23 Dezember 2007

anti-weihnacht contra selbstbeschenkung

hallöchen

ja es weihnachtet, aber, @Isabel, keine sorge, auch bei uns eher kulinarisch und nicht besonders optisch.

weißt du, dass der soziologe dem ritualverweigerer so große wirkung beimisst - du schriebst, wer die tradition bricht, der zerstört ganze gesellschaftsgruppen (oder so ähnlich) - , ist ja interessant. ich glaube daran eher nicht. aber das ist nur das, was ich erfahren habe.

wie lange habe ich gegen weihnachten rebelliert? wie oft habe ich weihnachten (mit den lieben und mit der erbtante, *gg) ein wenig zu verändern versucht?

es hat nichts gebracht. ich habe weihnachten so gestalten wollen, dass ich wirklich ein fest erleben kann, eine zusammengehörigkeit und keinen stress - mit meiner familie.

es war ein langer weg, von diesem wunsch wegzukommen.

ich kenne das gefühl, sich unsicher und fast ein wenig schuldig zu fühlen, wenn man sich dieser tradition nicht vorbehaltlos anschließen kann.

mir ist es auch geradezu unheimlich, wie sehr mir jetzt vieles am arsch vorbeigeht. weihnachten eigentlich auch. ;-)

was ich mir allerdings gern gebe, ist das "mitmachen" beim kalendarischen weihnachten. was will man von einer pfarrerstochter denn auch anderes erwarten, hihi! :-D

nee aber im ernst: ich sehe weihnachten ungefähr auf derselben ebene wie meinen geburtstag - man schenkt sich was oder wird beschenkt (oder beides).

ich hatte ja mal ganz enormen liebeskummer - du, @Isabel, und auch @matilda, wart zeugen davon... (und @deepthought natürlich). in dieser zeit habe ich mich ganz darauf eingelassen, mir selbst etwas zu schenken. ich "spiele" weihnachten. es ist für mich prozedural dasselbe, wie wenn ich in die sauna gehe (was ich allerdings eher selten tue... *seufz): ich tue mir was gutes. das komische gefühl, dass ich albern bin, wenn ich mir selbst ein geschenk einpacke, ist schon lange verflogen. gleich mein erster geburtstag alleine, gleich mein erstes weihnachten ohne meine quengelige mutter hatte so viele gute erfahrungen bedeutet, dass mir das "sich-selbst-beschenken" gar nicht mehr komisch erscheint.

will sagen: @Isabel, nimm das geschenk von deinem chef an und genieße es, wie eine gratis-kinokarte oder was auch immer du als vergleichbares gutes annehmen möchtest. überleg dir doch mal, ob du mitspielen willst... aber so für den anfang würde ich an deiner stelle (und ich glaube, ich kann mir deine gefühle ein bißchen vorstellen) das größtmögliche selbstbewusstsein produzieren. ich würde freundlich sagen, dass ich weihnachten nicht so ernst nehmen würde und ob ich ihn nicht einfach zum kaffee einladen dürfte als dankeschön für das geschenk, das wäre doch auch ganz schön.

:-)

ich werde einen lernerfolg aus meiner liebeskummer-zeit nicht vergessen. es ging damals darum, dass man sein "eigenes licht" scheinen lassen soll. und dass andere menschen gar nichts anderes mehr an mir verstehen und gebrauchen können, als dass ich ICH bin.

verstehst du, @isabel? ich will dich jetzt nicht zu irgendwas überreden, sondern ich will nur sagen, dass ich auch schon ähnliche situationen erlebt habe und letzten endes nur ein haar breit davon entfernt war, dass es für mich auch richtig und gut war.

du hast deine gründe, weshalb du weihnachten nicht haben möchtest. dann mach dir keine sorgen, dass das traditionen bricht oder komisch ist. mach es und sei ein bißchen gnädig zu denen, die sich deine sichtweise nicht zu eigen machen können oder möchten... die kraft, anderen gegenüber nachsichtig zu sein, hast du automatisch, wenn du dich wohl fühlst. und die chance zum wohlfühlen hast du ganz sicher, wenn du das tust, was für dich richtig ist!

@bluemchen: danke für dein gedicht. :-)

@matilda: alles bestens bei dir? heiratest du eigentlich? *neugierig

ich wünsche euch noch einen schönen 4. advent.

cu

sine

21 Dezember 2007

von Isabel am 21.12.: traditionen

einen lieben gruß euch allen angesichts dieser f.e.i.e.r.t.a.g.e. die mysteriös für mich sind, weil die stimmung nicht steuerbar ist. ein phänomen das ich untersuchen möchte.

so wie alles was ich nicht verstehe. es wird seziert wie ein toter frosch.

woran das liegt? alles andere heißt sonst, die kontrolle zu verlieren. und davor fürchte ich mich. also begegne ich weihnachten mit der interessierten skepsis wie gegenüber einem fremden insekt.

nein, ich feiere es nicht mehr. irgendwie erscheint es mir sinnlos, ein familienfest zu begehen ohne große kinderaugen, die den baum anleuchten. ohne verwandte, die man gern sieht. ohne erbtante aus amerika oder so *gg*

ich beobachte die stimmung der leute um mich herum und wundere mich. eigentlich sollte man meinen, dass ich lebenserfahrung genug hätte, um mich über nichts mehr zu wundern. was mich zur nächsten frage führt: bedeutet es, wenn man 4/5 seiner lebenszeit im büro verbringt, man bringt sich selbst um lebenserfahrung?

also sind wir jetzt beim wundern: die stimmung der menschen in den letzten wochen verläuft kontinuierlich wie eine kondratieff-welle. jetzt fragt sich vll der eine oder andere, wer das sein kann, aber das ist eigentlich egal.

es ist die regelmäßigkeit dieser welle, die bemerkenswert ist: zuerst die schlechte laune der leute: die gehetztheit, der (künstlich erzeugte) stress, das gejammere, von wegen wie schrecklich und wie teuer und wie viel noch zu tun wäre und so wenig zeit …

dann die friedliche stimmung eine woche vorher, zwei tage vorher die letzte hektik, dann nur noch ruhe, freundlichkeit und friedvolles warten auf das jahresende.

diese wellen beobachte ich jedes jahr und immer wieder wundere ich mich. so als ob ich nie dazugehört hätte. doch, doch, das habe ich, ich habe auch mal weihnachten ganz traditionell gefeiert: mit ungeliebten verwandten, sinnlosen geschenken, großem aufwand und katzenjammer.

seit drei jahren feiere ich nicht mehr und fühle mich … irgendwie erlöst. im ersten jahr hatte ich noch ein schlechtes gewissen den verständnislosen blicken gegenüber um mich herum, das besserte sich ein wenig, es verschwindet aber nicht ganz.

von meinem boss hab ich (unerwartet) ein geschenk bekommen, es ist gar nicht sinnlos, sondern ziemlich teuer. das hat mich beschämt. das schlechte gewissen ist wieder da.
dass ich mich so herausnehme. dass ich die tradition so negiere. dass ich sie in frage stelle.

wer tradition hinterfragt, widerlegt und verändert, zerstört ganze strukturen der gesellschaft.
sagt der soziologie-professor. ob das gut ist oder schlecht, sei dahingestellt …

ich wünsch euch was liebes: das kommt jedenfalls von herzen.

alles beste von
isabel!

15 Dezember 2007

von bluemchen am 15.12.: weihnachtsgrüße


...

Christbaum, Kugel, Engel und Lichter,

Plätzchenduft, überall frohe Gesichter.

In herzlicher Verbundenheit

sei gegrüßt zur Weihnachtszeit.

Ich wünsche festliche Weihnachtstage

ganz ohne Hektik, Streß und Plage.

Viel Ruhe, Frieden, Kerzenschein,

sie mögen Dich von Herzen freun.

Kuschelige Weihnachtsgrüße

24 November 2007

schneehund und tag x

mal wieder ein calvin&hobbes-comic für uns und für den kommenden winter...:



ich habe gerade den dackel zu besuch. zum glück ist es nicht mehr so verdammt kalt wie letzte woche... also besteht (aktuell zumindest) keine verwechselungsgefahr zwischen einem schneehund und superdog.

hm

ach es gibt noch eine neuigkeit:

ich habe meinen vereins-vorsitz aufgegeben. vor 2 tagen habe ich mein amt niedergelegt und meine letzte vereinssitzung geleitet. boah, fast hätten wir uns noch gestritten - 10 tage vor der versammlung haben meine beiden weiteren vorstandsmitglieder plötzlich gemerkt, dass es vielleicht irgendwie doch nicht so perfekt gelaufen ist mit uns. und dann haben die doch tatsächlich mit dem ausgestreckten finger auf mich gezeigt und gemeint, ich soll noch mal SCHNELL dieses und jenes erledigen.

ich habe per e-mail geantwortet, dass ich meinen hut nehmen würde und ganz sicher nicht mehr nach außen hin auftreten würde für den verein. danach war ruhe. und die versammlung war friedlich.

ich bin somit frei von allen verantwortungsvollen ämtern. mir ist aufgegangen, dass ich verdammt gelitten habe unter der verantwortung - irgendwie bin ich äußerst anspruchsvoll, mir selbst gegenüber, und den anderen beteiligten gegenüber eigentlich leider auch, was verantwortung angeht.

ich denke, ich probiere es jetzt mal aus, ohne verantwortungsvolle arbeit zu existieren.

gestern fühlte ich mich, als wäre "tag x" gekommen. ich fühlte mich frei... und es keimte der neue gedanke, dass ich mir mein leben auch immer ganz schön schwer gemacht hatte.

ich werde diese neue lebensphase, die mir irgendwie so klar und deutlich - also so fühlbar - ist, jetzt erstmal neugierig beäugen und zu genießen versuchen.

:-)

gruß

sine

18 November 2007

von Matilda am 18.11.: every ending is also a beginning

"Unsere Toten leben fort in den süssen Flüssen der Erde,
sie kehren zurück in den leisen Schritten des Frühlings,
und es ist ihre Seele, die im Wind kommt und
die Oberfläche der Seen kräuselt."
(Häuptling Seattle)

hallo ihr lieben
ich danke euch für eure worte und virtuelle nähe.
ja, traurig bin ich, aber -wie @blümchen beschreibt- auch froh, darüber, dass für meinen lieben papi die zeit der unerträglichen schmerzen, der krankenhausbesuche, der diagnosen und verlorenen hoffnungen und des unaufhaltsamen körperlichen verfalls endlich vorbei ist. er hat in unseren augen nur seine körperliche hülle abgelegt, die für ihn nur noch leiden bedeutete, und ist trotzdem immer da, immer spürbar.
es geht mir so weit ganz gut. ich bin im vorzeitigen mutterschutz und werde es wohl auch bleiben, bis anfang januar der eigentliche mutterschutz beginnt. das gibt mir zeit, mich mit meiner trauer auf der einen seite und mit meiner vorfreude auf der anderen auseinander zu setzen und dem neubeginn, den jedes ende bedeutet, offen gegenüber zu stehen.
danke und lieben gruss.
matilda

von bluemchen am 18.11.: reich


...

liebe matilda

es ist immer ein verlust einen menschen zu verlieren,den man liebt.

man versteht die welt nicht mehr und alles um einen rum wird sinnlos...

du aber bist reich,reich an erinnerungen,freuden,hoffnungen. jede zeit egal was sie auch bringen mag ist eine zeit des umbruchs und des neuanfanges.

dein dad ist in einer besseren welt,einer welt ohne leid,schmerzen,endloser therapien und ängste.in einer welt voller liebe,hoffnung und licht.

auch wenn es komisch klingen mag,freu dich für ihn,freu dich das er hier nicht mehr sein muß.er hat es körperlich geschafft. tod,liebe matilda,ist ein mensch nur wenn er vergessen wird und das wird dein dad nie.denn er lebt in dir und deinem herzen weiter und das ist das größte geschenk was du ihm und dir machen kannst.

sei dir sicher, er weiß das und dafür liebt er dich.

ich wünsche dir für deine zukunft viel glück,zufriedenheit und erinnerungen.

denn unser leben besteht aus erinnerungen,wie wäre sonst lebbar?

einen lieben gruß

bluemchen

16 November 2007

von Isabel am 16.11.: Erinnerungen

Ein liebes Hallo an alle und besonders an dich matilda *umarm*

Das tut mir sehr Leid, wenn du traurig bist und ich weiß, wie es ist: kein noch so gut gemeintes liebes Wort kann dir diese Traurigkeit nehmen. Aber vll können wir ein kleines Lächeln erzeugen.

Lächeln ist wichtig, ruhig Blut auch, über die Dinge zu schauen und in größeren Zusammenhängen zu denken. Dass dir das gelingt, das wünsch ich dir sehr.

Ich kann das nicht. Manchmal kann ich mich so sehr über die kleinsten und banalsten Dinge fürchterlich aufregen, dass ich mich im Anschluss sofort über mich selbst ärgere, weil ich das nicht verhindern konnte, dass ich mich ärgere: das heißt dann, ich ärgere mich doppelt und diese Tatsache löst dann wieder aus, dass ich mich aufrege … eine ewige Spirale, ein Teufelskreis.

So gern würde ich dir jetzt so viel sagen und bin unsicher, ob dir das helfen kann?
Dinge wie, dass es wunderbar sein muss, einen lieben Dad gehabt zu haben und dass das Erinnerungen sind, die dir niemand jemals wegnehmen kann.

Mehr noch: liebevolle Eltern gehabt zu haben bedeutet doch die allerschönsten Kindheitserinnerungen überhaupt. Sie machen dich reich und wohlwollend und du kannst soviel weitergeben an deine(n) Kleine(n).

Hoffe, es geht euch beiden gut.

Lieben Gruß von Isabel!



15 November 2007

von Deep_Thought am 15.11.: Panta Rhei

Huhu Mathilda,

fühle Dich mal virtuell gedrückt.

14 November 2007

neue phase

hallo matilda!

oh je, das tut mir sehr leid für dich. ich wünsche dir ganz viel kraft und hoffe, dass meine guten wünsche dir ein wenig guttun.

als mein eigener vater gestorben ist, hat die phase meines lebens begonnen, in der ich all die veränderungen unternommen habe im psychischen bereich. für dich wird auch eine neue phase deines lebens begonnen haben.

sie wird anders sein - und viel glück für dich bereithalten. so wünsche ich es dir!

gruß

sine

von Matilda am 14.11.

hallo ihr lieben,
ihr habt anteil genommen, ihr habt mir mut zugesprochen, und manchmal war das blogsofa einfach nur willkommene abwechslung - deshalb liegt es mir am herzen euch mitzuteilen, dass mein geliebter Papi uns am 8. november voraus gegangen ist.
matilda

31 Oktober 2007

tod und mathe

hallo!

ich hab mir das genau durchgelesen, bluemchen, was du geschrieben hast, und ich finde, du hast gut erklärt, wie es war und dass es dann einfach besser geworden ist. also damit meine ich, dass ich verstanden habe, dass es eben nicht so einfach war und dass du auch verwirrt warst, wie das alles abgelaufen ist mit dem tod deiner tochter, aber dann ging es.

ich hab nach längerem nachdenken dann eine frage entwickelt...: kann es sein, dass es etwas anderes ist, wenn man dem tod beruflich begegnet, als wenn man morgens aus dem fenster schaut und da liegt schon einer auf dem pflaster?

ich hab mir nämlich überlegt, dass es ja eben doch schock und ähnliche phänomene gibt, wenn man unerwartet einen unfall oder einen todesfall erlebt.

ich war bei gott nicht jedesmal geschockt, wenn ich einen todesfall miterlebt habe. weil du es ja nicht wissen kannst: im mai diesen jahres ist jemand von dem hochhaus, in dem wir leben, gesprungen und ich hab es gehört. ich hörte es, weil ich oft lausche, wenn etwas aus dem fenster fällt. die kiddies und die alkis werfen halt anscheinend spasseshalber hin und wieder mal was runter. ich denke auch - eher selten zwar -, dass ein mensch gesprungen sein könnte. das liegt aber daran, dass ich in genau dieser wohnung, in der wir leben, mal bedroht worden bin von meinem ex, der mich halt anscheinend aus dem fenster hatte fallen lassen wollen.

einmal war ich auf dem weg zu meinem kursus im büromanagement und habe aber vom fahrrad aus im vorbeifahren einen mann neben einer litfassssäule liegen sehen. aus irgendeinem grunde hatte ich den eindruck, er sei tot. man fährt echt nur so vorbei, das gehirn ist auf standby, aber einen eindruck hat man dennoch. ich hatte damals angst, wieder zurückzufahren und nachzusehen, mal abgesehen davon, dass mein kurs anwesenheit prüfte und ich zumindest ein wenig druck hatte. an der nächsten ampel stand ein polizeifahrzeug und wartete auf grün. zum glück hab ich es zu der bullenwanne geschafft, hab dort an deren scheibe geklopft und ihnen so bescheid sagen können (handy hatte ich natürlich auch keines bei, wie das immer so ist, nicht wahr).

danach war die sache für mich erledigt. kein schock, nichts, nur das erstaunen, dass ich da etwas gesehen habe, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist.

nun, freunde von meinem freund sind bei der polizei. mein freund sagte letztens, dass die polizisten viel mehr tod und leid sehen würden, als uns normalos so bewusst ist. es sei doch enorm, was ein polizist so an leichen (und leichenteilen) aus straßengräben und abflussrohren ziehen würde, und unsereins fährt vorbei und weiß von nichts.

der selbstmörder, der von unserem haus gesprungen ist, und der herztote (wie ich vermute zumindest) sind da also keine ausnahmen, aber dennoch ist es für mich ein schock - zumindest in dem einen fall.

ich kenne die strategie, sich mit dem übel auseinanderzusetzen, vor dem man angst hat. ich bin selbst jemand, der lieber ganz genau hinschaut, auch wenns weh tut, als dass er seine phantasie herumwabern lässt. in meiner phantasie wäre der tod vermutlich noch riesiger und grausiger als so.

der tod meines vaters ist aber etwas, das mir wehtut. es ist nicht schockierend gewesen (naja, obwohl... ich hab geschrieen und geheult, als meine mutter es mir damals am telefon gesagt hatte, und das war schon hysterisch gewesen). die ansicht meines toten vaters hat mir sogar geholfen - denn wenn der mensch, den man kannte, tot daliegt, dann verändern sich halt die gesichtszüge und man versteht plötzlich, wie sehr das leben das erscheinungsbild dieses körpers geprägt hat. jeder gesichtsmuskel, den mein vater zum puren normalen gesichtausdruck in aktion hatte, aber noch viel mehr die mimik, wenn er gelächelt hat oder ähnliches, hat meinem vater ausstrahlung gegeben. ich fragte mich auch, ob wir nicht doch eine seele haben. wenn ja, dann war sie jetzt fort aus meinem vater - und so konnte ich endlich verstehen, dass mein vater tot war und ich ihn verloren hatte.

bla

es hängt viel am verlust eines geliebten elternteils, ich will es nicht noch mehr vertiefen. aber bluemchen, du hast mir einerseits die hoffnung gegeben, dass der tod eines geliebten menschen auch überwindbar ist - nun, vielleicht habe ich das auch schon selbst gewusst und zu einem großteil ja auch selbst geschafft. andererseits hast du mir die idee gegeben, dass tod normal und einordbar ist. warum ich das nicht so gut hinbekomme manchmal, den tod einzuordnen, liegt dann eben an den umständen.

ja

von mir gibt es nichts neues, bitte seht mir nach, wenn ich nichts schreibe. manchmal merke ich zwar, dass ich mich hochschraube in meinen kleinen fixen ideen, aber letztens bin ich auch wieder heruntergekommen von meinem trip.

die ganze bewerberei hatte meinen blick stark auf die jobwelt, auf das "funktionieren" gerichtet. ich hasse das. für mich ist das leben mehr als image und karriere. ich fragte mich aber, ob ich es hasse, weil ich es halt nicht besitze. die frage hätte sich leicht beantworten können, wenn ich erfolg gehabt hätte bei meinen bewerbungen...

jetzt hab ich mir letztens fast in die hosen gemacht, weil ich mich in das gefühl hineingesteigert hatte, unbedingt ganz viel für mein fernstudium machen zu müssen. ich wusste schon, dass sich hinter solchem ehrgeiz letzten endes bei mir versagensangst verbirgt... aber kann man es abstellen, dass man manchmal von seinen ängsten gesteuert wird?

das bloggen ist da für mich ja eine gute methode, um mich selbst zu sehen und meine irrungen zu korrigieren.

aber dann ist mir manchmal nicht danach, und ich finde, dann ist es auch ok.

mir ist dann gestern (von allein *g*) eingefallen, dass ich nicht durchfallen kann (wenn ich es richtig anstelle) in dem fernstudium. das kann man sich ja sagen, aber ob es oben ankommt...? es kam an, und einen beitrag hat übrigens unser mathe-dozent geleistet, dass ich mich heimischer fühlen konnte in meinem studentenleben. er sagte:

"wissen sie, wie sie lernen? sie dürfen nicht verkrampfen. sondern arbeiten sie hart, und zwar so lange, wie sie brauchen, um ein problem wirklich erfasst zu haben. vielen hilft es, ein problem zu erfassen, wenn sie eine frage formulieren sollen - versuchen sie mal, beim kaffee jemandem ihre fragen zu erklären. auch, wenn der andere nichts versteht, werden sie mehr verstanden haben als zuvor! und dann, wenn sie ein problem erfasst haben, überlegen sie bitte, was sie jetzt am liebsten täten. spazierengehen, ein buch lesen, ... - machen sie das! stehen sie auf vom schreibtisch und machen sie, was sie am liebsten tun würden! wenn sie sich danach wieder hinsetzen, vertrauen sie ihrem gehirn. ihr gehirn wird die aufgaben lösen, ganz von allein. verkrampfen sie bloß nicht."

das fand ich geradezu seltsam, solche "go with the flow"-sprüche an der uni zu hören. ich erinnerte mich schon an @zitro, die ja auch meinte, das leben würde einem immer das geben, was man gerade bräuchte.

also hab ich es eingesogen wie puren sauerstoff, was der dozent gesagt hatte. dann hab ich natürlich doch noch gekrampft... *g*

aber irgendwie geht es jetzt. ich habe mit monieur gestern mathe gemacht, und es ist mir gelungen, die aufgaben durchzulösen (wenn auch nicht immer richtig ;-) ), um die es gerade geht. ich habe also auch eine bestätigung und die hoffnung wird gestärkt, dass es was wird.

ach übrigens: irgendwie hab ich im gedächtnis, dass hier mal sinngemäß geschrieben wurde, dass mathe als "sprache" und als "neue erlebniswelt" ja gut und schön sei, dass ich doch aber nicht so der typ dazu sei und dass man mathe ja nun nich unbedingt zu machen hätte für den seelenfrieden.

ja nein ich weiß nicht! ich komme zumindest nicht runter von der ansicht, dass mathe sich lohnt und dass es eine sprache ist *g* und auch eine richtig neue erlebniswelt. ich finde mathe schön, ich mag es, wie ich jetzt endlich mal so halbweg den abstand eines punktes von einer geraden berechnen kann etc.

interessant finde ich auch, dass lernen keine frage der gegebenen voraussetzungen ist, sondern eine frage des aufwandes. ich habe mathe nach der 11. schulklasse abgewählt. damit hatte ich eigentlich keine chance für wiwi-mathe. aber naja, es kommt langsam ins lot.

so

ich wünsche euch einen schönen tag!

19 Oktober 2007

von Isabel am 19.10.: von der Leber weg ...

… da kann ich nur beipflichten, denn zu lesen was Wochen her ist, kann oft mehr deprimieren als nutzen, nicht?

Zu oft denke ich mir, nein, das war ich ja gar nicht, das kann nicht sein *g*
Aber vll sollte ich solche Symptome nicht zu sehr im Detail erzählen *gg*

Ein Hallo an das Blümchen.

Ich bin Isabel, und ich bin die, die eigentlich keine Probleme hat. Wenn nur dieses EIGENTLICH nicht wäre. Mein Job ist es, die Menschen zu beobachten. Wenn ich aus ihren Fehlern auch lernen könnte, wäre mein Leben noch viel feiner.
Aber das ist es eigentlich auch so. Eigentlich …

Wenn ich Menschen beobachte, dann merke ich oft, dass diejenigen, die den geringsten Grund zur Klage hätten, oft die größten Probleme haben - mit sich selbst.
Oder Probleme verursachen, wenn sie keine finden.

Ein spannendes Phänomen. Finde ich.

Je mehr man mit sich herumschleppt, desto mehr scheint sich die Fähigkeit zu entwickeln, bescheiden und dankbar die alltäglichen kleinen Dinge anzusehen. Das weiß ich durchaus - auch mir ging es schon sehr schlecht.
Und dennoch scheine ich nicht viel daraus gelernt zu haben.
Weil ich nicht fähig bin, es ausgiebig zu genießen, dass es mir jetzt gut geht. Und es geht mir gut. Nur gut. So gut, dass es eigentlich schon wieder unnatürlich ist.

Das bin ich auch: ich versuche aus allem zu lernen und alles zu hinterfragen. Das ist anstrengend. Für mich weniger als für die Menschen um mich.
Privat gibt es zwar nicht mehr viele, die um mich sind, aber in Wahrheit bin ich sowieso mit dem Job verheiratet. Das ist verlässlicher und planbarer als jede Beziehung.

Was ich hier im Blog mache? Ich lerne.

Jeden Tag und jedes Mal lerne ich von euch, wie man tapfer sein kann und wie bescheiden. Wie man liebenswert bleiben kann in problematischen Situationen.
Ein bisschen kenne ich das Leben von @sine und @matilda und sie haben meine Bewunderung, wie sie es schaffen und mit allem fertig werden.
Und auch du @blümchen hast Dinge erlebt, die sich meiner Vorstellung entziehen und mich nur staunen lassen.

Was ich mir erhoffe? So was wie ein besserer Mensch werden? *gg*
Nö, das hab ich aufgegeben. Zurzeit befinde ich mich gerade in einer Phase, in der ich mich unter keinen Umständen für andere verbiegen möchte. Was ich tu, mach ich entweder sehr gern und vom Herzen und unaufgefordert oder ich lass es.
Es gibt niemanden, der auf mich angewiesen wäre und es gibt niemanden, dem ich verpflichtet bin - außer vll meinem Chef.
Da dass aber der liebste Mensch ist, den ich (real) kenne, stellt auch das kein Problem dar.

Wenn ich das jetzt so lese, dann lebe ich wohl im Paradies und hab es bisher nicht gemerkt.
Wie ignorant von mir. Ja, ja, so bin ich auch …
und grüß euch alle lieb.

*umärmel*

Isabel!

17 Oktober 2007

von Matilda am 17.10.: wer matilda ist,

weiss sie im moment oft selber nicht genau...

bei mir nimmt die müdigkeit überhand in diesen tagen, und zwar mehr die mentale als die körperliche. ich bin ja nun allerhand, unter anderem eben auch in der 20. schwangerschaftswoche, während mein vater 600km weit weg an krebs leidet (und zwar viel leidet und auch keine therapie mehr möglich ist *schluchz) und ich muss eben alles irgendwie auf die reihe bekommen: kind, umzug (zu vater von kind), besuche inkl. weiter bahnreisen (bei opa von kind) und eine zwar sehr fruchtbare, aber oft auch harte psychotherapie. ganz zu schweigen von einem idiotischen job bei einem chef, für den das wort menschenrechte ein fremdes ist.

ausserdem habe ich eine hexenfreundin, persönlichen iunaited parsel sörwis, viele berufliche und private abenteuer hinter mir und einen hang zu schnulzigen geschichten, mit denen ich auch hier ab und zu unterhalte.

@sine: meinst du, das ist matilda?

lieben gruss

matilda

von bluemchen am 17.10.: wer bin ich...


... lach das kürze nicht deins ist habe ich schon mitbekommen.*sfg*

nun werde ich einmal etwas über mich erzäählen obwohl ich denk so spannend ist das alles nicht...aber ihr habt es so gewollt.

zum ersten aber ich finde anwältin ist doch ein super job warum machste das nicht weiter..kicher.. habe gerade slber einen fall den kannste gleich übernehmen.

also es stimmt ich bin kraneknschwester aber ich war das nicht immer. ich habe vorher nämlich krippenpädagogik studiert und wie man daran schon sieht komme ich aus dem exosten.das prob war das es durch die vereinigung( die im prinzip ja gut war) es mich in soweit getroffen hat als das es mein fs-studium von jetzt auf gleich nicht mher gab.also hätte ich nur richtig pädagogik studieren können aber das wollte ich nicht denn ich wollte nur zu den kleinen und nicht zu den großen,also habe ich es ebenfalls von jetzt auf gleich geschmissen und bin in den schwestern lhrgang der bereits ein halbes jahr lief gerutscht.ich mußte also ne menge nachholen aber ich habe es geschafft und meine prüfungen am ende all mit 2 gemacht.

tja dann kam die entscheidung was machste nach der lehre also bin ich erst einnmal nach bw gegangen aber das war nicht mein ding denn ich landete in einem altersheim wo man das gefühl hatte das das personal älter ist als die bewohner. die waren so lustlos das ich nur noch schreiend weg bin und da die heimat eben doch schöner ist,bin ich wieder zurück und da auf ner intensivstation gelandet.

glücklicherweise hat mich eine schwangerschaft vor dieser station bewahrt denn entweder ich hätte gekündigt oder ich wäre eingegangen.

naja was nun ich wollte nie in die onkologie ( alles was mit krebs zu tun hat),wo bin ich gelandet? na geradewegs dort.

tja und das mache ich nun schon seit reichlich 11 jahren und was soll ich sagen ich liebe meinen job. im moment mache ich ine fachweiterbildung zur fachschwester und genau dadaurch hänge ich übr einer facharbeit an der ich nicht wieter komme.'*nerv*

ansonsten lebe ich im moment in der gegend um hambur bin seit 1000 jahren verheiratet(zumindest kommt es mir so vor auch wenn es erst 11 sind) und habe 2 kinder.

mein mann und die kids lebn nach wie vor in miner alten heimat nur ich bin alleine in hh,was tut man nicht alles für den job.

sodale du hast das thema sterben und tod angesprochen.

obwohl ich euch kaum kenne nur einiges in aller kürze. es kommt immer darauf an wie man womit umgeht und welchen rückenhalt man bekommt.

als mein tochter caro vor 13 jahren starb ging für mich erst einmal eine welt unter und wenn meine freunde nicht dabei gewesn wären wäre ich sicher hinter her gesprungen bei der beerdigung,aber das ist lange her und man merkt wer frund ist und wer so tut.

ich habe ne ganze weile gebraucht um zu verstehen was passiert war und ich habe noch länger gebraucht um los lassen zu können.schlußendlich hat mir dabei aber gerade mein job in der onkologie und auch meine erfahrungen aus dem rettungsdienst dabei geholfn.

ich habe eine völlig andre sicht auf das leben bekommen und heut zu tage gehört der tod für mich zum alltag wie für euch wahrscheinlich der kontakt zum chf.ich finde wenn man selber sich mit dem eigenn ende und dem strben auseinander setzt dann kann der rod etwas sehr scheönes sein und muß weder verteufelt noch mit angst belegt sin.caro ist an leukämie verstorben und ich weiß was ihr erspart gebliebn ist.so hat der "ärztepfusch"(nämlich der das mir niemand gesagt hat was los ist und ich dementsprechend ziemlich ins offene messer lief) auch etwas gutes. ich freue mich heute einfach über die zeit die ich mit ihr hatte und ich kann ihren tod als etwas guts sehen.als etwas was ihr keine schmerzen,keine angst und keine probleme bim loslassen breitet hat.

ich weiß das es für leute die damit nix zu tun haben und den tod ganz weit nach hinten schieben das alles shr daneben klingt. meine kollegen aber die mit mir zu tun haben und in diesem job sind können das verstehen und sehen es oft genauso.das letzte mal das ich auf dem friedhof an ihrem grab war muß so rund 10 jahre her sein,denn ich trauer nicht am grab,sondern da wo es mir passt.in der bahn,im bus ,beim spaziergen gehen oder beim einkaufen.das leben mit ihrt ist in mir gespeichert und das kann mir keiner nehmen.

das meinte ich vorhin sine....

ansonsten führe ich ein recht normales leben ohne weitre große aufregungen.

PS: mein e spinnt es kann also immer mal sen das eins fehlt.nicht wundern,bin nur zu faul das jetztv alles korrektur zu lesen *schäm*

KURZ: wer sine ist

hallo bluemchen!!!

natürlich wollen wir von dir was wissen. ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

drehen wir den spieß mal um: ich sag mal, was ich über dich weiß!

bluemchen, du bist im browsergame mki unterwegs und im selben stamm wie vanillefee (hier: fee) und ich. du arbeitest im krankenhaus, und wir haben uns schon ausgesprochen über die geschichte, wie mein vater gestorben ist und was daran komisch war.

danke für deine aufklärung! ich wusste natürlich überhaupt nicht, was der unterschied zwischen einem rettungswagen und einem notarztwagen ist.

:-)

ich hab sonst keine besondere ahnung von dir, außer, dass du nett bist. *g*

wenn du mir vielleicht erklären magst, wie du das mit dem tod hinbekommen hast, als deine tochter gestorben ist, dann wäre das toll.

@all: bluemchen hat mir erzählt, dass sie auch schon schlimme erfahrungen gemacht hat und sich vorstellen kann, wie man sich fühlt, wenn man in einer situation ist, wo man den notarzt rufen muss.

damals ging es um deine tochter...

hm

lesen brauchst du hier nicht viel, bluemchen. es nützt ja eh nichts! *grins* denn erstens ist es mittlerweile zu viel. zweitens: wir schreiben eigentlich so aktuelle problemchen von der leber weg (äh... also ich zumindest tue das), und wenn du heute liest, was wir vor einigen wochen am laufen hatten, dann ist das in den meisten fällen für jetzt nicht mehr so wichtig.

ich denke zudem, dass wir uns gerne in einer kurzen form so zu den aktuellen sachen äußern, dass man gut einsteigen kann.

tja

bei mir ist gerade nicht viel aktuell. naja, was heißt "nicht viel"?

ich beschäftige mich seit langer zeit mit der entwicklung eines eigenen browsergames, wie du vll. schon von mir gelesen hast am stammbrett bei mki. für mich ist es jetzt so, dass ich kaum noch schlafe (so 5 stunden nachts bloß seit etwa 14 tagen), weil ich die faxen dicke habe und jetzt gern möchte, dass das spiel aus dem ei schlüpft!

die zeitspanne, in der ich dieses spiel entwickle, ist gerade so eine solche, in der ich ein bißchen die orientierung verloren habe.

ich studiere betriebswirtschaftslehre. das ist mein zweitstudium, zuvor habe ich jura studiert und war auch 6 volle jahre anwältin. ich habe ein neues leben angefangen (so peu a peu), doch jetzt hänge ich im zweitstudium ganz schön fest. ich falle fröhlich durch klausuren durch (insgesamt habe ich schon 3 klausuren verkackt in meinem studium), und der zeitplan ist auch nicht angemessen für ein modernes vollzeitstudium mit dem ziel des bachelors.

da ich vor einem jahr einen job bei einer sehr großen it- und consulting-firma in stuttgart hatte, hatte ich eigentlich gedacht, dass ich jetzt (nämlich: seit august) in brot und lohn hier in der berliner filiale dieser firma haben würde. leider ist daraus nichts geworden, wie ich eine woche vor arbeitsbeginn dann feststellen musste (bewerbungsgespräch gehabt und probleme erkannt, anschließend probleme beseitigt geglaubt... und dann auf dem letzten meter vorm ziel doch noch gestrandet. sozusagen ^^ ).

seither bin ich auf arbeitssuche. ich habe außerdem mein studium auf teilzeitstudium umgestellt. das bedeutet, dass ich jetzt nicht mehr in berlin an der humboldt-uni studiere, sondern ich ich studiere nun an der fernuniversität in hagen. der zeitumfang, den mein studium einnimmt, ist nun reduziert. meine kurse finden nur abends statt. und ich bin glücklich, dass die klausuren, die ich versiebt habe, nicht gezählt werden.

aber naja...

es ist eine situation, in der ich mich ein bißchen wie im luftleeren raum fühle!

dass ich dieses browsergame jetzt mache, hat sich dann (relativ plötzlich in meinen augen) zu einer sehr wesentlichen beschäftigung entwickelt. ich stelle fest, dass es mir irre spaß macht, das zu tun. es reißt mich mit, hier nochmal eine geschäftsidee (und sei ihr umfang auch noch so winzig) zu verwirklichen.

das ist ein wunder. denn eigentlich liegt mir nichts ferner, als mich nochmal mit einer idee selbständig zu machen. als anwältin hatte ich eine harte zeit als selbständige. ich hatte eigentlich gedacht, dass ich das browsergame in meiner freizeit zusammenprogrammieren würde, während ich in einem lukrativen teilzeitjob gutes geld verdiene und nebenbei auch noch studiere.

es ist hart, es mitanzusehen, wie der kalender unausweichlich das jahresende näherrücken lässt. denn am jahresende stellt meine tante die aktuelle finanzielle unterstützung für mich ein.

ich werde dennoch nicht (finanziell) völlig nackig dastehen, doch das sage ich jetzt nur mal so. dazu gern mehr, wenn wir mal drauf zu sprechen kommen.

so

das ist meine KURZ(!)-vorstellung.

kürze ich nicht so mein ding... *g*

naja

hier schreibt man hinein, weil man nicht fürchten muss, dass gedanken belächelt werden. also immer frei von der leber weg. je länger je lieber (ist zumindest so ein bißchen mein motto...).

gruß

sine

von bluemchen am 17.10: hallo


...
hallo zusammen und hallo sine,nachdem ich mich hier nun langsam reingelesen habe (ihr seit ja echte sappeltaschen), möchte ich einfach nur allen schnell einen schönen tag wünschen.

solltet ihr fragen haben dann stellt sie einfach,bin mal gespannt wie neugierig ihr seit.

einen lieben gruß

das bluemchen

10 Oktober 2007

vorstellungsgespräche mit deprimierender wirkung

hallo!

tja, bei mir bewegt sich die psyche leider ein wenig in den abgrund. mein problem ist, dass meine bewerbungen nicht so 100%ig erfolgreich waren. sie waren auch nicht 100%ig an die richtigen anbieter gerichtet, und die bewerbungen waren auch sicher nicht alles, was ich an bewerbungen produzieren kann (sondern eben nur 7 bewerbungen, die ich anfang august losgehauen hatte).

aber naja

ich dachte, ich bekomme eh nur absagen, und so schien es auch zu sein. erst im september haben sich die angesprochenen zeitarbeitsfirmen (wieso zum henker hatte es sich so ergeben, dass alle für mich interessanten stellenangebote über zeitarbeitsfirmen liefen, als ich recherchiert hatte?) geregt.

ich hatte - hm, mal überlegen - also ich hatte 3 vorstellungsgespräche bei den jeweiligen zeitarbeitsfirmen und ein vorstellungsgespräch bei smens, wo ich ja so supergern hin wollte.

so positiv es mir einerseits auch erscheint, dass ich durch die vielen gespräche doch lockerer geworden bin und einfach entspannter, so unangenehm zieht es mich doch nach unten, dass ich mich immer noch neu bewerben muss und dass ich wohl im irrtum war, was den nutzen dieser bewerbungen angeht.

mein eindruck ist, dass die zeitarbeitsfirmen etwa 50% des gehaltes, das ich erwirtschaften könnte, behalten. denn anders kann ich mir nicht erklären, wie bei ei an eine mitarbeiterin 3.800 € für eine tätigkeit, für die ich so ziemlich genau gleich qualifiziert bin, bekommen hat, und ich soll mit 1.350 € verbleiben. zugegeben, ich weiß nicht, wie die kollegin es geschafft hatte, diese summe zu erwirtschaften - denn auch sie kam ja über eine zeitarbeitsfirma zu ei!

vielleicht war die summe, die sie mir erzählt hatte, ja auch nicht das, was SIE erhalten hatte, sondern eben die summe, die ei für die stelle über eine zeitarbeitsfirma bezahlt hatte.

wie dem auch sei...

mein elan ist immer mehr verschwunden, von zeitarbeitsfirma-kontakt zu zeitarbeitsfirma-kontakt. mein elan, mich auch für wenig geld zur arbeit zu bewegen. mein elan, mich überhaupt vermitteln zu lassen!

die eine zeitarbeitsfirma war ja vergleichsweise noch ok, nämlich diejenige, die mich an smens vermitteln wollte. da fällt mir jetzt - außer, dass mein stundenlohn eben nur magere 8,50 € betragen hätte - gar nichts negatives zu ein. geklappt hat es dort nicht, ok, aber so what.

die nächste zeitarbeitsfirma wollte mich tatsächlich für 6,50 € stundenlohn an ein call-center für astrologische beratung vermitteln. ich möchte gern schildern, was ich dort gesehen habe und welche schlüsse ich daraus gezogen habe:

das büro der zeitarbeitsfirma lag an der friedrichstraße in dem bereich der friedrichstraße, wo es schick ist. das ist ungeheuer beruhigend, denn ich hatte noch nie etwas von dieser firma gehört - ein umstand, der auf alle anderen zeitarbeitsfirmen aber ebenfalls zutraf (außer auf diejenige, die mich an smens hatte vermitteln wollen - die kannte ich). als ich dann dort war, wurde ich in ein winziges büro geleitet und hatte ein deja-vu erlebnis: dort standen zwei freischwinger-stühle der allerpreiswertesten sorte. ich kenne diese stühle! ich hatte selbst (genau zwei) solche stühle; damit sollten mandanten vor meinem eigenen schreibtisch platz nehmen können, als ich meine kanzlei gerade frisch gegründet hatte.

diese freischwinger sind ein kapitel für sich: sie sehen schick aus, sind aber nach spätestens einem halben jahr kaputt. ich hatte einen, der noch nicht ganz hin war, aber bedenklich knackte, wenn man sich setzte. ich kenne die aufhängung der sitzfläche und habe bei meinem eigenen freischwinger immer die verbindungsstücke festgeschraubt. sie lockern sich dauernd und sofort wieder.

ich hab also platz genommen und es knackte wie auf dem freischwinger, den ich selbst mal hatte.

ich hatte damals eine gewisse erfahrung, auf welchem der beiden stühle mandanten lieber platz nahmen. der knackende freischwinger wurde bei mir als eigentlich ausschließlich dann besetzt, wenn ich zwei personen im büro gleichzeitig zu beraten hatte. ich fragte mich daher bei dem vorstellungsgespräch jetzt, ob auch in diesem büro lieber auf dem anderen freischwinger platz genommen würde und ob ich mich schon als seltsamer kandidat geoutet hatte, weil ich entgegen der norm platz genommen hatte?

sorry, denn auch zu den leuten, die auf dem jeweiligen freischwinger platz nahmen, hatte ich in meiner alten kanzleit schon gewisse annahmen.

wer sich freiwillig aus dem blickfeld des gesprächspartners setzt, so war meine (vorsichtige) annahme, ist schüchtern und würde am liebsten wieder gehen. das sind die leute, die das maul nicht aufbekommen, das gespräch ewig am leben erhalten durch zustimmendes "ahja" und kleine fragen hie und da, und am ende wollen sie es sich nochmal überlegen. sie können einfach nicht nein sagen... und raubten mir damals als anwältin die zeit!

ich erkannte also in der gesprächssituation bei der zeitarbeitsfirma, dass ich womöglich ebensolch einen eindruck machen würde. aus prinzip blieb ich aber ewig auf dem knackenden freischwinger sitzen, bis ich mich schließlich nach einigen minuten nicht mehr zu selbstverleugnend fühlte, um den stuhl zu wechseln.

meine gesprächspartnerin ließ mich warten.

ich sah als erstes, wie sich das plastikmäßig erscheinungsbild eines chefsessels billigster ausführung in meine wahrnehmung brannte. ich kenne solche stühle. ich habe - wie gesagt - selbst mal billig büros eingerichtet, nämlich das meiner ersten kanzlei und auch sonst war ich so preisbewusst wie möglich. im nachhinein muss ich zugeben, dass ich meiner mutter dankbar bin, dass sie mir einen echten ledersessel besorgt hatte (der übrigens genial bequem immer noch ist) und möbel, die es eben nicht im billig-katalog gibt.

als nächstes studierte ich die ablagefächer. sorry, ich habe eben nun einmal selbst an einem schreibtisch meinen alltag verbracht, und irgendwie erkennt man dann wohl, wenn eine ablage auch verwendet wird, oder ob sie nur so rumsteht. auf dieser ablage lagen zuoberst (was noch normal ist, denke ich) lose zettel und ein katalog. bei dem katalog musste ich grinsen - das kenne ich! einen katalog legt man nicht weg, denn man weiß nie, wann man noch was bestellen muss. aber komischerweise liegt er immer obenauf! vielleicht, weil man doch auch mal dann in den katalog reinschaut, wenn man langeweile hat. oder weil es keinen festen ort für werbung und kataloge gibt. außerdem kann man mit kollegen, mit denen man nichts zu reden weiß, zur not über hängeregistraturen sprechen - so zumindest bei anwälten, die ja von einer sauberen aktenverwaltung leben und diese entsetzlich teurern hängeregistraturen brauchen.

:-)

die unteren fächer waren allerdings entweder leer, oder man hatte irgendwie versucht, irgendETWAS hineinzulegen. da ich lange warten musste, entsponn sich mir der gedanke, dass diese ablagefächer nicht nur nicht wirklich genutzt wurden, sondern ich dachte, dass es doch bemerkenswert ist, wie sehr leute ihre rolle bloß spielen, ohne wirklich so zu sein. also: wer bitteschön stellt eine ablage hin, die er nicht benutzt, und bemüht sich dann noch, die ablage "benutzt" aussehen zu lassen? ich bedauerte plötzlich die leute hier, die anscheinend arbeitsmittel vorgegeben bekommen, sich aber nicht damit anfreunden, sondern sie vor sich herschieben und zwanghaft auf dem schreibtisch stehen haben, nur damit es beschäftigt und versiert aussieht.

der nächste blick fiel auf den container. da war nämlich so ein rollbarer aktenbehälter. obenauf lag eine schale mit dokumenten. es handelte sich um gebundene verzeichnisse. mir fiel plötzlich auf, dass kein mensch mehr telefonbücher in seinem büro herumliegen hat. das dort waren auch keine telefonbücher, aber sie sahen halt so aus wie interne telefonbücher oder nachschlagewerke. die dokumente sahen unbenutzt aus. sonst war der container leer. wieder etwas, was NUR IM WEG rumsteht! ich bedauerte die mitarbeiterin, die dieses büro inne hatte, noch mehr.

insgesamt aber war das büro nicht nur äußerst billig eingerichtet (und sehr winzig), sondern es war auch noch sehr leer. keine notizzettel, kein gar nichts. jahrealt aussehende textmarker standen geduldig in einer halterung, aber ich als stift-fetischistin gruselte mich davor, weil ich nicht sehr gut damit umgehen kann, wenn auf meinem schreibtisch stifte rumfliegen, die ihren dienst im entscheidenden moment versagen.

;-)

das gespräch, was schließlich stattfand, brachte mich dann endlich auf den zu der gesamten büro-einrichtung passenden gedanken: hier wird nicht zeitarbeit vermittelt! hier ist wohl nur eine sogenannte zeitarbeitsfirma vorgeschaltet, um billig an call-center-agents für diese astro-firma heranzukommen.

mein allgemein zu allen zeitarbeitsfirmen greifbar gewordener verdacht, dass es diejenige stelle, auf die ich mich beworben hatte, gar nicht gab, wurde hier glasklar bestätigt. meine gesprächspartnerin verwendete einfach zu viel erklärungen für den umstand, dass es jetzt leider den posten gerade nicht mehr gebe (weil er "schon besetzt" sei). sie brachte dabei auch noch an, dass es ja so sei, dass "man" im internet keine kontrolle über die stellengesuche hätte und dass sich jobportale (angeblich) die anzeigen einfach unter den nagel reissen würden, ohne dass man davon mitbekommen würde. und dann wanderten diese anzeigen durch das internet, ohne dass sie noch aktuell seien.

an der stelle bekam ich einen ersten starken zweifel, das ich richtig war hier, denn ein portal, dass sich die anzeigen unter den nagel reisst, ist schon eher unwahrscheinlich. aber noch unwahrscheinlicher finde ich, dass man seine eigenen anzeigen im internet nicht mehr wiederfindet. das kann man mir nicht plausibel machen, dazu bin ich zu sehr im www unterwegs!

aber wisst ihr, die dame könnte ja immer noch zu den planlosen gehören. unwahrscheinlich zwar, aber so what. geben wir ihr diese gesprächseinheit als freispiel.

sie war mir auf anhieb vertraut. wenn ich sie unter anderen umständen kennengelernt hätte, hätte ich gedacht, wir sind uns verdammt ähnlich. sie war in meinem alter. den rest kann ich nicht erklären, es war einfach so ein gefühl da, als würde ich mit einer studienkollegin von früher quatschen.

sie hat dann aber das gespräch durchgezogen - laaaaange! - und bla. ich wurde unter anderem (aber eher so andeutungsweise und nebenbei) darauf aufmerksam gemacht, dass ich mit meinem lebenslauf ja eh keine chance hätte und die von mir im tran beantwortete frage, was ich eigentlich mit meinem studium anfangen wollte, wenn ich fertig bin (nämlich dass ich in ein internationales unternehmen möchte und vielleicht auch für eine leitende position qualifiziert wäre), wurde mit einem "denken sie das wirklich?" abgeschlossen.

noch mehr ganz nebenbei kam sie darauf, dass ich im call-center halt bloß 6,50 € bekommen könnte, denn die tätigkeit liege ja noch unter dem anspruch an eine sekretariatsstelle, dort würden "unsere leute" ja schon mehr bekommen. ein lachen konnte sie sich da nicht verkneifen - und ich fragte mich, wieso weshalb warum ich dann in dieses dämliche call-center sollte ihrer meinung nach?

später, nach dem gespräch, wurde mir dann deutlich, dass dieses ganze gespräch ohne inhalt gewesen war. einerseits stand das niveau der fragen außer verhältnis zu dem von ihr selbst so belächelten job (also gerade die frage, welche position ich anstrebe... tsss!), andererseits war vermutlich eh alles nur fake. ich war einer unseriösen firma in die arme gelaufen.

dieses vorstellungsgespräch hat mich absolut heruntergezogen. woran es lag - vielleicht an der demütigung, die ich aus dem gespräch ja teilweise herausgehört habe -, weiß ich so genau nicht. ich tippe aber eher darauf, dass ich einfach keine lust mehr habe, über den tisch gezogen zu werden. es hat mich einfach an situationen von früher erinnert.

nach so einem gespräch fühlt man sich richtig wertlos. @Isabel: du kannst jetzt gern behaupten, dass ich mir das zu sehr zu herzen nehme! ich glaube, jeder geht aus so einem gespräch raus und denkt, dass irgendwas gewaltig schief gelaufen ist. entweder sind DIE falsch gewickelt... oder man selbst!

ich wusste dann schon, dass man lachen konnte über diese astro-show. also echt, ne zeitarbeitsfirma als strohmann, um für ihren lachhaften job unterhalb der armutsgrenze leute zu bekommen! mit einem büro in der friedrichstraße! sehr witzig eigentlich.

es hat dann aber doch gedauert, dass ich mich davon erholt habe. schon 2 tage danach klingelte dann ja wieder das telefon und ich saß dann bei der nächsten zeitarbeitsfirma zum vorstellungsgespräch. diese firma war (anscheinend) ok. arbeitsklima, das man spürt! ach, wie ich diese windbeutel hasse (wozu die vorangegangene firma ja gehört hat). und da ist man ja froh, wenn es mal wieder echte arbeit ist, ein echtes ziel, das man spüren kann.

die dame war emotionslos im gespräch, ich nicht. ich war fertig ohne ende. ich hatte meinen glauben irgendwie verloren. naja, ohne ende war ich nicht fertig - aber ich war einfach deprimiert. zum wievielten male sollte ich mich hier bemühen? für wen eigentlich? für eine firma, die mir nur 1.000 euro (immerhin netto) lässt?

witzigerweise sah meine jetzige gesprächspartnerin eine sekretärin in mir.

es war ein fundiertes gespräch, und trotz meiner zweifel habe ich es anscheinend geschafft, mich nett darzustellen. gestern bekam ich das profil zugeschickt, mit dem sie mich an firmen (die mir nicht genannt wurden leider) vermitteln möchte. da steht auch ne menge zu meinen (angeblichen) eigenschaften, zb. nett und verbindlich, zuverlässig und bla.

ich hab der firma abgesagt. ich will nicht mehr über eine zeitarbeitsfirma in den job kommen. hinzu kam, dass ich eine ganz erstaunliche voraussetzung erfüllen sollte, um über die zeitarbeitsfirma vermittelt werden zu können - ich sollte von der privaten zur gesetzlichen krankenversicherung wechseln. keiner versteht, warum - die dame behauptete, dass das so in den für alle zeitarbeitsfirmen geltenden gesetzen stünde.

ich habe mich jeglicher kritik enthalten und geheuchelt, dass ich das nicht schlimm, sondern sogar ganz interessant finden würde. naja, ich weiß nicht viel darüber. monsieur findet es hingegen einfach nich gut. und irgendwie fehlt mir der elan, mich über die pros und cons zu informieren - und dann wechsele ich auch nicht!

rein arbeitsrechtlich KANN ES natürlich NICHT SEIN. es kann nicht sein, dass man mir eine krankenversicherung aufzwingt. aber wen interessiert das in einer solchen position, in der ich nunmal bin? wenn ich sage, ich will nicht, sagen die: gut, wir auch nicht.

so

ich bin also mit den bewerbungen durch. ich hatte zwischenzeitlich auch noch eine direktbewerbung geschrieben. die haben auch gestern geantwortet - eine (halbe) absage (d.h. ich komme für 6 monate in den bewerberpool).

naja

ich habe das gefühl, ich muss mich einfach direkt bewerben. auf das internet ist kein verlass. zum glück hab ich ein buch. es heißt "jobguide berlin". da habe ich mir schon 10 adressen rausgeschrieben - aber die bewerbungen sind anstrengend.

sorry, es ist mein fehler, ja, aber ich brauche nunmal immer anlauf, mich zu bewerben.

den nehme ich nun.

übrigens geht ganz nebenbei meine vereinstätigkeit für meinen straffälligenhilfe-verein zuende. das zieht mich zusätzlich runter. es ist ein ganz anderes thema - ich will es daher nicht weiter anschneiden... aber es ist irgendwie traurig.

positiv ist meine uni. ernsthaft! das mathe-skript ist gut geschrieben. ich versuche, meine kleine depression nicht übergreifen zu lassen auf meinen fernuni-kram. ich hoffe, ich komme jetzt besser klar mit der neuen universität als zuvor.

manchmal bin ich richtig stolz auf mich. ich finde, dass ich es richtig mache.

aber wie gesagt: die stimmung ist schlecht. hoffentlich plätschert sich die depri mal langsam wieder aus. :-)

gruß

sine

05 Oktober 2007

von Matilda am 5.10.: tja,

lass es mich mal so ausdrücken: es war ganz nett.

ich war hundemüde und wollte nur nach hause ins bett, sie hält gerade eine "holunder-tiefenreinigungs-woche" ab und isst nichts, sondern trinkt nur holundersaft, während ich also alleine ass (und ich MUSSTE essen, sonst wäre ich samt fötus schlichtweg verhungert), redete sie ununterbrochen, über alle möglichen und unmöglichen themen, und kaum hatte ich meinen letzten bissen geschluckt, fing sie an, den schwangerschafts-fragenkatalog durchzugehen.

selbst nicht gerade schüchtern, habe ich nur erstaunt festgestellt, dass ich die meisten dieser fragen nicht einmal meiner schwester stellen würde. gott sei dank bin ich ein meister in ausweichenden antworten.

es war ein netter abend aber ich war froh, als ich im bett lag.

kisskiss

matilda

blogggen mit extras: greasemonkey

hallöchen!

na, @Matilda, wie war dein treffen mit deiner hexenfreundin? :-)

bei mir gibt es keine großen neuigkeiten, außer dass ich gerade ein greasemonkey auf meinem firefox installiert habe (greasemonkey und mal so herumtüftel, ob es funktioniert. ich habe als skript für den greasemonkey installiert den Blogger Large Post editor installiert, und tatsächlich macht er das fenster zum abfassen neuer skripts schöööön weit auf (und nicht dieses fitzel-winz-ding, wie es von blogger vorgesehen ist... *g*.

hm

ich hab auch Emoticons for Blogger installiert. Also mach ich mal dieses posting fertig und schau, ob oben der lächel-smilie jetzt richtig angezeigt wird...

also bis demnäx!

gruß

sine

04 Oktober 2007

von Matilda am 4.10.: und wenn ich...

...dir jeden tag was vorschwärme vom kinderkriegen, liebe @sine, reizt es dich dann vielleicht irgendwann doch...?

;-)

spass beiseite. ich würde ja nie jemandem etwas einzureden versuchen, das er nicht will. es ist sowieso schlimm, wie ich finde, wie viele menschen kinder kriegen ohne sie wirklich zu wollen. da ist eine klare aussage doch viel begrüssenswerter und jede entscheidet das für sich. das passt doch.

ich kann allerdings nicht abstreiten, wie unbeschreiblich spannend und faszinierend ich es finde, schwanger zu sein und bald mami zu werden, wie neugierig ich auf diesen neuen mensch bin und wie sehr vor allem es mich berührt, in welchem masse dieses "unbekannte wesen" schon von den unterschiedlichsten menschen geliebt und auf verschiedenste art und weise ins leben integriert wird. schon toll.

heute abend treffe ich nach längerer zeit mal wieder meine hexenfreundin (@sine, wie wär's mit zauberkräutern gegen prüfungspech?), nachdem ich mir eine auszeit aus dieser doch teils eher anstrengenden geschichte genommen hatte. als wir uns letzte woche kurz begegnet waren, schien sie ein bisschen geerdeter als noch vor ein paar monaten. möglicherweise ist ja ihre aura mittlerweile genesen.

*hm.

matilda grüsst lieb.


03 Oktober 2007

studium mit Isabel und mit sine

hallo Isabel!

nein, ich denke nicht, dass es eine ausnahme-erscheinung ist, wenn dir die worte leicht von der hand gehen. ich meine, natürlich weiß ich es nicht mit sicherheit, doch ich vermute, es ist immer ein unterschied, ob man etwas schriftlich ausdrückt oder ob man es nur denkt oder ausspricht.

deine postings sind häufig von einer gewissen melancholie befrachtet. einerseits nimmst du dich dauernd zurück und entschuldigst dich für dinge, die ich mir doch wünsche - nämlich dass du etwas formulierst, was dir richtig erscheint - selbst wenn es nur aus einer laune heraus geschieht. andererseits relativierst du deine aussagen ständig - übrigens mit aus meiner sicht nicht wirklich zutreffenden relationen. aber letzteres nur als meine meinung - vielleicht lese ich auch zu stark in deinem relativierungen, dass du aus höflichkeit und achtung vor uns mitlesenden handelst. :-)

unterschätze die MOMENTE nicht... also auch die sachen, die "aus einer laune heraus" entstanden sind, sind gut. ich würde vermuten, es gibt da tiefschläge, aber vor allem auch ausreißer in eine positive richtung. und weißt du, auf jeden fall ist es raus - vergiss nicht, wir stehen hier nicht vor einem gericht, sondern schreiben halt so unsere gedanken alias befindlichkeiten auf.

puh

das mit den prüfungen ist ja nicht so mein thema eigentlich...

du hast geschrieben:
Mein Hirn ist noch ganz weich von dem Statistik-Kram, doch ich hab es hinter mich gebracht. Das ist so schön, man kann es nicht beschreiben.


ich bin noch gefrustet von meinen letzten verkackten prüfungen. aber weißt du, es ist gut, dass du etwas positives dazu äußerst - ähm ich meine, etwas positives zum prüfung-machen!

das ist ein anreiz für mich.

so wie eigentlich so ziemlich alles, was hier in diesem blog geschrieben wurde.

außer zum kinder kriegen, @Matilda *zunge-rausstreck*...!

ich kann von meinem studium als neuigkeit berichten, dass ich nach der lektüre meiner unterlagen endlich erfasst habe, was erwartet wird und wie mein studium an der fernuni funktionieren soll. auch, wenn ich zwischendurch genervt war von dem ganzen gesülze zu präsenzveranstaltungen und dem punktesystem, muss ich doch sagen, dass es natürlich besser ist, viele informationen zu haben, als das, was ich an nicht-informationen bei meiner alten uni zur verfügung hatte.

es war so zum kotzen, im ersten bachelor-studiengang zu sein, das kann man kaum erklären! und dazu noch die laissez-faire-haltung meiner alten uni, das war dann doppelt und dreifach zum kotzen.

die fernuni hat auch schattenseiten; von einigen habe ich sogar schon was gehört - obwohl das semester noch nicht richtig angefangen hat!

aber es ist der wille, der zählt, und den WILLEN spüre ich bei der fernuni.

vielleicht hängt bei mir auch sehr viel an den umständen. ich lerne nunmal GERN allein. ich lerne nunmal SUPERGERN an meinem rechner.

hinter meinen vorstellungen von einem virtuellen studium bleibt die fernuni noch weit zurück, habe ich gemerkt. denn ich muss die aufgabenlösungen mit der post einschicken etc.

aber ich kann die aufgabenlösungen ZU HAUSE machen und muss nicht mehr auf irgendwelchen kaputten und zerschlissenen (und zu kleinen) holzsitzen mit einem wackeligen klapptisch, der einem beim schreiben das blut im arm abwürgt, zustande bringen. ich muss nicht mehr stunden um stunden damit verbringen, zu dem jeweiligen veranstaltungsort meiner jeweiligen vorlesung (oder meines jeweiligen kurses) zu jappeln, ich brauch nicht mehr freistunden sinnvoll zu überbrücken, bla

:-)

blabla

ich muss weitermachen... denn wie sich schon gezeigt hat, ist das studium an der fernuni keineswegs einfacher als an einer vollzeit-uni. das sage ich jetzt nicht, weil ich um anerkennung für mein fernstudium bettele. ich sage das, weil ich einfach die inhalte in mathe gesehen habe.

was aber für meinen charakter einfach super passt, sind eben diese aufgabenlösungen, die wir machen MÜSSEN, um an den klausuren zu semesterende teilnehmen zu dürfen - leistungskontrolle, bei der ich nicht gleich alles verliere! wo ich noch gas geben kann, wenn es hakt!

was hingegen ein schock war, war, dass grundsätzlich der klausurenort nicht in berlin, sondern in düsseldorf ist. ich habe von den beiden klausurterminen, die ich anstrebe, nur einen in berlin - und das wird anscheinend der einzige sein.

das wird ja spannend!

8-O

gruß

eure sine

02 Oktober 2007

von Isabel am 2.10.: ausnahmeerscheinung?

Hallo euch allen und die liebsten Grüße darf ich euch schicken, wie geht es euch?

Ich bin grad ganz furchtbar aufgedreht, weil ich eine unendlich schwere Prüfung geschrieben habe, die mir schon seit Wochen im Magen liegt.
Eigentlich deswegen, weil ich nicht zum Lernen kam. Naja, weil ich auch nicht wollte.

Wisst ihr, ich bin ein komischer Student, das Lernen an sich macht mir keine besondere Freude. Es macht mir Spaß, wenn ich das Gefühl hab, in kürzester Zeit etwas Schwieriges schnell kapiert zu haben. Das kommt vor. Leider nicht übertrieben häufig, aber doch.

Es ist also die Effizienz, die alle möglichen Botenstoffe auszulösen scheint. Arg ist das, nicht wahr? Und unsere liebe gute @sine nennt es nett, was ich ihm Zustand höchsten Stress’ geschrieben hab.

Klingt es wie eine Ausrede, wenn ich das jetzt relativiere? *g*

Mit dem nötigen Abstand betrachtet, find ich mein Gesülze ja ganz schön theatralisch. Es hat was Selbstherrliches an sich. abgehoben? weltfremd? Manchmal wundere ich mich über mich selbst. Naja, solange ich noch über mich selbst lachen kann, ist eh alles ok. ;-)

Also der Versuch, fehlerfrei durchs Leben zu schweben, wird mir nicht gelingen. Allein es zu versuchen grenzt wahrscheinlich an Größenwahn. Und wie war das mit den Komplexen?
Hab ich jetzt vergessen.

Mein Hirn ist noch ganz weich von dem Statistik-Kram, doch ich hab es hinter mich gebracht. Das ist so schön, man kann es nicht beschreiben. Das war die zweite Prüfung in diesem Fach, vier stehen noch bevor.
Natürlich weiß ich nicht, ob es auch absolviert ist, doch das ist jetzt erst einmal egal. Ich hab getan, was ich tun konnte, ich hab mein Möglichstes gegeben und nur das zählt.

Habt noch einen schönen Abend und eine gute Nacht!

29 September 2007

es sich recht machen

hi Isabel!

nein, ich verstehe dich auch, wenn dir diese hau-ruck-maßnahmen nicht gefallen. es gibt soooo viele von diesen lebenshilfe-tipps und -tricks, aber die allermeisten sind nur gelalle, das ist zumindest mein eindruck.

der trick, 10 menschen zum lächeln zu bringen, ist allerdings hilfreich. mein therapeut hat diesen trick ja nicht mehr kennengelernt, denn damals hatte ich nur noch recht selten therapie gehabt und hab sie ja dann auch aufgegeben.

aber ich kann mir denken, dass mein therapeut das verständnis weniger auf das ergebnis, sondern auf den ansatz gelegt hätte. der ansatz ist nämlich, dass ICH mir etwas gutes tue. und das gute kommt eben, wer hätte es gedacht, eventuell aus der umwelt.

ich hatte ein kompliziertes problem, Isabel. mein problem war, dass ich es anderen leuten recht machen wollte und mich dann in ihrer erleichterung, in ihrer freude oder in ihrer sympathie belohnt sehen wollte. es ist etwas anderes, wenn man es SICH SELBST recht machen will.

ich wundere mich ja auch, Isabel, aber sich selbst etwas recht zu machen, bewirkt in sehr vielen fällen, den anderen ebenfalls einen gefallen zu tun.

danke für deine worte. ich finde, das klingt sehr nett, was du schreibst.

ach so... fee ist nicht so wortreich hier. ich sehe aber, dass sie sich ganz gut schlägt. zumindest ist das mein eindruck, den ich von ihr habe, wenn ich was von ihr lese im browsergame, das wir beide spielen.

es ist ihr überlassen, sich hier zu verbreiten... *g*

so

bis demnäx!

s.

von Isabel am 29.9.: über liebe und gleichmut

Das sind ernste Themen, ja, obwohl …

@sine, ich bin viel fröhlicher geworden, glaube ich. und lustiger und auch viel freundlicher.
Ich jammere nicht mehr so viel herum ;-)

Wir sprechen doch vom Gleichen. Das tun wir oft, nicht wahr? Haben w
ir nicht alle hier oft die gleichen Gedanken? Aber einen oft unterschiedlichen Zugang dazu, meine ich. Das macht den Austausch doch sehr spannend.

S
ag, was ist mit fee?
Du zitierst in letzter Zeit häufiger Zitro.
Nun weiß ich ja nicht, warum sie nicht mehr hier ist, aber gerade Zitro war für mich jemand, bei der ich das Gefühl hatte, sie denkt so ganz anders als ich.


Da gab es nicht nur andere Zugänge, die zum gleichen Ergebnis führten, sondern eine so ganz andere Lebensweisheit. zB dieser Spruch, geteiltes Leid wäre nicht halbes Leid.
Das kann ich nicht bestätigen.

Und auch mit dieser "mal-sehen-was-mir-das-leben-heute-schenkt-haltung" bzw. mit diesem „gehe aus dem haus und bringe 10 menschen zum lächeln“ hätte ich Schwierigkeiten es umzusetzen.
Es enthält eine Erwartungshaltung, die - wenn sie sich nicht erfüllt - eine Form der Enttäuschung mit sich bringt, die ich mir gern ersparen möchte.
Ich will nicht mehr enttäuscht sein. Das geht doch nur, wenn ich die Erwartungen senke, oder?

Es ist jetzt zum ersten Mal in meinem Leben, wirklich zum allerersten Mal, dass nur Menschen um mich sind, die ich mag und schätze und achte, das ist auch eine Form von Liebe.
Niemals sind sie mir egal.
Sonst gab es immer jemanden, der mich störte oder das Leben schwer machte. Diese Menschen gibt es nicht mehr und wenn so jemand in mein Leben tritt, kann ich ihm bewusst ausweichen.

Das ist mir früher nicht gelungen.
Was heute anders ist, ist der Versuch, sich nicht verantwortlich zu fühlen, wenn die Menschen um mich mal nicht lächeln sollten. Was neu ist, ist der Versuch, sich nicht noch mehr anzustrengen oder nicht noch mehr um sie zu bemühen, wenn sie nicht lächeln sollten.
Sie lächeln vll nicht, weil sie es nicht möchten, sie haben möglicherweise ihren Grund und der hat sicher nichts mit mir zu tun.

Ich bemühe mich um Neutralität. Sich nicht bemühen gemocht zu werden heißt für mich auch, mich nicht bemühen, nicht gemocht zu werden. Wenn ich mich um andere bemühe - und das kommt durchaus vor - dann sollte der Grund bei ihnen liegen und nicht bei mir.

Wird das jetzt zu wirr?

Ich meine:
dass ich ihnen durchaus meine Zuneigung zeige, wenn ich sie empfinde. Aber es bleibt ihnen überlassen, ob sie etwas damit anfangen können. Es sollte eine Freundlichkeit ohne Erwartungshaltung sein.

Die Theorie ist alt, ja. Das zu leben ist mir nie gelungen, ich war immer in der Bedürfnisspirale unterwegs.

Aber das ist jetzt mein neuer Lebensversuch und er scheint ansatzweise zu gelingen und er scheint auch mit Zitro nicht viel gemeinsam zu haben.

Nur mit diesem Spruch

zitro und viele andere sagten, dass der gedanke "so bin ich nunmal" einem kein stück (!) weiterhilft


will ich ihr Recht geben. Er sagt ja ganz was anderes aus, finde ich.
Er sagt etwas über Starre aus und etwas über Egoismus, der einem selber schaden kann. Denn er bringt dich um die Inspiration und um Eindrücke, die nur von außen kommen können.
Niemand, der gern dazulernt und sich weiterentwickeln will, würde so etwas sagen - denke ich und grüß euch lieb.
Eure
Isabel!

loslassen vs. netz neu flechten

oh... ihr seid so ernst!

naja ok

dann will ich auch mal nochmal genauer nachdenken über dieses studium.

aber vorab: naja, ich habe mich von den aktuellen klausuren abgemeldet, nicht gänzlich vom gesamten studium. es ist so, dass ich im moment noch (ganze 2 tage lang, *g*) an der humboldt-uni als vollzeitstudentin eingeschrieben bin. in der ersten oktoberwoche kommen dann neue klausurtermine, die noch zum vorangegangenen semester gehören.

ich wollte statistik mitschreiben - denn ich hoffte, dass das anerkannt würde an meiner neuen uni. angemeldt war ich auch für geschichte und noch für ein weiteres fach (letzteres ist allerdings haarsträubend weit von meinem bisherigen studienfortschritt entfernt... der prof gefiel mir aber gut, deshalb... :-) ).

ich habe mich nun abgemeldet, ja. durch die beiden bereits im ersten klausurtermin geschriebenen klausuren bin ich durchgefallen, tja, und von den drei jetzigen klausuren habe ich mich eben abgemeldet.

ich befinde mich durch den wechsel an die fernuniversität in der angenehmen situation, dass das keine malus-punkte bringt. die durchfaller-klausuren werden ebenfalls nicht (mehr) gewertet an der fernuni - denn nur, wenn ich an der fernuni versage, bekomme ich wieder (neue) schlechte noten.

ihr seht, es ist also praktisch gesehen kein allzu großer beinbruch, wenn ich hier kapituliere - denn ich kapituliere (zumindest offiziell) nur vor den kommenden klausuren.

zugegeben herrscht bei mir das gefühl der niederlage, du hast so recht, matilda.

Matilda wrote:
seit eh und je ein problem mit dem loslassen habe. weil für mich dieses loslassen so einen bitteren niederlagen-beigeschmack hat.


ich erkenne ganz deutlich, wie viel besser ich mich gefühlt hatte, als ich noch den kampf mit der mathematik aufgenommen hatte. und auch nach kenntnis meiner beiden miesen noten hab ich mich noch nicht geschlagen gefühlt. aber jetzt schon!

wie in einem surrealistischen kinofilm fühle ich mich plötzlich in einer anderen wahrnehmungsumgebung. mein studium erscheint nicht mehr machbar - und da kann ich gut und gerne das offizielle erläutern und mir selbst vor augen halten (von wegen die noten sind aktuell nicht relevant wegen des wechsels an die fernuni). es IST im moment traurig.

das gute:

meine mutter macht keine szene.

tja isabel, der satz von mir:

ich hab geschrieben:
ich mache seit 3 tagen, was ich möchte.


...lasst ja WIRKLICH sehr tief blicken!

8-O

und wie wahr...: ich suche mir meinen weg fort von den einflüssen meiner (evt. auch teilweise eingebildeten) mutter, weg von meinen inneren zwängen. und genau SO schaut der weg aus! ich bin halt traurig, wenn sich wieder ein teil von mir ablöst. denn alles, was ich bin und denke, gehört zu mir, auch wenn ich einiges beschlossen habe loszuwerden!

wie bei einem leprakranken (oder so *g*) fällt mit dem scheitern in der matheklausur ein spruch meiner mutter von mir ab. sie sagte, ich würde mathe sowieso nicht schaffen, und nun habe ich mathe nicht geschafft - und sie springt NICHT auf mich drauf und zerfleddert mich wie ein hungriger aasgeier.

ich habe den starken verdacht, meine seit dezember 2006 dauernde abstinenz zu ihr beschützt mich vor der leichenfledderei, denn normal würde meine mutter doch SOFORT ihre psycho-krallen in meine verletzte seele schlagen...!

Isabel: ja, ich denke jeden tag gedanken, die nicht meine eigenen sind. immer noch.

wenn man sich permanent genötigt fühlt, den Anforderungen anderer genügen zu müssen.

Denn das ist das schlechte Gewissen, oder nicht?


ja, ich bin immer noch in denkschablonen unterwegs, die mich unglücklich machen. und nein, ich glaube immer noch nicht, dass das nachdenken über sich selbst und das negieren von vermuteten oder tatsächlichen ansprüchen von außen der für mich richtige weg ist. ich denke, mein weg ist das annehmen meiner probleme; erst nach dem akzeptieren will ich eine lösung zu finden versuchen.

ich glaube, du meinst vielleicht dasselbe wie ich, Isabel. du hast geschrieben:
Tatsächlich hab ich es irgendwann aufgegeben, darauf zu achten, zu gefallen.


weißt du, als ich noch dreadlocks hatte und öfter mal einen hassanfall auf die ganze juristische welt und noch einige andere dinge in meinem leben hatte, da hätte ich genau den satz gesagt, den du auch geschrieben hast. denn damals habe ich mich noch so gewundert über das AUFHÖREN, über dieses negieren, über bla.

jetzt knüpfe ich hingegen eine art neues verbindungsnetz zwischen mir und meinen problematischen themen. eine verbindung - die verbindung von jura und mir - sieht zum beispiel jetzt so aus: jura ist eine katastrophale augenwischerei, aber mein anspruch an die welt ist auch sehr streng - ZU STRENG! - gewesen. es gibt nunmal unglaublich viele menschen, die ihre arbeit NICHT mit herz und seele machen, die nur funkionieren wollen, die auf keinen fall ihre eigene karriere sabotieren wollen - diese menschen wirken auf mich wie marionetten, die für ihre 8 oder 10 stunden arbeitszeit täglich ihr selbst negieren und wie roboter blind zu funktionieren versuchen. oder man könnte auch anders formulieren und sagen: es gibt unglaublich viele menschen, die ihre selbst- oder fremd-ersonnene rolle spielen. ganz besonders deutlich wird dies im berufsleben. wer will sie verurteilen?

ich natürlich nicht - ich mache es halt nur anders (behaupte ich mal... wer weiß, in welcher matrix ich unterwegs bin! *g*). mein hass auf die juristen war ein verzweifeln an dem nicht-gemocht-werden, an dem nicht-richtig-sein, an dem whatsoever. insbesondere war es einfach ein stellvertreterkrieg meiner seele! statt mich um mich selbst zu kümmern, habe ich funktioniert. meine seele hat dann zynismus und hass produziert, während mein selbst sich immer weiter zurückgezogen hat.

so

und JETZT mal gleich zum stichpunkt "nicht-gemocht-werden": isabel, es ist so richtig. es ist so richtig, dass es uns dann irgendwie egal ist, ob wir gemocht werden. übrigens finde ich das völlig richtig an deinem lebensweg, ich erkenne es bei mir selbst wieder und werde da auch nicht dran rütteln, denn ich glaube einfach, dass man mit steigendem alter ein eigenes universum in sich entdeckt. das interesse an den werten, wünschen und (ggf. eingebildeten) anforderungen von außen ist nicht mehr ohne gegengewicht, sondern in unserem inneren haben wir längst strategien entwickelt, mit denen wir patent durch schlimme und auch durch gute lebenssituationen bzw. gefühle hindurchgekommen sind.

das meine ich wie gesagt positiv.

aber jetzt nochmal so richtig zum stichpunkt "nicht-gemocht-werden" mein statement: ich finde einfach, dass es mir nicht egal ist. sondern ich bin in dieser "mal-sehen-was-mir-das-leben-heute-schenkt-haltung", die unsere liebe zitro einst so lange gepredigt hatte!

es ist mir so ganz und gar nicht egal, es ist nur nicht mehr NOTWENDIG. ja, ich weiß, das wolltest du auch schreiben, Isabel. wie gesagt, das verstehe ich gut!

aber ganz abgekoppelt von der außenwelt bin ich wahrlich nicht. ich WAR es vermutlich in meinem großen kummer mal, aber jetzt nicht mehr.

ein beispiel belegt für mich immer sehr deutlich, dass ich tausend schleusen habe, durch die ich selbst in dunklen stunden dauernd und immer wieder die außenwelt in mich hereinlassee. das beispiel ist eines meiner "strickleiter-prinzipien", also eine meiner übungen, mit denen ich mir aus meinem damals wirklich nicht kleinen depressions-tief zu helfen versuchte. die übung war einfach die: gehe aus dem haus und bringe 10 menschen zum lächeln.

'ätzend!!!', habe ich früher in meinen tiefs gedacht. aber - probieren geht über studieren! schon nach dem 6. lächler hatte ich selbst gute laune - also sicher nicht so die leichte happiness oder so, aber dieses abgrundtiefe gähnende schwarze loch in mir selbst war hinter mir und ich hatte einen - vll. kurzfristigen? vielleicht auch langfristigen? - weg fort von diesem schwarzen loch gefunden.

Isabel: es geht einem runter wie butter, wenn andere lachen. und da will man behaupten, die anderen seien einem egal?

natürlich ist mein wunsch, mich dauernd als jemand zu zeigen, der nett ist, der lustig sein kann, der sonstwie bla sein kann, auf plusminus null gesunken. dafür entsteigen jeden tag neue wünsche aus meinem herzen, und wenn ich zurückschaue, kann ich nicht mehr sagen, an wie vielen tagen ich nicht aus angst, sondern aus interesse (eben aus dem "was-kriege-ich-heute-geschenkt-schaun-mer-mal-interesse" heraus) an dinge und auch an menschen herangegangen bin. weg ist der plan, das austüfteln, das taktieren. stattdessen ist jetzt glaube da - der glaube, dass ich das bekomme, was ich brauche, und der glaube, dass ich so bin, wie es passt.

ok

ich urteile nur noch danach, ob ich so bin, dass es MIR passt ;-) , aber... den andern passt es ja auch, das spüre ich und ich bekomme TATSÄCHLICH viel geschenkt. GESCHENKT! denn ich arbeite nicht mehr dafür, gemocht zu werden. ich bekomme es also wirklich geschenkt!

so

ähm

ja

also nochmal ganz kurz nachdenken über das studium:

Matilda wrote
dieses bwl, das ist halt nix für dich. ich hab's nie ganz begriffen, wie weit weg ist schliesslich ein zu schreibendes buch, ein zu programmierendes spiel, ein leben ohne neumodernen stress und hektik von bwl?


*dran_zu_knabbern*

also ja. natürlich ist das unheimlich weit weg von dem eher künstlerischen leben als autorin.

hm

das einzige, was mir dazu im moment einfällt, ist, dass mein therapeut mal was verrücktes zu mir gesagt hat. er hat gesagt: "sie sind eigentlich kein typ, der dauernd durchs leben hetzen möchte. sie haben gern alles in ruhe und sie können auch genießen." dem statement hatte sich dann angeschlossen, dass wir über meine damalige terminnot gesprrochen haben. über meine neigung, mich mit (auch sehr unangenehmer) arbeit zuzuschütten.

ich weiß, dass mein therapeut mich damals brutal überrascht hat mit seiner aussage. ich selbst hielt hektik und vll. auch eine mischung aus chaos und panik für eigenschaften von mir, die nunmal kleine (oder für manche vielleicht auch große) fehler sind.

zitro und viele andere sagten, dass der gedanke "so bin ich nunmal" einem kein stück (!) weiterhilft. und ich bin eigentlich sehr flexibel, wenn es darum geht, mir kritisch die frage zu stellen, ob ich mich nicht manchmal in einem licht sehe, das so nicht ganz zutreffend ist.

hm naja, ich werde darüber noch weiter nachdenken. wenn ich verstanden habe, was du sagst, matilda, dann werde ich daraus auch konsequenzen ziehen. aber im moment weiß ich nichts dazu zu sagen, außer dass ich deinen ansatz auf der objektiven ebene erfasse. nur subjektiv weiß ich nicht weiter...

ach übrigens:

das programmieren des browsergames ist eine SCHWEINEARBEIT. jetzt sind es 9 monate, die ich an dieses browsergame glaube und darüber nachdenken und herumprobiere. seit dieser woche wird die datenbank gefüttert - und ach herr, warum hast du den inneren schweinehund erschaffen? *gg*

es gibt doch die geschichte von kain und abel. kain erschlägt abel. da sagt "der herr", dass zur strafe alle nachkommen von kain ihr brot im schweiße ihres angesichts verdienen sollen.

so ist es leider, auch wenn man die schönste tätigkeit der welt ausübt: arbeit bleibt arbeit. es ist anstrengend und kostet nerven.

es gibt aber eine kleine hoffnung in diesem erlebnis, seinen träumen zu folgen und die lieblings-arbeit zu machen...: ich merke, ich habe geduld. ich habe nachsicht, wenn etwas nicht klappt. ich mach sachen 100 mal, aber ich zähle nicht mit.

monsieur erlebt nur, wie ich dann zu ihm komme und - leider wieder häufig etwas genervt - um hilfe bitte. monsieur weiß also nicht, dass es mir besser geht als mit meiner früheren kanzleiarbeit, ja, auch besser als mit meiner arbeit fürs studium und in meinen jobs.

es ist jetzt erst der anfang gemacht in sachen browsergame-proggen. es besteht hoffnung, dass ich doch noch zu einem ausgeglicheneren verhältnis zu arbeit gelange, wenn ich die kleine flamme "geduld" auch weiterhin als liebe zum thema meiner arbeit interpretiere.

so

monsterposting ist hier zu ende! ich grüße euch... *wink*

eure sine

28 September 2007

von Isabel am 28.9.: alles loslassen

Hallo auch von mir,
und ja: es ist sehr schwierig loszulassen - viel zu groß ist die Sorge, was übrig bleiben könnte.
und ja: es ist furchtbar anstrengend abhängig zu sein, und noch ein ja:
es ist, glaube ich, das Schlimmste, mit seiner Kindheit nicht abschließen zu können.

Ich kenne viele, die können sich an ihre Kindheit nicht mehr im Detail erinnern. Viel zu sehr haben sie alles verdrängt, was passiert ist. Sie leben gut damit und wollen es gar nicht aufrollen.
Denn nicht jedem kann man damit helfen, wenn man brisante Themen anspricht. Das hab ich mittlerweile kapiert.

Bei euch hab ich das Gefühl, dass es ganz anders ist, umgekehrt:
ein Gedanke, ein Wort, eine Frage entwickelt sich weiter und lässt immer wieder neue Antworten entstehen. Es ist erstaunlich.

@sine, mir fällt ein Satz besonders auf:

ich mache seit 3 tagen, was ich möchte.

Das klingt als hätte es früher nie drei Tage am Stück gegeben, in denen du das tun durftest.
Sicher hat jeder von uns ungeliebte Arbeiten und das ganze Leben ist eine Kompromisslösung.
Aber es ist etwas anderes, als wenn man sich permanent genötigt fühlt, den Anforderungen anderer genügen zu müssen.

Denn das ist das schlechte Gewissen, oder nicht?
Nicht dem zu genügen, was erwartet wird und: was andere von einem selbst erwarten, sollte man auch von sich selbst erwarten - oder noch mehr?

Und wenn man es nicht schafft, und wenn man nicht genügt und wenn man versagt, was passiert dann? Man wird nicht geliebt? nicht geachtet und nicht bemerkt:
die strengste soziale Sanktion: die Ignoranz?

Tatsächlich hab ich es irgendwann aufgegeben, darauf zu achten, zu gefallen.
Irgendwann zwischen vom Ehemann verlassen werden, von der Familie missachtet zu werden und von J ignoriert zu werden.
Ich weiß nicht mehr, wann es genau war oder wodurch und es gibt auch heute noch Momente, in denen ich in die Falle tappen könnte.

Aber das es aufgehört hat, hat wohl mit diesem Job zu tun. Hier bin ich erstmals zu allen freundlich, weil ich die Leute wirklich mag und nicht, weil ich mir wünsche, dass sie mich mögen.

Hm … das klingt jetzt wohl seltsam.
Ich weiß nämlich gar nicht, ob sie mich mögen.
Vll sind sie ja auch nur freundlich zu mir, damit ich freundlich zu ihnen bin *g*
aber es ist mir wirklich egal geworden, zum ersten Mal im Leben ist es mir wichtiger, was ich fühle und zum ersten Mal hab ich kapiert, dass es mir nur gut geht, wenn ich die Menschen mag. Und es ist deren Problem, ob sie es erwidern.

Das ist neu und ich finde es seltsam. Wie es entstanden ist? Vll weil ich zum ersten Mal so sein darf wie ich bin ohne mich vor Sanktionen fürchten zu müssen.

Das wünsch ich euch allen sehr und liebste Grüße von Isabel!

von Matilda am 28.9.: loslassen = aufgeben?

guten tag am freitag (halleluja!!!),

es fällt mir aus unerfindlichen gründen schwer, auf deine letzte post zu antworten, liebe sine, und ich hab das unbestimmte gefühl, dass ich, wenn überhaupt, dann bestimmt das falsche sage.

vielleicht liegt das daran, dass ich mich immer durchgekämpft habe und seit eh und je ein problem mit dem loslassen habe. weil für mich dieses loslassen so einen bitteren niederlagen-beigeschmack hat. ich weiss schon, dass das nicht so ist. keine ahnung, warum ich es trotzdem so empfinde: ehrgeiz? sturheit? naivität?

keine ahnung.

ich habe vor langer zeit damit aufgehört, die richtungsänderungen in meinem lebensweg zu rechtfertigen. es ist mein credo, dass man manchen dingen ihren lauf lassen muss. mein bester freund sagte erst kürzlich zu mir: "deine losen enden finden doch immer irgendwie zusammen, ich habe nie verstanden, wie du das machst, aber dass es so ist, ist mir oft aufgefallen".

wenn damals, als du so viel im lk-forum geschrieben udn dann monsieur getroffen hast, dieses loslassen im endeffekt genau das richtige gewesen ist -

warum sollte es dann diesmal anders sein?

vielleicht empfinde ich es auch einfach nur nicht als "loslassen". sondern als bereitschaft, sich manchen gegebenheiten des lebens eben anzupassen, anstatt sich dagegen zu sträuben.

als ich mal in versuchung kam, einen knielangen rock anzuprobieren, sah ich mich im spiegel und wusste sofort: das ding ist nicht für mich gemacht.

nicht: ich hab die falschen beine.

verstehst du, was ich meine? dieses bwl, das ist halt nix für dich. ich hab's nie ganz begriffen, wie weit weg ist schliesslich ein zu schreibendes buch, ein zu programmierendes spiel, ein leben ohne neumodernen stress und hektik von bwl?

eben. verdammt weit.

mach', was dich glücklich macht.

ich wünsch dir viel glück dabei.

alles liebe.

matilda