10 November 2005

neuer job, neues glück

ich hab den job und ich hab ihn auch angenommen. die firma hat 100 mitarbeiter und ist eine junge medienfirma, die in richtung lobby-arbeit tendiert. mein job bringt 5 euro die stunde und bei bestimmten aufträgen auch mehr.

wir wurden zu viert eingeladen und ALLE VIER genommen. sehr angenehm. ich hab nach dem einlernen noch mit der jungen frau gesprochen, die mir jünger als ich es bin ausschaut (aber behauptet, noch etwas älter zu sein) und die uns eingestellt hat und sie hat behauptet, es sei ihre überzeugung, dass man auch "mal" einem "älteren menschen" eine chance geben sollte. ich glaube, sie wollte nicht, dass es schlecht klingt, aber ich kam mir kurzfristig vor wie eine rentnerin...

mein herr selbstzweifel ruft aus dem exil "da hast du es, du bist eine alte schachtel und du wirst es jetzt noch schwerer haben mit deinem neuanfang als vorher mit deinem unglücklichen job", aber ich beschließe, dass dieser job hier erstens nichts mit meinen schlechten erfahrungen im job vom letzten sommer zu tun hat und dass zweitens mein gefühl, dass es alle nett mit mir meinen, diesmal wohl besser trägt.

ich bin jedenfalls sehr belebt, werde mich aber weiter bewerben. wenn ich ehrlich sein soll, finde ich 5 euro viel zu wenig und weiß beim besten willen nicht, wie ich damit 700 euro zusammenbekommen soll, eigentlich brauch ich mit krankenversicherung sogar 900 euro im monat.

ausserdem denke ich irgendwie ja selbst so wie die junge frau (assistentin der geschäftsleitung): ich muss beweisen, dass ich mich einfügen kann. beim nächsten job muss ich erzählen können, dass ich bisher glücklich und zufrieden auf meinem bisherigen miesen job gearbeitet habe und mich einzig und allein zu verbesserungszwecken bewerbe.

ja, das leben ist komisch. einerseits wurmt mich die vorstellung, dass ich einen makel habe mit meinem lebenslauf, andererseits unterwerfe ich mich der vorstellung, dass ich eine zweifelhafte person bin, doch.

hey

ich habe viel über @venice nachgedacht aus dem lk-forum und bin zu dem vorläufigen ergebnis gelangt, dass ich mindestens genausoviel rödele wie sie es immer tut. nur, dass ich keine zwei abende frei habe.

ich frage mich, was mich wirklich von @venice "getrennt" hat. ich weiß ja noch sehr genau, dass ich damals total überanstrengt war von ihren VIELEN schicksalsschlägen (mutter gestorben, sex mit dem ex, mann ihrer freundin wegen missbrauchs der eigenen tochter im knast und verurteilt, freundin dauernd am selbstmord-versuchen, vater vom ex noch tierisch erniedrigt, weil vater alle bürgschaften nun einlösen muss und der ex nur "selbst schuld, dass du das gemacht hast" zu venice' vater gesagt hat, etc. pp.).

hm

und: punkt.

ich hab es nicht gepackt und ich hab mich verabschiedet. so, wie sich auch aus meinem leben schon menschen verabschiedet hatten. oder doch anders?

*grübel*

jedenfalls frappiert es, dass ich das argument, mal einen schritt kürzer zu treten, in meinem eigenen leben gerade (aktuell) NICHT beherzige. hm. aber ich hab ja auch keine probleme.

kann man das so sehen? hab ich keine probleme?

*grübel grübel grübel*

na, ich werd mal weitergrübeln.

und ich werde meine fucking-hell umsatzsteuervoranmeldung weiterrobotern.

hach

hier übrigens das schöne gedicht von hesse, dass @ sealily heute gepostet hat in @ matilda's thread:




cu!

s.

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