03 April 2006

von rabe am 3.4.: antworten...

hallo sine,

deine cartoon-beschreibung hat mich zum schmunzeln gebracht… aber eins muss ich hier gleich mal richtig stellen… gemaechlich fahr ich nicht… ich glaub, das ist ein effekt, den die stadt auf einen hat, hier muss alles immer schnell gehen, auch das radeln…

aber dafuer bin ich was das helmtragen angeht vernuenftiger als du, denn seitdem mal ein parkender autofahrer die tuer aufgemacht hat, als ich grad vorbeigeradelt bin und mich damit ganz unversehens auf die strasse befoerdert hat, trage ich tatsaechlich immer einen… man gewoehnt sich auch ziemlich schnell dran, ist gar nicht so schlimm, sine… versuch’s auch mal…

und hier ein paar antworten:

“2. wie ist für dich ny bzw. teilst du meine einschätzung, dass es eine riesige fast brachiale (anstrengende meine ich) stadtlandschaft ist?”

Das ist oft mein erster eindruck, wenn ich mal wieder aus Deutschland wiederkomme, dann sitz ich auf dem weg vom flughafen in der subway und denk mir, aaaaah, alles ist so laut hier und dreckig und die ratten huschen auf den gleisen rum… aber eigentlich ist mein new york meistens ganz anders. Denn in den haeuserschluchten midtowns halt ich mich sehr selten auf und so gehoeren zu “meiner stadt” hier vor allem auch solche eindruecke: die wunderschoenen brownstones (und alte villen) in dem teil brooklyns, in dem ich wohne, der farmer’s market am samstag im nachbarschaftspark, der fast europaeisch anmutet, das faulenzen auf der dachterrasse einer meiner freundinnen, waehrend man den eichhoernchen beim rumklettern zuschaut, die heissen sommer, in denen man von morgens bis abends in flipflops rumlaufen kann, die sonntaeglichen ausfluege ans meer im sommer, die einen die stadt komplett vergessen lassen, die picknicke im prospect park, die open air movies unter der Brooklyn bridge, oper im central park, boule spielen in red hook, auf stoops sitzen und leute beobachten… hmmmm, new york ist manchmal anstrengend (und das merkt man oft erst so richtig, wenn man mal aus de stadt rauskommt), aber andererseits ist hier auch so eine unglaubliche energie in der luft, das finde ich sehr faszinierend. Oft ist es aber auch einfach der pure alltag hier, dann nehm ich die stadt gar nicht so wahr, man geht halt zur arbeit und macht seinen kram und kocht sich zuhause was und schaut ein bisschen fern…

“3. oder ist es für dich vielleicht auch teilweise alles fragil und nicht so "ankommensmäßig", weil du eben in einem fremden land - mit der entsprechenden sprachlichen barriere - bist?”

Ein bisschen wird diese sprachbarriere wohl immer da sein, denn obwohl mein englisch sehr gut ist, fuehl ich mich doch nicht genauso zuhause in der sprache wie im deutschen. Aber, meistens zumindest, finde ich das eher spannend als anstrengend. Zudem hab ich hier auch viele deutsche freunde, sodass ich manchmal das gefuehl hab ich spreche mehr deutsch als englisch…

“1. was ist das für eine liebe, von der du erzählst?”

Tja, wie du gemerkt hast, hab ich die beantwortung dieser frage bis zum schluss gelassen und ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob ich soviel darueber schreiben will. Sagen wir’s mal so… aus einer flirterei mit jemanden, mit dem aus mehreren gruenden keine beziehung moeglich ist, ist etwas mehr geworden, aber die gruende, die gegen eine beziehung sprechen, haben sich nicht geaendert und werden sich auch nicht aendern (und da gibt es nicht nur einen, sondern gleich mehrere recht gute). Da reingerutscht bin ich, weil ich a) soooo lust drauf hatte auch mal wieder jemanden zu kuessen und da hab ich in letzter zeit wenige geeignete kandidaten kennen gelernt, b) weil ich sehr empfaenglich fuer seine zahlreichen charmanten komplimente war/bin und es zugegebenermassen meinem selbstbewusstsein gut tut, und c) wohl wahrscheinlich auch, weil ich in ihm keine “gefahr” gesehen hab. C) laesst mich vermuten, dass ich wohl doch noch eine relativ tiefsitzende angst vor zurueckweisung habe, wenn ich mich auf etwas einlasse, was von vornherein keine zukunft hat. Ich weiss das alles, aber gleichzeitig find ich’s teilweise auch so schoen, es einfach ein bisschen zu geniessen etwas verliebt zu sein und umschwaermt zu werden und obwohl ich weiss, dass ich das beenden muss, frag ich mich, ob ich’s mir nicht noch ein kleines bisschen goennen kann… aber natuerlich wird es dadurch nicht einfacher, dann den schlussstrich zu ziehen.

Ok…neugier befriedigt…? *gg

Jetzt musst du aber auch von deiner party erzaehlen…

Wuensch dir noch viel glueck beim lernen,
Lg
rabe

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