25 September 2007

bwl-leben losgelassen

hi ho

matilda: ja nein ich weiß nicht... ich denke, ich würde es am liebsten sein lassen, über meine mutter nachzudenken. es wäre mir ja auch sehr lieb, wenn ich gar nicht erst die idee bekäme, in ihr eine ursache für aktuelle probleme zu vermuten...

ich habe eine immer noch sehr starke neigung dazu, alles, was meine mutter an negativen gefühlen in mir auslöst, zu negieren. es war mir auch tatsächlich mein bisheriges leben lieber, die berühmt-berüchtigte SCHULD an unseren differenzen allein bei mir zu suchen - immerhin war das ja auch der ansatz meiner mutter. mitschwimmen ist immer ein zustand, der einem angenehmer erscheint. angenehmer ERSCHEINT! wenn man dann mitschwimmt, muss man hingegen schauen, ob man sich nicht unterbuttern lässt oder ähnliches.

womit wir dann (oho) irgendwie gedanklich beim thema "abhängigsein" landen, nicht wahr?

erstmal die gute nachricht: ich bleibe trotz teilweise richtig beherrschender versöhnungs-, anpassungs- und mitschwimmtendenzen (und noch stärkerer sehnsüchte) standhaft und halte distanz zu meiner mutter. zugegeben, am telefon bin ich wieder netter geworden - und zwar doch für meine spröde art ZU nett, denn ich fühle nicht, was ich sage. so sage ich meiner mutter, dass ich sie lieb habe, doch ich weiß bei gott nicht, ob das stimmt. ich weiß halt, dass sie es hören will, wenn SIE es mir sagt. ich weiß einfach, dass DAS ihre welt ist, und ich habe einfach seit jahren kapituliert vor den ewigen bemühungen meinerseits, meinen sinn für ehrlichkeit und gefühlsechtheit (nein ich rede NICHT von kondomen *g* ) rüberzubringen.

heute waren wir gemeinsam in berlin unterwegs, matilda... wie gerne erzähle ich das, denn es klingt so harmonisch. es WAR auch harmonisch. sie hat nichts falsches gesagt und mir auch nicht das gefühl gegeben, dass etwas nicht in ordnung wäre. wenn man es genau nimmt, lief es so gut wie noch nie. und doch... ich handele aus mitleid. ja, neben meinen anpassungssehnsüchten, meinen harmoniewünschen, daneben gibt es auch das motiv mitleid.

meine mutter ist heute für ihre verhältnisse sehr ehrlich und echt gewesen - soll ich ihr da nicht die hand reichen? soll ich da nicht mal zeit für sie investieren, soll ich ihr da nicht mal das sagen, was sie hören will? es handelt sich ja immerhin nicht um den sonst nicht ganz seltenen wunsch nach gehirnwäsche (ihrerseits), wenn sie mich auffordert, ihr zeit und möglichst auch zuneigung zu schenken.

*seufz*

isabel:

steter tropfen, isabel, ja der stete tropfen hat auch meinen "stein" gehöhlt. ich habe die klausuren geistig erstmal gestrichen in meinem hirn. es gibt sie jetzt schon seit 3 tagen nur als kleine alpträume ohne realitätsanspruch in meiner wahrnehmung. und... ich mache seit 3 tagen, was ich möchte. und das ist zwar (noch) nicht das buch-schreiben, wohl aber das browsergame-programmieren.

nun, geld haben wir ja nicht. so what - ich habe mehrere umsonst-anbieter für webspace angetestet und dann vor drei tagen einfach nägel mit köpfen gemacht bei dem besten dieser umsonst-anbieter. dort habe ich mit monsieurs hilfe eine datenbank ins leben gerufen und mit dem üblichen trara begonnen - webspace-anbieter anflehen wegen diesem, webspace-anbieter anflehen wegen jenem.

wisst ihr, ich hatte schon einmal eine datenbankanbindung probiert. damals noch bei einem bezahl-anbieter. monsieur und ich sind wahnsinnig geworden. es war zum hühnermelken: nichts hat so funktioniert, wie es in den büchern stand. jedes bißchen musste man erst falsch machen, dann analysieren und schließlich aus der welt schaffen.

will sagen:

seit 3 tagen ziehe ich es durch und mache unser insel-browsergame. im unterschied zu den absprachen zwischen monsieur und mir geht der prototyp des spiels jetzt nicht auf der grundlage von java-applikationen an den start, sondern mit stinknormalem php.

php kann monsieur nicht - ich auch nicht wirklich,, aber ich habe noch die zwei bücher von damals, wo ich mit meinem schreibbüro die datenbankanbindung versucht hatte.

hm

ein zwischenfazit wäre eigentlich, dass ich froh bin. aber stellt euch vor: ich bin nach zwei guten tagen gestern übel drauf gekommen. schlechtes gewissen!

nein, ich habe nicht über die kommenden klausuren nachgedacht, im gegenteil: ich habe mir ganz fest gedacht, dass ich mich auf mich und auf mein glück verlassen sollte.

immerhin hab ich mich schon einmal völlig (!) meinen eigenen wünschen anheimgegeben. das war damals gewesen, als ich so viel im liebeskummer-forum geschrieben hatte.

und was ist dabei herausgekommen? nun, ich hatte eben dann glück! ich habe monsieur gefunden. und ich habe das, was ich theoretisch in der therapie mit auf meinen lebensweg bekommen hatte, umgesetzt (also: meine kanzlei aufgegeben, weitere schritte richtung selbst unternommen).

was ist dann daran so falsch? wieso das schlechte gewissen?

ich glaube, es ist wie die distanz zu meiner mutter: ich habe einfach JAAAAAAHRELANG keine entscheidungen für mich getroffen, sondern ausschließlich in ABHÄNGIGKEIT von dingen.

womit wir (oho) ja schon wieder beim thema wären *hihi*...

ich bin jetzt immer noch in einem geflecht von anforderungen: in eingebildeten notwendigkeiten, aber auch in werten, die ich aktiv (und zu meinem wohl) anerkenne. aber ich bin jetzt in einem geflecht von abhängigkeiten, in denen dieses wahnsinnige unverständnis fehlt. jetzt bin ich nämlich einerseits nicht mehr so wirklich daran interessiert, dass ich auf verständnis und vielleicht sogar noch auf zustimmung stoße... und jetzt befinde ich mich auch einfach in einer situation, in der eben (komischerweise...) verständnis herrscht.

ähm

also noch mal ganz kurz: isabel, ich habe mein bwl-leben gerade losgelassen. ich habe nur noch zwei prämissen: jobsuche und browsergame-programmieren. letzteres wird bei bedarf und bei entsprechender muse ausgetauscht in buch-schreiben.

:-)

ich wünsch euch was!

gruß

sine

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