21 April 2006

von Deep_Thought am 21.4.: Erst Ostern, dann Studium

Aber das in direkter Reihenfolge. Irgendwie verwirrend. Das Sommersemester 2006 hat für mich irgendwie ziemlich plötzlich begonnen. Mir war schon klar, daß Ostern dieses Jahr sehr spät ist, und das Semester direkt im Anschluß daran anfängt, aber irgendwie hat sich bei mir nicht so richtig die Erkenntnis festgesetzt, daß ich dann auch mal etwas tun müßte, um das vorzubereiten. Das führte dann dazu, daß ich erst in der Nacht vom Ostermontag zu Dienstag mir das Vorlesungsverzeichnis gegriffen und mir meine Veranstaltungen für dieses Semester ausgesucht habe.
Das hat aber immerhin geklappt. Ich kann mich entsinnen, daß ich bei einer ähnlichen Aktion vor einer Zeit mal nicht in eine Veranstaltung reingekommen bin, weil dort Anmeldepflicht bestand, und die Anmeldefrist schon eine Woche vor Semesterbeginn vorbei war.
Hehe, das da oben habe ich schon gestern geschrieben, aber net gepostet, weil die Zeit für den Rest fehlte. Nun sehe ich, daß Du auch völlig geschockt bist vom Semesterbeginn, Süße. Ich wußte es ja, aber ich rechnete nicht damit, daß Du das hier auch verpostest.
Auch sonst scheinen unsere Erfahrungen die letzten Tage ziemlich ähnlich zu sein. Für mich war die Woche bis jetzt eine ziemliche Rennerei. Das fing mit dem hektischen Aussuchen der richtigen Lehrveranstaltungen Montag nacht an. Daraus resultierte dann ein Stundenplan mit immerhin ganzen 18 SWS, aber die waren irgendwie so blöd verteilt, daß ich jeden Tag zur Uni muß. Dann zur Arbeit.
Mit der Arbeit sehe ich aber gar kein so großes Problem, denn irgendwie ist es sogar cooler, 5x die Woche 4 Stunden zu arbeiten statt 2x 6 und 1x 8. Man schafft trotzdem etwas, aber es zieht sich net so elend in die Länge.
Naja, 18 SWS und 20h Arbeit macht eine 38h-Woche; das klingt ja erstmal nicht so furchtbar. Aber ich habe den (aus jahrelanger Erfahrung gespeisten, höhö!) Verdacht, daß pro SWS noch mindestens zwei Stunden Vor- und Nachbereitung bzw. Aufgaben dazukommen.
Letztes Semester habe ich Faulpelz mich ja wahrlich net überanstrengt, aber dieses wird heftig.
Heute gabs dann wieder Chaos, weil ich triefend vor Selbstmitleid "schon" um 0700 aufstehen mußte, damit ich 0815 an der Uni bin. Als ich dann vor dem leeren Hörsaal stand, war ich etwas bedient. Dann durfte ich erstmal zu einem anderen Gebäude fahren und dort einer Wandzeitung(!) entnehmen, daß die Lehrveranstaltung entgegen der Ansage im Vorlesungsverzeichnis nicht stattfindet. Reife Leistung für ein Institut des Fachbereichs Informatik!
Das verringert dann meine tollen 18 SWS um 4 auf 14. Sehr unschön, weil mir meine Eltern auch mehr oder weniger deutlich mitgeteilt haben, daß ihnen der Unterhalt für mein Studentendasein wehtut. A bisserl schmökern im VV förderte dann zwei Blockveranstaltungen Ende Juli zutage, die für 4 SWS gut sind. Vielleicht wäre das ein gangbarer Weg.
Ansonsten gibts noch Bildverarbeitung vom Fachgebiet Computer Vision, was sich nur teilweise mit Fortgeschrittener Funktionaler Programmierung überschneidet. Na, ich denke, ich werde auf jeden Fall mal in Bildverarbeitung reinschauen, denn es ist interessant. Wenn ich beides schaffen würde, wäre das natürlich optimal. 22 SWS *träum*.
Ok, diese ganzen Stundenpläne sind hier vielleicht nicht so wahnsinnig interessant. Fakt ist auf jeden Fall, daß die Woche jetzt schon eine ganz schöne Rennerei für mich war und nach Arbeit, Uni und Training nicht mehr allzuviel Zeit übrigbleibt. Dabei habe ich noch nicht eine einzige Aufgabe zum Bearbeiten bekommen. Das wird sich spätestens nächste Woche ändern. Momentan weiß ich nicht so richtig, wie ich das alles schaffen werde und habe Bedenken, daß ich dann in der Mitte des Semesters mich überfordert fühle und die Hälfte hinschmeiße. Alles schon geschehen, daher ist die Gefahr schon konkret gegeben.
Andererseits wünsche ich mir für dieses Semester, daß ich mal zur Abwechslung nicht furchtbar faul bin, sondern durchziehe. So furchtbar lang ist das Sommersemester nicht, das sollte eigentlich möglich sein.
Letzten Endes ist das eine Einstellungssache, und ich versuche, mir die richtige Geisteshaltung anzugewöhnen.
Ich habe mir schon so eine Art Countdown ausgerechnet: Noch 92 Tage bis Semesterende, das sollte doch zu schaffen sein.
Die Blockveranstaltungen wären zwar nochmal zwei Wochen länger, aber die zählen nicht, weil ich da nur diese machen würde und nichts anderes. Das geht problemlos für 14 Tage. Glaube ich. :-)
An der Uni ist mir noch etwas anderes aufgefallen: In den Vorlesungen gestern und vorgestern mußte ich wieder mitpinseln, und es gibt auch keine Skripte. Irgendwie geht mir das mitschreiben aber inzwischen derbe auf den Nerv. Da fing ich dann an, mit Notebooks zu liebäugeln, und das obwohl ich doch immer diese sich elitär fühlenden Studenten mit ihren scheiß Notebooks verabscheut habe.
Meine Süße zählt natürlich nicht dazu, denn ihr Notebook ist nicht elitär sondern antik.

Das soll keine Herabsetzung sein, denn ich persönlich finde es toll. Es hat nur zwei für meinen Geschmack zu schwerwiegende Nachteile: Es ist zu langsam und hat ein zu kleines Display (also von der Auflösung her 800x600).
Nuja, also habe ich gestern Windowshopping betrieben und bin zu der Erkenntnis gelangt, daß meine Ansprüche an ein Notebook scheinbar in jedem Falle einen Preis jenseits der 1000 Euro bedeuten. Grmpf! Es ist noch gar nicht so lange her, da sind wir finanziell auf dem Zahnfleisch gekrochen, und ich möchte diese Zustände nicht wieder herbeiführen, indem ich lauter teuren Hightech-Schnickschnack kaufe.
Die Alternative wäre eine Finanzierung. Dell bietet zum Beispiel sowas an, aber ich möchte das eigentlich nicht, da ich schon mein Fahrrad auf diese Weise abstottere. Das sind zwar nur 20 Euro im Monat, und ein schickes Notebook bei Dell käme auf 40 oder 50 Euro im Monat, aber trotzdem ist mir das nicht so recht.
Fazit: Ich werde wohl doch auf meinem Studiblock mitschreiben müssen. :-)
Mal schauen, was die nächste Woche bringt. Egal, ob ich gut oder schlecht drauf bin, der Countdown verringert sich jeden Tag um 1. Das ist ein guter Gedanke. Insofern mache ich mir keine übermäßigen Sorgen wegen Überlastung.
Am Wochenende werde ich mal geruhsam ein Paper lesen zur "Extraktion der Melodiestruktur eines Musikstücks". Auf Englisch. Das sollte ein sanfter Einstieg sein in das sicher stressige Sommersemester. Trotz allen Stresses wird es sicherlich schön, und das ist alles, was zählt.
In diesem Sinne: Reingehauen!

Keine Kommentare: