10 September 2007

pms

*ächz*

ach wie kann man nur seelisch so auf den hund kommen...? ich habe mal wieder im anmarsch die frauenkrankheit. da komm ich ja IMMER irgendwie so komisch drauf. ok, gut zu wissen, dass da ein zusammenhang besteht - und dennoch fühle ich mich, als könnte ich nicht wieder raus aus meinen gedanken. oder besser gesagt: aus meinen gefühlen. die gedanken lassen eher nach...

es liegt bei mir auch daran, dass ich den bewerbungskram halt sehr anstrengend finde. gut, ich habe mich jetzt eine woche ordnungsgemäß gefreut, dass ich die bewerbungsangelegenheiten so gut hinbekommen habe. und nun ist die zweite woche. ohne zusage.

ähäm!

manchmal finde ich diese schläfrige melancholie auch schön. sie erinnert mich an meine kindheit. wieeeee lange hab ich allein in meinem zimmer verbracht? im moment denke ich oft an meine hausaufgaben zurück. ja, ich musste (zumindest in meiner erinnerung) immer ganz schön viel hausaufgaben machen.

ich habe GETRÖDELT. ich habe alles mit so viel trödelei gehandhabt, dass ich am ende dann ganz gut in der materie drin war, weil ich einfach so lange über den notizen und büchern gehockt hatte und weil der stoff so handlich war. damals.

was ist aus den kleinen arbeitspensi geworden? jetzt sitz ich an meinem schreibtisch und bin hauptsächlich damit beschäftigt, mir selbstvertrauen beizubringen. es geht gut, denn es ist so schön ruhig geworden in mir und bla. aber irgendwie frage ich mich auch, ob ich den stoff schaffe - wo sind sie, die kleinen machbaren leichten aufgaben?

sie sind auf meinem schreibtisch, ich weiß. gerade war ich bei monsieur mit einer aufgabe. wisst ihr, ich mache mir immer sonstwie gedanken, und er hat dann auch viel gegrübelt - aber am ende blieb, dass man die wahrscheinlichkeitsrechnung eigentlich vergessen kann. man malt ein schaubild und zählt auf dem bild die verschiedenen möglichkeiten ab. das ganze nennt sich dann auch schon wahrscheinlichkeitsrechnung, auch wenn es eher bloß eine ZÄHLUNG ist... *g

da denk ich dann: siehste, war GANZ EINFACH. mach dich nicht immer zur schnecke. glaub an dich.

außerdem hab ich mittlerweile den gedanken, dass ich es IMMER schaffen werde. ich werde mein leben immer hinbekommen - ob ich das jetzt schaffe oder nicht, ich komme weiter.

und schwupps

einen atemzug später denke ich, dass ich mich in den irrungen des lebens aber auch nie heimisch fühle (und nicht fühlen kann). worauf freue ich mich gerade? nun, eben (also letzte woche) habe ich mich noch auf meinen neuen job gefreut. da jetzt aber die kunst des abwartens gefragt ist, kehren meine geldsorgen und die notwendigkeit, arztbesuche abzusagen und noch stärker zu sparen als bisher, in meine gedanken zurück. also freue ich mich nicht mehr auf meinen job, denn im moment bereitet es mir ein gewisses ziehen, daran zu denken. ich freue mich plötzlich auf das auswandern nach neuseeland. und auf ein leben mit monsieur.

hach und dann, dann dauert mir alles zu lange!

das warten auf den job war schon seeeehr langwierig. aber jetzt noch warten auf neuseeland? plötzlich möchte ich aufspringen und smens und meinem berliner leben den stinkefinger zeigen und nach neuseeeland abreisen.

vielleicht wird dort alles wahr.

ich möchte eine kleine anekdote erzählen. eine geschichte, die mein verhältnis zu arbeit widerspiegelt.

ich habe am freitag einen auftrag angenommen in meinem studijob (also in dem job, wo es mal geheißen hatte, ich sei halt überqualifiziert). ich bekomme dort 7 euro die stunde. das problem ist, dass ich noch nicht wesentlich länger als einen halben tag gearbeitet habe in der firma, und das ist dann echt alles. jeden monat also maximal 8 stunden insgesamt, also davon kann man nicht leben.

nun ein pipifax-auftrag. ich habe am telefon gesagt bekommen, ich bekomme noch mehr solche aufträge. ich bin diesmal irre clever und mach nicht alles auf einmal. nein. ich mach zwei beispielssachen und sende sie per e-mail. frage ganz gelassen, ob es so richtig ist, wie ich es gemacht habe. ich kriege lob und werde gefragt, wie lange ich dafür gebraucht habe. ich habe 2 stunden gebraucht - sagen wollte ich 3 stunden. aber mehr als "2 1/2 stunden" kann ich nicht herausbringen. naja.

es wird nachgefragt beim chef, und dann sagt mir die dame, die mir den auftrag gegeben hat, dass ich noch 7 profile genau so machen sollte und dass man davon ausginge, pro profil würde ich 1 stunde brauchen. es würden also 7 euro pro stunde bezahlt werden, und es ginge um 7 profile.

ich mache die sache und finde es suuuuuper! ich hatte gedacht, ich hätte wieder null zeit und bla, ich selbst hatte schon vorgeschlagen, die letzten 7 profile in nur 2 stunden hinzubekommen. und nun haben sie mir richtig zeit gegeben. toll, oder?

die story hab ich meiner besten freundin (in berlin) erzählt. als geschichte dafür, dass ich mich immer klein mache und immer denke, ich muss es alles zackzack hinbekommen. aber für 7 euro die stunde bekomme ich eben auch mal eine chance. da muss ich nicht mehr - wie einst als anwältin - berge versetzen!

naja

ich geb dann die geschichte ab - und kann es nicht bringen. ich kann nicht für die insgesamt 9 profile 9 1/2 stunden sagen. so lange hab ich nicht gebraucht. also sage ich 7 stunden für alle 9 profile.

da ich es extrem sorgfältig gemacht habe und ohne zeitdruck, stimmt es auch fast. ich denke, 5 stunden hab ich bestimmt dran gesessen. ich hab nicht auf die uhr geschaut - es war doch alles abgemacht, da ist mir dann der weg zum ziel gleich. gleich lieb! es hat mir spaß gemacht... heute morgen hab ich nochmal ne stunde gebastelt, um keine fehler drinzubehalten.

ja, dann habe ich einen anruf bekommen von meiner auftraggeberin.

ich dürfte aber doch nur 2, nagut, 2 1/2 stunden berechnen. man hätte mir die aufgabe gegeben, ohne das mit dem chef zu klären. der würde nicht mehr als 2 1/2 stunden bezahlen! die profile wären viiiiel schwieriger als das, was ich gemacht hätte. ich fragte mich, was ich denn bitte gemacht habe, wenn keine "profile"?

die dame spricht sehr schlecht deutsch. die arbeitsbeschreibung hatte zu 80% umschreibungen beinhaltet wie "das da" und "so". wir hatten uns also missverstanden. sie schickt mir jetzt arbeit, die sie selbst schon gemacht hat - sie nennt es "lebensläufe, die ich gemacht habe" (ich: nix verstehen). die soll ich ihr dann zurückmailen und behaupten, dass ich die gemacht hätte. dann könnte ich mehr abrechnen.

man ist verzweifelt, weil ich sage, dass ich 7 stunden gearbeitet habe und schließlich auch nur 7 euro pro stunde bekomme. und dass ich da nicht einfach eine stunde vergessen kann.

ich bin nicht gekränkt - so wie früher bei der schlechten zahlungsmoral meiner mandanten. denn immerhin hab ich eine nette arbeit gemacht. ich bin auch nur unwesentlich überrascht. mal wieder ein missverständnis. wie so oft!

aber... es spiegelt mein verhältnis zu arbeit wieder. ich HASSE diese kurzaufträge. ich HASSE diese aus dem boden gestanzten kurzarbeitsverhältnisse, diese jobs. und ich HASSE diese minilohn-kacke.

hm

ich habe ja letzten endes nichts verloren bei dieser geschichte. im gegenteil - ich sehe, es passiert einfach immer wieder. ich muss es halt ertragen. aber könnt ihr euch vorstellen, dass es einen verunsichert?

naja

ich geh mal spörteln mit meinem pms. ;-)

gruß

sine

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