26 August 2006

hoelle selbst heiss gemacht

hallo

ich habe mittlerweile eine einstellung gefunden zu der sache, die ich - wie ich JETZT denke - faelschlich mit "spiesser" ueberschrieben hatte. du hast mich daran erinnert, @isabel, dass es halt auch damit zu tun hat, dass man schon ein bissle erfahrungen gemacht hat im leben und vielleicht deshalb nimmer so easy sachen macht, die man einst mal gern getan hat (oder gern bleiben lassen hat und die man NUN tut).

meine einstellung jetzt ist, dass das nicht mein problem ist, wenn c. ein bissle schiss hat vor mir, wenn es abwasch gibt und ich den abspuele (bisher kam ich mir dabei total mammimaessig vor), wenn ich bla und blupp mache. sondern ich denke, ich mache das, weil es fuer mich wichtig ist und ebenso brauche ich mich net mitzuteilen oder gar noch zu rechtfertigen, noe, ich lass gerne eine kleine erklaerung los, wenn es not tut, aber mehr nicht.

woraufhin ich gleichmal abgewaschen habe heute morgen und mir immer gewisser darin wurde, dass mir der abwasch gut tut, weil nicht getaner abwasch mich so depressiv fuehlen laesst. ich glaube, DAS ist der wahre grund fuer meine hausfraulichen taetigkeiten hier: manche dinge kann ich hier gut leisten, weil ich zeit habe, und ich tue mir keinen gefallen, wenn ich zustaendigkeiten vorschiebe. natuerlich haben c. und p. die primaere verantwortung, ich bin nur gaestin, aber wenn es mir so dringend ist, ist es auch o.k., wenn ich mein ding mache.

ich koennte es c. nicht erklaeren, was ich tue, habe ich mir dann ueberlegt. ich wurede mich also lediglich auf oberflaechliche begruendungen herablassen, denn wenn ich sage, was ich alles schon erlebt habe und was ich selbst in meinem innern so am laufen habe, dann klingt es WIEDER so aufgesetzt. so langsam faellt mir ein, dass ich halt frueher dinge auch net verstanden habe, und ein grund dafuer war einfach, dass menschen mir gesagt haben, wie es ihrer meinung nach "richtig" sei (egal um was es ging, auch beim thema abwasch beispielsweise). wenn man jung ist, kann man dem nichts entgegenstellen, ausser trotz allerhoechstens, denn es fehlt an erfahrung, es fehlt ggf. auch an innerer gewissheit und natuerlich (so war es jedenfalls bei mir) fehlt es an einem gefuehl fuer die innere welt selbst. dauernd brezelt man ueber eigene befindlichkeiten weg, wenn man jung ist, denn wichtiger als alles andere, insbesondere wichtiger als altbacken erscheinendes, ist halt, dass man einen traum lebt, der uebrigens auch radikal wechseln kann und dem ich in meinem alter offensichtlich schon in einer weise gegenueber stehe, dass die kommunikation wahrscheinlich schiefgehen muesste (wobei es keine kommunikation gibt im moment, ausser, dass ich mal angemerkt habe, dass hollywood-smalltalk net so mein ding sei und dass es ja fuer das eigene leben wenig oder gar nichts bringen wuerde, wenn man kate moss huebsch finden wuerde und selbst hoffen wuerde, wie sie auszusehen bzw. seine bekannten nach der aehnlichkeit mit stars auswaehlen oder wenigstens beurteilen wuerde).

naja

das problem koennte sein, dass ich mich irgendwann mal aeussere mit einer ansicht, die c. sehr verletzen mag. aber ich glaube, wenn ich mich weiterhin bemuehe, es irgendwie alles so zu halten, dass es vielleicht irgendwie "passt" bei uns, dann platzt mir viel eher das falsche raus, denn ich bin halt net ich selbst.

ja

jedenfalls will ich jetzt nimmer nachdenken ueber die sache. dass es so eine fragestellung werden konnte, halte ich andererseits schon noch fuer ganz normal: irgendwie lebt man sich doch ein und moechte auch gerne dinge annehmen und konflikte vermeiden, wenn man zu besuch ist. diese phase habe ich jetzt (vermutlich) hinter mir. ich bin mir meiner selbst wieder klar geworden und dieses ganze hin und her "wer-sind-die-wer-sind-wir" ist jetzt unsinn fuer mich geworden.

es tut schon eine wohltuende, wenn auch nicht immer wirklich gute wirkung: ich hab nimmer stress. ich habe den eindruck, ich nehme jetzt erst unser holiday-zuhause wahr, und naja ich bin zufrieden, aber ich freu mich vor allem auch, dass es eben nur fuer holidays ist.

so

tatsaechlich schnurrt nietzsche schon wieder auf meinem schoss. hm... :-)

@isabel: ein wort noch zu deiner panik vor fremdbestimmter arbeit. das kenne ich auch. ich habe es diese tage immer wieder mal. schon am 2. tag unseres urlaubs hatte ich per voice-over-ip einen anruf von meinem ab abgehoert, demzufolge das finanzamt irgendetwas wollte und um rueckruf bat. na fein. solche sachen und meine faehigkeit (oder sogar leidenschaft), mir immer angst zu machen vor situationen, fuehren gerne dazu, dass ich GAR NIMMER weiss, wie ich eigentlich wieder zurueck in meine verantwortungsvolle arbeitswelt soll und bla.

ich weiss nicht, ob es auch bei dir den punkt trifft, aber mir faellt zu deinen worten halt nur ein, dass ich glaube, dass wir uns gerne mal dinge vorstellen und unsere phantasie nicht immer schoene bilder zeichnet. wenn ich angst bekomme oder auch unwohlsein, versuche ich jetzt daher immer, mir die frage zu stellen, ob das jetzt eigentlich notwendig ist, dass ich ueber probleme nachdenke. denn natuerlich gibt es dinge, auf die man sich vielleicht vorbereiten kann oder muss. aber meist entpuppt sich mein gezweifle und meine sorge nur als angst, die vermeidbar ist.

kaum habe ich das gedacht, versuche ich dann auch schon, sie zu vermeigen (ich meine die angst).

:-/

also kenne ich deine gefuehle, die man haben kann, vielleicht. aber es ist fuer mich eine wichtige uebung, mich allen dingen zunaechst einmal mit einer positiven oder wenigstens neutralen inneren haltung anzuvertrauen. ich bin es naemlich leid, mir selbst immer die hoelle am heissesten zu machen.

*g*

gruss

sine

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