentin kostenfrei erhalten habe, hat als dankeschön aber die bahncard 25 spendiert und ich habe wohl noch frühbucherrabatt bekommen, jedenfalls sind wir (zu zweit zusammen) für knapp 60 euro gereist, hin und zurück, und es zog nicht im zug und monsieur und icke waren so schnell wie der wind und es war WIRKLICH besser.

keine besoffenen mehr im ice, das war auch eine erleichterung. im regionalzug hingegen hatten wir noch das drama mit "helden", die sich nach irgendwelchen fußballergebnissen lautstark erkundigten bei den mitfahrern und gedichte von "schneebusen" (*häh*) und ähnlichem scheiss zum besten gaben.

:-(

das ist dann echt alles eine riesen-erleichterung, wenn man solchen volldeppen nicht mehr ausgesetzt ist im ice.

klingt elitär und verweichlicht vielleicht? k.a.

so

und vorher am freitag war ja nund die gerichtsverhandlung gewesen gegen den typen, mit dem ich vor genau 2 jahren so viel probleme bekommen hatte: mein ex.

- 6 jahre in haft gewesen,
- in ihn verknallt im gefängnis,
- nach haftenlassung zusammengekommen,
- nach 2 1/2 monaten schluss gemacht,
- bedroht worden damit, dass ich aus dem fenster "fallen" könnte,
- anschließend strafanzeigen meinerseits wegen dieser bedrohung und der versuchten nötigung, mit ihm zusammenzubleiben.
- daraufhin mein auto aufgebrochen und mein billig-radio entwendet, wieder zur polizei.
- außerdem auf meinem anrufbeantworter ein anruf für (angeblich) eine "tina todt", "todt mit dt" :-/...
- am geburtstag im jahr 2004 dann erneut mein auto aufgebrochen, bis ungefähr dahin telefonterror und schließlich dann immer die beschimpfungen im gewaltschutzverfahren.

jaaha. meine strafanzeigen waren schon alle eingestellt, als ich am freitag bei gericht erschienen bin. ich war zeugin für eine andere dame, der mein ex die freiheit entzogen hatte, wie sie meinte.

hm

ich wußte jetzt net, was ich davon halten sollte, denn diese junge dame meinte, der gerichtssaal sei voller frauen, die er alle geängstigt hatte. ich habe aber außer ihr - ramona - und mir keine frauen gesehen. im gegenteilt, es war noch eine schwangere blondine da, die ja augenscheinlich zeugin der verteidigung war (und nicht der anklage).

mein ex hat die verhandlung platzen lassen und bekommt im mai / juni 2006 einen neuen termin zur hauptverhandlung. natürlich werden wir zeugen dann auch erneut geladen. natürlich werden wir erneut im flur sitzen und natürlich wird dieser ex erneut herumgockeln und dünnschiss labern von wegen er hätte im saal gesagt, in einer "demokratie würden unschuldige noch freigesprochen".

:-(

ich hatte folgende informationen von diesem nicht besonders reizvollen termin bei gercht mitgenommen:

a) er wohnt anscheinend's nicht mehr in berlin, juhu. außerdem ist seine aktuelle freundin schwanger. vielleicht hat er nun weniger zeit und muße, sich bei mir in meinem leben zu präsentieren und vielleicht kann ich den gedanken, dass ich in meiner wohnung nicht sicher bin, langsam ablegen.

b) er verliert sein kopfhaar. ich weiß, wie sehr ihn das gekränkt hatte, dass er begonnen hatte, eine kleine glatze zu bekommen, als er vor zwei jahren aus der jva entlassen worden war. er sagte, glatzenbildung sei häufig bei inhaftierten, und ich bin sicher, dass er eigentlich nicht unrecht hat. er trug nun auch immer mützen und ließ sich beraten, wie er die problematik frisurtechnisch (mit strähnchen, wurde gesagt) kaschieren könnte.

er sieht beschissen aus jetzt, denn der haarausfall ist fortgeschritten und macht das haar jetzt vom hinterkopf bis zum pony schütter und lässt die kopfhaut durchscheinen.

bei gericht darf er keine mütze tragen, ich nehme an, aus diesem grunde hat er der welt sein problem mit möglichst viel selbstbewußtsein gezeigt... *hähä*

er sieht furchtbar eklig aus, allein schon wegen der frisur und nicht allein, weil ich ihn ja kenne und immer weiß, dass er einfach ein charakterlich ganz fürchterlicher typ ist. das freut mich. er kann von mir aus die pest bekommen. aber ausdrücklich gewünscht habe ich ihm nichts schlechtes. ich bin überrascht, dass das schicksal von alleine so freundlich ist, ihm etwas anzutun, was ihn auch tatsächlich trifft.

c) seine mom, die ich gerne mochte und die so nett war, ihren wohnungsschlüssel zurückzuschicken (woraufhin ich keine schlösser ausgetauscht habe, hm), den sie von unserer ehemals gemeinsamen wohnung nach der trennung noch gehabt hatte und den mein ex ja behauptete, nicht mehr herausgeben zu wollen, war NICHT da, angeblich hätte sie eine krankschreibung.

ja ja ja.

*vogel-zeig*

ich glaube, für frau ... ist es auch krankmachend, ihren sohn erneut vor gericht zu sehen. ob aber ein anderer teil der familie anwesend war (es waren EINIGE zuschauer im raum), weiß ich nicht. ich stand nur kurz im saal, nämlich, um als zeugin wieder entlassen zu werden, und da steht man mit dem rücken zum publikum. die geschädigte, um die dieses verfahren augenscheinlich ja ging, meinte, "die ganze familie" sei ja "auch da"... hm. ich selbst hatte einen positiven eindruck gehabt von der einen schwester von ihm und auch der eine schwager war, auch wenn er versucht hat, keine partei zu ergreifen und die scheisse, wo mein ex einen uralt-ex von mir telefonisch bedroht hatte, aber live und in farbe mitbekommen hatte, also auch der schwager war in ordnung gewesen und ist vor glück nicht dauernd zerflossen, dass mein ex seine allüren gehabt hat.

ob die da waren, würde mich theoretisch interessieren. denn ich habe den gedanken, dass die reserven der familie, die während der haftzeit noch unter mühe und anstrengung zu ihm gehalten hatten, spätestens jetzt wohl erschöpft sein dürften, weil er WIEDER probleme mit der staatsgewalt hat. ich stelle mir vor, dass sie wohl keine böcke mehr haben dürften auf den typen. aber vielleicht irre ich mich auch und mein ex hat sie alle erfolgreich zugelabert, tja.

seiner mutter kann er nichts vormachen, er nicht, und dass sie "krank" war, war zwar sicher auf seinem mist gewachsen, aber dahinter steht doch, dass sie als zeugin benannt worden ist und sie sicher auch nicht soooo die böcke hat, FÜR ihren sohn auszusagen.

also fazit:

es war beschissen bei gericht! und ich war sonderbar aggressiv! aber es war besser, als ich vermutet hatte. uns ist nämlich niemand gefolgt, um meine wohnanschrift auszukundschaften. meine freundin war auch dabei und hat sich königliche amüsiert. monsieur war die ruhe in person und wir haben uns als pärchen auch nicht zu erkennen gegeben. und mein ex ist immer nur über die geschädigte verbal hergefallen und hat seine idiotischen behauptungen aufgestellt (beispiel: "schauen sie, frau richterin, die lacht! die opfer lachen!!!", naja, zumindest habe ich das nicht auf mich bezogen, soll er labern...), dabei hatte ich solche angst ja gehabt, er würde mich auseinanderzunehmen versuchen (verbal).

nun, letzteres ist vielleicht nur aufgeschoben, aber ehrlich: es tat sehr gut, meinen ex allgemein als "würstchen" betitelt zu sehen, und es war auch angenehm, dass die geschädigte, also die frau, mit der mein ex nach mir zusammen gewesen war und die ihn am ende wegen freiheitsberaubung anzeigen musste, tja also dass die sich bei mir entschuldigt hat dafür, dass sie im gewaltschutzverfahren unterschrieben hat, sie fühlte sich von mir bedroht.

ah!

es tat mir also gut und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich noch angst habe vor der nächsten gerichtsverhandlung gegen ihn.

die unangenehme kehrseite aber ist, dass mein ex mit genau derselben masche die verhandlung gesprengt hat wie er in meinem gewaltschutzverfahren immer den anhörungstermin zu verschieben gewußt hatte: mit der rüge fehlender akteneinsicht-gewährung.

ich sehe diesen prozeß, der ja eigentlich gar nicht mein prozeß ist, schon wieder ewig und drei tage währen.

tja

so war und so ist das.

ich grüße jedenfalls trotz dieser gülle und eigentlich auch gerade deshalb sehr fröhlich zu weihnachten, denn immer, wenn man etwas hinter sich gebracht hat, strahlt das schöne gleich noch schöner und heller als zuvor.

und weihnachten ist dieses jahr wieder sehr schön. hey, sogar meine mom war TOTAL nett und hat NICHT geschimpft. im gegenteil. mit leicht bewegter stimme meinte sie, dass jemand, der meine alten fotos sehen wollte, es bestimmt "ernst meinen" würde *grins*... und monsieur HATTE ja meine alten fotos sehen wollen.

woran leute so ihr seelenheil und ihr sicherheitsgefühl festmachen? bei meiner mom also ging es über die alten fotos, na schau mal einer an.

bei mir geht es anders. durch übung... :-))

gruß

s.

14 Dezember 2005

gefangen im strom der zeit

ich melde mich aus - hm... ja - aus lauter kleinen und großen versenkungen, aus strömen (fluten) und aus alles bedeckender müdigkeit, aus einer gewissen gesetztheit (*hihi*) und auch aus einer ungeheuer erscheinenden fähigkeit zur aufnahme von dingen und auch zur aufnahme von lernstoff...

will sagen:

mir fehlen die worte. ich staune diese tage über mein gehirn und - nachdem das staunen über meine ernsthaftigkeit, die ich bei DIESEM studium an den tag lege, langsam mal entfleucht - über die fähigkeit, sich mit den dingen zu befassen.

ich habe für meine nachhilfe-schülerin eine website gemacht. ich habe den gesamten sonntag daran gebastelt und es hat mir spass gemacht. monsieur befürchtet, ich bin süchtig nach webdesign (falls ich das so formulieren darf... wie sagt man? besessen vielleicht... oder so).

ich hingegen habe - wie in den letzten tage eigentlich immer - einen kritischen blick auf mein "interesse" an dieser homepage gehabt und eigentlich vermutet, mit meiner muttivation (in bezug auf mein studium) ist es schon wieder schlecht gestellt. ich habe mir schon gedacht, ich bin abgelenkt und wenn ich nicht abgelenkt bin, dann WERDE ich mich ablenken. wo ich früher die nächte zum tag gemacht habe, da mache ich jetzt das webdesign zur wissenschaft?!

aber nein

am montag dann alles (halbwegs) im lot: für meine verhältnisse SEHR motiviert bin ich arbeiten gegangen, für meine verhältnisse ebenfalls sehr motiviert und auch interessiert bin ich an die uni geschlappt.

nachts brüte ich dann meine websachen aus, eigentlich sollte ich natürlich - NATÜRLICH??? - was anderes machen. aber dann denke ich, ich muss mich nicht immer für jeden scheiss maßregeln, herrje, dann mach ich eben bis in die puppen eine website für meine nachhilfe-schülerin, ich denke, das ist o.k. so, denn... es macht mir spaß.

dann (!) denke ich wieder anders und überlege, ob ich etwa diese "besondere" freue empfinde, die man eltern und erziehern nachsagt. ob ich vielleicht den kick bekomme von meiner nachhilfe und ob ich etwa womöglich unter umständen AUFGEREGT bin, weil ich eine tolle nachhilfe-schülerin habe? die gedanken, was bitteschön toll sein mag an der position der lehrenden, sind mir dann aber zu weitgehend erschienen. pah, ich interessiere mich nicht dafür, einen menscheh "zu formen".

oder doch?

naja, ich hab keine lust, mir das bis zu ende zu ergrübeln. es macht mir spass und es ist ziemlich konstruktiv. so what.

so

@ matilda:

matilda schnucki: du bist die tollste! hast du also was gewonnen... so ist es recht! natürlich (!!!) holst du dir deinen gewinn ab. *klopft mit dem fingerknöchel mahnend auf den tisch*

ich hab noch nie was gewonnen, dabei habe ich als teenagerin und als twen bei SEHR vielen kreuzworträtseln mitgemacht. dafür finde ich öfter mal was. meine mom ist noch besser im "sachen-finden", aber ich bin auch manchmal nicht allzu schlecht. eigentlich ist mein traum, einen großen geldschein zu finden. ich stell mir dann vor, wie er plötzlich da liegt und ob es überhaupt günstig wäre in der konkreten situation oder ob ich mir dann mit irgendwelchen anderen die köpfe einschlagen werde um diesen fund.

:-)

jetzt stelle ich mir erstmal vor, dass ich nachtruhe finde. :-)) monsieur hat es gestern laut vernehmen können, dass ich keine großen schlafprobleme habe. ich habe schnupfen und schnarche. schnarchen tu ich übrigens EH immer. *seufz* das ist leider nicht sehr damenhaft und ich komme in dieser hinsicht sehr stark (!) meiner mutter nach.

*shit*

naja

er findet es süss. *gacker*

gruß

s.

13 Dezember 2005

von Matilda am 13.12.: Glück gehabt

Wisst ihr, wie das ist, wenn man nie gewinnt?
Ich weiss noch, als ich zur Grundschule ging, gab es jedes Frühjahr so eine Art Quiz, und ein bekanntes Geldinstitut stiftete die Preise. Da das Quiz nicht besonders schwierig war, gab es immer viel mehr richtige Einsendungen, als Preise vorhanden waren (man konnte z.B. ein Fahrrad gewinnen, oder ein Fernsehgerät, einen Plattenspieler...), und so wurden die Preise verlost. Ich habe nie was gewonnen. Obwohl ich die Antworten wusste, in dem verhexten Quiz. Obwohl ich meine Karte immer innerhalb pünktlich an die richtige Adresse gesandt hatte, mit Briefmarke versehen. Ich war nie unter den glücklichen Gewinnern, die freudestrahlend ihre Fahrräder abholten. Nie.
Ich habe nie was gewonnen, ich bin nie ausgelost worden, ich habe mir immer alles selbst erarbeitet, erkämpft, erlitten.
In meinem ersten Sommer in dieser Firma wurden unter den Angestellten 2 Urlaubsreisen verlost. Alle lachten, als ich erzählte, ich hätte noch nie was gewonnen. Dann, als ich -offensichtlich- wieder nicht gewonnen hatte, verstummte das Lachen. Wieder hatten andere Glück gehabt, ich zahlte meinen Urlaub selbst und damit hatte sich das Thema.
Als es heuer Anfang Dezember wieder eine Verlosung gab, ging ich erst gar nicht hin. Da ich ohnehin nie gewinne, wäre das reine Zeitverschwendung gewesen. Meine Kollegen hatten mich schon Tage vorher damit aufgezogen, ich war der Witz meiner Abteilung. Auf meine Kosten gab es tagelang fröhliches Gelächter bei der Arbeit. Ist okay, lachen ist schliesslich gesund - manche fanden es allerdings länger lustig, als mir nach lachen zu mute war. Schliesslich greift auch der beste Witz sich irgendwann ab.
Wie auch immer.
Ich wurde ausgelost.

Ist es zu fassen?

Es steht zu befürchten, dass ich es einfach nicht glauben kann und deswegen nicht erscheine, wenn der Preis ausgegeben wird. Das ist nicht mein Leben, das ist ein Film, ganz bestimmt nicht mein eigener, ganz bestimmt Fantasy.

08 Dezember 2005

von Matilda am 8.12.: Null Durchblick

Kette: traegt man im besten Fall am Hals, im schlechtesten am fussgelenk mit einer tonnenschweren Kugel am anderen Ende
Regel: macht einem klar, was eine Ausnahme ist

Gott sei dank hast du wirkungsvollere Hilfe schon von jemand anderem gekriegt...

Bussi
matilda

von Deep_Thought am 8.12.: Kettenregel? Null Problemo!

Die Ableitung einer Funktion y = f(g(x)) berechnet sich durch die Verkettung der äußeren und inneren Ableitung der einzelnen Funktionen, und es gilt:
y' = f '(g(x)) * g'(x).

SCNR!


Ich hab Dich lieb!

kettenregel

halli hallo

ich war in meiner mathe-übung und habe mich geärgert, dass ich die kettenregel nicht gelernt habe! ...o.k., das klingt jetzt doof bis unverständlich, vermute ich mal, aber so langsam erhebe ich mich aus der dunklen grube der unwissenheit und komme in mathe mal so ein klein bissle mal in richtung "vorwärts" in die hufe.

das wollte ich nur kurz schreiben. nun muss ich zu meinen beiden jobs eilen!!!!

*wetz*

gruß

s.

07 Dezember 2005

ehrlichkeit?

*grins*

tja, ihr seht es sehr richtig: ich kann es eigentlich gar nicht oft genug hören, dass diese lügereien, wenn es an's bezahlen geht, "normal" sind.

ich fand schon immer ätzend, dass einst im rahmen der schneider-affäre der deutsche-bank-chef bei den geprellten handwerker-löhnen von "peanuts" geredet hat (oder war das eine andere affäre? ich werde wohl so oder anders diese geldinstitut in wenig guter erinnerung behalten, zumal sie mir nach 10 jahren einfach den dispo gekündigt hatten, obwohl ich ihn immer wieder aufgefüllt hatte. danke, deutsche bank, danke. ihr seid doch prima.).

so

genug gelitten!

also...

@matilda: genau! du kannst traurig sein, bis der arzt kommt, das ist in ordnung. und: ich meinte ja gar nicht, dass du traurig BIST! also ich finde es mehr als normal, wie du drauf bist, und das ist doch schonmal etwas. bei anderen weiß ich manchmal nicht, wie sie es schaffen, ihr ding zu machen, aber bei dir passt es doch alles... oder?

:-)

@para: wowowow "nicht die kuh schlachten, die man melkt". aua, mensch, das ist ja noch schlimmer als der mir geläufige spruch "eine krähe hackt der anderen kein auge aus". ;-)

Denk nicht, dass Dir jemand etwas schlechtes wünscht. Zeig Deine Gefühle auch ruhig dem Richter. Sag ihm doch, wie sehr Dich das mitgenommen hat.


ich hab mich die ganze zeit für den weg mit der wahrheit entschieden. genau dieser weg war schmerzhaft. und dennoch ist das mein weg, recht haste.

wer weiß, wie schmerzhaft der weg mit der lüge gewesen wäre... der weg der starken, unnahbaren...? meine mom hatte votiert, in der sache mit meinem knacki-ex (er ist ja aus dem knast, gell) GAR NICHTS zu machen. tot stellen und warten, bis der wahnsinn von alleine aufhört. ich hatte mich jedoch für "position wahren" und "sich selbstbewußt zeigen" entschieden.

da betrachtet man die angelegenheit dann nicht mehr der seite "ehrlich-sein-oder-pokern", sondern einfach von einem taktischen blickwinkel aus. die taktik, aufzustehen und die zähne zu zeigen, war mir bis zu der angelegenheit mit meinem ex nicht so zu eigen gewesen (noch ein grund mehr, weshalb ich FERTIGSTENS immer war von meinem job als anwältin). ich dachte, ich muss es nicht tun, aber ich möchte es tun. um meiner selbst willen.

damals lag ich am boden (dachte ich zumindest). heute sitze ich wieder im "sattel". die taktik von damals muss daher nicht dieselbe sein wie die taktik von heute.

aber wenn man die beiden sichtweisen "übereinanderschiebt", also ehrlichkeit und kampf, dann verträgt sich das zwar nicht IMMER, aber für mich dann immer noch am ehesten. kämpfen mit offenem visier sozusagen.

schaun mer mal...

apropos "ehrlichkeit". an der uni hat ein student eine anonym-klingene e-mail-adresse ausgehängt und die anfrage, ob ihm jemand die ö-rechts-hausarbeit im verwaltungsrecht schreiben würde. ich find es WUNDERBAR, dass ich eine nachhilfe-schülerin (also die erstsemsterstudentin jura) gefunden habe und bin sofort hin, hab mir die e-mail abgezupft und dann hab ich das gegrübel begonnen, wie ich es am klügsten drehe, die hausarbeit zu fertigen und wieviel geld ich will und wie die bezahlung lauten soll.

so

und nachdem ich mir zwei anonyme e-mail-addis und einen handfesten plan ausgeheckt habe, werde ich es...

sein lassen.

*gg* ist nicht meine art. da komm ich nur schlecht drauf.

tja

so nun hopphopp, gleich ist wieder vorlesung!

ach, hey @dt:

bist du der ansicht, dass meine kanzlei einen letzten todesröchler abgelassen hat mit dem typen mit der kammer-drohung? nun, ich glaube, fast nichts klebt so gut wie scheisse. und dementsprechend bin ich nicht ganz so überzeugt davon, dass sich die dinge gleich erledigen!

o.k. das war jetzt ein bissle übertrieben ausgedrückt... wie schon geschrieben, hat der mann mit seiner drohung ja etwas gutes gehabt. also war die sache schon mal gar nicht so scheisse.

hey

heute ist die angelegenheit erstmal "rum" für mich. ist doch etwas weniger dramatisch als liebeskummer... ;-)

gruß

s.

von Matilda am 7.12.: Sometimes...

Gestern abend sass ich gemütlich zu hause, hatte es kuschelig warm, trank Tee und las in meinem Lieblingsbuch "The Alchimist" von Paolo Coelho. Es war ein ziemlich langer und ziemlich harter Tag gewesen, im Büro hatte ein nutzloses Meeting das nächste gejagt, darüber war die wirkliche Arbeit liegen geblieben, mein Chef war einigermassen gestresst, und obwohl ich gut gelaunt und ruhig und gelassen in die Arbeit gegangen war, hatte sich doch ein kleiner Teil der allgemeinen Anspannung auch auf mich übertragen.
Um so mehr genoss ich die Ruhe daheim, den Duft von Kerzenwachs und heissem Apfelsaft, die Wärme, die mich einhüllte, nachdem ich durch die kristallklare Winterluft quer durch die glitzernde Stadt nach hause gelaufen war.
Langsam fielen die Anstrengungen des Tages von mir ab. Ich hatte trotz allem Gelaber eine Menge erledigt, ich hatte mit Prinz Unerwartet lecker zu Mittag gegessen, viel gelacht und mit meinem Bruderherz telefoniert. Doch: es war ein guter Tag gewesen.
Während ich so da sass und Tee trank und die Ruhe genoss und mich in meine Decke kuschelte, eingetaucht in die Geschichte von Santiago auf der Suche nach seinem Traum, spürte ich, wie nach und nach alle Spannungen von mir abfielen.
Da las ich, bestimmt zum x-ten Mal, folgenden Satz:

Sometimes, there's just no way to hold back the river.

Ich habe lange wach gelegen letzte Nacht.

06 Dezember 2005

von Matilda am 6.12.:

an FrauPost:
Liebe S.,
ich habe früher mal im Mahnwesen einer mittelgrossen Firma mit sehr vielen Kunden gearbeitet (*igitt). Ich kann mich noch an hunderttausend lachhafte Begründungen für nicht erfolgte Zahlungen erinnern... manchmal konnte ich der Versuchung kaum widerstehen zu sagen: "Diese Originalität MUSS prämiert werden, ich schicke dir Geld, anstatt welches zu verlangen"... es war unglaublich. Eines habe ich dabei gelernt: es gibt immer welche, die besonders schlau zu sein meinen. Mach' dir keinen Kopf.
Obwohl das natürlich leichter gesagt ist, als getan.
Ich bin erstaunt, du findest meine Post traurig?
*hm
Trage ich eine Traurigkeit in mir, die mir selbst nicht bewusst ist?
Bin ich traurig, ohne es zu wissen?
Auf die Frage, wie ich mich fühle, würde ich ohne Zögern antworten: GUT.
Weil ich weiss, wer ich bin, was ich will und was ich dafür tun werde, es zu bekommen.
Weil ich weiss, wie viel Liebe ich in mir trage, und weil ich endlich verstehe, wie ich lieben will.
Weil ich spüre: alles kommt gut.
Doch, ja, alles bleibt anders!

von Deep_Thought am 6.12.:

Ach Süße, vielleicht ist der Kummer mit dem "Erbschleicher" das letzte Aufbäumen der Kanzlei, bevor sie leise und friedlich dahinschwindet. War nicht der Tod als Karte auch das Symbol dafür, Altes abzuwerfen, um Neues zuzulassen? Könnten wir es nicht als Geburtswehen des Neuen betrachten, was da geschieht?
Wirklich können tut Dir der Typ doch garnix. Naja, ich habe gut reden, mich hat es ja auch tierisch aufgeregt, daß dieses Würstchen solch fadenscheinige "Argumente" hervorholt, nur um nicht bezahlen zu müssen. Aber wirklich berühren sollte es uns doch nicht. *mirinsGehirnhämmer* :-)

Euch allen einen schönen Nikolaus!

hallo

erstmal kurz na dich, @matilda: ich weiß nicht, was ich sagen soll, und wenn ich jetzt schreibe, deine worte klingen "traurig", dann ist das nicht der richtige begriff, aber das wort, was mir meinen eindruck noch halbwegs zu beschreiben scheint. außerdem fällt mir langsam auf, dass du vielleicht wirklich in einer ähnlichen lebenssituation steckst, wie ich sie durchlebt habe vor einem jahr. ähnlich in bezug auf das "loslassen"... ähnlich in bezug auf das "für-sich-selbst-einstehen" und das "sich-selbst-vertrauen". ähnlich auch in der entdeckung neuer gefühlsarten... *grins*

mein freund meint zu deinen postings hier, er denkt immer, ich hätte es geschrieben, bis er dann unten unter dem posting deinen namen liest. *haha* ich weiß natürlich nicht, was du schreibst und kann insofern "keinerlei" ähnlichkeit zwischen deinem schreibstil und meinem entdecken *oder doch...*, aber wie gesagt, so langsam wächst der eindruck in mir, dass du etwas ähnliches erlebst wie ich es erlebt habe.

hm

so, und nun würde ich gerne kummer verposten...

... es ist das zweite mal in meiner 7-jährigen tätigkeit, ups, nee, stimmt, das dritte mal... also es ist das dritte mal in meiner 7-jährigen tätigkeit als anwältin, dass mich jemand zur anwaltskammer anzeigen will. der erste wußte, dass ich mich versehentlich im flur mit der nicht durch ihren anwalt vertretenen gegenseite unterhalten habe. das ist ein vergehen gegen die standes- und berufspflichten, und in dieser sache ging es dann hoch her, weil der gegnerische anwalt behauptet hat, ich hätte seine mandantin einzuschüchtern versucht. als von meiner mandantschaft dann einer gegangen ist, weil er in der gbr, die ich vertreten habe, nicht mehr gern gesehen war, drohte er MIR, mich anzuzeigen. habe bis heute nichts von der anwaltskammer gehört.

dann hatte mich vor etwa drei monaten die MUTTER (!) eines mandanten anzeigen wollen. es war so durchsichtig, dass ich darüber noch nicht mal nachgedacht habe. sie wollte nämlich, dass ich für ihren sohn weiterverteidige, ansonsten würde sie mich anzeigen zur anwaltskammer. mal hat sie geweint, mal fiel sie mir um den hals, entzückend, eine mutter halt.

so

und gestern nun habe ich mit meiner freundin und kollegin, die meine abwicklerin werden soll, gesprochen, und sie hat mir ausgerichtet, dass sie sich geradezu bedroht gefühlt hatte von einem mann, der ebenfalls NICHT mein mandant ist, aber letzten endes für eine mandantin von mir auftritt. dieser mann sagte, ich hätte nicht darauf hingewiesen, dass ich nicht auf erfolgshonorarbasis arbeite. oder er hat gesagt, er hätte von mir nicht die "warnung" erhalten, dass eventuell meine mandantin die kosten des rechtsstreits tragen müsste. keiner, weder meine kollegin / freundin noch ich, können uns die argumente des mannes merken, denn sie sind an den haaren herbeigezogen, zumal ich bereits geld bezahlt erhalten hatte und die mandantin auch satte 800 euro gerichtskostenvorschuss geleistet hat, also so what... ich habe außerdem, gerade WEIL ich immer bei solchen kommunikationen über dritte (stellvertreter) alles schriftlich mache, mehrmals über die gebührensituation belehrt. außerdem kam dieses geplärre erst vor einem monat auf, als ich meine zwischenrechnung gestellt hatte. immerhin war ich ja für die mandantin in stuttgart gewesen, ich hatte bereits ein bissle was darüber geschrieben.

meine freundin und ich hatten uns, als ich sie gebeten hatte, die kanzlei zu übernehmen, ein bissle scherzhaft ausgetauscht über die haarsträubendsten ausreden unserer mandanten, rechnungen dann plötzlich nicht zu bezahlen, und der fall "ich-dachte-sie-kriegen-erfolgshonorar" ist da einer unserer besten kalauer gewesen.

WEIL gerade leute aus dem strafrechtlichen milieu immer wieder mit den möglicherweise durch konsum u.s.-amerikanischer gerichtsfilme naiven vorstellung hausieren gehen, habe ich schon eine kleine litanei, die ich herunterrassele, wenn ich ein mandat beginne. ich bringe das immer, auch wenn vor mir ein professor sitzt, der ganz sicher keine kognitiven verständnisschwierigkeiten hat, einfach, weil es zu einem vertragsschluss dazugehört, dass man nochmal über die zahlungsmodalitäten in kenntnis gesetzt wird. und ich habe natürlich auch zu jedem zeitpunkt des prozesses auf kostengünstige alternativen hingewiesen, aber bei den hinweisen hat es nur immer ewig lange telefonate gegeben, die mich in meiner arbeit behindert haben und wo es immer große befindlichkeiten zu äußern gab, aber wenig juristisches, und am ende wurde immer der teuerste weg weiter gewählt. es wurde also kein stuttgarter anwalt zum termin geschickt, weil ich es lieber persönlich machen sollte, und als der prozess schon vorher wenig aussichten auf erfolg hatte und wir ihn noch kostengünstig hätten beenden können, wollte man auch unbedingt fortführen, ich hab das alles in schriftstücken fixiert.

nun also drohte der mann, den ich mal immer so spaßeshalber im geiste als erbschleicher klassifiziere, für meine ältliche mandantin mit der anwaltskammer. mein telefon ist ja auf meine freundin weitergeleitet (wofür ich gott auf knien danke, denn ich komme mit diesen ganzen panik-anrufen echt nicht klar), und dort hatte sie dann die tiraden des herrn zu ertragen, der wünschte, "sofort" mit frau--- (also mit mir) zu sprechen, sonst würde er heute noch die sache zur anwaltskammer anzeigen.

was die leute immer denken, was die anwaltskammer sich dann kümmern soll...? es gibt rechtsmittel, gegen möglicherweise unberechtigte rechnungen von rechtsanwälten vorzugehen, und warum nimmt er sich nicht einfach einen neuen anwalt... immerhin muss der prozess vor dem landgericht ja nun durch einen anwalt weitergeführt werden, denn es herrscht anwaltszwang...?

bezahlt hat er mich ja über die 250 euro (damals noch) erstberatungsgebühr) hinaus ja nicht, also vom geld her kein problem...

ich habe gestern dann eine müdigkeit gespürt, wo ich mal wieder nicht 100%ig genau orten konnte, wo sie herkommt. aber heute morgen ist der alternative oder vielleicht auch kommulative beweggrund für meine müdigkeit weggefallen (ich war nämlich sauer, dass mein "alter" verein mich um meine hilfe angefleht hatte und dann sich aber nimmer gemeldet hatte, ob ich denn gebraucht werde... ich hatte gesagt, ich stünde nur zur verfügung, wenn sich NIEMAND anders findet, immerhin bin ich ja extra nicht mehr vorsitzende... wegen der verdammten arbeit. denkt ihr, die hätten sich nochmal gemeldet und mir ein feedback gegeben, was denn nun sei? da bin ich dann einfach zu der veranstaltung gestern nicht hingegangen, aber ich war enttäuscht mal wieder. und ich hatte schuldgefühle. wie verhält man sich loyal, wenn die anderen einen nur auslutschen? hält man seine eigenen werte und seine verlässlichkeiten auch in zeiten von absoluter bräsigkeit und unfreundlich wirkender bequemlichkeit trotzdem hoch? ich habe mich dann spontan gestern dagegen entschieden, mich als als verlässlicher mensch zu erweisen und bin in meine badewanne gestiegen.).

übrig blieb nur der kummer wegen dem gezetere dieses mannes, der nun als dritter in 7 jahren auf den trichter mit der anwaltskammer kommt.

monsieur regt sich auf, aber mir ist es so distanziert zu mute. einerseits, weil ich ja eh keine anwältin mehr sein werde (aber das weiß der mann ja net), andererseits auch, weil ich spüre, dass mich meine hoffnungen auf ein anderes leben (durch mein zweitstudium) stärkt.

und dennoch kommt der kummer in wellen. hey, das ist wie damals in meiner liebeskummerzeit: der kummer ist mal weg, mal wieder da.

gestern abend hab ich mich dann irgendwann vorzeitig ins bett gepackt und habe dort weitergebrütet. dann dachte ich, dass es doch aber eigentlich gut passt: denn plötzlich hatte ich die gewissheit, dass mir dieser mann nichts kann. meine akte ist nicht nur wasserdicht. nein. es IST EINFACH ein unbegründeter einwand. wie heißt es in meinen fällen zum handelsrecht, die ich gerade lese? "b verweigerte ohne begründung die zahlung". gut, das sind gestellte sachverhalte, aber eigentlich brauch ich nicht mal anzufangen nachzudenken über diesen mann. er will nicht bezahlen, weil dann seine fucking-erbschaft geschmälert wird und weil er vermutlich seiner alten omi, mit der er ja nicht wirklich verwandt ist, das blaue vom himmel erzählt hat. postunterschlagung, das ganze drum und dran, ich kann es mir schon ausmalen in meiner phantasie.

gut, natürlich steckt auch immer eine portion hilflosigkeit und wirklicher irrtum mit drin in diesen ganzen querelen über meine bezahlung.

und dann aber dachte ich: es passt verdammt gut. ich habe mir nämlich wegen des 16.12., an dem ich als zeugin gegen meinen ex vor dem strafgericht aussagen soll (worüber weiß ich net, ist nicht meine strafanzeige, die dort verhandelt wird. hab keine ahnung, wessen anzeige das ist.), schon einige tage lang ins hemd gemacht.

ich hatte überlegt, was ich sagen soll, und das gefühl, mit fast jedem detail über mein leben meine position gegenüber meinem ex, der mich ja gestalkt hatte, zu schwächen, hat mich wie ein angeschossenes karnickel gedanklich von einer ecke in die andere getrieben und ich habe keinen weg gefunden, in dem ich diplomatisch oder kämpferisch eine angemessene aussicht auf "erfolg" hätte erwarten dürfen. die vermutung, dass diese zeugenaussage mir viel zu sehr an die nieren gehen würde und ich sogar dann, wenn ich sagen würde, dass ich dazu nichts zu sagen hätte, mir ins eigene fleisch schneiden würde, diese vermutung also hat mich belastet, und natürlich auch scham.

scham, weil ich einfach nicht weiß, ob ich erzählen soll, dass mich die polizei ausgelacht hatte und ich geweint hatte, als ich selbst meinen ex angezeigt hatte wegen bedrohung. scham, weil ich nie weiß bei "diesen juristen" *müdes zwinkern*, wer mich verarscht und wer sich mal wieder dran erfreut, dass ein kollege auf der strecke bleiben kann, wenn er jetzt noch einmal nachtritt. scham, weil mein ex ja in dem gewaltschutzverfahren, was übrigens kostenmäßig immer noch net entschieden ist und somit also nach wie vor noch anhängig ist (jetzt am 14.12. dann punktgenau 2 jahre lang), als letzten knaller noch behauptet hatte, es seien zwei neue aktenzeichen "da" (ja, gegen ihn, aber nicht gegen mich... klang aber geschickterweise so, als hätte MICH jemand in zwei verfahren bis zur staatsanwaltschaft hin angezeigt) und er würde mich begutachten lassen, ob ich alkoholikerin sein oder net. scham, weil er schon vor anderen wahlweise behauptet hat, ich sei notgeil oder frigide-frustriert, und ich net weiß, ob er mit der keule auch wieder zuschlägt. scham, weil ich angst zugeben muss vor menschen, die ich net kenne und die mir auch nichts gutes wollen.

tja

und dann eben, wie gesagt, habe ich gedacht, dass es prima ist mit dem eklat mit der anwaltskammer-drohung. denn wenn ich an dieser pipifax-sache lerne, dass diese falschdarstellungen und dieses ganze schimpfen durch mich hindurchgeht wie ein scharfes messer durch butter und sich danach aber mein "körper" wieder schließt, dann kann auch mein ex seine show abziehen und es wird mir vielleicht eine gute "generalprobe" sein, wenn dieser eine typ mich hier so anmacht.

versteht ihr?

das gefühl, nicht verwundbar zu sein und diesen dreck gar nicht mehr wegdrücken zu müssen, sondern zuzulassen und sich nicht davor zu fürchten, war so ähnlich wie wenn ich ängste zugelassen habe. ja, ängste - und jetzt dieser ganze hm verleumdungsscheiss - gehen dann durch mich hindurch. und nein, das ist kein angenehmes gefühl. aber es ist auch nicht so unangenehm wie man denkt.

es ist am ehesten als erfahrung zu beschreiben. es passiert dann etwas, wo ich bisher immer verzweifelt versucht habe, die zeit festzuhalten... ich lasse "den zeiger" los und es macht unbeteiligt und ohne zorn dann einfach weiter, was nunmal geschehen soll.

ich hab immer solche sorge, dass ich dinge vermeiden kann und muss. aber mal im ernst. ich kann es nicht vermeiden.

an der sache mit dem mann mit der kammer-drohung habe ich es begriffen. ich KANN ES NICHT VERHINDERN. es macht mich traurig, es ist nicht einfach, das zu akzeptieren. aber es geht mir besser, wenn ich es akzeptiere.

und so werde ich es auch mit diesem vollbeknackten ex machen.

tja

und dennoch muss ich meine trauer-wellen "abarbeiten". heute morgen ist so eine. seit langem hatte ich mal wieder panik nach dem aufwachen.

sonst war das gefühl von angst sehr häufig gewesen. ich hatte es während meiner selbständigkeit ständig gehabt. erst im letzten jahr gelang es mir, morgens ruhig und zufrieden - also gelassen - aufzustehen. nicht von a bis z, aber doch in weiten teilen.

ich hatte einfach immer angst in meinem job. an der uni habe ich KEINE ANGST mehr. ich könnte mir angst machen, das weiß ich (z.b. vor mathe, und who knows, ob nicht doch einige angstbesetzte situationen kommen).

aber meine gottverdammte selbständigkeit war angstbesetzt. mein gott, ich bin SO FROH, dass ich davon weg bin.

gruß

sine

05 Dezember 2005

von Matilda am 5.12.: bleibt alles anders_2?

an FrauPost:
Lebenserfahrung schützt nicht. Nicht vor Fehlern, nicht vor Schmerz und nicht vor diesem Zorn, der mich überschwemmt wie eine schäumende Welle, wenn ich mal wieder hilflos vor einer Ungerechtigkeit des Lebens stehe.
Lebenserfahrung schützt nicht - aber sie hilft. Hilft zu lieben, hilft zu leben.
Ich empfinde meinen Lebenserfahrungsrucksack als nützliches Gepäckstück, nicht als Ballast. Es wird mir nicht zu schwer, weil ich ja entscheide, was ich mitnehme, was ich zurücklasse. Das ist im Grunde wie mit jedem anderen Gepäckstück: manche haben tonnenschwere Koffer im Schlepptau, wenn sie für ein Wochenende verreisen, andere kommen mit einer kleinen Tasche eine Woche lang aus. Man muss Prioritäten setzen können. Man muss planen. Man muss vor allem wissen, was man will. Dann kann man mit einem kleinen Schwarzen und einem Lippenstift schon ausgestattet sein... Demzufolge trage ich nur die Erfahrungen mit, die mich weitergebracht haben (oft sind das die, die tiefe Wunden geschlagen haben), die mich lehren, geduldig zu sein.
Und doch entscheide ich in wichtigen Lebensfragen instinktiv. Wie sehr meine Lebenserfahrung Einfluss auf meinen Instinkt hat, spüre ich nur im Unterbewusstsein, kann ich nicht beschreiben. Will ich auch nicht. Ich verlasse mich auf meinen Instinkt.
Ich glaube, deine Erfahrungen werden immer den einen oder anderen Einfluss auf dein Leben haben, bewusst oder unbewusst, gewollt oder nicht gewollt. Auch die Entscheidung, ihnen kein Gewicht zu geben, beruht auf ihnen und gibt ihnen Gewicht.
Als ich "Prinz Unerwartet" begegnet bin, hatte die Veränderung, von der ich in "bleibt alles anders?" erzählt habe, schon statt gefunden. Ich hatte eine langjährige Beziehung beendet, in der ich erniedrigt und betrogen worden war, ich hatte fast ein Jahr gebraucht, um sie hinter mir zu lassen, und das Gefühl, gerade niemanden zu lieben, war vollkommen neu. Es hat mir eine Freiheit ermöglicht, die ich vorher nicht kannte - und es hat eine Leere in mir geschaffen, von der ich gar nicht wusste, dass sie existiert, bis ich Prinz Unerwartet traf.
Die Veränderung diesmal war so tiefgreifend gewesen, so allumfassend, so vollkommen, dass meine Gefühle für diesen Mann meine Freiheit nicht eingeschränkt, sondern im Gegenteil gefördert haben. Anfangs bin ich in alte (falsche) Verhaltensmuster zurück gefallen, meine ureigene Angst, nicht geliebt zu werden, nicht gut genug zu sein, alleine zu bleiben, hat mich zurück geworfen. Er hat die Notbremse gezogen. Hat mich damit aufgeweckt. Hat mir die Gelegenheit gegeben, auf dem fruchtbaren Boden der grossen Veränderung endlich auch meine Ängste zu überdenken, mein Verhalten in menschlichen Beziehungen, hat mir die Möglichkeit aufgezeigt, über meine Grenzen hinaus zu gehen und einen Weg hinaus zu finden aus meiner Angst, aus meinem Komplex, aus meiner eingebildeten Unzulänglichkeit.
Ich bin endlich bereit für das Leben.
Und ich habe eine wertvolle Freundschaft gewonnen.
Er ist immer da, ist mir immer nahe.
Immer.

02 Dezember 2005

bunny und der jura-student

hallo nochmal!

ein extra-posting für meinen nebenjob: ich gebe schwarz wie die nacht *hüstel* nachhilfe für eine jurastudentin im ersten semester. ihr name: bunny.

...

tja, gell, schöner name. ich dachte, das wäre irgendein hyperbeknackter internet-nickname und fragte gestern am telefon nach ihrem richtigen namen. aber sie behauptete steif: bunny.

oh je.

als ich sie dann abends am u-bahnhof, wo wir uns verabredet hatten zum beschnuppern, getroffen habe, sah sie weder blond und püppchenmässig aus, noch war die die 200-kilo-walze, die sich im internet ja auch immer sehr gern unter den GANZ NIEDLICHEN nicks versteckt.

es war also eine asiatin, und als ich dann die nächsten 2 stunden in ihrer wohnung erzählt habe und sie mir ihre bücher gezeigt hat und wir eine ganze menge blabla gemacht hatten, da fiel mir auch eine ausleihquittung / rechnung in dem einen buch von ihr auf. ich hab nur draufgeschielt, ich wollte sie irgendwie nicht ausspionieren, aber ich hab gesehen, ihr nachname ist nguyen und ihr vorname irgendwas wie "bo-gnen" oder so ähnlich.

ach verstehe. daher also "bunny".

tja

bunny ist eine junge dame, die aus bayern kommt und recht ehrgeizig ist. sympathischerweise verabscheut sie dennoch im grundsatz juristen und wir haben uns, so denke ich bis auf weiteres zumindest, gut verstanden. sie zahlt mir 10 euro die stunde und hat mir bereits 100 euro im voraus bezahlt (weil ich ihr von meiner anwaltstätigkeit erzählt habe und dass ich GANZ SICHER nur gegen vorauskasse tätig werde, weil ich bestimmt nicht über geld sprechen werde und schon gleich gar nicht hinter geld herlaufen werde).

so

nun habe ich also einen 5-euro-job und einen 10-euro-job. *hihi* da kannst du, @ dt, dann schon erkennen, dass ich es ernst meine mit dem "nachziehen" in sachen stundenlohn und geld-verdienen.

aber was komisch und zugleich richtig toll ist: ich bin SO stolz. ich freue mich SO, dass ich jemanden unterrichten darf. sie ist die ideale "schülerin": klug, sie zahlt, sie lässt sich aber nicht zu tief beeindrucken und ach, es ist einfach so eine mischung aus kritik und ehrgeizigem intellekt, dass ich einfach das gefühl habe, mit diesem job werde ich wohl eine für mich sehr angenehme mischung aus arbeit und persönlichem finden.

meine als ideal empfundene mischung ist ein bißchen preussisch, glaube ich: arbeit ist arbeit. das heißt, man arbeitet. und das menschliche, auch mal ein bißchen was persönliches, kommt von allein. das bringt man an, wenn man jemandem etwas zu trinken rüberreicht. oder wenn man lachen muss oder was erzählen möchte.

nicht angenehm ist es aber, wenn man dauernd gegenseitig die kräfte misst und arbeit ein kampf um den platz in irgendeiner angeblichen hierarchie ist. und auch nicht angenehm ist es, wenn man dauernd nur quatscht und trödelt und es chic ist, wenn man sich distanziert gibt zu der eigentlichen aufgabe.

tja

und da kommen wir schon zu meinem kummer von gestern...: ich werde von dem jurastudenten in meinem call-center geschnitten. ich sage "hallo", und ich bin nicht klein-sine und kein mäuschen. also ich schaue beim "hallo-sagen" menschen in die augen. ich nehme an, das bringt auch mein bisheriges berufsleben mit sich. und er, der mir nicht wohlgesonnene jura-student, glotzt zurück. und antwortet nicht. eine miene wie versteinert, aber so sieht er immer aus.

ich sage am ende der schicht "tschüss", und keiner antwortet, nur so murmel-murmel, naja, o.k., aber da ich schon beim "hallo" erfolglos war, schau ich natürlich genau hin, ob mein toller call-center-kollege jetzt wenigstens das maul aufkriegt. nein. obwohl wir die ganze schicht nebeneinander gesessen haben.

wenn ich ihn direkt anspreche, antwortet er. ja, er kann sprechen. er kann ja auch telefonieren! daher weiß ich, dass er AUCH ZWEITSTUDENT ist. sein erstes abgeschlossenes studium sind die agrarwissenschaften.

wie spannend! ich bin echt erstaunt, dass ich mittlerweile doch einige zweitstudenten "kenne". also bisher dachte ich, dass zweitstudien was für über-begabte, die ihren wissendurst einfach nicht gestillt bekommen, ist. die aktuelle erziehungsministerin (gibt es das ressort eigentlich? k.a. wie das eigentlich richtig heißt... sie kommt aus baden-württemberg) hat drei fächer studiert. professoren haben auch manchmal zwei studien hintereinander oder vielleicht auch gleichzeitig betrieben und abgeschlossen. DAS halte ich dann für super-brainig. und ich bin eine verrückte nudel, die halt auch mal schaut, ob sie über die schiene "zweitstudium" was bewirken kann für sich selbst...

aber nein: es gibt sie! es gibt die zweitstudenten.

bunny übrigens will auch ein zweitstudium machen nach ihrem jurastudium. hab vergessen, was, ist irgendwie "internationales bwl". den highly complicated term hab ich mir net merken können, den sie genannt hat.

:-(

tja, zurück zu "meinem" jurastudenten aus dem call-center: er war mir schon vorher aufgefallen. er hatte eine pds-abgeordnete (ressort öffentlichkeitsarbeit in welcher gruppierung der pds auch immer) als mitglied für unseren verband gewonnen (hey, wer das jetzt zum anlass nimmt, meine call-center-tätigkeit als politisch einzuordnen: nö. wir machen kommunikation. NICHT parteilich. meinungsFREI, zumindest konnte ich wirklich in allen veröffentlichungen nicht eine einzige greifbare position lesen, wie wir politisch einzuordnen sein könnten.). tja. und er war SOOOO schleimig gewesen in dem telefonat, mit einer ganz fürchterlich gekünstelten keckheit, dazu noch mit so fragen wie "naaaaa, wie war denn der urlaub".... pause... "das habe ich mir doch gedacht, hähähähä.......".... blabla, also nee, da hab ich schon vor einigen tagen aufgehorcht und nur gedacht, dass ICH dem eine breitseite vom feinsten gegeben hätte, wenn so einer bei MIR in meiner kanzlei angerufen hätte. meine antwort wäre auf die gesprächsbeginnende "naaaa-frage" gewesen, wie er dazu komme, sich solche vertraulichkeiten rauszunehmen, und spätestens beim "habe ich mir doch gedacht hähähä" hätte ich stopp gesagt und klargestellt, dass ich die ebene des gesprächs so überhaupt nicht schätzen würde.

ich war schon irritiert, denn DIESE schleimerei ist auch bei unserem callcenter-gewürge nicht normal. und es war auch einfach so widerlich, kann mich jemand verstehen? es war natürlich nicht so, wie wenn einen einer angrabscht, aber es war dieselbe "ecke"... bäh!

später in den letzten tagen hat er mich dann noch angeblafft, ich sollte nicht sagen, er sei gerade "in der pause", sondern ich sollte sagen, er sei "gerade unterweg". erklärung hat er auch hinzugefügt: klingt "b ä s s e r"...

o.k.

ich hab vielleicht eine ungesunde neigung zum widerspruch manchmal. und nachdem mir schon rausgerutscht war, dass JEDER mal pause macht und dass ich nicht ganz verstehen könnte, was jetzt mein fehler gewesen sein sollte, habe ich mich dann zusammengerissen und geschlussfolgert, er will jetzt, dass ich mich vor ihm ducke und ihn ernst nehme (!) für seine ganz tolle tragende tätigkeit, denn immerhin hat er limousinen-service gemacht (also für eine veranstaltung einige geladene gäste gefragt, ob und wo sie abgeholt werden wollen, bla, mit rückruf persönlich an ihn, schön schön). also habe ich gesagt, dass ich aber natürlich seine sicht respektiere und mich genauso äußern würde, wie er es gewünscht hat (und im geiste habe ich "massa" hinzugefügt" ;-) ). und als dann der nächste anruf kam, wo ich ihn vertreten habe, da habe ich es genau SO gemacht, und ich habe ihm auch mit dem strahlendsten und möglichst kindlichem nichts-böses-ahnenden lächeln "stolz" verklickert, dass ich seine anweisung befolgt hatte. und gelächelt und den daumen-drück-gesichtsausdruck auch noch eine weile aufrecht erhalten. gell.

*grummel*

so

aber schon vor diesem limousinen-klamauk und eben auch danach, nämlich gestern, hat dieser typ mich einfach geschnitten und gestern ist es dann klar gewesen, es WAR nunmal nicht mehr anders zu sehen, so sehr ich vorher auch - erfolgreich! - vom positiven ausgegangen war.

o.k.

heute war dann nur simone da, mit der ich zusammen vor drei wochen angefangen hatte, und ich hab mich gleichmal zu ihr rübergeschwungen an ihren platz und habe gefragt, wie sie morgen auf die weihnachtsfeier der firma geht, bla, ich wüsste nicht so recht, drucks, denn ich versteh mich net mit dem jura-studenten.

hey

und da hat simone gesagt, der sei "in ordnung" und der hätte nur schlechte laune gehabt (sie wußte von sich aus, dass er mir in dem limousinen-klamauk ne szene geliefert hatte), und sie kenne ihn, weil sie zufällig seinen mitbewohner kennen würde, und der meine, er sei halt so.

ich war aber der ansicht, simone ist mehr so der typ "liebes mädchen" und dieses "mach dir nichts draus" ist nicht so das, was mich so wahnsinnig erleichtert. also fragte ich nach, indem ich sagte, ich glaubte nicht, dass es nur eine laune sei, weil er mich ignorieren würde, wenn ich ihn ganz klar grüße oder ihm auf-wiedersehen sage, und ich hätte den eindruck, ich würde vielleicht tierisch nerven...?

nein, sagte simone: ich würde wirklich sehr gut sein am telefon (*juhu*) und sie würde finden, dass sie selbst sich immer gern was von mir abgucken wollte, aber sie sei noch nicht so weit, woher ich das bloß hätte...

ich hab dann ehrlich gesagt bestätigt gefunden, dass ich mich zumindest NICHT mit meiner arbeit so falsch verhalte. und ich fühlte mich bestätigt, weil zu solch einem lob ja auch eine gewisse offenheit gehört, die ich ja bei ihr scheinbar mir meiner art an sich NICHT zerstöre, sondern augenscheinlich gerade im gegenteil fördere. und soooo klein-mädchen-mäßig ist simone dann bestimmt doch nicht, dass sie MIR in den arsch kriechen würde, nur weil ich mal unter 4 augen etwas genauer nachfrage.

will sagen: der ist dooooof. der jurastudent.

da ich nun einigermaßen sicher bin, dass ich nicht der alien bin, sondern er so ein kleines ding zu laufen hat, werde ich ihn ab jetzt erfolgreich ignorieren. grüßen werde ich ihn trotzdem. so, wie ich auch meine kollegen gegrüßt habe. dabei verliere ich nichts. das ist mir lieb, wenn er mal zurückgrüßt, wird es ein zeichen sein, und ich werde so lange horchen, ob er jetzt von seiner hass-tour zurück zum real-life findet oder ob er weiter neben mir sitzt und kotzt, wegen was auch immer.

ehrlich gesagt, habe ich ein bauchgefühl, und das spricht zur abwechslung mal ganze sätze (und nicht nur das übliche "hm naja vielleicht..."). mein bauch sagt, er beneidet mich. jawoll, er ist in seiner ehre gekränkt, dass jemand den job am telefon auch gut macht, der noch nicht lange arbeitet. ich höre aus meinem bauch auch eine vorhersage: es wird GANZ aus sein mit allem zwischen uns, wenn ich die nächsten tage ein mitglied werbe. und ich werde ein mitglied werben. ich habe schon so viele überzeugt von etwas, auch von mir selbst, ich werde mitglieder fischen, wie ich auch sonst, wenn es sein musste, immer dinge darstellen konnte und überzeugend sein konnte.

tja

mein bauch meint, dann gibt es für den jura-studenten nur noch zwei auswege aus seinem selbst gewählten gefängnis: krieg oder hass. auf die idee, wegen eines 5-euro-jobs mal die kirche im dorf zu lassen, kommt er nämlich bestimmt nicht.

geil, oder? was menschen sich aufregen können.

mich verunsichert es. aber ab heute dann nicht mehr.

gruß

s.

hallo matilda!

hallihallo matilda!!!

*drei GROSSE ausrufezeichen*

wow, schön wie du das geschrieben hast. ha. und jetzt zitiere ich mal, was ich gesucht habe: nämlich den grund für deine vielen veränderungen, die du im forum teilweise beschrieben hast *gnihihi*:

Die Gewissheit: ich bin bereit für einen Neuanfang


hm naja, zumindest ist für mich das stichwort "neuanfang" etwas, was mich sehr in den bann zieht an deinem posting.

hey, matilda!!! ich habe das gefühl, ich habe "das" auch gemacht! ich habe im jahr 2004, nachdem ich erstmal einiges an problemen gehabt hatte, den schluss für mich selbst gefolgert:

meine erfahrung ist nichts. sie ist auch NICHTS SCHLECHTES. sie ist da, na klar, sie "berät" mich, aber mehr gewicht als die ratschläge meiner mutter, die in meinem kopf eher ein wortloses "jaja" auslösen, haben meine erfahrungen kaum noch. oder soll ich schreiben: haben KEIN gewicht mehr? ach, ich misstraue mir in meiner wahrnehmung manchmal noch und glaube, ich kann da ruhig noch ein bissle kritisch sein und sagen: kaum noch gewicht.

tja

ach matilda. mach dich bloß nicht abhängig von prinz unerwartet. er gibt dir kraft. aber - überleg dir mal, dass es die these gibt, dass wir im leben immer das bekommen, was wir brauchen.

für mich bedeutet das auch, dass wir die dinge "anziehen", die zu uns gehören. DU bist es, die glücklich sein kann und die sich verändert. niemand macht dich dazu und du bist auch nicht von jemanden abhängig. sei frei und bleib frei.

eigentlich ist unter der prämisse "freiheit" die tatsache, dass dein prinz eine freundschaft statt einer beziehung wünscht, doch gut.

hm

na, willkommen jedenfalls in diesem blog! es ist schön, dass du dich zu einem posting durchgerungen hast.

grüßle

s.

von Matilda am 2.12.: bleibt alles anders?

an FrauPost:

"Das Leben", schrieb ein Freund mir einmal, "ist ein Fluss, den keiner aufhalten kann. Wir können nichts anderes tun als mitlaufen, bis zum Meer, ohne Angst."

Eigentlich ist dies ja nicht das erste Mal in meinem Leben, dass Dinge sich nachhaltig verändern. Ich habe mehr als einen Aufbruch ins Ungewisse gewagt in meiner Vergangenheit... nicht nur, weil ich Veränderungen an sich spannend finde, interessant und notwendig für die Persönlichkeitsentwicklung. Sondern weil ich sie brauche wie die Luft zum Atmen, weil Langeweile und Stillstand für mich ein Alptraum sind. Insofern kann ich mit Veränderungen eigentlich umgehen.

Dachte ich zumindest.

Bis jetzt.

Bis kaum merklich, während an einem lauen Sommerabend über dem Meer die Sonne unterging, die Wellen sich an den Felsen brachen und am Horizont ein Segelboot vorbeizog, etwas in mir sich unwiderruflich verwandelte.
Es fühlte sich an, als wäre die Welt für einen kurzen, endlosen Augenblick lang stehen geblieben.
Natürlich weiss ich: die Welt bleibt nicht stehen, nie. Die Sonne ist ging unter, die Wellen brachen sich weiterhin an den Felsen, das Segelboot verschwand am Horizont. Und ich... ich habe mich, genau wie die Welt um mich herum, weiter bewegt. Stand weiterhin jeden Morgen auf. Ging weiterhin jeden Abend schlafen. Ass, trank, lachte, redete, arbeitete und tanzte. Nur -

ich hatte aufgehört zu lieben.

Zum ersten mal seit ich denken konnte, seit ich FÜHLEN konnte, liebte ich nicht.

Ein sonderbares Gefühl. Ich tastete mich neugierig daran entlang. Da war keine Angst, keine Einsamkeit, kein Erschrecken. Nur Neugier. Und dieses neue Vertrauen, diese Ruhe, diese unbeschreibliche Kraft die man braucht, um den Dingen ihren Lauf zu lassen.
Langsam, als würde ein Wal sich auf den Weg zur Wasseroberfläche machen, um Luft zu holen, machte eine neue Gewissheit sich auf den Weg an die Oberfläche meines Bewusstseins.
Die Gewissheit: ich bin bereit für einen Neuanfang, der weit über einen Standortwechsel, einen Jobwechsel, irgendeinen anderen mehr oder weniger einschneidenden Wechsel, hinaus geht.
Die Gewissheit: ich bin bereit für mein eigentliches Leben.

Rückblickend wirkt all das sehr linear und kristallklar. Doch "live" waren die vergangenen Monate, die Wochen, Tage, Stunden, Minuten seit diesem Sonnenuntergang an Intensität, an Energieaufwand, an Euphorie nur durch das überwältigende Ausmass meiner zeitweiligen Angstzustände zu übertreffen. Ich fühlte mich abwechselnd so stark und so schwach wie nie zuvor.
Nachdem ich mein Leben lang dachte, mich beweisen zu müssen, und oft unter meinem mangelnden Selbstbewusstsein gelitten hatte, verlor ich daher kurz die Orientierung. Doch glücklicherweise macht das Leben keine halben Sachen. Und so traf ich in diesen nebelhaften Tagen ohne Horizont zum ersten Mal einen Menschen, bei dem ich mich nicht auf dem Prüfstand fühlte. Bei dem ich mich von der ersten Sekunde an so gab, wie ich bin, ohne wenn und aber. Dem ich mich einfach nur gezeigt habe. Ich habe nicht darüber nachgedacht. Es war vollkommen natürlich. Es war genial. Genial einfach.

28 November 2005

problemlösung?

ersteinmal:

hallo räbchen *knuddel*

dein post hat mir kraft gegeben wie verrückt. ich danke dir.

ein bisschen nostalgie oder trennungsschmerz darf da doch drin sein... und ein bisschen angst vor dem neuen darf man sich auch eingestehen.


ja. komischerweise hab ich den schmerz erst da ohne weiteres argwöhnen zugelassen, wo du das geschrieben hattest. ach, in meinem kopf hallt immer noch das immerwährende "hätte wäre könnte".

:-(

Immer frage ich mich, ob ich mich selbst gelinkt habe und warum ich mir nicht was "besseres" eingefallen ist. immer staune ich auch über mich selbst, ich sehe ja, was für einen weg ich gehe, und nicht immer konnte ich es ja so 100%ig bestimmen, wie der weg aussieht.

das, was du @dt geschrieben hast, trifft doch auch auf mich zu. ich wußte auch nicht, wie das problem zu lösen ist, und dann kann es dein "unverschämtes" glück sein oder auch einfach "das richtige", was man einfach braucht und wünscht, ich weiß es ja auch nicht so wirklich ganz genau.

Oder habe ich nur unverschämtes Glück gehabt, daß ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war? Oder ist das alles folgerichtig geschehen, so wie es nach Frau Gawain passiert?


hmm

ich hab eben einfach mal das psycho-buch *gg* aufgeschlagen, was mir am sympathischsten erschienen ist, als ich auf der suche nach einer "antwort" meine bücherecke sondiert habe. es ist herr tepperwein ("grinse-tepperwein") mit dem band "loslassen was nicht glücklich macht". seite 68, dort steht die überschrift "probleme", und jetzt schau ich mal rein, die überschrift passt jedenfalls schonmal wie die faust auf's auge für die fragestellung, in welcher unterschiedlichen art du und ich auf geldnot reagiert haben / reagieren.

hmmm...

Gelingt es Ihnen Ihre Situation so anzunehmen, wie sie ist, so lassen Sie Ihre Probleme automatisch los. Doch was sind Probleme überhaupt? Ein Problem ist immer nur das, was Sie zum Problem machen. Schauen Sie sich um: Jeder von uns hat seine eigenen Probleme. Das resultiert aus der Vergangenheit, aus der individuellen Lebenssituation und besonders natürlich aus der Einstellung zum Leben überhaupt. Für den einen ist es ein Problem, daß seine Haare grau werden, für den anderen ist es ein Problem, daß er nie "nein" sagen kann, wenn jemand von ihm was will.

Ein Problem ist aber auch ein Geschenk des Lebens an Sie. In jedem Problem ist die Lösung für das Problem bereits angelegt. Stellen Sie sich das Problem als ein Päckchen vor - je nachdem grpßer oder kleiner -, das sehr gut verpackt vor Ihnen liegt. Und nun machen Sie sich daran, es auszupacken: Lösen Sie den Knoten, wickeln Sie das Papier ab und entfernen Sie auf diese Wiese eine Hülle nach der anderen. Je nach Art des Problems kann es sich um eine schwierige oder eine leichte Arbeit handeln. Es kann ganz schnell, aber auch sehr langsam gehen. Wenn Sie bis zum Inhalt, das heißt bis zum Kern des Problems, gelangt sind und die Hindernisse überwunden haben, sind Sie um neue Einsichten reicher, sind Sie einen Schritt weitergekommen auf Ihrem Weg zur Vollkommenheit. Und das ist das Geschenk, das Ihnen Ihr Problem macht.

Und was ist mit unserem Ego? Was will unser kleiner dicker Freund= Unser Ego möchte keine derartigen Geschenke, die mit Mühe verbunden sind. Unser Ego liebt keine Arbeit, unser Ego möchte seinen Spaß haben. Deshalb versucht es, diese Problempakete einfach zu ignorieren. Wo immer es kann, weicht es dem Hindernis aus, laviert sich hindurch, solange bis sich die Pakete nur so stapeln. Und dann kann es nicht mehr entkommen - es muß sich zwangsläufig doch an die Arbeit machen, die inzwischen allerdings zu einem fast unüberwindlich erscheinenden Berg angewachsen ist. Unser Leben wäre sinnlos ohne Probleme, denn das würde geistigen Stillstand bedeuten.


ups

naja

dann lass mich mal einstimmen in den einsamen gesang des grinse-tepperweins und dir sagen, was ich denke, dt. ich denke, du hattest recht. du hast es geschafft und du hast dich NICHT verschätzt. es war richtig, und es ist gut gegangen, es war DEIN weg.

aber ich glaube, du hast manchmal verkannt, mit welchen werten du eigentlich jongliert hast, während du deine jobsuche und andere aktivitäten, die etwas mit erwerbsleben zu tun haben, auf deine art geregelt hast. du hast mit vertrauen jongliert. in deinem rückzugsverhalten warst du schwer zu genießen. dich anzusprechen auf die jobfrage oder auch auf dein studium ist ein bißchen heikel. man erhält keinesfalle eine antwort, geschweige denn ein gespräch beginnt. herr tepperwein hat das "ego" beschrieben. und du hast dich deinem ego teilweise schon ergeben, dt.

was ich mit dem satz meine, du hättest mit "vertrauen" gespielt...? obwohl du so schön von frau gawain gesprochen hast?

nun du hast vielleicht recht. vielleicht hätte es nur eines gewissen glaubens bedurft, schon wäre ein problem weg gewesen und hätte sich jetzt, ende november, also 5 oder 7 monate nach dem zeitpunkt, wo du EIGENTLICH einen job haben wolltest, einfach eines vertrauens à la shakti gawain bedurft. und vielleicht ist es mein "fehler" gewesen, dieses nicht zu haben.

aber auch, wenn ich nach wie vor nicht alles verstehe und vielleicht am ende doch noch zustimme, so ist in mir ein anteil, der es nicht versteht, wie du gehandelt hast. ich erkenne es an und ich werde daraus lernen! aber zugleich zieht bei mir auch die erkenntnis ein, dass ich mein ego AUCH rauslasse, und es hat GANZ andere auswirkungen als bei dir...

... nochmal zu dir: ich weiß einfach, dass ich es nicht ewig ausgehalten hätte. natürlich haben wir es versucht. jeden abgrund, an den wir finanziell herangegangen sind, haben wir irgendwie doch immer noch weiter nach vorne schieben können, im nachhinein schaut alles wie glückliche fügung aus. und das war es auch und das "geschenk" war auch eines. gerade auch durch deine besonnenheit, die ja ein teil deiner abwartenden haltung war / ist, war die zeit ja dennoch schön.

also frei heraus gesagt: ich hatte den eindruck, du verstehst nicht, dass es unsere beziehung gefährdet hatte. weißt du, wenn ich pleite gehe: mein problem. aber ich gehe nicht nochmal zusammen mit einem mann pleite. nicht, dass ich mir geld verspreche oder so. aber ich will einfach nicht nochmal in meinem leben runtergezogen werden auf dieses bodenlose "wird-schon", was ich schon des öfteren kennenlernen musste in meinem leben.

:-(

ich habe schon so oft an alles geglaubt, was es gibt und nicht gibt. bitte sei nicht böse, dass ich mich einer meinung nach möglichkeit zu enthalten versucht habe, was dich anging. und wenn ich eine hatte, dann war es einfach pure panik, das hast du sehr richtig gesehen. ich wußte, ich kann es nicht mehr. ich kann nicht mehr die starke sein, während sich neben mir einer fünfmal im bette wendet und dennoch - obwohl tante s. alles wohlig bereitet für den "herrn" - UNZUFRIEDEN ist!

und so frage ich dich mal ganz direkt:

glaubst du nicht, dass geld die grundlage ist für unser leben? dass aber unsere bzw. die jedem einzelnen zuzuordnenden probleme, die uns in unsere notlage gebracht haben, sich nicht gelöst haben allein deshalb, weil nun dieser job da ist?

hach

ich weiß, es ist harter tobak, wenn ich hier meine kritischen gedanken reinschreibe. du weißt, ich muss sie einfach loswerden, und ich würde es nicht schreiben, wenn ich diese gedanken mir eben erst ausgedacht hätte. ich sitze seit dem tage, als du gesagt hast, du wirst arbeiten gehen, mit diesen gedanken da. und in meiner rückschau platzte eine worthülse nach der anderen, wurdest du undurchsichtiger und vergesslicher, je nach tagesform, und ich dachte nur: wo soll das hinführen.

so!!!

genug des angst-und-frust-ablassens vor deiner "haustür", dt.

kommen wir zum meinem eigenen dicken ego!

mein ego ist ja ganz piepvergnügt, weil es so langsam immer mal wieder feststellt, dass es den telefonjob prima findet.

*grins*

oder sagen wir...: ICH schiebe es auf mein ego. ich rede mir ein, dass ich nur zu faul bin, um "echte arbeit" zu tun und DESHALB so gerne im callcenter sitze.

aber seit einigen tagen echot mal wieder der satz meines therapeuten duch die gänge meiner gehirnwindungen: "was würden sie tun, wenn sie herrn selbstzweifel mal in urlaub schicken würden?"

und im lichte dieser fragestellung SEHE ich gerade, was ich gerne tun würde. ich würde gerne einen telefonjob machen.

wie schon zu beginn des postings geschrieben: ich wußte natürlich nicht, dass mir das spass macht. hey, ICH und TELEFONIEREN (hier bitte eine elektrische hochspannung zwischen den beiden begriffen vorstellen).

icke?

hm ja

ich gehe durch diese ganzen ereignisse durch und schaue mich um. ich habe keine ahnung, wohin es mich treibt. ich WEISS einfach, dass ich nach einer weile keinen spass daran finde, wenn DU uns ernährst. ich habe mich zwar jahre um jahre von meiner familiy "durchfüttern" lassen, aber partner habe bisher immer ICH ernährt *schiefes grinsen*, und ich glaube nicht, dass ich es schaffe, den schnabel aufzureissen und zu hause im nest sitzen zu bleiben.

es könnte allerdings sein, dass ich mir eingestehen muss, dass ich gar nicht so ein hyperintellektuelles biest bin. es könnte sein, dt, dass ich glücklich wäre, einen job OHNE verantwortung in der enormen art, wie ich sie bis jetzt zu tragen hatte (die verantwortung...), auszuüben.

das könnte sein.

will sagen:

herr tepperwein hat recht. ich habe aus unserer finanznot ein problem GEMACHT. aber ich glaube, jedes problem, was wir haben, IST auch ein problem.

nächste frage: warum habe ich dieses problem? genau. und DA kommt jetzt das, wofür ich DIE GANZE ZEIT kämpfe... ich weiß es nicht. dass ich kein geld habe, das IST DOCH DER GRUND, weshalb ich nochmal studiere! das ist doch alles nunmal genau die große suche, diese frage, die da herumwabert über allem, ist doch MEIN THEMA!

ich habe mir gewünscht, im nächsten semester einen 10,50-job zu bekommen. *chr chr* da du dir ja einen 14-euro-job gewünscht hattest, werde ich wohl vielleicht dann weniger als 10 euro verdienen?

so what

ich will 10,50 euro. aber erst 4 monaten.

hab dich lieb, dt

gruß

s.