28 Dezember 2006

freuen in der kälte

winter... ich gehe zur arbeit heute, denn radfahren ist zum bekleidungsproblem geworden und ich hab heute einfach keine lust, wieder in meine skimaske zu atmen und bei nebel nicht zu wissen, ob es schon glatt ist...?

es ist schade, dass ich so denke - ich hoffe, dass ich nur heute MAL keine lust zum radeln habe. denn eigentlich beginnt JETZT der winter und ich hatte mir vorgestellt, auch bei glatteis und schnee zu radeln. doch irgendwie kann ich es mir dann konkret nicht so recht vorstellen. ich hasse es, herumzuschlittern, und leider ist stuttgart ja doch (!) hügelig... da kann man ein bissle rutschgefahr nicht vermeiden.

ich wünsche allen kranken und solche, die es nicht sind, einen geruhsamen tag. ich selbst wünsche mir die geruhsamkeit auch...

als ich noch anwältin war, hatte ich mit kleinen sprüchlein für ein besseres alltagsgefühl begonnen. einer der sprüche stammt aus meinem buch für autogenes training: freude und zuversicht bleiben bei mir.

das möchte ich mir heute sagen: freude und zuversicht... bleiben bei mir.

gruß

sine
(die heute ihr erstes teammeeting mit der bösen chefin hat)

25 Dezember 2006

von Isabel vom 25.12.: vom ernst nehmen

Ein liebes Hallo euch allen!

Etwas Gutes in der Erkältung sehen, ist doch etwas Schönes, etwas Gutes in allem sehen können, ist etwas Wünschenswertes.
Ich hoffe sehr, es geht euch allen gut.
Mir selbst geht es - ?

Das versuche ich gerade herauszufinden, in einer Weihnachtsanalyse *gg* na, das Schreiben mit euch hilft mir schon sehr, zugegeben.

Den heutigen Abend verbringe ich in meinem Büro, weil das scheinbar mein einziger Zufluchtsort geworden ist (und der einzige Ort mit Gratis-Inet) aus meinem Zuhause musste ich flüchten, also sitze ich hier und denke nach. Über alles, über euch, auch über ei, über mich, über J und über das Jahr 2006.

Das spärliche Ergebnis bisher ist, dass ich ganz gern allein bin. Dass Einsamkeit negativ besetzt ist, kann ich nicht unbedingt teilen. Allein zu sein hat etwas Beruhigendes, etwas Besänftigendes an sich, um in der Stille seine Gedanken zu ordnen, zu überlegen, zu planen, zu träumen und zu hoffen ohne dass jemand stört. Alles, sofern man seine Gedanken ordnen KANN.

Wenn ich krank bin, kann ich das nicht. Dann kann ich nicht logisch denken, denke alles zweimal, dreimal, komme auf kein Ergebnis, merke mir nichts und der Kopf tut weh.
Daher meine große Angst vor Krankheit - sie hindert mich am Denken.

Und mit dieser Angst kommt alles auf mich zu und scheint über mich hereinzubrechen: Traurigkeit, Pessimismus, Hoffnungslosigkeit.

Jetzt denkt sich wohl jeder, das ist doch normal, wenn man krank ist und man weiß doch, dass es wieder besser wird. Und wenn ich mir jetzt überlege, woher meine Angst kommt, dann weiß ich - es ist die Angst, krank zu sein und es aber nicht zu merken. Mitten drin zu stecken und es nicht zu sehen. Etwas mit sich schleppen und sich nicht selbst zu helfen wissen. Das sind meine Ängste. Zu oft habe ich das schon an anderen gesehen, dass ich weiß, dass es das gibt.

Themenwechsel: ei. @sine schreibt von rückgratlosen Schleimern und es sieht ein wenig so aus, als sei sie erstaunt. Hat es dich überrascht, @sine?
Angenommen, du hättest damit gerechnet, dass die ganze Welt voller rückgratloser Schleimer ist und dann begegnet dir einer, auf den das nicht zutrifft (während auf alle anderen schon), wäre das nicht super - so ging es zumindest mir. Die Anzahl der Non-Schleimer, die ich treffe, werden tatsächlich mehr. Das Leben ist schön.

Aber ich wollte doch von meiner Weihnachtsflucht erzählen: der gestrige Tag war herrlich. Ich bin geschickt allen Einladungen ausgewichen und habe es mir gemütlich gemacht. Der Abend war sehr erholsam, ich hab gelesen, CDs gehört, die schon ewig unbeachtet im Schrank lagen und bin früh zu Bett und wieder einmal richtig auszuschlafen.

Dabei fiel mir auch die Aufnahme eines Radiosenders in die Hände. Eine Sendung, für die J. mal ein Interview gab. Mit seiner Stimme im Ohr bin ich eingeschlafen. Mit dieser dunklen, sanften Stimme, der man sonst so gern stundenlang zuhören möchte.
Heute machte ich den Fehler, die Tür zu öffnen, als es klingelte. Das lag wahrscheinlich an dieser Stimme, die noch nachklang. Na, er war es nicht.

Sie meinten es gut, die die mich beschenken wollten. Ich tat ihnen leid, weil ich ja so so so alleine wär.
Es nützt nichts zu sagen, man wolle Weihnachten nicht feiern. Es nützt nichts zu sagen, man würde das Alleinsein genießen. Man nimmt mich nicht ernst. So gut es oft sein kann, etwas nicht allzu ernst zu nehmen, so deprimierend kann es auch sein, wenn man mit seinen Aussagen so gar nicht für voll genommen wird.
Naja, ein durchdringendes ICH WILL NICHT und ein mit-dem-Fuß-Aufstampfen wird vermutlich auch nicht dazu beitragen, in Zukunft eher ernst genommen zu werden.

Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen als zu gehen, dem Fluchtgedanken nachzugeben als Alternative zur Auseinandersetzung. Bevor ich mich hinstelle und sinnlos im Kreis diskutiere, gehe ich. Bevor ich mich hinsetze und gute Miene zu bösen Spiel mache, gehe ich lieber. Schließlich bin ich auf der Suche nach einem Kompromiss zwischen authentisch leben und beziehungsunfähig zu sein.

Man kann keine Ruhe haben, wenn es die anderen nicht wollen. Nein, sie wollen missionieren, manipulieren und bekehren. Und dabei wollte ich nur Ruhe. Was für ein naiver Wunsch.

Euch wünsch ich alles Beste und gebt Acht auf eure Träume in der rauen Nacht.
:-x

von Zitro vom 25.12.: Frohe Weihnachten

Hallo Bloggergemeinde,

endlich habe auch ich den Weg hierher gefunden. Gerade noch rechtzeitig, um euch fröhliche Rest-Weihnachten zu wünschen. Mir hat dieses Jahr das Christkind vor allem eins gebracht: die Erkenntnis, dass Krankheiten zwar nervtötend, aber doch zu etwas gut sind. Meine Erkältung, mit der ich mich seit zwei Wochen herumquäle, war zum Beispiel ein von allen akzeptierter Grund, dem familiären Zusammenhocken nicht länger als unbedingt nötig beizuwohnen.

Juhu und hallelujah

Zitro

23 Dezember 2006

rückgratlose weicheier

hier gleich das nächste posting...

:-)

ich habe noch nicht erzählt, wie es mir am 20.12. ergangen ist...

am 20.12. war nämlich das gespräch mit meinem kollegen - in dem ganzen gewirre um meine angeblich so äußerst bedenklich minimalen fähigkeiten kam nämlich die kleine "nebengeschichte" hoch, in der mein kollege herr sch. und icke uns eben eher unfreundschaftlich begegnen und die ja nach ansicht meiner chefin und nach ansicht meines managers "mobbing" bedeuten würde - er ("sch.") mobbt angeblich mich. aha.

ich habe also dagesessen und herr sch. war da und mein manager. vorausgegangen war, dass ich meinen manager beiseite genommen hatte und ihm gesagt hatte, dass es kein mobbing sei, was herr sch. da macht, und zudem dass ich nicht verstehen würde, weshalb man herrn sch. zur rechenschaft ziehen möchte und andere, die wesentlich stärkeren beitrag am schlechten betriebsklima hätten, nicht belangen würde. also hab ich erzählt, dass meine chefin ungerecht und unlogisch ist und mir unterstellen würde, dass ich sie verarschen und bloßstellen wollte und dass ihre einschätzung meiner arbeit und fähigkeiten leider gar nicht zutrefft. ich glaub, dieses vorangegangene gespräch mit meinem manager kennt ihr, ansonsten kann man es auch im lk-forum unter "mobbing" nachlesen.

also nochmal: ich saß da, herr sch. saß da, mein manager saß da - und das gespräch, in dem übrigens tatsächlich nie das wort "mobbing" fiel, fing schlecht an. mein manager druckste nämlich herum und meinte: "die frau sine würde den eindruck haben, sie würde nicht gegrüßt, nein, die frau sine hätte den eindruck, SIE würden die frau sine nicht grüßen, nein, ich meine, ach frau sine, sagen sie doch mal."

wie ich ja schon gesagt hatte, war das "nicht-grüßen" kein problem, wäre es eines, dann hätte dort eine gruppe von ei-mitarbeitern sitzen müssen und nicht nur der herr sch. außerdem hatte ich mir geschworen, kein wort zu sagen bis zum ende und dann nur zu erklären, dass das doch alles gar nicht schlimm sei. und zudem gefiel mir nicht, dass mit dem kleinsten problem das gespräch begonnen wurde, das konnte ja nur so weitergehen, wie es in der musik mit "crescendo" bezeichnet wird - äh na ja

also war ich genervt und hab mir das zepter nicht mehr aus der hand nehmen lassen und das fucking-gespräch geführt. stellt euch vor, ich war ganz die alte und meine stimme schwankte nicht, ich war gewitzt und habe alles auf's tapet gebracht, nur um am ende einen haken zu schlagen und zu fragen, ob eigentlich diese ganzen nebensächlichkeiten, die wir jetzt ausgiebigst besprochen hätten, in einem fehler resultiert hätten, der unsere arbeit beeinträchtigt hätte? es ging dabei um eine konkrete sache, bei der ja meine chefin meinen kollegen herrn sch. hatte ausbooten wollen und ihm diese konkrete sache eben heimlich und ohne rücksprache mit ihm weggenommen hatte. ziel war wohl gewesen, die sache anders und ohne kenntnis von herrn sch. zu einem erfolg zu bringen, man hatte nämlich schon über einen ganz anderen vertrag zu verhandeln begonnen und wollte damit die streitereien glanzvoll und im einvernehmen vom tisch bringen - und zugleich herrn sch. bloßstellen als nichtskönner.

ich funkelte meinen manager an (danke, lieber gott, dass du mich für diesen übermut nicht bestraft hast ^^ ) und sagte, dass in der konkreten sache das problem ja aus mehreren (!) quellen herrührte und nicht nur aus einer. mein manager: *glotz*

ich hab also da wie gesagt die gretchen-frage gestellt, mein manager ist drauf eingegangen und hat mit einem voluminösen "neiiiinnnnn!" beteuert, dass herr sch. und icke KEINEN FEHLER (!) gemacht hätten und ich habe dann das "plädoyer" *gg* damit beendet, dass ich gesagt habe, dass ich ja dann, wenn es eh keine auswirkungen gehabt hätte, gar nicht wüsste, worüber wir sprechen. "ach und noch eine frage, herr manager", hab ich nachgeschoben, ich kleine füchsin...: "wenn der fall so schwierig war, wie sie sagten, und ich als praktikantin ihn aber nunmal hatte, hätte ich denn dann etwa NICHT an meine chefin, die ja meine ausbilderin ist, alle e-mails im "Cc" schreiben sollen?" das war schön, sauschön, denn natürlich hätte ich das NICHT tun sollen, weil meine chefin doch eine intrige gefahren ist und nicht entlarvt werden wollte - so aber da stand wie der letzte depp. meint also mein manager darauf: "frau sine, natürlich hätten sie die sache nicht alleine machen sollen und hätten ihre chefin mit auf Cc nehmen sollen."

ein königreich für ein tonband! bitte bitte ein tonband!!!

wie oft habe ich mir in gerichtsverhandlungen gewünscht, die absurden irrungen und wirrungen unserer rechtlichen streitgespräche wären auf band, damit ich in der schriftlichen urteilsbegründung dann sagen könnte: 'moment mal, wir hatten doch aber das und das festgestellt und das müsste im urteil doch aber auch drinstehen...'

ich war ehrlich gesagt in diesem gespräch in einer verfassung wie in meinen besten tagen vor gericht - ich hab sie verdammt nochmal einfach bei ihren eigenen worten gepackt, wenn meine gesprächspartner was gesagt haben, habe sie geschüttelt verbal und dann das aufgehoben, was in meine argumentation am besten passte - bis ich am ende an einem ergebnis dieses gespräches war, das so logisch erschien wie nur irgendwas, das aber halt JEDER hatte vermeiden wollen. klein-sine bekommt solche ergebnisse aber aus den meisten menschen herausgeschüttelt im verbalen blabla, tja, und es tat mir SO GUT, dass ich das mal wieder geschafft hatte.

*selig guck*

und warum, liebe leute, warum hat meine stimme nicht geschwankt? warum hatte ich einen roten faden, warum war ich flexibel und kreativ in der argumentation? warum? nun... weil ich eigentlich nicht für MICH gekämpft habe, sondern für herrn sch.

der herr sch. übrigens hat in diesem gespräch nur gebollert. damit will ich sagen, dass er sich darauf zurückzog, ich hätte mir alles nur eingebildet und es stimme nicht, was ich behaupten würde. in der "konkreten sache" hätte ich von ihm zudem "alle" (!) informationen erhalten und er hätte "nichts" zurückgehalten, der fall sei ihm auch nicht weggenommen worden (neihein, natürlich net, überhaupt net, nein) und wenn ich es nicht kapiert hätte, was der sachverhalt gewesen sei... bla...

das rückgratlose arschloch!

naja mir war es so wurscht, was er sagte, wie wenn ich einen mandanten habe, den ich auch nicht leiden mag. ich habe alles, was mir nicht passte, entkräftet und widerlegt und den rest belächelt, fertig.

und tatsächlich - irgendwie hat auch der herr sch. kapiert, dass ich für IHN den punkt gemacht habe und nebenbei halt auch noch für mich einen kleinen pluspunkt erzielen konnte... er grüßt mich jetzt. er spricht in ganzen sätzen mit mit (und nicht nur: "keine zeit"). er hatte gute laune!

jaja!

so

kommen wir zum nächsten rückgratlosen arschloch:

ich föne mir die haare und lasse mir mal durch den kopf gehen, was meine kollegin n. gestern mal wieder erleben musste. wir alle saßen in einer arbeitsgruppe und herr stuggitown hatte eine kleine aufgabe erhalten. hat er übernommen. dann noch eine, am ende waren es drei tasks, die sich in verschiedene teile untergliederten. schön. mittags geht herr stuggitown, ich sehe ihn, die winterjacke anziehen. er grüßt nicht, er verabschiedet sich nicht über weihnachten - es heißt, er sei zum arzt.

ah

und n. meckert am ende des tages über ihn und sagt: "der stuggitown ist ja mal wieder gut! erst übernimmt er vor unserem manager die ganzen aufgaben und dann sagt er wieder zu mir 'hier, n., mach mal ich geh jetzt'."

ich musste lachen, denn so ist es uns schon manchmal ergangen mit ihm. wir beide hatten schon manchmal den eindruck, er sagt immer nur und tut dann aber nicht.

wie gesagt, HEUTE ich meditativ *gg* am haarefönen. fällt mir ein, dass die abneigung und die zweifel von n. vielleicht ihren grund haben und mr. stuggitown eventuell WIRKLICH doppelzüngig ist. dass es jetzt nach den häufigen fällen, in denen es so gelaufen ist und zumeist n, manchmal aber auch n. und ich gemeinsam die sache ausbaden mussten, auch langsam kein zufall mehr sein kann und es keine entschuldigung mehr gibt.

hm

und überhaupt... wer hat eigentlich meiner chefin gesteckt, dass ich mr. stuggitown gebeten habe, mir mehr unterstützung mit dem vertrags-tool zu geben? die e-mail hatte ich an stuggitown geschickt OHNE "Cc" an irgendwen. gesprochen hatte ich über diese e-mail mit n. tja - aus demselben grund, wie sie JETZT mit mir über stuggitown geredet hatte. damals waren wir nämlich ernsthaft erbost gewesen, dass er sich immer nur zeigt aber nichts macht.

ich hatte dann fair bleiben wollen und ihn NICHT bei meiner chefin anschwärzen wollen. komisch. woher wusste meine chefin dann, dass ich um "mehr unterstützung" gebeten hatte (was sie mir (!) ja auch als unfähigkeit ausgelegt hatte)?

*schuppen von den haaren*

hm

könnte es nicht daran liegen, dass gerade der liebe herr stuggitown ein schleimer und zuträger ist? ist nicht "zufällig" sein ganzes verhalten das verhalten eines schleimers?

eigentlich...

*zähneknirsch*

... schon.

wie kann ein solcher mensch sich hinsetzen und sagen: "sine, ich möchte nicht, dass du gehst. ich werde dich unterstützen, wo ich nur kann. ich schätze deine arbeit und kann ohne dich nicht weiterarbeiten. ich hatte schon einmal ein arschloch als chef... und hatte mir geschworen, dass das nicht wieder vorkommen soll."...?

vielleicht, weil es stimmt - aber er nur zu schwach, zu weak zu pinzig ist, um es anders händeln zu können als durch angepasstes geschleime? ist es nicht so, dass ER immer dann, wenn es druck gibt, was tut - tut er dann vll. auch anschwärzen?

tja

so

das ist das.

gruß

sine



hilflos = allein und angst

hallo



@isabel: wie bitte? du und krank...? aber mal btw: hilflosigkeit (und auch einsamkeit) kann es doch IMMER geben. ich glaube, wenn das jemand weiß, dann ich - dass man hilflos sein kann, obwohl manche denken, ich hab für alles ein passendes geheimrezept im schrank. oder: dass ich einsam bin / war, obwohl ich in einer gruppe anerkannt war.


ich hoffe, ich bin nicht dramatisch, wenn ich sage: zu beginn des lebens zum am ende sind wir immer allein.

ich denke, alleinsein ist ein berechtigtes und RICHTIGES gefühl im leben. die angst, die sich damit paaren mag, macht alleinsein zur hilflosigkeit - so what. denk über deine angst nach, isabel, nicht über ihr produkt. wo kommt deine angst her? wo ist sie zu hause? wann tritt sie auf?

es gab mal im forum eine posterin, die hieß "anna lüse". lass uns hin und wieder ihrem namen alle ehre machen und in deinem fall nicht blind "hilflosigkeit" zu akzeptieren versuchen, sondern die sache noch etwas aufgliedern - in alleinsein und angst, ist mein vorschlag.

letzter vorweihnachtstag! morgen heiligabend!!! juhu

ich melde ich nochmal, bin ganz besinnlich und bla

gruß

sine

22 Dezember 2006

von Isabel am 22.12.: stärker als Liebe

Was für ein wunderbarer Tag. Man sollte vermuten, ich bin wieder gesund *gg* und es ist erschütternd, dass ich es nicht aus eigener Kraft geschafft habe.

Ein E-Mail hat mir geholfen.
Ein nichtssagendes, kurzes, knappes, wunderbares E-Mail.
J. schickt mir gute Wünsche. Wie man sie alten Bekannten schickt, die weit entfernt sind und die man irgendwann einmal gekannt hat.

Er hätte es auch nicht schicken müssen, ganz klar. Er könnte auch stumm bleiben, wie die vielen treulosen Holzköpfe, von denen das lk-forum erzählt. Aber dazu ist er zu höflich, zu gut erzogen, zu freundlich, zu verbindlich. Und irgendwo dazwischen hoffe ich natürlich, dass es sein Herzenswunsch war, von mir zu hören.

Hoffnung kann heilen. Wo sie ist, ist alles gut. Es gibt keine Klagen mehr und keine Schmerzen. Keine Traurigkeit und auch keine Müdigkeit, ich könnte (Weihnachts)Bäumchen ausreißen, obwohl und trotz ich vor 24 Stunden noch im dickflüssigstem Selbstmitleid badete.

Das ist nicht gut, nicht wahr?
Ich kann nicht aus eigener Kraft gesund sein, nicht fröhlich, nicht heiter, nicht munter. Irgendetwas fehlt. Und diese eine Zeile bringt alles zurück, alles was fehlt.

Ich wünsche euch Hoffnung und Vertrauen, sie sind stärker als Liebe.

21 Dezember 2006

kurz hallo

hi


danke für eure guten wünsche... bin irgendwie noch nicht recht bei verstand - viel arbeit und ich bin dauermüde (mal wieder)!


melde mich, wenn die zeiten ruhiger sind... also vielleicht MORGEN *gnihihi*

euch auch bis dann alles gute.

toll von euch zu hören

gruß

sine

19 Dezember 2006

von Isabel am 19.12.: gute Wünsche

Grüß Euch!

Ich hoffe sehr es geht euch allen gut. @sine was sagt dein empfindsames Herz zu deinem Entschluss, Schriftstellerin zu sein? Ich nehme an, es hat sich beruhigt …

Denn ich glaube fest daran, dass man etwas nicht werden kann, was man nicht schon ansatzweise ist, war oder eigentlich immer schon sein wollte.

Natürlich kann man es oft lang nicht erkennen oder andere verbauen einem die Sicht, besteht doch das ganze soziale Gefüge aus Manipulation und wenn man sie erkannt hat, wird es um nichts einfacher, weil man sich dann auch noch gegen die Manipulation beginnt zu wehren.

Aber tief in dir steckt sie bereits lange Zeit, die Schriftstellerin. Es freut mich sehr, dass du sie endlich raus und zu Wort kommen lässt. Sie wird Hrn. Selbstzweifel und wie die anderen alle heißen mögen in Grund und Boden argumentieren und wortlos dastehen lassen.

Tja, nichts ist zu machen gegen die Wortgewalt einer Schriftstellerin.

Ich freue mich für dich und diese Freude ist nicht selbstlos, sie tut mir gut. Und das brauche ich im Moment ganz dringend: etwas, das mir gut tut. Denn wenn es sein darf - hier und bei euch, dann bin ich noch viel melancholischer und dramatischer und deprimierter als sonst: Ich bin krank. Es ist gar nichts Schlimmes, nur ein bisschen grippaler Infekt: verstopfte Nase, verschleimte Bronchien, Schwindel-, Müdigkeits-, Traurigkeitsanfälle.

Was ich schon einmal schrieb: es gibt gar nichts Schlimmeres als krank zu sein. Es löst Ängste aus. Woran das liegt? Na, wenn man so herumgammelt und kaum fähig zu produktiver Arbeit ist, ist man umso mehr damit beschäftigt, über alles Mögliche nachzudenken.

Ich sagte, ich wäre nie krank. Dabei hatte ich vergessen, dass ich doch vor Jahren eine richtige Grippe hatte. Es war eine schwere Virusgrippe, die mich wochenlang ans Bett fesselte. Keine Frage, ob ich einen Arzt aufsuchte. Natürlich nicht. Vor Ärzten war mir damals noch mehr bange als vor der Krankheit selbst. Das hat sich (zum Glück) geändert.

Woran ich mich aber heute erinnere, was ich schon längst verdrängt hatte: die Angst vor der Krankheit während man krank ist. Nun hat man ja bei einer Virusgrippe hohes Fieber und halluzinogene Zustände, da ist Angst verständlich und Gesellschaft würde diese Angst eventuell etwas lindern?

Nur dass niemand da war, der mir Gesellschaft hätte leisten wollen.

Wenn man allein lebt, kommt man vll damit zurecht, im Krankheitsfall sich selbst überlassen zu sein.

?

Ich weiß es nicht, so lange lebe ich noch nicht allein, und ich möchte das auch gar nicht ausprobieren müssen, wie es ist, allein krank und hilflos zu sein.

Aber wenn man nicht allein lebt und dennoch sich selbst überlassen bleibt, wie sollte man denn damit umgehen?

Daran erinnerte ich mich dieser Tage. Eigentlich war ich doch auch schon früher allein, wenn es darauf ankam - egal mit wem ich zusammenlebte. Eigentlich ist man doch immer allein?

Es fällt mir morgens nicht leicht aufzustehen und mich ins Büro zu schleppen. Spannenderweise geht es mir hier besser als zu Haus im Bett. Vll weil ich so tue als ob ich gesund bin, vll weil ich hier etwas tun kann, vll weil ich mich vor untätigem Liegen einfach fürchte.

Viel brauchbarer Input wird jetzt wohl nicht dabei gewesen sein, @sine …

Deine Wünsche gehen zu Herzen, @matilda, ich wünschte, man könnte sie auch von sich selbst und von Herzen sagen. Ich wünschte, ich würde mich gesund fühlen und froh und mutig und tatkräftig allen und allem furchtlos ins Auge blicken.

Das wünsche ich euch auch.

Alles Liebe von Isabel!

18 Dezember 2006

von Matilda am 18.12.: nie genug herz

liebe sine,

erst mal: bin happy, dass mit deinem herzen alles in ordnung ist *erleichtertlächelt* - ich bin zur einsicht gelangt, dass die gesundheit das wichtigste überhaupt ist, und dass man das dann merkt, wenn sie einem fehlt.

*hm

mein vater ist krank und deshalb reagiere ich auf das thema im moment sehr sensibel...

mein eigenes herz macht im moment gefühlstechnisch eine menge überstunden, ich staune oft, wie viel es aushält, freud und leid gleichermassen, wie oft in diesem verrückten jahr glaubte ich am limit zu sein und immer noch ging es weiter, höher hinauf, tiefer hinunter, 360° emotion.

ich wünschte, sine, ich hätte deine entschlusskraft: schriftstellerin willst du werden und schriftstellerin wirst du auch!

>> allen, die gerne schlafen, aber immer gut gelaunt aufstehen, allen, die sich noch mit einem kuss begrüssen, allen die viel arbeiten und noch mehr spass daran haben, allen, die schnell fahren aber an der ampel nicht hupen, allen, die zu spät kommen und keine ausrede suchen, allen, die den fernseher auschalten und ein gespräch beginnen, allen, die doppelt glücklich sind, wenn sie teilen, allen, die früh aufstehen, um jemandem zu helfen, allen mit der begeisterung eines kindes und den gedanken eines grossen menschen, allen, die nur dann schwarz sehen, wenn es dunkel ist, die nicht bis weihnachten warten, um bessere menschen zu werden -

euch allen frohe weihnachten<<

matilda

...

17 Dezember 2006

@Paragraefin's worte

aha!

also nachdem ich mal gehorcht habe, ob mit dem blog alles funzt, fiel doch glatt der name "paragraefin"... *g*

ja auch wenn ich mehr als deutlich verstehen kann, dass alles seine phase hat und es viele gründe gibt, wenn ich nichts mehr von dir höre, liebe @para, dann werd ich trotzdem mal den hinweis auf dich als anlass nehmen, alle gedanken, die ich die letzten wochen hatte und die mir DIR in zusammenhang standen, hier mal irgendwie zu verposten.

ja

ich habe nämlich viel an para gedacht!

und zwar fand ich meine situation im job irgendwie so ähnlich wie das, was du, @para, so erzählt hattest. mal sehen, ob ich noch ein antikes posting finde, in dem du dich dazu geräuspert hattest... *such*

aha hier ist ein posting, was mir immer im kopf rumspukt:

@Paragraefin wrote (16.09.2005):
Ich konnte mich nicht damit abfinden, dass das wahre Leben so ganz anders ist. Nämlich voll von Intrigen, Machtspielchen, stupider Tätigkeit, etc. Ich dachte immer, es gibt DEN JOB für mich. Gab es aber nicht [...]
äääh... *nicht gern über dieses thema sprechen*

leider könnte das jetzt auch von mir stammen. damals, als DU es geschrieben hattest, @para, hab ich noch nicht so gedacht. ich fand, dass ich naiv war, ich fand aber schon auch, dass meine kollegen intrigant und machtgeil waren. aber ich dachte noch, es liegt an MIR!

ich dachte, ich bin im falschen film! falsches studium, falsche kollegen, falscher berufsinhalt... ergo: alles nicht am rechten platz, ich musste mich also verändern!

so

habe mich verändert

ich habe eine therapie gemacht. ich habe meine selbstzweifel verbannt und meinen job als anwältin aufgegeben (<-- gefühlte richtigkeit dieser entscheidung: 100%, gedachte richtigkeit: 80%, tendenz leicht sinkend). ich habe ein studium begonnen und das erreicht, was ich mir gewünscht hatte - ein praktikum, dazu noch in einer interessanten firma. ernsthaft! für mich war die option, praktika machen zu können, am bwl-studium sehr sehr interessant und ehrlich gesagt für mich sogar am interessantesten!

warum eigentlich? tja ehrlich gesagt hatte ich durchaus gehofft, dass ich irgendwo übernommen werden könnte und sich der rest des studiums dann vll. erledigt hätte. ich hatte nämlich so gedacht: bewerbungen sind scheisse. nicht nur, dass sie generell schwierig sind - nein, ich hatte auch noch die schlechten noten vom studium drinstehen. UND ich hasse es, mich zu bewerben - die wirkung MEINER bewerbungen würde ich also keinesfalls überbewerten. aber... ich bin es gewohnt, dass im kontakt mit menschen IM JOB alles sehr schnell zu meinen gunsten läuft. ich konnte auch meinen gegnern zähne ziehen und danach mit ihnen einen handshake zustandebringen - zumindest ist so meine erinnerung. noch mehr selbstvertrauen aber habe ich, weil ich mit meinen mandanten meist sehr gute mandatsverhältnisse aufbauen konnte. dass viele - für meinen geschmack ZU VIELE - mandanten am ende oder wann auch immer, wenn die rechnung(en) kam(en), umgeschwenkt sind, mag für einen coolen business-menschen bedeuten, dass meine arbeit belächelnswert ist. nein, das finde ich nicht, denn ich weiß, welchen menschen ich dann schließlich das geld abgenommen habe und es wundert mich nicht, dass es gerade in der klientel menschen gibt, die eben noch einsichtig waren und anschließend schon wieder auf einer anderen welle mitschwimmen.

also mein plan, die praktika für mich zu nutzen, bestand schon sehr lange. aber es gabe AUCH den wunsch, bei den firmen hinter "die kulissen" schauen zu können. wisst ihr eigentlich, wie es ist, wenn jemand zur kanzleitür hereinkommt und sagt: 'ich möchte gerne eine gmbh gründen. bitte bedenken sie, dass es schnell gehen muss - wir möchten uns aus einem gemeinsamen projekt, das im streit geendet hat, soviele rechte wie möglich sichern. dazu gehört auch der projektname und und und...". da steht man da und weiß, dass man nichts weiß. ich habe dann viel gelesen, aber ich würde dem juristischen gewäsch immer misstrauen - es sagt über die lebenswirklichkeit ja nichts aus oder betont gerade solche dinge, die sehr grausam erscheinen. ich hab mich also schon immer für jede (!) form von teamarbeit interessiert, und wenn jemand eine firma gründen möchte, dann ist das für mich auch interessant. meine eigene "firma" ist und blieb eine one-(wo)man-show, und die schwächen einer solchen "one-(wo)man-show" kannte ich zu genüge und war auf der suche nach alternativen. wie hieß der eine spruch? du kannst nicht die welt verändern, aber du kannst DICH verändern.

uiii

:-/

ich habe mich verändert, und thx god beziehe ich schon nicht ALLES auf mich - nicht mehr. dazu bin ich jetzt zu sicher, dass ich schon einige dinge erlebt habe. sollten dieselben situationen WIEDER auftauchen, ziehe ich natürlich in betracht, dass ich etwas falsch gemacht habe - stichpunkt probleme kehren so lange wieder, bis sie gelöst sind.

aber!

aber es gibt auch die gewissheit, dass vielleicht nicht ICH die stellschraube bin, die solche situationen entschärfen können, denn... denn ich (!) habe mich verändert. ich habe mich unanfechtbar gemacht (so weit es geht unter berücksichtigung des eigenen egos, was ja immer gerne flüstert, dass man aber dinge "schon immer" so gemacht hätte und es nicht anders haben möchte), was geld und position angeht. ich habe nämlich aufgegeben, auf einer imaginären karriereleiter meine "stufe" zu verteidigen - nein ich habe mich einfach so unter dem vorwand, eine studentin zu sein, in eine firma geschmuggelt und habe übrigens dabei auch die absurdität einkalkuliert, dass man gerade WEIL ich nichts zu verlieren habe, angst vor mir hat.

tja

will sagen:

@para hatte recht. ich finde allerdings die "stupiden" tätigkeit immer noch extrem entspannend. ich war als selbständige von "stupiden" tätigkeiten sehr genervt - emails sortieren, akten in ordnung halten, telefone einrichten, kopieren, faxen... sie kosteten mich die zeit, die ich brauchte, um meine richtige ^^ arbeit zu tun. ich bekam nichts davon bezahlt, im gegenteil - jeder papierstau in meinem drucker bedeutete freizeitentzug für mich und eine kürzere phase, die ich außerhalb meines 10-qm-zimmerchens in der kanzlei verbringen durfte.

aber sonst: ja

es gibt sie überall, die intrigen, die machtspielchen.

ich saß mit meiner kollegin - verwenden wir den ersten buchstaben ihres vornamens, 'n', für sie - im "quietroom" und sie stellte mir die frage, wieso es hier so zuginge und fügte hinzu, dass sie sich überlegen würde, hier auch schnell wieder zu gehen, wenn es hier nur mit intrigen laufe.

sie meinte damit einerseits meine situation - also meine negative beurteilung und auch generell die situation, die auch auf sie zutrifft, nämlich dass unsere chefin so aufbrausend ist und ungerecht -, sie meinte damit aber auch die geschichte, die sich im moment gegen einen (nicht sonderlich beliebten) anderen kollegen richtet (dort sollte hinter seinem rücken ein vertrag geschlossen werden mit dem anbieter und vorne rum wollte man dann präsentieren, dass der kollege eine situation als "unlösbar" geschildert hatte, die in wahrheit lösbar war, und ihm damit anscheinend unfähigkeit nachweisen).

ich habe geantwortet: "n., ich glaube, es GIBT keinen job, bei dem nicht irgendwer so sehr an macht interessiert ist, dass er intrigen fährt. und dieser jemand wird in den meisten fällen bereits eine position mit macht bekleiden! das liegt daran, so glaube ich, dass manche menschen - ich nenne sie sadisten - so sehr nach macht und anerkennung lechzen, dass sie dafür alles tun - sie gehen auch über sich selbst hinaus und natürlich kämpfen sie auch mit allen mitteln. sie tun es, weil im gegensatz zu dir und mir diese menschen mit einem misserfolg nicht zurechtkommen! sie können nicht sagen: 'oh, schade', sondern sie fühlen sich andauernd auf der anklagebank und ihre vielleicht einzige hoffnung, einem prinzip zu genügen (einem prinzip, dass sie in ihrem eigenen kopf haben und von dem sie sich vorstellen, dass es auf ALLE zutrifft), ist: situationen zu meistern. das beschränkt sich leider nicht auf juristen, dass es menschen gibt, die andere verletzen und daran auch noch freude haben." da antwortete meine kollegin n. ziemlich ausführlich, dass sie aber "genau das" gedacht hätte und DESHALB aus ihrem job als juristin rausgegangen sei.

tja

wieder ein gedanke - so wie der oben genannte von @para -, der mir sehr (!) bekannt vorkommt.

es sind also (leider?) nicht die juristen schuld. nein, das problem erstreckt sich auf alle jobs.

als meine kollegin n. diesem gedanken gefolgt war, bekam sie richtig einen schreck. und so ist es doch mit uns allen, oder? wir gehen einen weg und wir haben hoffnung. und dann kommen wir in eine sackgasse. n. wollte gerne rückwärts wieder raus aus der sackgasse. ich nicht. ich habe mich schon mit "rückwärts-raus" beschäftigt. ich habe den glauben daran verloren, dass ICH vom weg abgekommen bin - ich glaube, das IST mein weg.

auf einem glückskeks-zettelchen, das ich vor 2 wochen in der kantine zum asiatischen essen bekommen hatte, stand:

Ihr Weg wird rosig und voller Romantik sein.

ich fand den spruch damals entsetzlich. ich hatte mein "praktikantengespräch" noch vor mir und mein gefühl sagte mir, dass es nicht so nett wird.

mittlerweile sehe ich es ein stück weit anders - ja. mein weg ist vielleicht WIRKLICH rosig und voller romantik!

es fällt mir richtig schwer, aber es bleibt dabei: ich werde schriftstellerin.

mensch ich hab solchen schiss, das zu werden.

*bibber*

gruß

sine

16 Dezember 2006

doc gibt entwarnung

hallo,

mein arzt hat gestern das belastungs-ekg gemacht mit mir und danach definitiv gesagt, dass mein herz DOCH in ordnung ist. ob ich schon immer so niedrigen blutdruck gehabt hätte?

es ist so, dass ich im wartezimmer lange warten musste, obwohl ich einen termin gehabt hatte. dort habe ich dann eine frauenzeitschrift - die "brigitte" - von a bis z durchgelesen. ich habe sie so gelesen, wie es meinem "magischen denken" *g* entspricht: ich habe mir gedacht, dass in der zeitschrift vielleicht nicht nur schrott drinsteht, sondern auch etwas, was mir hilft. ich habe versucht, daran zu glauben, dass ich automatisch auf das, was gut für mich ist, anspringen würde.

es gab einen langen artikel über das herzinfarktrisiko und die behandlung eines solchen infarkts bei frauen. die "brigitte" hat sich darüber aufgeregt, dass bei frauen der herzinfarkt - im gegensatz zu dem infarkt bei männern - meist nicht erkannt oder ernst genommen wird. das liege einerseits daran, dass man (!) bei frauen einen infarkt nicht so erwarten würde wie bei männern, denen dieses als "managerkrankheit" ja immer sofort zugeschrieben wird, wenn sie mal röcheln. andererseits liege es aber auch daran, dass im gegensatz zum infarkt bei männern der frauen-infarkt in mehr als 50% aller fälle andere (und leider nicht eindeutige) symptome hätte.

mir wurde natürlich immer schwummeriger, als ich das VOR meinem belastungs-ekg gelesen habe, da ich ja nun mit dem verdacht auf herzinfarkt in behandlung gewesen BIN. aber ich hab mich zusammengerissen und weiter darauf vertraut, dass dieses gelalle in der "brigitte" mir etwas bringt - und sei es nur den abschluss für meine versuche, mich mit diesem thema zu befassen.

nach allem gequengele, was die armen armen frauen doch für nachteile hätten, nach allem augengezwinkere, wie das ja dann TROTZDEM immer in diesen frauenzeitschriften sein muss anscheinend, auch bei einem extrem existentiellen thema, also nach all dem stand dann ganz am ende aber lustigerweise die von der "brigitte" eben noch angeprangerte these, dass bei frauen alles meist als "psychisch" abgetan wird, als fazit (!) drin: ja, einiges sei am ende aber dann doch vielleicht psychisch. und insbesondere herzstechen sei in den allerallermeisten fällen kein herzproblem, sondern könnte alles mögliche sein, im zweifel sogar gar nichts.

es kam dann noch eine theorie, dass das zwerchfell vielleicht sich ausgedehnt haben könnte und den herzmuskel einschränkt, aber fazit für das thema "herzschmerz" war dann im großen ganzen DOCH: ist nur psychisch. herzinfarkt geht anders.

so

ich also auf meinem trimmdich-fahrrad beim doc. bh? nö ist nicht. sitz da also und es ist genau so wie vor vier jahren: oben ohne und extrem-radeling.

ich hab mich nicht aufgeregt. erstens: mein jetziger doc ist mir bekannt und kein anonymer fremder typ, dazu ist er noch nett und übrigens hat er das ganze recht formal gestaltet, wofür ich ihm sehr dankbar bin. zweitens: mein gott. meine angst vor ärzten weicht langsam. das geht seit jahren so, dass ich nicht mehr hyperventiliere, weil ich mich ausziehen muss. dann muss ich mich halt ausziehen!

tja

auf dem fahrrad daher auch ein bissle small-talk: "stimmt es, was im wartezimmer in der frauenzeitschrift steht: dass herzschmerzen GAR NICHT das symptom für einen infarkt sind?" die gehilfin war allein im raum zum zeitpunkt der frage und meinte, dass es stimmen würde.

dann kam das ekg, und noch vor ort sagte anschließend der doc, dass mein herz top-in-ordnung sei.

ich habe schöne weihnachten gewünscht und versichert, dass ich nicht mehr vor weihnachten wiederkehren würde. außerdem habe ich mich bedankt für die hilfe und die mühe und gesagt, dass ich mich über das ergebnis sehr freue.

jetzt gehe ich mir eine art bodenunterlage besorgen. ich schieb jetzt alles auf das doofe schlafsofa, auf dem ich hier nächtige: da hab ich mir vielleicht - so das votum meines docs - meine brustgelenke verrenkt. so nicht! und außerdem kommt monsieur in 8 tagen. da möchte ich endlich mal nachts in seinen armen liegen!

*und weg zum shoppen*

gruß

sine

15 Dezember 2006

aufgaben zu verstehen...?

guten morgen

ich habe ja von meinem manager eine neue aufgabe übertragen erhalten letzte woche freitag. am montag stellte sich heraus, dass leider mein zugriff auf eine "pinnwand" in unserem intranet, auf der ich die ergebnisse meiner aufgabenerfüllung für alle veröffentlichen sollte, für mich noch nicht eingerichtet war.

dieses problem besteht fort trotz anrufe beim heldpdesk und einem dauernden hoch-und-runterfahren meines computers - meine eine kollegin, die das ganze nämlich bisher gemacht hatte und nun froh wäre, wenn sie es an mich abtreten könnte, quält mich durchschnittlich im stundentakt damit, dass ich meinen zugriff nochmals überprüfe... und mittlerweile sind wir so weit, dass ich erst mein programm, anschließend mein ganzes laptop hoch-und-runterfahre.

heute darf ich endlich mal an einer teamsitzung teilnehmen, bei der es um die dinge geht, die ich ja eigentlich erledigen soll - ich soll "tracken", was ein bestimmtes tool für einen durchlauf an aufträgen hat und überwachen, wer zuständig ist. das richtet sich nach dem volumen des auftrages in euro, dazu muss ich in unserer sap-daten bank nachsehen und und und.

mein kollegin kann leider nicht gut erklären. ich habe mich deshalb schon dreimal neben sie gesetzt und IHR zugeschaut, wie sie (immer noch) diese arbeit tut.

also so langsam blick ich es.

es fällt mir innerlich jedoch schwer, eine aufgabe anzunehmen, wenn man mir in dem gespräch mit dem manager gesagt hatte, ich hätte geradezu eine blockade als juristin und enorme verständnisschwierigkeiten. manchmal hab ich dagesessen und gedacht: vielleicht haben die ja recht?

heute also aber endlich ein meeting, an dem ich teilnehmen darf. juhu.

[/verposten]

gruß

sine

14 Dezember 2006

der gürtel ist nett zu mir

hallo

ich hoffe, ich habe niemanden erschreckt mit dem neuen design. ich hab aber das alte leider doch nimmer gut genug gefunden - für mich ist die lesbarkeit eigentlich wesentlich an einem blog... und die erschien mir dann eben doch nicht wirklich gegeben bisher!

:-/

jetzt kann (!) man es besser lesen, aber es tut vll. nicht mehr jeder. so what! ich verposte hiermit ordentlich mal wieder einiges, also liebes online-dingsbums, halt die ohren steif.

^^

also

morgen ist mein belastungs-ekg dran. damit sind dann die 14 tage seit meinem letzten arztbesuch rum und ich muss im bh und in einer jogginghose auf dem trimmdichrad bei meinem hiesigen arzt schwitzen.

bis gestern hat mich die vision davon gemahnt, wenig zu essen - auch wenn klar ist, dass in 14 tagen die wespentaille nicht herzustellen sein kann! *lach* heute gab es hingegen spaghetti carbonara und eine schokocreme als nachtisch. so! man lebt nur einmal, und mir war danach...!

mein gürtel ist erstaunlicherweise dennoch freundlich zu mir - jaja, so ist es mit dem abnehmen: man beginnt damit und nichts tut sich. man fährt damit fort und nichts tut sich. und wenn man schon ganz desillusioniert ist und sich lange lange zeit nichts getan hat, tut sich dann doch mal was

nun ja

das war's von mir eigentlich schon...

*grins*

dass meine kollegin und ich uns gestanden haben, dass wir die "böse chefin" für eine lesbe halten, kann ich ja noch hinzufügen, aber das war's dann wirklich für heute.

bis bald

sine

11 Dezember 2006

müde und zufrieden.

hallo

mir ist müüüde, denn ich habe zum ersten mal seit LANGEM nachts nicht gut geschlafen. es ging anderen auch so, habe ich heute am mittagstisch erfahren. vielleicht liegt es am wetter.

@zitronenfrau sagte es einst sehr richtig: wenn man müde ist, kommen bange gedanken öfter auf als sonst. ich wusste es, aber die lektüre meines buches hat mich auch nicht unbegrenzt aufgehellt. da quält man sich durch die nacht, hört den mitbewohner bei offener klotür einen schönen lauten strahl in die toilette pinkeln und denkt sich, dass man darüber jetzt bitte nicht nachdenken möchte.

;-)

es war dann heute die weihnachtsfeier meiner abteilung und ich habe unseren manager beim essengehen gefragt, ob es absicht gewesen sei, dass ich nicht eingeladen worden sei. "nein", und er verstünde nicht, wieso ich die einladungs-e-mail nicht erhalten hätte, er hätte denselben e-mail-verteiler verwendet wie immer.

naja

ich sei natürlich eingeladen und zwar etwas zögernd, aber immerhin, hat er mich auch hinfahren wollen. ich habe "ja" gesagt, mindestens genauso zögerlich, und hinzugefügt, nach DEM gespräch letzte woche am nikolaustag hätte es mich nicht gewundert, wenn ich nicht eingeladen gewesen wäre.

wir waren dann bowlen - meine kollegin n. war wieder aus dem urlaub zurück und das war sehr nett. mit meiner anderen juristin - n. ist auch juristin - ist es nicht ganz so nett. im moment ist sie für mich an der grenze zum nerven... sie hängt ein bissle an mir, denn sie hat ja auch einen riesenanschiss bekommen vom manager und zudem auch einige verletzende unterstellungen. wir sitzen also sozusagen im selben boot, die s. und ich, aber ich habe keine lust, täglich zu wettern gegen die böse chefin und den "falschen" manager und so erschrecke ich mich immer, wenn mein chat-programm das chat-fenster aufploppen lässt und SIE ist es.

mit n. habe ich allerdings auch die begebenheiten von letzter woche besprochen. dabei kam heraus, dass n. auch probleme hatte und ihre arbeit ja angeblich nicht gut genug sei für ei. im zuge dessen, was mir widerfahren ist, meinte sie, dass sie nicht wüsste, ob ei das richtige für sie sei.

ich bin im moment am besänftigen, denn meine kollegen sind entrüstet über die umstände und die art und weise, wie mit mir umgegangen wird. die arme s. hingegen bekommt keine aufmerksamkeit, nein, und ich weiß auch warum: sie zieht einen mit ihrer depressiven art in die tiefe.

ich vielleicht nicht. ich sitze da und wundere mich, dass meine kollegen so nett zu mir sind und habe zugleich auch die beobachter-position: ich spüre, dass jeder etwas anderes verbindet mit meinem unglück (= dem gespräch mit meiner chefin und dem manager letzte woche). ich empfinde meine distanz als günstig, frage mich aber auch, ob ich nicht "geschlagen" bin und deshalb keine emotionalen wallungen mehr entwickle...?

ich selbst fühle mich nicht geschlagen, sondern einfach unglücklich. ich sortiere meine gefühle nicht, zumal die gefühle schwach sind.

nur heute nacht war es mal wieder so eine situation, wo ich merke: wenn ich wollte, könnte ich mir gut und gerne einreden, stuttgart und ei ist für mich die absolute apokalypse. herzinfarkt (darauf werde ich untersucht) und dieses verkackte praktikum...!

ich sitze hier mutterseelenallein in einem zimmer, das recht teuer ist und mit einer beruflichen situation, die in ihrer verfahrenheit manchmal schlimmer ausschaut als früher meine kleinen kämpfe als rechtsanwältin. der unterschied ist, dass ich als anwältin auch den situationen "entkommen" konnte - ich konnte termine schieben, ich konnte auch einfach die bürotür zumachen etc. das geht jetzt nicht mehr. mein schutz für dinge, die von außen drohen, ist auf null gesunken.

dieser null-schutz ist zugleich meine strategie: ich lasse all den kummer und diese intrigen zu. ich strenge mich nicht damit an, es von mir fernzuhalten. aber ich mach nicht dabei mit. ich komme mir vor wie die mücke, die zum licht fliegt und dann verbrennt.

vom arbeitsvolumen allerdings dann doch bei ei alles vieeeel leichter als damals, als ich noch anwältin war!

ich mache drei kreuze, dass ich für ein halbes jahr in diese kuschelige büroatmosphäre eintauchen kann, es ist gut für mich. ich liebe laserdrucker, ich mag netzwerke, ich liebe e-mails und mit dem firmen-chat habe ich mich auch schnell angefreundet. ich mag, dass alles funktioniert und ich nicht die putzfrauen kontrollieren muss und nicht das telefon richten muss. ich liebe es, dass wir einen kaffeeautomaten haben, der die bohnen frisch mahlt. ich liebe die cafeteria und zum ersten mal in meinem leben mag ich es auch, mit meinen kollegen die mittagspausen zu verbringen.

ich bin normal ein echter mittagspausen-hasser - dort habe ich schon oft angespannt und unglücklich mit kollegen zusammengesessen, mit denen ich keine gesprächsthemen gemeinsam hatte und die mich ja doch nur in der nächsten minute in die pfanne hauen wollten...

gott, habe ich ein glück, dass ich erfolgreich gelernt habe, über mögliche gefahren nicht nachzudenken! das ist die hölle. im moment wird mein "genieß-den-moment-denken" allerdings dauernd auf die probe gestellt - immer sitzt mein ober-feind, der mich "wasserstoffblondine" genannt hat und mich derzeit hinter meinem rücken - so sagen meine chefs jedenfalls - angeschwärzt hat und kritisiert hat, dass sich die balken biegen. mit mir am tisch saß heute auch mein manager, der mich nicht direkt nervt, der mir aber im moment auch nicht sonderlich recht ist.

ich bin also mit zur weihnachtsfeier und fürchtete schon, dass meine leicht melancholische aber dennoch recht gesettelte laune nun zerstört würde. ich habe nämlich nicht nur mittagspausen mit kollengen mein leben lang GEHASST. ich habe vor allem auch die after-work-sachen gemieden und hatte ausschließlich bizarre bis schlechte erfahrungen mit solchen treffen mit kollegen gemacht (bisher). es war aber ok

meine erwartungen waren natürlich auch sehr mäßig.

als ich dann aber so lange gequengelt hatte, bis n. mich zusammen mit einer anderen kollegin heimgefahren hatte (ich hab doch kein auto und mit dem fahrrad nach böblingen ist höllisch nachts und überhaupt), war ich aber plötzlich durch und durch froh, mit diesen beiden "mädelz" zu fahren. 'die sind verdammt nett', habe ich gedacht. 'verdammt nett - also richtig nett'.

ich FINDE menschen nett, mit denen ich zusammenarbeite. jetzt schnallt euch an! das habe ich noch nicht erlebt, bzw. ich habe mich mit irgendwelchen underdogs verbündet, die mir dann aber eher einen schlechten ruf einbrachten oder die wahrnehmung meiner leistungen beeinträchtigten.

diesmal bin ich mit menschen zusammen, die ich so nett finde, dass ich mich wohl fühle. ich. in einer gruppe, ja @isabel.

vielleicht ist es ok so. zumindest heute abend bin ich MÜDE und zufrieden, das finde ich sehr schön.

gruß

sine

10 Dezember 2006

der falsche weg

hallo!

ich habe vorgestern dann zwar keine gelegenheit gehabt, sie mir aber genommen *gg*, meiner chefin noch kurz mitzuteilen, dass ich durch das gespräch mit ihr und mit meinem manager etwas verstanden hätte, was mir vorher nicht bewusst gewesen war.

es handelt sich dabei um das, was mir mein letztes vorangegangenes posting klargemacht hatte: dass ich tatsächlich nicht (!) interessiert bin an der ganzen ei-problematik, zumindest nicht mehr als für jeden anderen "fall" auch, sei er nun mit einem volumenen von 300 euro bemessen oder - wie bei unserer ausschreibung - mit einem volumen von knapp 300 millionen euro.

ich habe ihr daher mitgeteilt, dass ich nun verstanden hätte, dass ich ein ambivalentes auftreten gehabt hätte.

ich weiß nicht, was meine chefin unter ambivalent versteht, aber ich meinte damit, dass ich "zweigesichtig" war - einerseits arbeiten wie ein tier und auch freude haben am arbeiten, andererseits aber distanz wahren, flapsige bemerkungen machen.

naja

sie hat sich bedankt und klargestellt, dass ich aus ihrer sicht nicht ambivalent gewesen sei, sondern einfach untragbar nach innen, aber auch nach außen hin. so (!) hat sie es nicht gesagt, aber das ist meine interpretation ihrer verneinung, dass ich aber dennoch immer genau zwischen interner kommunikation und externen statements unterscheiden konnte und bla.

naja

sie hatte mir ja vieles reingedrückt und dass SIE sich nicht die mühe macht zu differenzieren, ist nicht die ganz große überraschung jetzt. es ist wohl immer noch so, dass meine chefin meine feindin ist und sie sich daran erquickt, wenn ich von meiner stellung und auch von meiner beruflichen position generell (also über die berufliche stellung bei ei hinausgehend) nicht über das stadium eines verlierers und blutigen anfängers hinauskomme.

mir isses wurscht, nicht so sehr, weil es mich nicht erreicht - natürlich ist es unangenehm und ja, ich werde von ihrer einschätzung durchaus "erreicht". wäre das nicht der fall, hätte ich auch nicht ihre worte (und die meines managers) vernehmen und verarbeiten können, wonach ich nicht zu ei passe.

mir isses aber wurscht, weil es kein wesentliches (!) hindernis für mich bedeutet.

tja

dieses statement meiner chefin gegenüber ist nämlich etwas, was der jurist im falle einer unterschlagung als "absicht, die nach außen hin erkennbar manifestiert wird", beschrieben wird. es geht allerdings bei der unterschlagung (ich meine als straftatbestand - ihr wisst doch, juristen legen tatbestände aus und gucken, ob die lebenswirklichkeit unter die begriffe passt. in dem fall ist es ein riesen-problem, wann die unterschlagung vollendet ist, denn nach außen hin tritt der unterschlagende meist so auf, dass er "normal" erscheint und nicht z.b. wie ein dieb, der nimmt und abhaut) um eine zueignunsABSICHT, bei mir hingegen geht es nicht um zueignung. aber was ich mit dem vergleich sagen will: das NACH AUSSEN HIN MANIFESTIEREN ist etwas, wo ein jurist sagt, dass an dieser stelle eine entscheidung im hirn des täters gefällt worden sein muss. der jurist empfindet zudem, wenn ein denken nach außen hin sichtbar wird, dass im falle einer strafbaren handlung sich der täter DANN außerhalb der rechts- und gesellschaftsordnung stellt.

äh

egal vermutlich kein gutes beispiel zum erklären, was ich wollte. sagen wir es so: ich wollte nicht nur in meinem inneren einen neuen weg einschlagen, sondern auch, dass ich es nach außen hin sage. da mein verständnis, dass ich mich versehentlich geoutet hatte, nun auch vielleicht förderlich ist, um bei meiner arbeit wieder vertrauen in mich zu investieren, habe ich es ausgerechnet dem drachen in der dunklen höhle (äh ich meine: meiner chefin *g*) erzählt. so finde ich es halt richtig: wir müssen noch 3 monate miteinander auskommen und DAS ist meine basis, sie könnte uns beiden hilfreich sein.

nun

meine chefin interessiert sich für vieles, aber nicht dafür und dann eben nicht. ich habe ein herz, das zu leben beginnt, wenn ich für mich und für meine wünsche einstehe. deshalb bin ich ehrlich. ich verliere nicht viel, wenn ich etwas ausspreche, aber ich gewinne viel.

ach

und noch mehr von meinem inneren werde ich natürlich auch nicht bei ihr offenbaren - es war (oder ist) jetzt halt für mich eine wegmarke erreicht worden, jetzt geht es mit dem verständnis meiner chefin oder auch ohne für mich in einer anderen richtung weiter, bums aus fertig.

:-)

bla

@isabel: du hattest geschrieben:

Was ich nicht kenne und was mich jetzt erstaunt hat in deinem Text @sine: dieses Dazugehören-Wollen, obwohl man spürt, dass es nicht das Richtige ist.


hm

ich habe dich durch meine gedankenirrungen und -wirrungen wandern lassen, die ich in den vorangegangenen postings verzapft habe, gell? nun ich mache mal einen timetable (ich bin voll von ei-ausdrucksweise, verzeiht mir, aber ich finde es immer noch amüsant und beginne aber, es auch manchmal chick oder zumindest ok zu finden, wie man bei uns spricht):

TIMETABLE
==========

1.9.06   sine startet mit ihrem praktikum bei ei
9.10.06   sine schreibt einen begründung zu einem selbst entworfenen fragebogen, der an die anbieter, die an unserer ausschreibung teilnehmen, eventuell gegeben werden soll. die begründung ist intern und sehr vorläufig, sine schreibt sie übrigens an einem tag, der in ihrem ersten urlaub liegt - und dort schreibt sie neben anderen und eher gekünstelt wirkenden witzen rein, was ihr später zum verhängnis wird: dass sie sich fragt, wozu man praktikantin bei ei sei? ob es dazu da sei, dass man "ei-jargon" lernen würde?
10.10.06   die böse chefin kommt aus ihrem urlaub zurück und watscht in sines abwesenheit, die noch eine woche urlaub hat, die teamkollegen ab für die "nullnummer", die geleistet worden sei. der fragebogen sei - einer von vielen teilschritten auf dem weg zum 10.10., an dem die ausschreibung eigentlich fertig vorbereitet hätte sein sollen - unbrauchbar und es fehlte die begründung, wie wir eine bewertung der antworten vornehmen wollten.
bis 6.11.06   sine lässt es sich nicht gefallen, dass die arbeitsleistung des teams mit "geweine" bezeichnet wird und mit "nullnummer", dass die chefin schreit und öffentlich in sarkastischer art und weise kritik und bloßstellungen übt, dass an der loylität und der grundlage der arbeit des teams gezweifelt wird und behauptet wird, dass das team faul oder unfähig sei.
6.11.06   es findet endlich eine aussprache statt, an der aber mein direkter vorgesetzter, mr. stuggi town, nicht teilnehmen möchte, da er behauptet, sich bereits beim manager über "die sache" unterhalten zu haben. sine und das dritte team-mitglied, eine junge mitarbeiterin, suchen jedoch das gespräch und die chefin ist super-kontrolliert. man kann reden, aber die chefin lenkt dennoch nicht ein. in wahrheit hat die chefin in diesem zeitpunkt schon die oben erwähnte begründung von dem fragebogen, die zwischenzeitlich nachgereicht wurde, just an der stelle zu lesen begonnen gehabt, die sine dann später um die ohren gehauen werden wird und sogleich das "pamphlet" wortlos an den manager gereicht mit der bitte, einen gesprächstermin mit sine bei anwesenheit des managers zu veranlassen. sine weiß mittlerweile durch die auseinandersetzungen, die dem 6.11. vorausgingen, dass die chefin impulsiv, ungerecht und machtgeil ist und auf sie, sine, ein besonderes augenmerk gelegt zu haben scheint und empfindet diese aussprache am 6.11. als pharce. sine entscheidet sich jedoch, die waffen zu strecken und über den umgangston und das "wie" nicht länger zu diskutieren, sondern die chefin zu ertragenh.
21.11.06   sine kehrt von ihrem zweiten berlin-aufenthalt zurück zu ei. sie hat seit freitag (= seit 3 tagen) schmerzen in der linken brusthälfte und hatte bereits eine ärzte-tour am vortag hinter sich gebracht. mit der diagnose "bronchitis" und dem unverständnis der berliner hausärztin, dass sine sich nicht für den 21.11. krankschreiben lassen wollte, nimmt sine an den lieferanten-gesprächen teil, welche den höhepunkt der laufenden ausschreibung bedeuten soll. sine langweilt sich gebührend und lässt sich am nächsten tag krankschreiben.
bis 6.12.06   sine wird nach ihrer rückkehr aus der krankschreibung zwei wochen lang nicht mehr für termine mit eingeladen, erscheint nicht mehr im Cc der e-mails und sieht dafür den neuen praktikanten überall hin mitlaufen. sine fragt am 5.12., ob etwas nicht in ordnung sei, worauf die chefin sagt, dass die termine alle "unwichtig" gewesen seien und es nichts zu besprechen gibt, was nicht in dem praktikanten - feedback, wie die abmahnung offiziell genannt wurde, zu besprechen wäre. sine teilt mit, dass sie wünscht, dass sie offen auf probleme aufmerksam gemacht wird und sich nunmehr darauf verlassen würde, dass alles in ordnung sei. sine ist eigentlich ganz froh, dass der wirbelsturm "chefin" die zeit nach ihrer krankschreibung an ihr vorübergefegt ist und sie sich nicht mehr mit ihren launen auseinanderzusetzen hatte.
6.12.06   das praktikanten - feedback ist eine abmahnung, in der man sine vorwirft, sich über ei lustig gemacht zu haben in schriftlicher form und zudem, dass sine gefragt hätte, wieso sie die "bibel des einkaufs" lesen müsste, wenn sich eh keiner dran halten würde. wer so denke, bei dem müsse man bedenken haben, aber wer so denken und auch schreiben würde, dem könne man eigentlich nicht mehr helfen. es wurden weitere unterstellungen gemacht: dass sine als juristin besonders schwer von capé sei und sozusagen "blockiert" sei, dass sine die ausdrücke von ei besonders unverständlich seien und scheinbar bis heute noch unverständlich geblieben seien, dass sine anscheinend mit nicht-praktikanten-typischen sachverhalten zu tun gehabt hätte und somit einen falschen eindruck bekommen hätte.
8.12.06   sine teil der chefin mit, dass sie verstanden hat, dass sie ein ambivalentes auftreten hatte und dass es zutreffe, dass sie falsch sei bei ei.

@isabel: ich denke, die frage, ob ich mir da etwas gefallen lasse, ist schon geklärt für mich seit dem 6.11. ja, lasse ich, und das motiv ist nicht, weil ich solche sehnsucht habe, bei ei dazuzugehören.

hm

was ist das motiv? weißt du, isabel, ich habe bis vor zwei tagen gedacht, ich könnte bei ei etwas finden, was mir im leben hilft. also einen job zum beispiel. *g*

das ist aber nicht im sinne von "dazugehören" gewesen. ich glaube, dass ich gehofft habe, dass ei sich endlich mal als das herausstellt, von dem meine mom immer glaubt, dass es das glück auf erden sei. ich habe zum kuckuck nochmal schon wieder versucht, dem rat meiner mutter zu folgen!

*aarrgh*

so

und wenn das "leiden" sind, dann bin ich in einer situation, in der sehr viele menschen stecken. damit meine ich jetzt natürlich nicht nur, dass jeder sein psychisches päckle zu tragen hat und vielleicht noch mehr mama-töchter in dieser welt ihr unwesen treiben - ich meine damit jetzt vor allem AUCH, dass es immer einen sadisten gibt, mit dem man irgendwie zurecht kommen muss.

so ist es vermutlich in sehr vielen betrieben, dass die positionen mit macht von sadisten bekleidet werden. wenn ich nicht die geschichte mit kand. 1 erlebt hätte, hätte ich vermutlich nie so deutlich gesehen, wie verzweifelt ein sadist dieses spiel mit der unterdrückung anderer menschen spielt - spielen MUSS.

wir sind doch alle patienten *gg*...

ich habe bei ei einen weg gewählt, der sich halt nicht wirklich zu meinem vorteil entwickelt hat. einerseits habe ich den weg des geldes gewählt. andererseits (das praktikum bei ei ist wie eine babuschka, macht man eine puppe auf, steckt eine weiter puppe drin, öffnet man die weitere, steckt wieder eine weitere puppt innen drin...) habe ich bei ei die auseinandersetzung mit meiner chefin gesucht und bin halt (vorläufig) gescheitert.

das sind beides dinge, die im moment fakt sind, und ich denke, das wäre mir auch passiert, wenn ich etwas "passenderes" als ei mit der bösen chefin mit meinem praktikum beglückt hätte!

@isabel: es ist mein weg, ich bin ihn mit aufwand und hoffnung gestartet. ich habe ein bwl-studium begonnen, ich habe mich von meiner mutter emanzipiert, ich bin nach stuttgart gegangen - punkt.

es ist so, dass ich falsch bin! dieser weg ist falsch, ich ertrage nichts, was man nicht ertragen muss im job. nur gibt es jobs, da hat man glück. und ich habe kein glück, weil ich FALSCH bin.

was heißt eigentlich "kein glück"... ich habe so viel unterstützung in meinem kollegenkreis, dass ich mir vorkomme wie im lk-forum. ich habe das noch nicht erlebt bisher. ich bin ich selbst, ich habe meine ecken und kanten. und es ist menschlich gesehen bei ei mit meinen kollegen aber SO ok. ich staune.

:-)

so

nun schreibe ich mein buch. ich habe mir überlegt, ob ich mein buch in seinen einzelnen teilen ins netz stelle. ich würde es passwort-schützen, und wer es verfolgen mag, wie das buch entsteht, der möge sich bei mir melden und ich gebe die url raus und das passwort.

dies ist aber nur etwas, was ich für meine blogger tun würde.

noch ein paar worte zu diesem blog:

leute danke.

so

gruß

sine

07 Dezember 2006

von Isabel am 7.12.: vom Verkleiden

*seufz*

Wenn man sich mit Soziologie beschäftigt, beschäftigt man sich auch mit Geschichte, Politik, Psychologie und auch Ökonomie.
Die alten Klassiker haben es mir angetan und sie waren so ziemlich alle Sozialpsychologen. Früher hat man das noch geschätzt, wenn Menschen universal gebildet waren.

Einige meiner Profs sind universal gebildet. Sie sind so sehr belesen, dass ich mich daneben wie der letzte Depp fühle. Aber sie lassen es den anderen nicht spüren, weil ihnen etwas Elementares fehlt: die Feindseiligkeit. die Destruktivität.
Übriges war auch Erich Fromm Soziologe, ehe er sich auf die Psychologie gestürzt hat. Nur so by the way …

Natürlich gibt es immer Gruppen und natürlich beeinflussen sie unser Handeln, soweit bin ich schon im Studium fortgeschritten, dass ich das weiß. ;-)
Und ganz natürlich gibt es immer einen Antrieb für Gruppendynamik, der aus einer Mischung der Charaktere besteht, und es kommt darauf an, wie glücklich oder unglücklich diese Mischung ist, finde ich.

Sich in Gruppen exotisch zu fühlen, weil DAS niemals die eigene Welt sein kann - kenne ich.
Das Gefühl zu haben, in einer Gruppe nichts Konstruktives beitragen zu können, weil DAS eben nicht die Gruppe ist, zu der man sich zugehörig fühlt, mit der man sich wenigstens in den Ansätzen identifizieren kann - kenne ich.

Was ich nicht kenne und was mich jetzt erstaunt hat in deinem Text @sine: dieses Dazugehören-Wollen, obwohl man spürt, dass es nicht das Richtige ist. Dieses sich Zwingen-Wollen, obwohl sich alles in einem sträubt und schmerzt. Diese Auseinandersetzung mit einer Welt, die an Attributen alles hat, was man selbst nicht für sich möchte - oder doch?

Vll bin ich etwas holzig im Begreifen, denn ich weiß es noch immer nicht: was kann dir ei bieten, was nicht wo anders auch und noch viel mehr und (höchstwahrscheinlich) viel besser zu finden wäre oder anders gefragt:

Was alles muss passieren, ehe sine aufgibt? So ganz allgemein, nicht nur bei ei. Diese Frage haben sich wohl Mr. und Mrs. Destruktiv Was-können-wir-noch-alles-machen-um-die-Juristin-fertig-zu-machen auch schon gestellt.

Für dieses Sträuben habe ich ein Synonym: Überlebenswille. Für dieses Aussitzen habe ich keines. Ist es Geldnot, bekommst du keine Unterstützung mehr als Studierende, Bafög oder Arbeitslosenunterstützung?
Geht’s dir um die Existenz, @sine? Ich habe ja keine Ahnung, wie du finanziell dastehst, bitte verzeih die direkte Frage. Aber ich hätte vermutet, dass Geld das einzige Motiv wäre, dieses seltsame (Psycho)Spiel auszuhalten. Was ich noch am ehesten verstehen könnte, Existenzängste sind mir ein Begriff.

Was ich eigentlich die ganze Zeit sagen wollte: es gibt nicht unbedingt - zumindest in der Literatur - gute und schlechte Gruppen, sondern nur gute und schlechte Konstellationen.

Denke ich mal.

Beispiel: man stelle sich ein hochbegabtes Kind in einer Schulklasse mit durchschnittlich talentierten, durchschnittlich gebildeten, durchschnittlich motivierten Kindern vor. Was passiert?
Das Kind passt sich an, mehr schlecht als recht, denn es bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Es wird frustriert sein, weil es unterfordert ist. Es wird stören, weil es unterfordert ist. Es wird leiden.
Seine Mitschüler werden leiden. Sie werden dieses Kind nicht verstehen und es wird ihnen auch etwas unheimlich sein. Die Lehrer werden vermutlich auch leiden, weil sie mit Hochbegabten nicht umgehen können. Die Eltern werden leiden, weil sie sehen, dass das Kind leidet.

Eine unangenehme Situation für alle.

Ein bisschen kommt mir dieses ei auch so vor. Mit dem Dress-Code und mit dem Jargon. Ein kleiner mikrosoziologischer Kosmos, der keine Expansionsfähigkeit mehr hat. Er kann nicht nach außen offen sein - und nach innen schon gar nicht. Er kann nicht neue Dynamiken und Einflüsse, die er nicht kennt, zulassen. Und jeder, der sich nicht anpasst, ist ein Exot.

Noch schnell ein Exkurs: mein Chef musste gestern zum Rektor. Budgetverhandlungen … Wissensbilanz, aha, wie kann man Wissen bilanzieren, hm? tja, äh, also, hmmm

Jedenfalls hatte er einen Anzug an. Mit Krawatte! Der Herr Topwissenschafter und mehrfach Qualifizierter hat seine geliebten Jeans gegen einen scheußlich cremefarbenen Anzug getauscht. Er fragte mich, wie er aussieht. Ich sagte:"Verkleidet“. Er verzog das Gesicht und rauschte ab. *gg* soviel zum Thema Dresscode.

Alles was passiert, hat einen Sinn. (Vll mit Ausnahme des Dresscodes.)

Ich freu mich schon sehr auf dieses Buch, sine. Wirklich! Vor meinem geistigen Auge sehe ich dich beim Signieren.

Es ist eine Buchmesse.
Wien eignet sich hervorragend für so was.

;-)

Ich wünsch dir sehr, du kannst etwas Konstruktives, Kreatives, eben etwas Sineastisches aus der ganzen Sache machen (übrigens alles Eigenschaften, die dem gemeinen Buchhalter verborgen bleiben), halt uns doch bitte auf dem Laufenden!

Viele liebe Grüße von Isabel!

scham und meine fragen an mich selbst

hallo

ach mensch, ich hab jetzt nimmer schlafen können. mein herz - rast. wie immer bringt die müdigkeit die traurigen gefühle mit sich.

was tun?

ich habe mich mit dem buch beschäftigt, dass monsieur mir empfohlen hatte und das mich schon vorgestern, als ich noch den ganzen tag angst gehabt hatte vor dem besagten gespräch, was gestern ja auch war, wirklich gut amüsiert hat! aber an der stelle, an der ich weiterlesen musste, wurde gerade gekämpft und die beschreibung des kampfes und der verluste ist mir schrecklich erschienen.

:-(

was dann tun?

weil ich herzweh hatte gestern und auch heute morgen, habe ich gleich mal geschaut, wann mein doc aufmacht. um 9.00 uhr. soll ich so lange zu hause bleiben, ihn dann anrufen und fragen, ob ich vorbei kommen soll mit meinen neuen schmerzen? oder von arbeit aus anrufen...?

gefühle bahnen sich halt dann den weg und es beginnt immer mal etwas, was mir vorkommt wie eine luftblase, die von unten nach oben durch das wasser steigt und an der wasseroberfläche aufspringt. das meiste ist scham.

ich habe mich drei mal gefragt, ob es sinn macht, den fraglichen text nochmal selbst zu lesen, aber die hoffnung, dass das alles nicht wahr sein könnte, trieb mich dazu. tja ich habe wirklich geschrieben:

"wozu ist man praktikantin bei ei? um sich täglich ei-jargon anzuhören? in diesem sinne habe ich eine frage zu elektronischen rechnungssystemen mit aufgenommen in unseren fragebogen..."

also sinngemäß.

jetzt weiß ich, dass ich das tatsächlich geäußert habe. und wenn man meinen text kritisch betrachtet, so ist er tatsächlich schwer zu lesen, der humor IST NICHT LUSTIG und insgesamt kann man schon sagen, dass durch die langatmigkeit das dokument wertlos ist - mal abgesehen von den weiteren tatsachen, dass meine chefin eh auch ohne dieses dokument unsere bemühungen, einen fragebogen für unsere anbieter im rahmen der ausschreibung zu entwerfen, ja schon in den boden gestampft hatte.

katzenjammer!

ich komme mir vor wie jemand aus dem lk-forum, der monatelang über seine verhältnisse gelebt hat und dann entsetzt ist, dass ihn die mahnbescheide belästigen und er schließlich, um schlimmeren konsequenzen zu entgehen, den alptraum bewältigen musste, dass er seine eltern um geld angebettelt hatte und sein vater sämtliche ressentiments, die zwischem ihnen (vater und sohn) schon immer bestanden, ausgelebt hat. er tat mir so leid, aber ich konnte auch nicht verstehen, wie man sich in so eine situation bewegen kann...?

dass er seine eltern um hilfe bitten musste (obwohl das das schlimmste für ihn war), hätte ich schon verstanden und vermutlich genau so auch getan. nur hatte ich nicht verstanden, wieso er sich so abhängig gemacht hatte?

JETZT verstehe ich nicht, wieso ICH so gespielt habe mit meiner chance bei ei.

ICH bin jetzt in einer situation, die ich nicht begreife. ich bin hineingeraten nicht nur durch eigenes verschulden, herrje, man kann auch ein auge zudrücken und genau das ist halt bei mir nicht geschehen. hätte es meinen text nicht gegeben, hätte mich meine chefin vielleicht an einen anderen baum aufgeknüpft (denn wenn sie mich nicht hätte abschießen wollen, hätte sie mich zunächst kritisiert, statt die sache gleich zum manager zu geben).

aber jetzt mal die dahiner liegende frage nochmal:

wieso habe ich diese behauptungen in mir? was macht mich so distanziert von ei? was distanziert mich eigentlich von meiner arbeit - und wie passt das zusammen damit, dass ich arbeite wie ein tier?

ich habe große lust, mich mit meinem psychotherapeuten nochmal zu unterhalten. ein bissle steckt in mir sein zweifel, dass ich im leben schon ohne ihn klarkommen würde.

übrigens ist er nur EINER der zweifler. der größte zweifel ist die stimme meiner mutter, die komischerweise immer mal auftaucht und verlautbart, dass ich es ja eh nicht schaffen konnte - dazu in meinem inneren die vision ihres kritischen blickes.

letzteres ist ja DAS PROBLEM, was ich entdeckt hatte, als ich begonnen hatte, in meiner therapie fortschritte zu machen: dass ich in mir eine stimme habe, die endlos zweifel und bestrafungen ausspuckt.

ich habe gewusst, dass ich mit den zweifeln nichts anfangen kann und vermutet, dass auch meine bestrafenden worte in meinem innern eines tages vergehen würden, wenn ich mit meinen zweifeln ein anderes maß (möglichst ein NULL-maß) gefunden hätte.

wenn jetzt diese innere stimme MAL zu hören ist, dann ist es immer noch weniger als vorher und es gab auch gestern schon andere momente, in denen ich lachen konnte über meine situation. aber ja, es ist doch lustig, dass ich eigentlich in meinem job gut klar komme, dass ich so viel anerkennung gefunden habe - aber ausgerechnet an der stelle, wo ich meine arbeitsleistung WIRKLICH im moment zeige, sitzt ein richtiger dämon und füttert mich noch mit schokolade und teilweise netten e-mails.

heute morgen hingegen ist HEUTE MORGEN und es gibt eben auch leider jetzt eine phase, wo ich schreckerfüllt die bangen fragen zu beantworten haben, die DANN auftauchen.

warum bin ich jemand, der sich innerlich so distanziert?

also nicht falsch verstehen - ich distanziere mich nicht von menschen. da hattest du, @isabel, schon recht gehabt, dass ich sehr "dabei" bin mit menschen. du hattest es als "zu sehr" bezeichnet, glaub ich.

du schriebst es meiner erinnerung nach so ähnlich in deinem posting vom 23.11.:

@isabel wrote:

[...] weil ich wieder mit meinem Allheilmittel arbeite: Ignoranz …

Und obwohl das vermutlich der schlechteste Rat ist, den du lesen darfst: ich würde dir auch ein bisschen mehr davon wünschen. Sie macht nicht gleichgültig, wenn man nicht ohnehin ein gleichgültiger Mensch ist, aber sie schützt, wenn man den Selbstschutz zu spät, zu leicht, zu wenig aktiviert hat.


ach je

also mal als hintergrund: ich bin tatsächlich der ansicht, dass bei ei ein jargon gesprochen wird - oder zumindest, dass eine eigene ausdrucksweise existiert. ich mache mich tatsächlich nicht selten darüber lustig, finde es auch wirklich lustig.

die frage ist also einerseits: was ist daran lustig (andere menschen finden solche dinge ja schön - ich empfinde es als spiel, als albernheit und im schlimmsten fall als elitäres getue)? und die frage ist andererseits: wieso mache ich dabei nicht einfach mit, vertraue mich einer sache an? wenn ich letzteres nämlich nicht tue, ist es dann ein wunder, dass ich A) mit der wahrheit auch mal rausplatze und dass ich B) von denjenigen, die sich zu einer gruppe (den eilern) zusammengefunden haben und an ihre eigene identität fest glauben, fallengelassen werde?

nach einer nacht drüber-schlafen finde ich übrigens den einsatz meines managers nicht mehr so untergeordnet wie gestern. ob ihn jemand zu seinem verhalten angeleitet hat oder nicht - er hat so gehandelt und es bleibt auch dabei, dass ich auf einem sehr schmalen grat wandere.

es tut mir leid!

es tut mir leid, diese menschen gestört zu haben in ihrem glauben an etwas...! das ist nicht meine absicht, sie aufzurütteln oder anzugreifen. ich habe meine kritik, ja. aber damit muss ICH leben und ich wollte sie damit nicht behelligen.

alle meine fragen sind darauf gerichtet, dass ICH mein leben angleichen kann oder eben auch nicht. jetzt stehe ich aber da mit meinen kleinen inneren kämpfen und meinen aus versehen nach außen gedrungenen sichtweisen - und man muss mich fallenlassen! es gehört nunmal zum glauben dazu, dass jemand, der nicht glaubt, nicht zur gruppe gehört.

kann er ja nicht! denn diese gruppe hat nur ein echtes bindeglied: den glauben an die gemeinsame sache.

mein herz tut nimmer weh - schon nicht mehr, als ich zu schreiben begonnen habe. manche dinge schmerzen wirklich; dass mein herz darauf reagiert, ist ja normal. als ich mir gedacht habe "ok, sine, dann schreib jetzt verdammt nochmal dein buch!!! nutze die zeit hier und mach etwas, was du machen MÖCHTEST...!", da war es schon weg.

geblieben ist nur halt dieses ungemach - dieses gefühl, in einem problem DRIN zu sein und es noch nicht gelöst zu haben.

ich bin überrascht von mir selbst.

ich weiß nicht, was in mich fährt, wenn ich so kontraproduktiv bin im verhältnis zu gruppen!

ja ich weiß. dieser blog hier ist AUCH eine gruppe. es gibt also auch andere dinge und es liegt vermutlich an der gruppe selbst, wie ich mich verhalte...? aber wenn man an mein verhalten im lk-forum denkt: dort habe ich auch vehement mich gesträubt, in die @djinny-gruppe aufgenommen zu werden. ich habe mich gesträubt!

ich bin auch tatsächlich in meiner kritik grausam, wenn man mal bedenkt, dass diese menschen, deren werte ich nicht akzeptiere (weil sie an scheinbare werte glauben, wie ich finde), doch von ihren werten aufrecht erhalten werden.

es ist so schrecklich, dass ich sozusagen als enfant terrible andere bloßgestellt habe - mal abgesehen davon, wie ICH ausschaue in den augen der anderen (jetzt zumindest).

letzteres ist natürlich auch diskussionswürdig für mich, aber nicht so wirklich. mein gott, ich bin peinlich für sie und sie werden mich schneiden oder traurig anschauen.

ja

ich war schon manchmal peinlich. aber bisher war ich zufrieden mit dem grund dafür!

diesmal ist mir der grund - nämlich meine flapsigkeit - selbst unverständlich. ich stehe vor meinen eigenen worten ungläubig und frage mich, was ich für eine wahrnehmungsschwäche gehabt habe.

im ernst

ich habe geglaubt, mir gehört die welt. ich habe mich gelangweilt und ich war auch entsetzt von der drögheit des jobs, hatte enormes unverständnis dafür, dass andere stolz waren auf diese tätigkeit und ...

und ja: mein blick war dann frei für die MISSSTÄNDE und in meiner position (also in der position, die ICH MIR in meinem hinterstübchen eben ausgemalt habe) habe ich mich entsprechend verhalten!

was soll das? warum bin ich noch bei ei?

äh

und warum bin ich überhaupt hingegangen?

*grübel*

ich glaube IMMER NOCH an die werte, die mir meine mutter eingeimpft hat. geld ist wichtig, sine, geld ist wichtig, sine, geld.. geld... geld... !

also mal angenommen, ich studiere bwl primär (neben anderen gründen, die ich bisher genau verstanden habe, aber äh vielleicht ist der primäre grund folgender grund) deshalb bwl, weil ich dank irgendwelcher ängste mir partout nicht vorstellen kann, mein buch zu schreiben?

angenommen, ich bin bei ei, weil ich mir partout erst "ein gutes blatt" im poker gegen das leben und gegen das schicksal besorgen zu müssen glaube, bevor ich - als NEBENBEI!!! - das tue, was ich eigentlich (!) machen möchte?

ich habe jetzt drei monate zeit, um mir das mal genau zu überlegen.

heute ist der erste tag dieser drei monate.

gruß

sine

06 Dezember 2006

aussitzen

hallo!

einen schönen nikolaus-tag wünsche ich euch



hey @matilda, du hast das AUCH gehabt mit dem herzrasen? unglaublich...!

@isabel: du kannst dich nicht schonen? schreck! das kann man aber lernen. überleg dir mal ne "therapie", nach der du dich schonen könntest, und wenn alles nichts hilft, kauf dir ein buch zum thema "entspannen", es gibt doch einige tipps, die sich lohnen...

also empfehlen kann ich autogenes training so wie du, @matilda! problem ist bloß, dass man es halt irgendwann einmal lernen muss, sonst kann man es sich nicht vorstellen, was es bedeutet, von jetzt auf gleich mal abschalten zu können.

klingt so, matilda, als hättest du aus deiner pause seit dem letzten (anstrengenden!) auftrag so genutzt, als dass es dir gut damit geht.

*au*

mein herz piekt gerade.

tja

heute hat mir meine chefin eine "reingehauen" verbal, dass ich erstmal kurz vorm rauswurf stand. mir wurden zwei formulierungen vorgeworfen, und mein manager meinte dazu: "wenn man das schon denkt, ist es bedenklich, aber wenn man es denkt UND schreibt, dann kann man eigentlich nicht mehr helfen!"

ich hatte in einem anfall von geistiger umnachtung mein statement im oktober sehr flapsig abgefasst und meine chefin hat es sofort meinem manager vorgelegt und der termin, mich darauf festzunageln, war dann aber erst jetzt - sie hatte mein statement nämlich erst im november gelesen und dann hatte mein chef 1 monat lang keine zeit gehabt.

ich habe darin geschrieben, dass ich gerade gelernt hätte, dass elektronische rechnungen bei ei pflicht seien und dass dementsprechend in einem fragebogen an einen potentiellen anbieter für ei die frage, ob er elektronische rechnungen akzeptieren würde, nicht fehlen dürfte. das problem war aber, dass die formulierung so klang, als könnte ich mich null damit anfreunden mit elektronischen rechnungen - was ja nicht der wahrheit entspricht! ich finde als leidgeplagte ehemalige selbständige e-rechnungen superst genial!!

aber es klang halt doof und ich konnte mir selbst nicht erklären, wieso ich das in einem offiziellen text geschrieben hatte, selbst wenn er nur ein dokument zur team-absprache sein sollte und nichts, womit ich mich für den posten als neue bundeskanzlerin hätte bewerben wollen.

ich habe mich dafür entschuldigt und es als fehler eingeräumt.

das andere war, dass ich gefragt hatte, weshalb ich dauernd unsere "bibel für den einkauf" (originalnamen lass ich mal kurz weg) lesen sollte, wenn sich bei der ausschreibung, an der ich als erstes teilnehme, eh keiner dran hält.

*autsch*

ich wunderte mich, weshalb ich dies je zu papier gebracht hatte, konnte mich aber dennoch genau daran erinnern, dass ich diese frage lange hatte und auch vehement an allen orten geäußert hatte. ich habe also eingeräumt, diese frage auch wirklich gestellt zu haben, allerdings hinzugefügt, dass ich darüber lange nachgedacht hätte und in einem stetigen prozess diese thema langsam durchdrungen hätte und die frage heute so nicht mehr stellen würde.

nun mein manager hat mir lang und breit erklärt, dass solche sachen halt nicht geschrieben gehören, die erklärungen hatten kindergartenniveau und müssen nicht wiederholt werden.

*augenroll*

ich hab mich entschuldigt und dann kam meine chefin halt weiter zum zuge. ende vom lied: ich schreibe zu viel - ich schreibe zu GEMEIN (sie behauptet immer noch steif und fest, ich hätte einem anbieter seine fehler "genüsslich unter die nase gerieben" - ich behaupte, mit der e-mail nur das verteidigt zu haben, was mir aufgetragen worden war zu verteidigen: ich durfte an unserer ausschreibung niemanden verspätet teilnehmen lassen, der nicht schriftlich bestätigte, dass er die verspätung akzeptiere) - ich schreibe GEFÄHRLICHES und ungeeignetes und wieso ich mir nie überlegt hätte, weshalb sie meine mitschriften alle korrektur lesen wollte.

ich habe wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich glauben würde, sie wollte mir vor allem klarmachen, dass ich die praktikantin sei. inhaltlich hätte sie mir nicht viel dazu gesagt, sondern im gegenteil einige mitschriften ohne korrekturen freigegeben.

etc.

pp

es war jedenfalls alles angeblich sehr falsch, was ich gemacht hatte. ich hätte wohl besondere schwierigkeiten, die abkürzungen von ei zu verstehen, was wohl an meiner juristischen vorbildung liegen würde.

außerdem sei das "meer an praktikanten" zu dem zeitpunkt, als ich mich beworben hätte, gerade trockene salzkruste gewesen und so sei ich halt eingestellt worden und vielleicht mit zu viel workload und zu wenig feedback befrachtet worden.

es wurde mir also alles im halse umgedreht, und das - meiner wahrnehmung nach - ohne, dass meine chefin mir vorher konkrete anweisungen oder kritik gegeben hätte.

im gegenteil wabert dieses flapsige geschreibsel, das vom 9.10. stammt und damit mein erstes werk war, was ich in einer ausschreibung überhaupt zustande gebracht hatte, seit mitte november beim manager herum und war stein des anstoßes.

ich habe gelegenheit gehabt, zu allem stellung zu nehmen und es war auch so, dass ich es SO gesagt habe, dass ich selbst mir fair vorkam und geradezu höflich. ich kann es meinem manager auch nicht übelnehmen, dass er mir weismachen wollte, sie hätten mich in not eingestellt und nicht aus freiem willen - er ist ein typ mensch, mit dem man reden kann und mein gott, manche dinge entfleuchen ihm halt.

aber mit meiner chefin war das kind natürlich in den brunnen gefallen! sie hat mich freundlich mit schokolade beschenkt, mir e-mails geschickt wo "super" und "klasse" draufstand. und VOR dem zeitraum, in dem mein geschreibsel an den manager gegangen war, hatten wir unsere hahnenkämpfe ausgefochten zum thema "umgang" miteinander und naja. es hätten sich dinge klären lassen, aber das war nicht möglich für miene chefin - warum nicht?

warum es nicht läuft mit meiner chefin, weiß ich nicht genau, aber DASS es nicht läuft, weiß ich definitiv seit dem gespräch am 6. november und ich habe es ja auch aufgegeben, ihr mit logik zu kommen.

monsieur und ich haben dann noch eine weile gerätselt, wieso sie mir aber nun den finalen schlag in die magenkuhle verabreicht hat.

es tut mir leid, aber ich kann nicht feststellen, dass meine arbeit wertlos war. ich hab mich auch nicht aufgeregt über die unterstellungen - es traf mich an einem punkt, an den ich nicht gedacht hatte, und dieser punkt lautete "illoyalität". für mich folgt aus alledem, dass ich mit meinem auftreten tatsächlich angreifbar WAR und aber auch, dass meine chefin mich längst loswerden wollte und es auch zielgerichtet - vielleicht in spontaner wut, who knows - getan hat.

das problem ist jetzt, dass ich weiter im team bleibe, das sie leitet. nein, ich wurde nicht gefeuert, obwohl das gespräch nahe dran war.

ich hatte mich so gefürchtet vor diesem gespräch gestern, aber dann wurde es verlegt und ich kann mich nicht dauernd fürchten!

aber mein trost schon während meiner furcht war eigentlich gewesen, dass ich vermutlich aus dem team fliegen werde, und selbst wenn ich ganz gekündigt würde, so würde ich dennoch aus dieser heillosen situation mit meiner unlogischen, impulsiven chefin herauskommen und basta.

aber nein.

es tut mir leid, aber ich fühle mich gemobbt von meiner chefin.

:-/

naja

der gag war, dass mir schon drei "kollegen" ihre sympathie trotz meines ausgestoßenseins bekundet haben. ich habe nette kollegen, und mr. stuggi town hat sogar fest versprochen, mich auf jeden fall behalten zu wollen als kollegin, nicht mit meiner chefin einer meinung zu sein und vielleicht zu versuchen, sich mit mir gemeinsam nicht tyrannisieren zu lassen.

letzteres hat er so ausgedrückt:

"ich hatte auch schonmal einen job, bei dem der chef ein arschloch war. deshalb habe ich nochmal studiert. ich habe mir gesagt: ha, dann können sie mich alle mal! und ich habe mir geschworen, nie wieder so einen chef zu haben."

ich hab gelacht und gesagt, dass ich mir dasselbe auch schon geschworen hätte.

erst nachher hab ich gemerkt, dass er mir vermutlich beistehen will, was auch immer passiert.

ich war natürlich gerührt.

der joke ist, dass meine chefin und mein manager von mir wollen, dass ich meinen einen kollegen wegen mobbings "anzeige" - d.h. sie haben mich gefragt, ob ich für ein gespräch mit besagtem kollegen zur verfügung stünde, und dass sein verhalten mir gegenüber natürlich mobbing sei.

die geschichte mit meinem kollegen geht so:

das ende zuerst: ich hatte von einer anderen kollegin eine sache bekommen, die ER versaut hatte. es ging darum, dass eine rechtliche grundlage für eine erbrachte leistung gefehlt hatte und nun im einvernehmen ein vertrag genommen werden sollte, den eine andere filiale des anbieters schon abgeschlossen hatte - und der anbieter hier sollte einfach auf diesen vertrag aufsatteln. tja ich hab dann gefragt, ob ich mehr infos haben könnte, zumal ich noch zwei angebote (!) - welche? - einholen sollte und zumal ich auch schon mit dem anbieter telefoniert hatte und sich weitere rückfragen ergeben hatten. mein kollege blockte mit viel wortgewalt und rückte die infos nicht raus, was ich geahnt hatte.

der anfang der geschichte geht nämlich so: mein kollege hat mich nie gegrüßt - da ist er übrigens nicht der einzige bei ei. aber die anderen sind aus der anderen abteilung (dafür sind sie hartnäckiger als er, man kann ihnen genau gegenüberstehen und grüßen, und sie schauen versteinert, als wäre man aus glas und unsichtbar). ich habe dann nach 2 monaten aufgehört, IHN zu grüßen. da bin ich dann halt irgendwann auch komisch. außerdem duze ich ihn nicht, sondern nenne ihn mit nachnamen, was auffällt - aber er hat mir weder das "du" angeboten, noch hat er mich gegrüßt - was sollte ich denn machen.

er hat dann angefangen, dauernd mit mir über seine religion zu reden und als er merkte, dass ich pfarrerstochter war, hat er damit begonnen, über pfarrerstöchter und -söhne zu erzählen, er hätte doch ein "tolles" buch gelesen und nietzsche sei auch pfarrerssohn gewesen.

ich habe ihm mitgeteilt, dass mein vater gestorben sei und ich schwierigkeiten hätte, über das thema zu reden. außerdem würde ich generell auf arbeit nicht über religion reden wollen und mir das thema bitte ganz verbieten. da hat er angefangen, sich über meine "lautstärke" beim telefonieren zu beschwerden, und schließlich hat er auch mal "wasserstoffblondine" gesagt, denn - hey - ich bin jetzt so blond wie goldmarie *gg*.

das habe ich auf mich bezogen und ihm laut gesagt, er möge bitte vermeiden, so persönlich zu werden.

also: ich wusste, dass dieser kollege eh gefrustet ist von mir und wenn ich auch noch seinen versauten fall retten sollte, würde er vermutlich platzen.

stellt euch vor: alles, was ich zu DIESEM thema gesagt habe, wurde auch verstanden und mir wurde nicht jedes wort im munde umgedreht. zudem hatte ich, als ich es kommen sah, alle fragen, die unbeantwortet geblieben waren, zu einer e-mail gegossen und deutlich gesagt, dass ich ohne informationen nicht weiterkommen würde. DIESE e-mail war nicht zu wortgewaltig, sondern man hätte meinen "hilferuf" verstanden.

ach nee

jetzt wollen sie aber nicht etwas MIR helfen. mir hat kein mensch bisher gesagt, ob ich etwa einen fehler gemacht habe oder wie - im gegenteil, bisher glaube ich, alles richtig gemacht zu haben. mir wurde der fall dann einfach weggenommen und seither laufen gespräche mit meinem kollegen, der für meine begriffe aber verstanden zu haben schien, dass ich ihn nicht angeschwärzt hatte. denn als mir - oder uns - der fall ganz weggenommen wurde, hatte ich behauptet, dass ich zwar nicht alle informationen gehabt hätte, aber grundsätzlich genau SEINE strategie gefahren wäre und dass ich mich freuen würde, dass er JETZT wenigstens meinem weiteren boss (der die sache jetzt inne hat) die infos geben würde.

daraus machen die jetzt mobbing.

soso

es gibt dazu zwei kleine wahrheiten:

1. mein manager und alle chefs sammeln gerade argumente GEGEN meinen kollegen, weil sie ihn alle gerne loswerden möchten

2. mein kollege grüßt mich zwar jetzt wieder, hat mich aber anscheinend hinter meinem rücken mit aller vehemenz angeschwärzt - und dass er mich grüßt liegt nur daran, dass er ununterbrochen an mich denkt und versucht, etwas gegen mich vorzubringen.

aha

wisst ihr was?

ich habe keine lust, für meine chefs hier noch die gemobbte zu spielen.

es lohnt sich für DIE, aber für mich ist es absurd. ich fühl(t)e mich jetzt mit meinem kollegen versöhnt und ich bin der ansicht, dass ich kein gespräch mit meinem manager brauche, um mit ihm fertig zu werden. hinzu kommt, dass ich keine angst vor ihm habe und seinen charakter eher lustig finde als in irgendeiner weise so, dass ich das ganze als mobbing einordnen könnte.

ich stünde natürlich für ein gespräch zur verfügung, aber nur, wenn es nicht um mobbing ginge.

neiiiin, es wäre natürlich ein "ganz normales gespräch".

aha

tja

ich werde schauen, wass ich mache. im zweifel kann ich mich nicht erinnern, etwas gesagt zu haben. im ernst! was soll ich mich noch zum kollegenschwein machen, wenn meine eigenen pfründe gerade inflationär weit im wert gesunken sind? und was bitte soll ich zum betriebsklima beitragen, wenn die eigentliche seuche meine chefin ist?? soll ich denn mitmachen bei dem spiel "die großen lässt man laufen, die kleinen lässt man hängen"?

ich fürchte, da geh ich lieber mit ner kündigung als denen noch in den arsch zu kriechen. auch, wenn absurderweise angeblich MIR damit geholfen sein soll - ich glaub hiervon kein wort.

so ist das.

meine taktik: aussitzen.

also jetzt erstmal: schlafen *gg*

nächtle

gruß

sine