06 Dezember 2006

aussitzen

hallo!

einen schönen nikolaus-tag wünsche ich euch



hey @matilda, du hast das AUCH gehabt mit dem herzrasen? unglaublich...!

@isabel: du kannst dich nicht schonen? schreck! das kann man aber lernen. überleg dir mal ne "therapie", nach der du dich schonen könntest, und wenn alles nichts hilft, kauf dir ein buch zum thema "entspannen", es gibt doch einige tipps, die sich lohnen...

also empfehlen kann ich autogenes training so wie du, @matilda! problem ist bloß, dass man es halt irgendwann einmal lernen muss, sonst kann man es sich nicht vorstellen, was es bedeutet, von jetzt auf gleich mal abschalten zu können.

klingt so, matilda, als hättest du aus deiner pause seit dem letzten (anstrengenden!) auftrag so genutzt, als dass es dir gut damit geht.

*au*

mein herz piekt gerade.

tja

heute hat mir meine chefin eine "reingehauen" verbal, dass ich erstmal kurz vorm rauswurf stand. mir wurden zwei formulierungen vorgeworfen, und mein manager meinte dazu: "wenn man das schon denkt, ist es bedenklich, aber wenn man es denkt UND schreibt, dann kann man eigentlich nicht mehr helfen!"

ich hatte in einem anfall von geistiger umnachtung mein statement im oktober sehr flapsig abgefasst und meine chefin hat es sofort meinem manager vorgelegt und der termin, mich darauf festzunageln, war dann aber erst jetzt - sie hatte mein statement nämlich erst im november gelesen und dann hatte mein chef 1 monat lang keine zeit gehabt.

ich habe darin geschrieben, dass ich gerade gelernt hätte, dass elektronische rechnungen bei ei pflicht seien und dass dementsprechend in einem fragebogen an einen potentiellen anbieter für ei die frage, ob er elektronische rechnungen akzeptieren würde, nicht fehlen dürfte. das problem war aber, dass die formulierung so klang, als könnte ich mich null damit anfreunden mit elektronischen rechnungen - was ja nicht der wahrheit entspricht! ich finde als leidgeplagte ehemalige selbständige e-rechnungen superst genial!!

aber es klang halt doof und ich konnte mir selbst nicht erklären, wieso ich das in einem offiziellen text geschrieben hatte, selbst wenn er nur ein dokument zur team-absprache sein sollte und nichts, womit ich mich für den posten als neue bundeskanzlerin hätte bewerben wollen.

ich habe mich dafür entschuldigt und es als fehler eingeräumt.

das andere war, dass ich gefragt hatte, weshalb ich dauernd unsere "bibel für den einkauf" (originalnamen lass ich mal kurz weg) lesen sollte, wenn sich bei der ausschreibung, an der ich als erstes teilnehme, eh keiner dran hält.

*autsch*

ich wunderte mich, weshalb ich dies je zu papier gebracht hatte, konnte mich aber dennoch genau daran erinnern, dass ich diese frage lange hatte und auch vehement an allen orten geäußert hatte. ich habe also eingeräumt, diese frage auch wirklich gestellt zu haben, allerdings hinzugefügt, dass ich darüber lange nachgedacht hätte und in einem stetigen prozess diese thema langsam durchdrungen hätte und die frage heute so nicht mehr stellen würde.

nun mein manager hat mir lang und breit erklärt, dass solche sachen halt nicht geschrieben gehören, die erklärungen hatten kindergartenniveau und müssen nicht wiederholt werden.

*augenroll*

ich hab mich entschuldigt und dann kam meine chefin halt weiter zum zuge. ende vom lied: ich schreibe zu viel - ich schreibe zu GEMEIN (sie behauptet immer noch steif und fest, ich hätte einem anbieter seine fehler "genüsslich unter die nase gerieben" - ich behaupte, mit der e-mail nur das verteidigt zu haben, was mir aufgetragen worden war zu verteidigen: ich durfte an unserer ausschreibung niemanden verspätet teilnehmen lassen, der nicht schriftlich bestätigte, dass er die verspätung akzeptiere) - ich schreibe GEFÄHRLICHES und ungeeignetes und wieso ich mir nie überlegt hätte, weshalb sie meine mitschriften alle korrektur lesen wollte.

ich habe wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich glauben würde, sie wollte mir vor allem klarmachen, dass ich die praktikantin sei. inhaltlich hätte sie mir nicht viel dazu gesagt, sondern im gegenteil einige mitschriften ohne korrekturen freigegeben.

etc.

pp

es war jedenfalls alles angeblich sehr falsch, was ich gemacht hatte. ich hätte wohl besondere schwierigkeiten, die abkürzungen von ei zu verstehen, was wohl an meiner juristischen vorbildung liegen würde.

außerdem sei das "meer an praktikanten" zu dem zeitpunkt, als ich mich beworben hätte, gerade trockene salzkruste gewesen und so sei ich halt eingestellt worden und vielleicht mit zu viel workload und zu wenig feedback befrachtet worden.

es wurde mir also alles im halse umgedreht, und das - meiner wahrnehmung nach - ohne, dass meine chefin mir vorher konkrete anweisungen oder kritik gegeben hätte.

im gegenteil wabert dieses flapsige geschreibsel, das vom 9.10. stammt und damit mein erstes werk war, was ich in einer ausschreibung überhaupt zustande gebracht hatte, seit mitte november beim manager herum und war stein des anstoßes.

ich habe gelegenheit gehabt, zu allem stellung zu nehmen und es war auch so, dass ich es SO gesagt habe, dass ich selbst mir fair vorkam und geradezu höflich. ich kann es meinem manager auch nicht übelnehmen, dass er mir weismachen wollte, sie hätten mich in not eingestellt und nicht aus freiem willen - er ist ein typ mensch, mit dem man reden kann und mein gott, manche dinge entfleuchen ihm halt.

aber mit meiner chefin war das kind natürlich in den brunnen gefallen! sie hat mich freundlich mit schokolade beschenkt, mir e-mails geschickt wo "super" und "klasse" draufstand. und VOR dem zeitraum, in dem mein geschreibsel an den manager gegangen war, hatten wir unsere hahnenkämpfe ausgefochten zum thema "umgang" miteinander und naja. es hätten sich dinge klären lassen, aber das war nicht möglich für miene chefin - warum nicht?

warum es nicht läuft mit meiner chefin, weiß ich nicht genau, aber DASS es nicht läuft, weiß ich definitiv seit dem gespräch am 6. november und ich habe es ja auch aufgegeben, ihr mit logik zu kommen.

monsieur und ich haben dann noch eine weile gerätselt, wieso sie mir aber nun den finalen schlag in die magenkuhle verabreicht hat.

es tut mir leid, aber ich kann nicht feststellen, dass meine arbeit wertlos war. ich hab mich auch nicht aufgeregt über die unterstellungen - es traf mich an einem punkt, an den ich nicht gedacht hatte, und dieser punkt lautete "illoyalität". für mich folgt aus alledem, dass ich mit meinem auftreten tatsächlich angreifbar WAR und aber auch, dass meine chefin mich längst loswerden wollte und es auch zielgerichtet - vielleicht in spontaner wut, who knows - getan hat.

das problem ist jetzt, dass ich weiter im team bleibe, das sie leitet. nein, ich wurde nicht gefeuert, obwohl das gespräch nahe dran war.

ich hatte mich so gefürchtet vor diesem gespräch gestern, aber dann wurde es verlegt und ich kann mich nicht dauernd fürchten!

aber mein trost schon während meiner furcht war eigentlich gewesen, dass ich vermutlich aus dem team fliegen werde, und selbst wenn ich ganz gekündigt würde, so würde ich dennoch aus dieser heillosen situation mit meiner unlogischen, impulsiven chefin herauskommen und basta.

aber nein.

es tut mir leid, aber ich fühle mich gemobbt von meiner chefin.

:-/

naja

der gag war, dass mir schon drei "kollegen" ihre sympathie trotz meines ausgestoßenseins bekundet haben. ich habe nette kollegen, und mr. stuggi town hat sogar fest versprochen, mich auf jeden fall behalten zu wollen als kollegin, nicht mit meiner chefin einer meinung zu sein und vielleicht zu versuchen, sich mit mir gemeinsam nicht tyrannisieren zu lassen.

letzteres hat er so ausgedrückt:

"ich hatte auch schonmal einen job, bei dem der chef ein arschloch war. deshalb habe ich nochmal studiert. ich habe mir gesagt: ha, dann können sie mich alle mal! und ich habe mir geschworen, nie wieder so einen chef zu haben."

ich hab gelacht und gesagt, dass ich mir dasselbe auch schon geschworen hätte.

erst nachher hab ich gemerkt, dass er mir vermutlich beistehen will, was auch immer passiert.

ich war natürlich gerührt.

der joke ist, dass meine chefin und mein manager von mir wollen, dass ich meinen einen kollegen wegen mobbings "anzeige" - d.h. sie haben mich gefragt, ob ich für ein gespräch mit besagtem kollegen zur verfügung stünde, und dass sein verhalten mir gegenüber natürlich mobbing sei.

die geschichte mit meinem kollegen geht so:

das ende zuerst: ich hatte von einer anderen kollegin eine sache bekommen, die ER versaut hatte. es ging darum, dass eine rechtliche grundlage für eine erbrachte leistung gefehlt hatte und nun im einvernehmen ein vertrag genommen werden sollte, den eine andere filiale des anbieters schon abgeschlossen hatte - und der anbieter hier sollte einfach auf diesen vertrag aufsatteln. tja ich hab dann gefragt, ob ich mehr infos haben könnte, zumal ich noch zwei angebote (!) - welche? - einholen sollte und zumal ich auch schon mit dem anbieter telefoniert hatte und sich weitere rückfragen ergeben hatten. mein kollege blockte mit viel wortgewalt und rückte die infos nicht raus, was ich geahnt hatte.

der anfang der geschichte geht nämlich so: mein kollege hat mich nie gegrüßt - da ist er übrigens nicht der einzige bei ei. aber die anderen sind aus der anderen abteilung (dafür sind sie hartnäckiger als er, man kann ihnen genau gegenüberstehen und grüßen, und sie schauen versteinert, als wäre man aus glas und unsichtbar). ich habe dann nach 2 monaten aufgehört, IHN zu grüßen. da bin ich dann halt irgendwann auch komisch. außerdem duze ich ihn nicht, sondern nenne ihn mit nachnamen, was auffällt - aber er hat mir weder das "du" angeboten, noch hat er mich gegrüßt - was sollte ich denn machen.

er hat dann angefangen, dauernd mit mir über seine religion zu reden und als er merkte, dass ich pfarrerstochter war, hat er damit begonnen, über pfarrerstöchter und -söhne zu erzählen, er hätte doch ein "tolles" buch gelesen und nietzsche sei auch pfarrerssohn gewesen.

ich habe ihm mitgeteilt, dass mein vater gestorben sei und ich schwierigkeiten hätte, über das thema zu reden. außerdem würde ich generell auf arbeit nicht über religion reden wollen und mir das thema bitte ganz verbieten. da hat er angefangen, sich über meine "lautstärke" beim telefonieren zu beschwerden, und schließlich hat er auch mal "wasserstoffblondine" gesagt, denn - hey - ich bin jetzt so blond wie goldmarie *gg*.

das habe ich auf mich bezogen und ihm laut gesagt, er möge bitte vermeiden, so persönlich zu werden.

also: ich wusste, dass dieser kollege eh gefrustet ist von mir und wenn ich auch noch seinen versauten fall retten sollte, würde er vermutlich platzen.

stellt euch vor: alles, was ich zu DIESEM thema gesagt habe, wurde auch verstanden und mir wurde nicht jedes wort im munde umgedreht. zudem hatte ich, als ich es kommen sah, alle fragen, die unbeantwortet geblieben waren, zu einer e-mail gegossen und deutlich gesagt, dass ich ohne informationen nicht weiterkommen würde. DIESE e-mail war nicht zu wortgewaltig, sondern man hätte meinen "hilferuf" verstanden.

ach nee

jetzt wollen sie aber nicht etwas MIR helfen. mir hat kein mensch bisher gesagt, ob ich etwa einen fehler gemacht habe oder wie - im gegenteil, bisher glaube ich, alles richtig gemacht zu haben. mir wurde der fall dann einfach weggenommen und seither laufen gespräche mit meinem kollegen, der für meine begriffe aber verstanden zu haben schien, dass ich ihn nicht angeschwärzt hatte. denn als mir - oder uns - der fall ganz weggenommen wurde, hatte ich behauptet, dass ich zwar nicht alle informationen gehabt hätte, aber grundsätzlich genau SEINE strategie gefahren wäre und dass ich mich freuen würde, dass er JETZT wenigstens meinem weiteren boss (der die sache jetzt inne hat) die infos geben würde.

daraus machen die jetzt mobbing.

soso

es gibt dazu zwei kleine wahrheiten:

1. mein manager und alle chefs sammeln gerade argumente GEGEN meinen kollegen, weil sie ihn alle gerne loswerden möchten

2. mein kollege grüßt mich zwar jetzt wieder, hat mich aber anscheinend hinter meinem rücken mit aller vehemenz angeschwärzt - und dass er mich grüßt liegt nur daran, dass er ununterbrochen an mich denkt und versucht, etwas gegen mich vorzubringen.

aha

wisst ihr was?

ich habe keine lust, für meine chefs hier noch die gemobbte zu spielen.

es lohnt sich für DIE, aber für mich ist es absurd. ich fühl(t)e mich jetzt mit meinem kollegen versöhnt und ich bin der ansicht, dass ich kein gespräch mit meinem manager brauche, um mit ihm fertig zu werden. hinzu kommt, dass ich keine angst vor ihm habe und seinen charakter eher lustig finde als in irgendeiner weise so, dass ich das ganze als mobbing einordnen könnte.

ich stünde natürlich für ein gespräch zur verfügung, aber nur, wenn es nicht um mobbing ginge.

neiiiin, es wäre natürlich ein "ganz normales gespräch".

aha

tja

ich werde schauen, wass ich mache. im zweifel kann ich mich nicht erinnern, etwas gesagt zu haben. im ernst! was soll ich mich noch zum kollegenschwein machen, wenn meine eigenen pfründe gerade inflationär weit im wert gesunken sind? und was bitte soll ich zum betriebsklima beitragen, wenn die eigentliche seuche meine chefin ist?? soll ich denn mitmachen bei dem spiel "die großen lässt man laufen, die kleinen lässt man hängen"?

ich fürchte, da geh ich lieber mit ner kündigung als denen noch in den arsch zu kriechen. auch, wenn absurderweise angeblich MIR damit geholfen sein soll - ich glaub hiervon kein wort.

so ist das.

meine taktik: aussitzen.

also jetzt erstmal: schlafen *gg*

nächtle

gruß

sine

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