30 August 2006

von Matilda am 30.8.: on-off

Liebste Sine,

ich weiss schon, warum ich mich an dich gewendet habe... du hast meine Erwartungen bei weitem übertroffen, danke für deine ausführliche Antwort.

Ja, ich erkenne vieles wieder, was du mir schreibst, nur habe ich nicht deinen Erfahrungsschatz, weil dies das erste Mal ist, dass ich das Kennenlern-Risiko eingegangen bin. Nachdem ich es mir reiflich überlegt und vor fast einem Jahr schon einmal einen Rückzieher gemacht hatte.

Gleich vorab: nein, es reut mich nicht, es fühlt sich nach wie vor richtig an, im Bauch, und ich habe auch nicht das Gefühl, diese emotional wirklich tief gehende und spannende Begegnung könnte das Ende der jahrelangen virtuellen "Beziehung" sein. Im Gegenteil, mein Interesse ist jetzt erst richtig gross und ich hätte noch hunderttausend Fragen, da sind noch hunderttausend Facetten dieses Menschen, die ich kennen lernen möchte.

In meiner Frage ging es um Freundschaft. Im Netz war es eine Freundschaft. Ich für meinen Teil erkenne ein Potential für mehr als Freundschaft. Das macht es vermutlich nicht gerade einfacher.

Das, was mir jetzt zu schaffen macht, ist gewissermassen das Nur-Ahnen-Aber-Nicht-Wissen, ob es ihm denn genau so geht. Wobei es mir insofern zu schaffen macht, dass ich einerseits extrem viel darüber nachdenke, mir aber andererseits nicht wirklich Sorgen mache, sondern eine grosse Zuversicht spüre, dass schon alles gut kommt - etwas, das mir in anderen, realeren (wenn man so will) Beziehungen nicht leicht gelingt.

Also, im Prinzip wirklich eine positive Erfahrung.

Hilft nix, ich warte ab und gucke, was passiert. Mehr kann ich im Grunde ja nicht tun, nicht wahr? Deine und Monsieurs Geschichte, deine Beschreibungen der Unterschiede zwischen virtualer und realer Person haben mir sehr gut getan, da ich bisher von den wenigen Freunden, die von dieser Sache wissen, im Grunde nur skeptische Blicke, Warnungen und dumme Kommentare bekommen hatte. Ich könnte einen Grossteil deiner Aussagen unterschreiben. Deshalb: danke noch mal. Ich halte dich auf dem Laufenden.

Was meinen romantischen Urlaub betrifft: ich hatte ihn nicht vordergründig als romantisch empfunden, witzig, dass du das so siehst, in meinen Augen war er einfach nur Seelenbalsam, wobei das vielleicht fast das gleiche ist? Egal. Ich hatte eine gute Zeit und habe sehr viel Kraft daraus geschöpft, das zählt...

Liebsten Gruss

Matilda

...

fuer @matilda: ruehren im online-/offline-brei

hallo @matilda!!

*drueck*

dass dein urlaub romantisch geworden ist, war mir irgendwie klar. es haette mich mehr ueberrascht, wenn du trocken nur einfach urlaub gemacht haettest... denn in meinen augen bist du ein mensch mit einer riesigen schwamm (aeh ich meine jetzt bildlich gesprochen), der romantik aufsaugt und der uebrigens auch romantik abgibt.

mir persoenlich hat die erwartete romantik schon genuegt, als du beschrieben hast, du haettest du violinen fruehmorgens auf einem dorfplatz getanzt... :-)

aber du hast auch ein herkoemmlich als romantisch eingestuftes "problem" beschrieben, naemlich eine liebesgeschichte!

ui ui ui

@matilda wrote:

[...] Ein wesentlicher Bestandteil dieses unvergesslichen Sommers allerdings hat beträchtliche Nachwehen: ich bin (natürlich nicht alleine) der Versuchung erlegen, eine virtuelle Freundschaft in die Realität zu verpflanzen. Sofern das überhaupt möglich ist. [...]


ups, jetzt wo ich es genauer lese, sehe ich, dass es eigentlich nur um freundschaft geht und nicht auch um mehr.

aeh sorry

nochmal: also liebe matilda *g*

du fragst dich also, ob virtuelle freundschaft moeglich ist. antwort: woher soll ich denn das wissen...?

*lach*

ich wuerde nimmer glauben wollen, dass es unmoeglich ist und ich wuerde schon denken, dass es eine art schock ist, wenn man einen virtuell bekannten menschen realiter kennenlernt. die einzelnen ebenen, die vorher nur in der phantasie existierten und nun manchmal unerwartet und auch ehrlich gesagt voellig unabaenderlich DA sind, kann ich nicht ganz genau beschreiben. aber es gibt dinge, die man virtuell nicht wissen und auch nicht verstehen kann, denke ich. diese dinge koennen ploetzlich da sein, wenn man den virtuellen freund kennenlernt, und ich habe manchmal bis haeufig die erfahrung gemacht, dass das eine ueberraschung sein kann.

ich moechte hinzufuegen, dass ich mir vorstellen koennte, dass die treffen mit virtuellen menschen, die ich selbst erlebt habe (denn ich habe 6 leute aus dem lk-forum realiter getroffen, bis ich schliesslich auch monsieur irgendwie mal getroffen hatte...), vielleicht auch mit einer art scheu verbunden waren, die mir selbst auch angehaftet ist.

ich denke aber, dass eigentlich GLEICH der groschen fallen muesste zwischen menschen, die sich schriftlich gut unterhalten koennen! nun, dem ist aber nicht so, und in meiner erfahrung war es NIE so. na gut, bei einer frau, die ich kennengelernt habe, war gleich eine persoenliche bindung da, so ein gefuehl halt. das war damals @venice gewesen. aber dort hat sich spaeter herausgestellt, dass ich etwas nicht schultern konnte, was nunmal aber fuer eine funktionierene real-life-freundschaft mit ihr wichtig gewesen waere, nun, aber das ist vielleicht nicht der frage "online versus offline" geschuldet, sondern es handelt sich vielleicht bloss um einen normalen scheideweg, der auch in freundschaften manchmal zu einer trennung fuehrt.

anders gesagt:

wenn du auf mein verhaeltnis mit monsieur alias @deep_thought anspielst, so muss ich sagen, dass in meiner wahrnehmung eine freundschaft ueberhaupt nicht sicher wahr offline. eine liebesgeschichte ebenfalls net.

es war so, dass ich vor ihm aber schon besagte 6 lk-forumsmitglieder kennengelernt hatte. gerade mit maennern hatte ich bisher keine gemeinsame basis gefunden.

und was sehr traurig war, ist, dass dann online auch alles weg war. also ich denke, natuerlich "versaut" einem der online-eindruck vielleicht das besondere des schriftlichen manchmal. also damit meine ich: manche dinge nimmt man dem schreiber vielleicht nach einem realen treffen nimmer ab.

aber manche dinge bleiben auch nach einem realen treffen existent, scheinen aber uebrigens staerker schriftlich zum ausdruck zu kommen als dann, wenn man der person begegnet. zu letzterem zaehle ich fast alle personen, die ich getroffen habe... nur eben bei @venice war es anders. da war das geschriebene nur die spitze des eisberges. die realitaet war (zwar) identisch, aber die probleme und die erlebnisse waren in meinen augen enorm vervielfacht. sie hat sich also authentisch dargestellt online, nur war ihr leben noch einige male aufreibender als das, was sie geschrieben hat.

naja das ist keine kritik an @venice, im gegenteil, es ist enorm, wie sie dinge lesbar gemacht hat, die eigentlich in ihrer fuelle schwer darstellbar sind.

tja @matilda, wie sie sehen, sehen sie nichts!

das einzige, was ich zu virtuellen freundschaften und der frage sagen kann, ob man virtuelle freundschaften ruhig ins reale leben holen kann: ja, kann man. wenn du es moechtest, dann ist die zeit auch da und die grundlage.

und ich moechte hinzufuegen, dass alles weitere dann eben mit diesem kurzen kennenlernschock beginnt, dann aber wie jede normale reale freundschaft weiterlaeuft. fuer mich zumindest scheint es so.

auf @dt bezogen: ich habe einen menschen kennengelernt, der in seinen postings anders ist als im real life. ich weiss, dass das nicht sein kann. ich meine, natuerlich koente ein mensch im www so schreiben und in wahrheit ganz anders sein. das trifft aber - denke ich - auf @dt nicht zu. so aehnlich wie ich ist @dt nicht so der typ, der sich gross verstellt.

daraus folgt fuer mich eben, dass @dt noch andere seiten in sich traegt. das finde ich gut. einerseits finde ich es gut, weil ich denke, dass ich eines (vielleicht fernen) tages eh die anderen seiten kennengelernt haette. und ich hasse es, wenn ich dann etwas nicht ernst nehme oder etwas nicht glauben kann... andererseits finde ich es schade oder zumindest komisch, dass diese gesichter, die ein mensch haben kann, nicht immer gefuehlt oder gar verstanden werden koennen, wenn man sich trifft. meine theorie ist, dass das internet bzw. das schreiben eine form von kommunikation ist, die eine riesige chance in sich birgt, sich so zu geben, wie man wirklich ist bzw. wie man AUCH ist.

ich bin froh, diese sichtweise auf menschen kennengelernt zu haben, die sich durch eigentlich in sehr vielen faellen schoene kommunikation im virtuellen raum ergeben hat.

hm

ist in dem geruehre im online-/offline-bereich ein thema bei, das du auch kennst, @ matilda?

gruss

sine

isabel's stimmungsding

halloechen liebe blogger :-))

aaalso...:

@isabel:

das ist gut, gell, wenn eine verstimmung sich irgendwie aufloest. leider habe ich in meinem leben auch erlebt, dass verstimmungen NICHT weggehen, und diese schlechten erlebnisse habe ich immer wieder mal. es macht mich sehr hilflos, wenn ich wieder in so einer depri-schleife meine kreise ziehe. aber erfreulicherweise hast du eine stimmungsaenderung erlebt, und das einfach so.

daraus gibt es zwei moegliche (oder vielleicht auch mehr als zwei...) schlussfolgerungen: 1. deine verstimmung war nicht so schlimm. oder 2. etwas hat sich veraendert ohne dein zutun, was deinen blick veraendert (= relativiert) hat.

was glaubst du?

stimmt das hier eigentlich, was du geschrieben hast (oder isses nur ein witz):

@isabel wrote:

[...] den Berufsalltag zum Privatalltag machte - hey, ich habe ein Privatleben!


hm... warum denn nicht?

also ehrlich gesagt haben meine ganzen gedanken, wie ich mit meiner rechtsanwaltstaetigkeit und meiner offensichtlich zu depressionen fuehrenden situation umgehen sollte, genau zu dieser idee gefuehrt, die du hier andeutest. ich habe es aber anders genannt: ich habe gesagt, ich muss einen weg finden, meinen beruf zur berufung zu machen oder meine berufung suchen gehen.

naja

der weg ist ein existenzieller weg (ich meine den weg zur berufung)... ich habe laengst ein bissle vergessen, wie dann das eine sich zum anderen gesellt hat und - eingedenk meines gefuehls, meine berufung koennte unter umstaenden nur mit etwas zeitaufwand zu finden sein - ich weiss auch kaum noch, wo ich stehe.

hm

wenn ich darueber nachdenke, habe ich es so gemacht: ich habe erstmal in meinen berufsalltag auf biegen und brechen schoenere situationen hineingebracht. das begann damit, dass ich weiter darum bemueht war, schlechte und beklemmende situationen wegzulassen bzw. mir einen fuer mich annehmbareren zugang zu schlimmen situationen im job zu verschaffen. das hatte uebrigens auch teilweise ein aetzendes zwischenergebnis...! ich erinnere mich, dass ich teilweise GAR NIMMER gewillt war, meinen fuss in die haftanstalt zu setzen, in der meine mandanten sassen. ich hatte so kleine kaertchen beschrieben mit sinnspruechen, und fast gebetsartig habe ich mir in so richtig angstbesetzten situationen, die teilweise mir frueher nicht SO schlimm erschienen waren wie gesagt, vorgelesen: "vertrauen und zuversicht bleiben".

und ich habe radikal pausen eingelegt. jetzt behaupte bloss nicht, du seist ja nicht selbstaendig und koenntest keine pausen machen...! gell es gibt auch arbeit, die man lieber macht als andere - das kann eine art von pause sein. und es gibt auch meditativ angehauchte arbeitssituationen. hat man eine oder auch mehrere ruhigere phasen der arbeit ausgemacht, kann man diese taetigkeiten, die diese ruhigeren phasen ausmachen, zunaechst einmal hochhalten und sie mit dem ehrentitel "geheimmittel" versehen ;-).

tja und dann kann man die geheimmittel immer oder zumindest bald dann anwenden, wenn man merkt, der innere "motor" laeuft mal zu heiss oder anders wenn man ueberhaupt keine boecke auf arbeit hat... dann faengt man uebrigens automatisch auch an, das telefon mal telefon sein zu lassen und fragt sich nimmer so genau, ob man jetzt mal ne viertelstunde den ton leise stellen soll oder nicht. denn das kann man richtig fuehlen, wie wichtig einem jetzt diese "phase", in der man sich bewusst eine beruhigendere arbeit ausgesucht hat, ist.

diese art, arbeit zu erledigen, kann natuerlich auch anders gehandhabt werden. aber ich persoenlich bin abgekommen von irgendwelchen belohnungssystemen, also ich wuerde meine arbeit ungern danach sortieren, ob man eine arbeit lieber macht oder weniger gern. ich habe sortiert nach dem "drive" und meinem inneren gefuehl der gelassenheit.

manchmal ist starker "drive" natuerlich auch gut. ehrlich gesagt war mir aber mehr nach gelassenheit.

hm *raeusper raeusper*

jetzt habe ich viel geschrieben, aber @isabel: ich habe irgendwie immer sorge, wenn jemand durchhalteparolen verlautbaren laesst oder wenn jemand sich mit gegebenheiten abfindet. gerade bei dir habe ich irgendwie manchmal sorge, dass du dich unterordnest, sei es menschen oder dir wichtigen gegebenheiten generell.

hey wie waere es mit einem weiteren sinn-fitzel, den ich von meiner teacherin mit in mein leben genommen habe:

meine teacherin fragte, wie wir glauben wuerden, dass man einen wissenschaftlichen text schreibt bzw. was wir eigentlich generell tun wuerden, wenn wir etwas schreiben sollten oder moechten. alle, die sich zu einer eher vorsichtigen antwort herabgelassen hatten, haben etwas beschrieben, was ich ehrlich gesagt nicht (mehr?) kenne. sie sagten, sie wuessten oft nicht, wo anfangen (na gut, aber das ist uebungssache... *oerks* und mach ich auch gerne falsch! aber ich finde einen anfang, das ist sicher). und noch unverstaendlicher fuer mich war die sich herauskristallisierende einstimmige antwort, sie faenden wissenschaftliches schreiben langweilig und haetten wenig lust, sich mit irgendeinem als anstrengend empfundenen thema inhaltlich auseinanderzusetzen.

*staun*

da hoere ich doch eine ohnmacht heraus. oder nicht?

na gut dass ich anwaeltin war. da konnte ich es mir net leisten, vor ohnmacht in winterstarre zu fallen. und mein weg aus der ohnmacht, die bei mir auch damit zusammenhing, dass ich achtung empfunden habe vor den anderen, auch achtung vor wissenschaftlichen alias fachlichen texten, war: "die kochen auch nur mit wasser".

will sagen: ich hab erstmal versucht, die stufe, die sich vor meinem geistigen auge auftat, wenn ich einen text oder auch einen kollegen erlebt hatte, zu ignorieren. das bedeutet nicht missachtung, sondern einfach handlungsfaehigkeit.

und dann habe ich getraeumt. ich habe mir vorgestellt, ich wuerde jetzt einen schatz zu bergen haben in dem text, der mir zur verfuegung gestellt wird (oder in dem plaedoyer, das ich gehoert habe). dafuer ist natuerlich die taetigkeit eines strafverteidigers auch wie gemacht, so zu denken. denn oefter und oefter habe ich fehler der behoerden in den akten aufgespuert, ebenfalls mit wachsender haeufigkeit habe ich argumentationsluecken und -fehler gefunden bei wem oder bei was auch immer. es ist eine schatzsuche, und ich wusste, dass gerade in den situationen, in denen man unter grossem druck steht, der andere meist einen fehler macht oder sogar weiss, dass er einen fehler (= ein einfallstor fuer eine gegenargumentation) gemacht hat, denn dass jemand druck ausuebt, ist in meiner branche kein zufall (sondern eher "nachtigall ick hoer dir trapsen" - maessig).

es ist dann wie autogenes training so ein bissle... es kommt nur noch darauf an, sich innerlich eine ruhepause einzurichten, egal ob im gerichtssaal der "sturm" tobt oder alle nur einfach auf meinen einsatz geduldig warten und man die aufmerksamkeit als buerde spueren kann. und dann traeume ich von einem widerspruch, von einem wortspiel, das vieles offenbart, von einer offensichtlichen weglassung von fakten, die zu betonen ploetzlich ein neues licht wirft...

ich habe mich also, nachdem sich meine kommilitonen eher mit einer distanz und langeweile zu wissenschaftlichen texten geoutet hatten (und scheinbar gar nicht faehig waren, einen bogen zu ziehen zu der weiteren frage der teacherin, wie sie denn generell - d.h. also auch beim privaten schreiben - mit texten umgehen wuerden), gemeldet und gesagt, ich wuerde eher spielerisch an die sache herangehen. es sei fuer mich primaer wichtig, eine distanz zum text zu vermeiden, und bei mir sei es der fall, dass ich oft beeindruckt bin von etwas und mich dann unwohl fuehle.

stattdessen wuerde ich also spielen: und zwar wuerde ich gott spielen.

nun ja, zugegeben manchmal wundert man sich, was man so von sich gibt, und es ist auch meiner eher eingeschraenkten ausdrucksweise im englischen geschuldet, dass ich behauptet habe, mich aufzuschwingen zu einer art "gott", wenn ich einen text bearbeiten sollte... ;-)

naja ich hab jedenfalls gesagt, ich wuerde mich als erstes als ein gott empfinden, der den text als spielzeug unter vielen in seiner zustaendigkeit wahrnimmt und weiss, er wird damit umgehen koennen. dann kreiere ich. ich lausche in mich hinein, welches thema der text in meinem inneren anspricht, lese natuerlich nochmal kontrolle, ob ich auch wirklich einen nachvollziehbaren punkt erkannt habe oder ob meine assoziation zu weit hergeholt ist.

und dann schreibe ich, wenn es ein wichtiger text ist, zunaechst stichworte auf im sinne eines brainstormings, die meist neue ideen produzieren und wo man gut daran tut, sich nicht allzusehr festzubeissen an der anfangsidee... usw. usf.

tja @isabel. will sagen: lass dich bloss nicht darauf ein, dass DU der kelch bist, in den andere ihren wein giessen duerfen. sondern du bist eine person, die ernstgenommen wird, sonst wuerde man sich gar nicht mit dir auseinandersetzen. nimm den "stab", den so ein gespraech bedeutet, doch an und laufe eine runde damit (denk an das olympische motto und dass allein schon die fackel in deiner hand inspiration sein mag)... ich wuenschte, deine begeisterung, dass dein chef dich so gut versteht und alles so schoen in eigene worte packt, was du zu sagen versucht hast, weicht dann einer normalen erleichterung, dass du etwas nicht zweimal sagen musst (was an sich aber doch auch nicht so ein problem sein duerfte, dass man etwas nochmal erklaert, oder?).

ich meine dieses hier, was du geschrieben hast, @isabel:

@isabel wrote:
[...] Aber @sine versteht es trotzdem, das tut gut. Das ist auch ein Satz, den ich mal zu meinem Chef sagte: ich bedankte mich, dass er - auch wenn ich mich verquer ausdrücke - immer weiß, wie es gemeint ist (er packt es in seinem Feedback dann gern in kurze, verständliche Worte :-)) Das ist eine Gabe, mhm [...]


jein. also ich weiss nicht, ob es eine gabe ist! ich denke, es gehoert zu einer diskussion manchmal dazu, dass man ein thema erraet (was uebrigens auch nicht immer so wirklich schwierig ist, denn manche dinge liegen in der luft, glaube ich). aber meistens muss man einfach nochmal klaeren, ob man ueber dieselbe sache spricht (definitionssache also), das ist alles. ich bin halt so ein typ, der gleich mal rueckfragen ein bissle faerbt, das ist dir vielleicht schon aufgefallen... ich mische meine rueckfragen schon mit moeglichen antworten.

ich hoffe, damit dem gespraech fortgang zu geben (aber es ist wohl auch ein alter anwaltstrick... *gnihi*) und natuerlich erleichtere ich mich selbst. will sagen: es ist angenehm, die eigenen ideen zu dem anscheinend angesprochenen thema abzusondern (d.h. es ist erleichternd).

so

jetzt bin ich auch erleichtert. ;-)

ich wuensche dir auch heute einen schoenen arbeitstag, @isabel!

gruss

sine

29 August 2006

von Matilda am 29.8.: virtuelle realität???

Liebste Sine,

das Leben hat mich wieder, nachdem ich einen herrlichen, heissen, lange Sommer lang in einem parallelen Universum verbracht habe, im Urlaub nämlich, im Süden, wo das Wetter immer schön ist und das Wasser kristallklar und türkis und das Lachen ganz leicht fällt... immer noch fehlt mir die Zeit, alle eure Beträge nachzulesen. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich hier nur auftauche, wenn ich was loswerden will -

und wenn ich den weisen Rat der Sine brauche!

Ich hatte grade den schönsten Sommer meines Lebens. Ehrlich. Meine "Hotels" waren die Häuser grosszügiger Freunde, deren Gastfreundschaft ich in vollen Zügen genossen habe, ich habe mich bekochen und bemuttern und betütteln lassen, ich habe alles gegessen, was sie mir vorsetzten, alles getrunken, was sie mir eingossen, und alles mitgemacht, was sie mir vorschlugen. Und ich habe nur gut gegessen, viel zu viel getrunken und Dinge gemacht, die ich nie für möglich gehalten hätte. Einmal zum Beispiel waren wir nachts schwimmen, zusammen mit unzähligen etwa 30cm langen, braunen, schleimigen Meeresschnecken, die sich in der badewannenwarmen Bucht tummelten. *örks! Doch der unverstellte Blick auf den sommerlichen Sternenhimmel über dem schwarzen Wasser war es wert. Ein anderes Mal habe ich barfuss im Morgengrauen auf dem Dorfplatz getanzt, zu den sonderbar kraftvollen Klängen von Tamburin und Violinen... ich bin mit vielen farbigen Erinnerungen nach Hause gekommen, die besänftigende Wirkung dieser sorglosen Tage hält allen Alltagsanfeindungen stand.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses unvergesslichen Sommers allerdings hat beträchtliche Nachwehen: ich bin (natürlich nicht alleine) der Versuchung erlegen, eine virtuelle Freundschaft in die Realität zu verpflanzen. Sofern das überhaupt möglich ist.

Ist es möglich?

Es schien mir unausweichlich. Und doch frage ich mich pausenlos, ob das nicht nur Wunschdenken war. Es schien mir das einzig richtige. Und doch frage ich mich pausenlos, ob das nicht ein Riesenirrtum war. Es schien mir perfekt. Und doch frage ich mich pausenlos, ob ich mir das möglicherweise nur einbilde. Kurz und gut, ich erliege mal wieder meinem Gehirn, das mit allen Mitteln meinen Bauch zum Schweigen bringen will.

Da dachte ich mir, mach doch kurzen Prozess, frag doch Leute,die Erfahrung haben, frag doch Sine: kann eine Freundschaft, die im Netz geboren wurde, in der Realität überleben?

Bin gespannt auf die Antworten!

Matilda

...

von Isabel am29.8.: heute heiter

Einen lieben Gruß an die Damen, der Herr,

ich sitze hier unerklärlich gut gelaunt (wahrscheinlich weil ich in meinem heiß geliebten Büro sitze und längst den Berufsalltag zum Privatalltag machte - hey, ich habe ein Privatleben! :-))

und sinniere über Befindlichkeiten, verbale Akrobatik - die mir gut gefällt und so vieles, was ihr schreibt, möchte ich mir merken und gegebenenfalls ausleihen dürfen - und dabei fallen mir längst vergangene Geschichten ein, wie die von Antonella.

Nun kennt sie hier niemand, die, die eigentlich Antonia hieß - ich nannte sie immer Ant, was ihr gar nicht gefiel - und das ist auch gar nicht notwendig. Sie ist einfach nur jemand, der sich selbst gern als eine starke Frau bezeichnet, die mit beiden Beinen fest im Leben steht.

Wir hatten einmal vor Jahren ein Gespräch über Befindlichkeiten, über Ängste und Sorgen mit und um den Körper, die Gesundheit, das Alter,
die Unfähigkeit Stress zu verkraften, die Anfälligkeit bei geringsten Klimaschwankungen,
die leicht einsetzende Übelkeit, das Grauen vor Sport und diese gewaltige Anstrengung bei jeder Bewegung, während alle anderen mit Leichtigkeit neben ihr zu schweben schienen.

An einen (weniger geistreichen) Dialog kann ich mich noch gut erinnern, den möchte ich euch nicht vorenthalten:

Ant, hast du noch mehr Symptome?

Symptome, was meinst du?

Für mich ist die Sache klar, alles deutet darauf hin, dass du schwanger bist.

*Schrilles Gelächter*

Du spinnst ja total.

Erzähl mit etwas Neues. Na im Ernst, wie viel hast denn zugenommen bis jetzt?

Du, ich nehm die Pille.

Aha.

Und ich hab die Periode.

Aja.

Regelmäßig!

Soso.

Es ist ausgeschlossen.

Tja, das sagten schon viele. Peinlich wird’s erst, wenn das der Arzt sagt - so wie meiner Schwester, der sagte er, sie wäre unfruchtbar (sie hat inzwischen drei - leibliche - Töchter).

Nein, das kann nicht sein, das ist VÖLLIG UNMÖGLICH!

Florian ist heute übrigens drei Jahre alt und sieht aus wie ein Engel. Er benimmt sich zwar selten wie einer, aber das kann ja noch werden.

Geschichtchen Ende.

*schmunzel schmunzel*

verschwitzt

hallo!

*hihi* ja das stimmt, @para... manchmal moechte man auch gerne befindlichkeiten diskutieren und die erwartung, dass es eine echte loesung fuer ein problem gibt, ist bei dieser art von verbaler fellpflege eigentlich das falsche thema. so weit ich gehoert habe, erkennen viele maenner an, dass ihnen diese art des gespraechs, wie es unter frauen ueblich ist, weitgehend fremd ist, dass es diesen austausch von gefuehlen und vagen sichtweisen jedoch GIBT - und manche ahnen, dass es auch etwas gutes haben koennte. monsieur (ich meine jetzt natuerlich meinen monsieur) behauptet, diese frauengespraeche seien gesund, denn sie gehoerten dazu, dass frauen mit ihrem koerper angeblich besser umgingen als maenner.

naja nachdem ich mir 15 jahre lang zigarretten reingestopft habe und monsieur nicht, weiss ich natuerlich net, ob das ein prinzip ist, dass frauen besser mit ihrem koerper umgehen als maenner, oder ob es nicht auch vielschichtigere andere sichtweisen gibt...? ;-)

hm

apropos

vielleicht kann ich ja mal beklemmungen verposten, die mir in bezug auf krankheiten immer mal kommen. denn meine beklemmungen beinhalten, dass ich denke, dass ich mir diese krankheit selbst zuzuschreiben haben koennte, weil ich eben mal geraucht habe!

ich war beispielsweise erkaeltet hier in gb. mal ein "hatschi" hier, mal ein froesteln da, aber nichts, wofuer man sich ins bett legen wuerde. aber ich hatte meinen hals zu, und ich fragte mich, ob ich jetzt den lieben kehlkopfkrebs habe...?

mir fiel nach einer weile ein, dass meine mandeln ja schon immer eine medizinische katastrophe waren und es demnach auch noch sind: vernarbt bis zum get-no, bla, millionenenmal angeschwollen...

aber der gedanke, dass ich krebs haben koennte, war da und blieb. ich muss dann solche gedanken ausblenden. anders kann ich damit net umgehen.

ich habe jetzt die leise ahnung, dass mein herr selbstzweifel vielleicht alternative kampfregionen zu erobern versucht...? also damit meine ich: wenn herr selbstzweifel niemmer so den erfolg hat mit seinen liebsten spruechen (die da lauteten: du kannst gar nichts, du schaffst es am ende ja eh nicht, wer will dich denn, deine mutter hatte es schon immer gesagt...), dann blubbert er eben dort, wo ich ihn weggedrueckt habe, weg und quillt anderswo raus.

hm

soviel zum thema todesangst.

:-/

noch ein paar kleine antworten auf deine fragen, @para...:

@para wrote:

[...] Ob es Dir wohl so ähnlich gehen wird wie mir hier am Anfang? [...]



na dann erzaehl doch mal in epischer breite, wie es dir erging. ich muss gleich mal sagen, dass ich mit zahlen erschreckenderweise ebenfalls noch nicht viel am hut habe! meine beiden mathescheine schiebe ich stoisch vor mir her... immerhin rede ich mir jetzt manchmal ein, sachverhalte auch ein bissle zu erfassen. der der clou bei mathe scheint mir zu sein, dass man die zutaten recht intuitiv anwenden kann. so aehnlich wie kochen.

ich habe zum beispiel gestern bei der mathe-erlaeuterung des "goldenen schnitts" ewig gesessen und gebruetet, welche goddamned (ups sorry ausgerechnet bei der "devine proportion" = dem "goldenen schnitt" gottesgelaestert *gg*) erweiterung aus dem bruch a/b = (a+b)/a werden laesst...?

also wer nachlesen mag: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt

in wahrheit ist das einfach die formel oder das verhaeltnis, um das es eben geht. das heisst, man setzt einfach zahlen ein, fertig. keine erweiterung! man koennte sozusagen ein zweites gleichheitszeichen hinter besagte formel setzen und 1,618 einfuegen.

denn die formel besagt, dass das groessere stueck geteilt durch das kleinere stueck genau 1,618 ist, was zufaellig (also ZUFAELLIG und nix mathematische erweiterung eines bruches!) identisch ist damit, wenn man beide stuecke (das kleine und das grosse) addiert und die summe durch das groessere stueck teilt.

ach so...

*gg*

ich lese uebrigens gerade "the da vinci code" von dan brown. vermutlich hat jemand schon den film im kino gesehen, der juengst gezeigt worden ist? nun, ich net. und das buch ist in englisch.

hach

uebrigens noch ein gutes beispiel fuer komische gesundheitliche befindlichkeiten bei mir: mir ist teilweise richtig schlecht vor spannung. klingt toll? find ich nicht! ich kann den thrill nimmer geniessen, hey, es ist so weit!!! ich werde bequem, zu bequem um einen krimi zu lesen...?!

kann sein, denn juengst hab ich eines der ballerspiele von monsieur auf seinem computer gespielt, und mir speiuebel danach. das lag am stress!

dass ich keine computerspiele spielen kann, kann ich ertragen. aber dass ich neuerdings unter stress so dermassen abloose, find ich GANZ UNGLAUBLICH...!

was mir wieder die grauen zellen in gang bringt...: bin ich so gewichtig geworden, weil ich nicht nur relaxe von meinem bisherigen leben in der anwesenheit von monsieur und meiner eigenen innerlichen erleichterung generell? ja oder bin ich so 20 kilo mehr geworden, weil ich aufgehoert habe zu rauchen, ja?

ach ja...? und wieso bitte gehe ich nimmer spoerteln? und wieso habe ich enorme schwierigkeiten, abends noch auszugehen?

irgendwas stimmt da doch net.

wenn es mir sooooo gut gehen wuerde, wuerde ich dann nicht auch mehr elan haben? gut vielleicht habe ich elan und der tobt sich eher auf geistiger ebene aus...? aber irgendwie wurmt mich jede dieser erklaerungen, und auch gemeinsam bringen sie mich nicht zu dem gefuehl, meine eigene lebenssituation verstanden zu haben.

diese mir ehrlich gesagt voellig neue unfaehigkeit, stress zu ertragen, wirft ein licht auf meine lebenssituation. vielleicht... bin ich einfach auf dem rueckzug? verschanze ich mich hinter buechern, im netz, hinter worten? will ich nur noch das denken und erleben, was mir gefaellt...?

und baue ich mir damit etwa einen schutzwall auf, der nicht besser als der gemeinhin bekannte frust-schutzwall: bei meinem schutzwall sage ich halt dauernd "bubu gaga bubu" zu mir und wiege mich durch starke glaubenskraft in einem selbstvertrauen, was mir mein leben lang fremd war... und bei dem (bisher teilweise geuebten) frust-schutzwall sagt man halt dauernd "kenn ich schon, fall ich nimmer drauf rein, weiss was gut ist fuer mich, bin anspruchsvoll..." und laesst auf sozusagen spiegelbildlicher weise zu meinem bubu-gaga-bubu-schutzwall auf dinge von anfang an nicht mehr ein. dabei kann man nicht wirklich gluecklich werden, wenn man sich nimmer oeffnet!

tja

*am kopf kratz*

weil ich ein bissle der meinung bin, es koennte sein, dass ich mich ausgeruht habe die letzten 1 1/2 jahre, habe ich diesen urlaub genutzt, um mich langsam wieder heranzufuehren an meinen koerper. das hatte ich mir so vorgestellt: jeden tag mehrere stunden spazieren gehen.

nun ich BIN jeden tag MEHRERE STUNDEN spazieren gegangen, den geduldigen monsieur uebrigens in 80-90% aller faelle dabei (wie kann man so geduldig sein...?). ich habe geschwitzt wie eine schwein. ernsthaft! meine unterwaesche hat die salzraender von meiner schwitzerei und das oudeur meiner achseln war teilweise barbarisch *gg*.

auf den fotos sehe ich aus wie kurz vorm herzinfarkt und ich selbst kannte keine geschwindigkeit und keine kleidungsweise, bei der ich net ins schwitzen geraten bin. neben mir dann monsieur, der fit aussieht und allenfalls ueber fussweh geklagt hat - fussweh hatte ich natuerlich auch (die ersten drei tage dachte ich, mir fallen die beine ab und habe mal wieder geraetselt, ob das rauchen schuld ist... :-( ). es war sehr gut, dass monsieur mit war, denn somit haben sich manche aengste wegen meiner koerperlichen konstitution verfluechtigt (siehe fussweh), und wenn ich halt aussah wie frisch vorm herzinfarkt mit immer klebrigen haarfusseln im schweissnassen gesicht, dann hat monsieur es akzeptiert und bla.

will sagen:

entweder ich bin eine richtig dicke dame geworden (selbstwahrnehmung, wo bist du?) und da schwitzt man halt. --> habe mir die letzten tage dicke menschen angeschaut, die waren teilweise auch wie icke mit geroeteten gesichtern unterwegs, aber diese geschwitze hab ich net gesehen...

oder ich bin irgendwie gehemmt, gehindert, mit meinem koerper auf einer intensiven ruhelage, und haeh...?

na wie dem auch immer sei: ich habe beschlossen, mich sportlich wieder mit meinem koerper mehr in einklang zu bringen. und wenn ich beim spazierengehen schon so in wallung geraten bin, dann war es doch genau das richtige, hab ich mir dann gedacht.

ein kleiner verdacht, dass etwas ganz gewaltig seltsam ist bei mir koerperlich, bleibt. na dann kann es ja auch nur besser werden... ;-)

so

genug todesaengste und ekliges geoele beschrieben. kommen wir wieder zu "bubu gaga bubu"... oder so.

*smile*

ich lese jetzt meinen da vinci code weiter. ich kann das buch empfehlen, auch wenn es vielleicht literarisch jetzt nicht soooooooooo enorm super duper mega schick geschrieben ist. ich finde aber die raetsel, die in dem buch beschrieben werden, sehr lecker.

gruss

sine

28 August 2006

zeit zum labern

hallo para!

*drueck mal ganz dolle*

pass ma auf, wenn DU nicht viel zeit hast, ich habe zeit. und daher will ich dich mal zutexten ein bissle, schaun mer mal, ob das was bringt.

fangen wir doch an mit:

@para wrote:

Ohne jetzt etwas bereits abgearbeitetes strapazieren zu wollen [...]


nein suesse, du strapazierst net und ich freue mich tierisch *gg* von dir zu hoeren aehm ich meine zu lesen.

*froi*

@para wrote:
[...] nicht der Männer ureigenster Instinkt [...]


hm also wenn ich das so lese, dann klingt es einleuchtend. warum jedoch ist es nicht deren leidenschaft? kann es denn (vielleicht) sein, aehm, dass maenner eben kein multitasking koennen und daher hunger nur punktuell wahrnehmen (naehmlich wenn sie gerade nichts anderes zu tun haben und "zeit" fuer hunger entsteht)?

die (nahezu bestehende) unfaehigkeit zu multitasking bei maennern ist ein ewiger quell von missverstaendnissen zwischen maennern und frauen, ist meine aktuelle theorie, und vielleicht passt das stullenschmierproblem auch unter diese rubrik.

:-)

oder anders gesagt: frau sondiert fast ununterbrochen, ob sie sich wohl fuehlt, ob andere sich wohl fuehlen, und natuerlich leuchtet das rote laempchen bei "hunger" auf, wenn man hunger hat, und wenn man das laempchen leuchten hat, fragt frau sich automatisch, ob der partner eventuell auch hunger hat...?

tjach

ich habe den eindruck, maenner muessen hingegen zeit einplanen, in der sie sich um etwas anderes als um sich selbst oder auch um eine sache an sich kuemmern koennen. *gnihihi*

naja wie ich aber hoffentlich schon ausreichend habe verlautbaren lassen, finde ich die (vermutlich aus der unfaehigkeit zum multitasking folgende) zielstrebigkeit und ernsthaftigkeit in der verfolgung von zielen bei maennern erfrischend und moechte das nicht missen. also: wie immer jedem das seine.

@para wrote:
[...] Phänomen, gell Sine, dass man irgendwie immer bedachter darauf wird, dass es im häuslichen Bereich mit der Sauberkeit stimmt. Früher war das nicht so wichtig [...]


ja moeglicherweise ist es auch einfach eine frage des alters oder anders ausgedrueckt: eine frage der jeweiligen lebenssituation.

*kratz am kopf*

das laesst wieder eine unbestimmte anzahl von folgefragen in mir anschwellen... *ui*

hm dein vergleich mit der urlaubssituation bei euch ist interessant, den fuer mich hat sie ein augenmerk darauf bedeutet, dass es eben etwas anderes ist, ob man als zweizeller urlaub macht oder - wie jetzt halt bei uns hier in england - gast bei freunden ist.

hm ausserdem... die sache mit dem um-die-haeuser-ziehen stimmt auch, denn ich sag es mal so: meine interessenlage war halt anders. man kann net fuer alles zeit haben, und frueher habe ich ehrlich gesagt enorme koerperliche anstrengungen unternommen, um mein nachterleben reichhaltig zu gestalten. da faellt es schwer, am tag darauf erstmal mit nem brummschaedel noch die wohnung in schuss zu bringen. und es kommt hinzu, dass man ja nicht nur eventuelle alkoholexzesse zu kurieren hatte, sondern auch mehr jobben gegangen ist, um die erforderliche kohle an land zu bringen fuer einen 24-stunden-tag mit abendprogramm.

ich habe mir vor einiger zeit mal ueberlegt, wie zum beispiel grufties es schaffen, sich anscheinend tag fuer tag so zu stylen (also schminken - auch als mann -, immer schwarz gefaerbte haare haben, millionen verschiedener schwarzer ausgefallener kleidungsstuecke tragen, die ja irgendwann gekauft oder gar selbstgeschneidert sein wollen und dann noch mit dem coolnessfaktor zusammengestellt gehoeren, szenenzugehoerigkeit pflegen, nach raeucherstaebchen stinken...). ich glaube, eine blondine mit einer wasserwelle, die sich jeden tag die haare neu legt, ist unter umstaenden weniger mit ihrem auessern beschaeftigt als eben zum beispiel so ein gruftie. tja und meine annahme ist damals gewesen: jeder ist in SEINER SZENE gut. jeder investiert zeit und anstrengung fuer das, was ihm wichtig ist. vermutlich zahlt jeder denselben preis dafuer: den preis, abstriche in anderen dingen zu machen!

will sagen:

putzen ist frueher net ganz oben auf der todoliste gewesen, wie eben auch andere dinge, die nicht notwendig was mit haeuslichkeit zu tun haben mussten, nicht auf platz 1 waren. zeit ist ein endlicher faktor im leben, also bla!

hm hm

ach so und was mit ei bi aem ist?

@para wrote:
[...] Wann geht es denn los bei ei bi em? [...]


phh... am 1.9.

hm ich denke natuerlich daran, aber ueber die tatsache, dass mir jetzt aufgefallen ist, dass es ein freitag ist und ich ergo das wochenende ganz viel zeit habe, mir ein zimmer zu besorgen, bin ich noch net hinausgekommen. ich halte das nicht-nachdenken fuer eine angemessene vorbereitung, denn ich habe die vermutung, dass ich sonst vielleicht aufgeregt waere.

ich habe uebrigens mal wieder aufgehoert, mich zu freuen. im moment bin ich wieder bei unglauben angekommen. ich bei ei bi aem?

ich habe dann (wie so manchmal *huestel*) verallgemeinert und mir gedacht, dass in meinem leben so manches kaum zu glauben ist, zumindest im nachhinein. und dass man halt so reinlebt in die dinge. manchmal ist es gut, manchmal net. das sieht man ja erst, wenn man es erlebt...

@para wrote:
[...] Sittich [...]


? hm??

es gibt jemanden, der an meinen sittich denkt???

*lach*

als ich das gelesen hatte, fiel mir nach einer kleinen ewigkeit ein, dass ich selbst nimmer an ihn gedacht habe, seit wir in england sind. ich weiss leider auch nicht 100%ig, wie es ihm geht (und dem sittich von monsieur), denn meine freundin antwortet net auf die e-mail, die ich ihr geschrieben hatte (in der ich aber zugegebenermassen net nach den sittichen gefragt hatte). au weia... ;-))

naja ich versuche mal, deinem ansinnen folge zu leisten und ein foto von pierre einzustellen, kann aber fuer nix garantieren! ich gehe zwar davon aus, dass es den viechern gut geht, aber ich bin nur eine sehr kurze nacht in berlin, bevor ich nach stuttgart weiterduese... monsieur ist nicht so der fotograf und die kamera muss natuerlich mit mir mit und bleibt net daheim. schaun mer mal!

@para wrote:
[...] Mir fehlt im Moment eindeutig Gemütlichkeit. [...]


au au au, dieses manko mit einem sittich-foto kompensieren zu wollen, laesst tief blicken, @para!

*gg*

ach das tut mir echt leid mit dem tsunami-geheule. ich hoffe, dass es besser wird und bin einerseits auch froh, wenn du es rauslassen kannst. andererseits haette ich natuerlich lieber, du haettest keine sorgen!

ich habe tatsaechlich eine kleine lebensweisheit von meiner teacherin mitgenommen gedanklich. ich finde, diese weisheit passt auch auf deine situation:

die teacherin fragte, ob wir glauben wuerden, die professoren und pruefer an der uni wuerden den lernstoff mit leichtigkeit bewaeltigen (oder bewaeltigt haben, also sie selbst mal studis gewesen waren). ich musste zugeben, dass ich das geglaubt hatte! ja na klar es gibt doch superbrains und bla...!?

aber die teacherin behauptete, dass lernen NIEMANDEM leicht falle. und dass letzten endes die ausrede, dass man ggf. schwierigkeiten hat und dann "nicht geeignet" erscheint, nicht so ganz zaehlt, sondern nur einen unwillen zum lernen bedeutet.

o.k., das letztere hat sie so direkt net gesagt, sondern es ist von mir. sie hat nur verneint, dass lernen irgendjemandem leicht faellt.

gell

und so ist es halt auch mit situationen im leben immer, wo man was neues macht: man muss lernen, und dinge brauchen zeit.

daher hoffe ich ganz dolle, dass es fuer dich auch bald keine tsunami-traenen mehr gibt, @para.

o.k. ich muss stoppen. *gg* hab ja schon alles belabert

cu

sine

26 August 2006

hoelle selbst heiss gemacht

hallo

ich habe mittlerweile eine einstellung gefunden zu der sache, die ich - wie ich JETZT denke - faelschlich mit "spiesser" ueberschrieben hatte. du hast mich daran erinnert, @isabel, dass es halt auch damit zu tun hat, dass man schon ein bissle erfahrungen gemacht hat im leben und vielleicht deshalb nimmer so easy sachen macht, die man einst mal gern getan hat (oder gern bleiben lassen hat und die man NUN tut).

meine einstellung jetzt ist, dass das nicht mein problem ist, wenn c. ein bissle schiss hat vor mir, wenn es abwasch gibt und ich den abspuele (bisher kam ich mir dabei total mammimaessig vor), wenn ich bla und blupp mache. sondern ich denke, ich mache das, weil es fuer mich wichtig ist und ebenso brauche ich mich net mitzuteilen oder gar noch zu rechtfertigen, noe, ich lass gerne eine kleine erklaerung los, wenn es not tut, aber mehr nicht.

woraufhin ich gleichmal abgewaschen habe heute morgen und mir immer gewisser darin wurde, dass mir der abwasch gut tut, weil nicht getaner abwasch mich so depressiv fuehlen laesst. ich glaube, DAS ist der wahre grund fuer meine hausfraulichen taetigkeiten hier: manche dinge kann ich hier gut leisten, weil ich zeit habe, und ich tue mir keinen gefallen, wenn ich zustaendigkeiten vorschiebe. natuerlich haben c. und p. die primaere verantwortung, ich bin nur gaestin, aber wenn es mir so dringend ist, ist es auch o.k., wenn ich mein ding mache.

ich koennte es c. nicht erklaeren, was ich tue, habe ich mir dann ueberlegt. ich wurede mich also lediglich auf oberflaechliche begruendungen herablassen, denn wenn ich sage, was ich alles schon erlebt habe und was ich selbst in meinem innern so am laufen habe, dann klingt es WIEDER so aufgesetzt. so langsam faellt mir ein, dass ich halt frueher dinge auch net verstanden habe, und ein grund dafuer war einfach, dass menschen mir gesagt haben, wie es ihrer meinung nach "richtig" sei (egal um was es ging, auch beim thema abwasch beispielsweise). wenn man jung ist, kann man dem nichts entgegenstellen, ausser trotz allerhoechstens, denn es fehlt an erfahrung, es fehlt ggf. auch an innerer gewissheit und natuerlich (so war es jedenfalls bei mir) fehlt es an einem gefuehl fuer die innere welt selbst. dauernd brezelt man ueber eigene befindlichkeiten weg, wenn man jung ist, denn wichtiger als alles andere, insbesondere wichtiger als altbacken erscheinendes, ist halt, dass man einen traum lebt, der uebrigens auch radikal wechseln kann und dem ich in meinem alter offensichtlich schon in einer weise gegenueber stehe, dass die kommunikation wahrscheinlich schiefgehen muesste (wobei es keine kommunikation gibt im moment, ausser, dass ich mal angemerkt habe, dass hollywood-smalltalk net so mein ding sei und dass es ja fuer das eigene leben wenig oder gar nichts bringen wuerde, wenn man kate moss huebsch finden wuerde und selbst hoffen wuerde, wie sie auszusehen bzw. seine bekannten nach der aehnlichkeit mit stars auswaehlen oder wenigstens beurteilen wuerde).

naja

das problem koennte sein, dass ich mich irgendwann mal aeussere mit einer ansicht, die c. sehr verletzen mag. aber ich glaube, wenn ich mich weiterhin bemuehe, es irgendwie alles so zu halten, dass es vielleicht irgendwie "passt" bei uns, dann platzt mir viel eher das falsche raus, denn ich bin halt net ich selbst.

ja

jedenfalls will ich jetzt nimmer nachdenken ueber die sache. dass es so eine fragestellung werden konnte, halte ich andererseits schon noch fuer ganz normal: irgendwie lebt man sich doch ein und moechte auch gerne dinge annehmen und konflikte vermeiden, wenn man zu besuch ist. diese phase habe ich jetzt (vermutlich) hinter mir. ich bin mir meiner selbst wieder klar geworden und dieses ganze hin und her "wer-sind-die-wer-sind-wir" ist jetzt unsinn fuer mich geworden.

es tut schon eine wohltuende, wenn auch nicht immer wirklich gute wirkung: ich hab nimmer stress. ich habe den eindruck, ich nehme jetzt erst unser holiday-zuhause wahr, und naja ich bin zufrieden, aber ich freu mich vor allem auch, dass es eben nur fuer holidays ist.

so

tatsaechlich schnurrt nietzsche schon wieder auf meinem schoss. hm... :-)

@isabel: ein wort noch zu deiner panik vor fremdbestimmter arbeit. das kenne ich auch. ich habe es diese tage immer wieder mal. schon am 2. tag unseres urlaubs hatte ich per voice-over-ip einen anruf von meinem ab abgehoert, demzufolge das finanzamt irgendetwas wollte und um rueckruf bat. na fein. solche sachen und meine faehigkeit (oder sogar leidenschaft), mir immer angst zu machen vor situationen, fuehren gerne dazu, dass ich GAR NIMMER weiss, wie ich eigentlich wieder zurueck in meine verantwortungsvolle arbeitswelt soll und bla.

ich weiss nicht, ob es auch bei dir den punkt trifft, aber mir faellt zu deinen worten halt nur ein, dass ich glaube, dass wir uns gerne mal dinge vorstellen und unsere phantasie nicht immer schoene bilder zeichnet. wenn ich angst bekomme oder auch unwohlsein, versuche ich jetzt daher immer, mir die frage zu stellen, ob das jetzt eigentlich notwendig ist, dass ich ueber probleme nachdenke. denn natuerlich gibt es dinge, auf die man sich vielleicht vorbereiten kann oder muss. aber meist entpuppt sich mein gezweifle und meine sorge nur als angst, die vermeidbar ist.

kaum habe ich das gedacht, versuche ich dann auch schon, sie zu vermeigen (ich meine die angst).

:-/

also kenne ich deine gefuehle, die man haben kann, vielleicht. aber es ist fuer mich eine wichtige uebung, mich allen dingen zunaechst einmal mit einer positiven oder wenigstens neutralen inneren haltung anzuvertrauen. ich bin es naemlich leid, mir selbst immer die hoelle am heissesten zu machen.

*g*

gruss

sine

25 August 2006

von Isabel am 25.8.: Stimmungsschwankungen

Einen herzlichen Gruß am Freitag und vor Feierabend - die Stimmung hat sich dann doch noch gebessert, allein schon weil ich muffelig und grantig und mies gelaunt ins Büro gekommen bin und dort von strahlenden Gesichtern freudig empfangen wurde.
Es schien, als freuten sie sich, mich zu sehen. Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil sich meine Laune nicht an der ihren orientieren konnte. Na, der Alltag hat mich inzwischen wieder.

Was es aber noch immer ist, vor dem ich mich fürchte: dass eine Arbeit, die fremdbestimmt ist, zum Lebensmittelpunkt wird - nicht weil es meine Aufgabe oder gar meine Bestimmung wäre, sondern weil es sonst nichts gibt.

Klingt nach Torschlusspanik? Natürlich dachte und denke ich auch darüber nach, so wie ich versuchte, über alles andere nachzudenken.
Dabei bin ich zu dieser schockierenden Erkenntnis gekommen, dass ich nicht fähig bin, meine eigene Vergangenheit so wiederzugeben, wie sie passiert und mir im Gedächtnis ist.

Es gibt Dinge, die kann ich mir nicht einmal selbst erzählen. So als hätte ich es mit Absicht und Zwang vergessen wollen und habe entsprechend daran Geknüpftes, damit Assoziiertes ebenfalls vergessen.

Oder eher verdrängt?

Vielen Dank für dein liebes Kompliment, @sine. Ich gebe zu, es ist sehr schmeichelhaft, wenn du so etwas schreibst. Meine Gedanken, wenn ich hier etwas abschicke, sind meist eher, ob das jetzt nicht viel zu wirr war.

Aber @sine versteht es trotzdem, das tut gut. Das ist auch ein Satz, den ich mal zu meinem Chef sagte: ich bedankte mich, dass er - auch wenn ich mich verquer ausdrücke - immer weiß, wie es gemeint ist (er packt es in seinem Feedback dann gern in kurze, verständliche Worte :-))

Das ist eine Gabe, mhm

Was die Definition von Spießern oder Non-Spießern betrifft, habe ich so meine Schwierigkeiten. Ob es in die Lade Spießigkeit fällt, wenn man grundlegende Sauberkeit bevorzugt, oder doch in die mit der Aufschrift "Hygiene"?
Oder kann das Saubermachen in seiner monotonen Handlungsweise auch den Blutdruck senken und zur Gelassenheit führen, wenn einem beobachtbare Unfähigkeit ganz zappelig machen möchte?
So viele Fragen.

@sine schreibt:

ich war auch mal so drauf wie c.

Wie ist das, stimmt es, dass einem am meisten an anderen stört, was einem an sich selbst am meisten stört - überhaupt, wenn man die Konsequenzen kennt?

Ich weiß von mir, dass ich die Geduld schnell verlieren könnte, wenn ich sehe, dass jemand die gleichen Fehler macht, die ich gemacht habe. Die Tatsache, dass man jedem seine eigenen Fehler machen lassen muss, denn nur die Selbsterkenntnis schützt vor Wiederholung, ist mir zwar theoretisch bekannt, praktisch macht es mich ungehalten.

Stellt euch vor, wenn man wirklich so lange auf der Welt wäre, dass man alles schon gesehen hätte - die Fehler wiederholen sich ja, es sind ja nur die Leute neu, die sie machen - wie kann man dann so ruhig zusehen - oder kommt die Ruhe mit dem Alter, oder nur das Bedürfnis danach?

Vollgepackt mit unlösbaren Grundsatzfragen geh ich jetzt shoppen :-)

Mir fehlt Garderobe für den Herbst und ich muss mich umsehen, bevor die Schnäppchen restlos weggeschnappt sind. Da mir auch die zähen Eigenschaften einer Wühltischmaus nicht in die Wiege oder sonstwohin gelegt wurden, sehe ich dem mit Grauen entgegen ...

Euch allen noch freudvolle(re) Erlebnisse und ein schönes Wochenende von Isabel!

24 August 2006

mehr meer

auf sich selbst besinnen

huhu nochmal!

also @isabel: deine worte finde ich mal wieder klug. du hast schon recht, denke ich...

@isabel wrote:


Ich dachte, Urlaub ist, einmal etwas ganz anderes zu tun als sonst.


nu sicher

ich habe mich auch mit dem thema "arbeit" auseinandergesetzt, und mein kleiner schluessel zu einem erkenntniszuwachs lag darin, dass ich arbeit und freizeit (ggf. also auch vielleicht urlaub) in beziehung zueinander gesetzt habe. ich kam allerdings net zu dem ergebnis, das du anscheinend gefunden hast. ich habe natuerlich auch waehrend der arbeit und nicht waehrend des urlaubs nachgedacht ueber das thema, ich denke, das erklaert einiges :-) .

also ich denke, jedes erlebnis beruht auf taetigkeit. damit will ich sagen, dass unsere herrlichen sonnenuntergaenge im urlaub meist dann geschenkt werden, wenn wir es nicht erwartet haeten (frag mich jetzt bitte nicht, wie ich das meine, aber halt so ein bisschen in der art, dass man mit dem wetter auch nicht alles so hat im urlaub, wie einem der innere film schon gedanklich vorgespielt hat) und dass es gut ist, man wartet nicht auf irgendwas, sondern man macht IMMER das, was man machen MOECHTE.

das gilt nicht nur fuer freizeit, sondern das gilt auch fuer arbeit. nur dass es nicht so funktioniert, dass man einfach "ganz viel" arbeitet und dann ergibt sich schon etwas schoenes. sondern ich denke, ich musste erstmal zu begreifen versuchen, dass ich eine kranke einstellung zu arbeit hatte (und leider bestimmt noch teilweise habe) und mal ein bissle mehr relaxen sollte, auch waehrend der arbeit. ich halte es jetzt mit herrn churchill, der gesagt hat: "ich habe keine zeit, mich zu beeilen". auf meinem handy steht als begruessungsspruch: "wahre aktivitaet ist passiv."

du siehst, @isabel, ich bin also zu dem ergebnis gelangt, dass entspannung und arbeit direkt zusammenhaengen. ein urlaub also so zu gestalten, dass man total entspannt, hat nicht notwendig damit zu tun, dass man sich NICHTS vornimmt.

*g*

um missverstandnissen vorzubeugen: sich mit sich selbst auseinanderzusetzen ist ebenfalls taetigkeit (fuer mich zumindest).

@isabel wrote:
Also konzentrierte ich mich in diesen freien Tagen auf mich selbst. Eine Tätigkeit, die deprimieren kann und diese Erkenntnis ist noch deprimierender als die Tätigkeit selbst.


naja

waehrend meiner psychotherapie und auch danach immer wieder hatte ich auch dieses gefuehl: sich mit sich selbst beschaeftigen bedeutet deprimiertheit. aber ich glaube, dass ist nur die wolke, die uns umgibt und die man sich mal muehe geben sollte zu durchdringen. klingt hoffentlich net allzu besserwisserisch jetzt!

ich muss stoppen, sonst erwischt mich c. beim bloggen. und dieser blog soll aber vor real-life-menschen (groesstenteils) geheim bleiben.

also lasse ich es mal mit der letzten andeutung bewenden, zumal das immer alles von einem selbst ergruendet und erlebt werden muss und bestimmt auch bei jedem etwas anders ist.

viele gruesse also nochmal von mir auch an menschen mit deprimierenden stimmungen *g*!

gruss

s.

spiesser

hallo (aus dem fernen england...)

auf meinem schoss sitzt nietzsche (die kleinere der beiden jungen katzen unserer gastgeber), und weil es morgen ist und beide katzen vor hunger sterben, schnurrt sie auch bei mir... das bringt einen auf jeden fall auf versoehnliche stimmung mit was auch immer man eben noch bedrueckendes oder nerviges im kopf gehabt haben sollte.

ich habe mir unseren ort, worthing, zu fuss "erobert". ich bin hier schon so viel spazieren gegangen, dass mir meine beine schon seit zwei tagen wehtun ohne unterlass.

ausserdem habe ich mir gestern meine haare blond gefaerbt. monsieur hatte damit begonnen, ich glaube, nachdem er meine natuerliche haarfarbe ueber ein jahr lang kennengelernt hatte, wollte er nun also nach schwarz und braun (natur) blond sehen. ich hatte nun gedacht, dass ich es ja jetzt vor stuttgart gut machen koennte und ein neuer look auch guenstig waere fuer meine bestrebungen, mein koerpergewicht nach unten zu drosseln.

jetzt habe ich gelbes haar, jaja...

ich bin gespannt, wann ich selbst mich an die haarfarbe gewoehnt habe. erstmal hatte ich die mittlerweile als ueblicherweise auftauchenden probleme, dass ich mir zu spiessig vorkam. dann habe ich gedanklich das ruder herumgerissen und denke nun, dass ich halt wie eine oversized barbie aussehe, wobei nach wie vor meine gesichtsfarbe meinem nicht so zuverlaessigen kreislauf geschuldet ist und somit gerne zu rot tendiert.

:-/

hm

ein wort noch zum thema "spiessigkeit" (oder auch zwei worte...):

monsieur und icke machen hier so sachen. wir haben einen staubsauger gekauft, weil wir nicht in den dreckfusseln auf dem fussboden schlafen wollten, die sich in der neuen wohnung seit dem einen monat, den unsere gastgeber hier (erst) wohnen, schlafen wollten. ich wasche jeden tag ab, weil ich salat machen moechte und nicht weiss, wie ich den salat waschen soll in einem berg von abwasch, der die spuele bevoelkert, und nicht weiss, wo ich den salat putzen soll in einer kueche ohne abstellflaechen. wir (oder zumindest icke) rede(n) dauernd ueber katzenscheisse, weil ich es schlicht zum brechen finde, wie es hier haeufig riecht und mein inneres schwankt zwischen katzenklo-saubermachen und katzenklo-saubermachen-den-besitzern-ueberlassen.

ich erlebe uns als einkaufende, saubermachende spiesser, die ununterbrochen buecher lesen und die katzen vom tisch scheuchen.

ich habe mich bereits gefragt, ob die freundin von monsieur's freund im grunde ihres herzens ein punk ist. es liessen sich auch andere deutungen ersinnen, aber ich spar mir lieber die anderen moeglichkeiten und mach den kopf zu, wenn es mir zu unangenehm wird.

naja

ich habe dann darueber nachgesonnen, ob monsieur und ich spiesser sind (ohne ergebnis, leichter trend zum "ja") und auch darueber, ob ich mit monsieur so umgehe wie die freundin von monsieur's freund mit dem (ihren) freund. denn wenn sie so ziemlich ohnmaechtig unseren aktionen in sachen abwasch und staubsaugen gegenuebersteht, so kann sie sich doch sehr gut in unsere situation einfuehlen, wenn es um den umgang mit dem partner geht (scheint es jedenfalls). ich denke darueber nicht wirklich nach, aber ich frage mich langsam, ob es nicht besser waere, andere leute nicht so in unser beziehungsleben hineinsehen zu lassen. naja, andererseits nehmen wir ja auch keinen schaden an unserer eigenen offenheit (oder wie sag ich das jetzt)...

damit will ich sagen, dass die freundin ("c") den armen freund ("p") wegen jedem scheiss anruft, wenn er auf arbeit ist. ich musste jetzt mir selbst zusehen und zuhoeren, wie ich sie nachaeffte und sagte: "p., we've got a problem!". es ging darum, dass die eine katze gekotzt hatte und c. anschliessend, nachdem ich ihr diese feststellung erlaeutert hatte, gleich den telefonhoerer in die hand genommen hatte. ich glaube, das war nicht richtig von mir gewesen, sie laecherlich zu machen, aber ich hab es spontan als laecherlich empfunden, und in der spannung, die zwischen mir und ihr doch manchmal herrscht, kommen halt seltsame fruechte zutage.

ausserdem will ich mit dem eigentlich eben angesteuerten thema "offenheit" sagen, dass ich monsieur gerne mit kleinen spitznamen und ausdruecken versehe, die sich an die jeweilige situation anpassen. hilft er mir, ist er "superslave". haben wir beide gute laune, gackern wir kurz in nachahmung eines hahnes (was natuerlich superpeinlich fuer uns selbst ist, aber c. fuehlt sich immer verarscht davon und bezieht es also in negativer art auf sich selbst). usw. usf.

jetzt behauptete c., dass monsieur IHR ja sicher eine stulle gemacht haette, wohingegen p. sich eher zieren wuerde. monsieur in tausend noeten hat beteuert, es sei nicht vergleichbar, was er fuer mich machen wuerde mit - aehm womit? und wir verstecken unsere beziehungsmacken und -freuden dann immer hinter dem joke, wir seien "interlektuell" und das bedeute spezielle riten und - je nach bedarf - abhaengigkeit oder auch distanz voneinander.

monsieur fluechtete hier in der debatte, ob er c. lieber behilflich ware als p., ebenfalls in das schalkhafte argument, dass er und icke eine "interlektuelle" beziehung haetten und dass daher keine moeglichkeit eines vergleiches bestehen koennte (was dann auch wieder etwas peinlich klang, aber noch ein recht aufrechter weg aus dem dilemma war).

ich habe dann gegruebelt, ob ich monsieur etwa auch zum brotschmieren, einkauf-schleppen und sonstwas anhalte oder ob es nicht einen tatsaechlichen und greifbaren grund gibt, weshalb ich einen ziemlich grossen unterschied sehe zwischen ihrem begehren, dass p. dauernd zu ihr ankommen soll, damit sie sich mit ihm unterhalten kann und in diesem fall auch, dass er ihr eine stulle schmieren sollte. und ich glaube, dass es einen unterschied gibt: ich wuerde es auch selbst machen. o.k., das ist kein unterschied? shit

aehm

ich glaube, ich helfe, wenn ICH kann und monsieur hilft, wenn ER kann (wobei sich szenen schon eingespielt haben und ich nicht gerade wenig hilfe bekomme, das stimmt). zu hause mache ich sehr viel im haushalt und honoriere auch immer, wenn monsieur arbeiten gehen muss und ich mal weniger krempel um die ohren habe.

und: ich schicke ihn nicht. es ist fuer mich (vermutlich dank jahrelanger wg-erfahrung *gg*) klar, dass man wuensche auessern kann, wenn jemand eh vor dem kuehlschrank steht oder in die kueche geht. aber nicht, wenn er sich gerade hingesetzt hat oder, noch fieser, gar nicht in der naehe ist!

naja

von ausnahmen abgesehen natuerlich. ich werde das verhaeltnis zwischen monsieur und mir noch weiter unter die lupe nehmen, soweit das kuenftig noch moeglich ist. aber innerlich kommt mir die rollenverteilung bei uns gerechter vor und ich sehe auch eine flexibilitaet bei uns, wohingegen c. mit p. spielt und divenhaftes von sich gibt, was noch niedlich wirkt in ihrem alter, mir aber sicher nach 2 wochen dann genuegend ist und wo ich mich bang frage, wie lange p. das mitmacht. "ewig", sagt dann einen kleine stimme in meinem inneren, und ich frage mich weiter, ob maenner - manche maenner - so leicht ausnutzbar sind...?

monsieur waere es. ich koennte ihm ohne weiteres eine hoelle bescheren, wie es seine ex ihm beschert haette, und er wuerde in diese daemlichen befindlichkeiten meiner eigenen divenhaften seite hineinschlittern und am ende nicht mehr aus dem geknechte und alles-recht-gemache wieder herauskommen.

komisch, ich wuerde es nicht machen. dabei bin ich im leben schon haeufig an menschen geraten, die mich ausgenutzt haben. meine freundin in berlin meint sogar in den jahren bei neuen partnern "gleich" zu merken, ob ich mir "wieder" einen ausgesucht habe, der mich "nur" ausnutzt ;-) (so wurde schon einer beschimpft, der mir wirklich viel geholfen hat und wo gar kein anlass bestanden hat, dieses ungleiche verhaeltnis in dieser richtung zu vermuten). aber: ich wuerde einen cut machen.

na gut

mein letzter liebeskummer war derart, dass es mich vielleicht auch ueberanstrengt haette, nochmal einen solchen cut machen zu muessen. ich war so deprimiert von den vielen uneinigkeiten in meinen partnerschaften, dass ich einfach keine lust mehr hatte, mich erneut abgrenzen zu muessen irgendwann wieder. also alleine bleiben! aber bei monsieur gibt es keinen ausverkauf der gefuehle. wir gehen uns manchmal auf die nerven, korrekt. er ist saumaessig vergesslich und manchmal aufbrausend, wenn er vor aufgaben gestellt wird, die er eigentlich zu erledigen hat, aber zum millionsten mal vergessen (!) hat. und ich bin ueberhaupt sehr - aehm was bin ich eigentlich?

naja

also fazit:

monsieur und icke sind ein klein bissle die spiesser geworden: sauberkeit und ruhe sind unsere wesentlichen ziele fuer das alltaegliche miteinander *oh gott* 8-o

und fazit 2:

monsieur und icke sind reifer und weiter als die beiden, die hier unsere gastgeber sind. thank god! ich war auch mal so drauf wie c. aber so funktioniert respekt nicht, sondern leider zerstoert das ausleben jeglicher allueren den respekt.

naja

vielleicht entwickelt sich c. ja noch gell

so

habe fertig ausgekotzt

gruss

sine

p.s.: @isabel: ich versuche noch, zu deinem posting was zu schreiben.

22 August 2006

meer

hallo!

monsieur und ich sind auch im urlaub. ich habe koerperlich so meine probleme, weiss net, der kreislauf ist irgendwie am durchdrehen. aber ich geniesse dennoch die ausgedehnten spaziergaenge am meer.

das foto hier sollte als impression ein bissle was zeigen von dem, was der aermelkanal doch so zu bieten hat...:



schoene urlaubsgruesse auch an dich sentimentale @isabel...!

sine

21 August 2006

von Isabel am 21.8.: viel Unbewusstes

Wie geht es euch allen?
Urlaubsplanung? Jobplanung? Stress oder Muse? Freudvolle Gedanken oder gar depressive?

Die letzten Wochen hab ich das Netz vollkommen negiert, was eine Kunst ist, wenn man sonst die beinahe gesamte schlaflose Zeit des Tages immer online ist. Ich dachte, Urlaub ist, einmal etwas ganz anderes zu tun als sonst.
Bei diesem anders tun - also auch den Alltag anders verbringen als sonst - kam ich auf die glorreiche Erkenntnis, dass ich mich mit Arbeit nur ablenke und nicht bei mir bin, mir nicht bewusst bin und daher auch meine Entwicklung in diesen Zeiten still steht.

Was nicht heißen soll, dass Arbeit die eigene Entwicklung verlangsamt, es kommt schon auf die Arbeit an. Es sind diese Tätigkeiten, die vom Selbst entfremden, die fremdbestimmt sind, die einem das eigene Leben nicht bewusst leben lassen.

Also konzentrierte ich mich in diesen freien Tagen auf mich selbst. Eine Tätigkeit, die deprimieren kann und diese Erkenntnis ist noch deprimierender als die Tätigkeit selbst.
Im Klartext: aus dem Plan, einen unbeschwerten Sommer zu verbringen mit viel Aktivität im Freien sind verregnete Lesetage geworden voller Selbsterkenntnis, die nicht immer angenehm war.
Was ja alles ein Vorteil ist – ganz allgemein und vor allem erst im Nachhinein.
Wie oft wünscht man sich, das alles lesen zu dürfen, was herumliegt - schon so lange und so geduldig herumliegt - endlich dafür Zeit zu haben, warum kann man es dann nicht nur und ausschließlich genießen, wenn es so weit ist?Vll lags auch an der Literatur.

Eines der Bücher, die ich mal geschenkt bekommen hatte, enthielt u.a. eine Anleitung, wie man Ereignisse aufarbeitet. Das liest man und lächelt, schließlich hat man ja schon alles aufgearbeitet, schließlich macht man das doch permanent und im akuten Fall ganz bewusst.

Oder doch nicht?

Und dann schreibt man auch oft alles auf und macht es gern und führt Jahr und ewig lange Tagebücher. Aber liest man das auch, was man sich selber schreibt? Wenn man das probiert, könnte es dazu führen, sich selbst zu überraschen und auch entsetzt zu sein: darüber, wie wenig man sich selbst einschätzen kann, darüber wie wenig man sich selbst zu kennen scheint, darüber wie sehr Erinnerung verklärt und wie wenig man sich merken wollte.

Eine intensive Aufgabe ist es auch, die gesammelten Werke von Jung hervorzuholen und durchzuarbeiten. Von Bewusstem und Unbewusstem zu lesen, das unkontrolliert und unkorrigiert bleibt.
Und sich manche Sätze zu merken, so wie zB, dass bewusste Minderwertigkeit immer mit unbewusstem Größenwahn einhergeht, sowie bewusster Größenwahn mit unbewusster Minderwertigkeit, es gibt nicht das eine ohne das andere.

?

Sagt Hr. Jung.

Ich wünsch euch einen angenehmen Tag und mir viel (ablenkende) Arbeit.
Liebe Grüße von Isabel!

14 August 2006

kleider machen leute, jobs machen zeit oder so ähnlich

hallo

es läuft eine art countdown in mir, und gleichzeitig finde ich zeit für dinge, zeit!!!

während ich feststelle, dass ich mich das wo-ende über net gerade überarbeitet habe (andererseits aber step by step dinge erledigt habe, komisch, war mir nicht sehr bewußt, dass ich was weggeschafft habe), sagt meine tante, ich sei bestimmt furchtbar am rackern und macht mir mut, dass ich "alles" noch schaffen würde!

also ich nehme an, das klingt jetzt strange, aber dieses rackern rödeln robotten buckeln sich-quälen ackern schwitzen panik-kriegen hetzen ... also die ewige sorge um meine to-do-liste und was auch immer, sie ist irgendwie gegangen (also sukzessive verschwunden). und als ich heute morgen unter der dusche stand, hab ich mich belustigt an einem neuen gedanken:

"merke, wenn du einen guten job hast, denken alle, du bist fleißig!"

*schief guck*

kann natürlich auch andersherum sein: ich bin gelöst und strahle die panik nimmer aus. aus irgendeinem grund suggeriere ich dennoch scheinbar fleiß und geschäftigkeit. vielleicht nur nachwehen von früher?

*kopfkratz*

oder...? tja keine ahnung. wie gesagt, im mom. vermute ich, nicht nur kleider machen leute sondern jobs machen leute.

interessant

es gibt doch immer neue erfahrungen zu machen in dieser welt...!

so jetzt gehe ich zum 5. mal zu irgendeinem büro an der uni, um mein urlaubssemester in den griff zu bekommen. dann gurke ich zu meiner ehemaligen steuerberaterin raus, die erstaunlicherweise SO VIELE (!) unterlagen von mir hat, dass mir gesagt wurde, ich schaffe die unterlagen nicht ohne pkw weg.

nun isch abe gar keinen pkw

*g*

aber ich fahre trotzdem hin. dann kann ich vielleicht genau das fehlende quartal abgreifen, über das meine abwicklerin und icke uns schon in die haare geraten waren. und es gibt mir ein gutes gefühl, wenigstens einen teil abgeholt zu haben.

obwohl ich mich fürchte vor meiner steuerberaterin... *zähneklapper*

aber ich kann entsetzlich freundlich lächeln. ich hoffe, das hilft mir auch diesmal.

*DICK AM LÄCHELN-ÜBEN*

bis bald!

gruß


sine

09 August 2006

zwischenstand: weg nach stuttgart in etappen

kleiner einwurf:

seit montag habe ich eine feste zusage von ei bi äm, aber der vertrag fehlt noch immer. ich habe gestern begonnen, ein zimmer zu suchen... hach und ich hatte schon eines. der vermieterin habe ich dummerweise die wahrheit gesagt und somit weiß sie, dass ich juristin war / bin / immer sein werde (zutreffendes bitte ankreuzen).

heute morgen meint sie dann, sie faxt mir den mietvertrag lieber doch net, denn ich könnte mich am ende ärgern, dass ich 20 € im monat für einen pkw-stellplatz zahlen soll laut mietvertrag, obwohl ich ja keinen pkw besitze.

alles nur ne ausrede, in wahrheit schwitzt sie, weil ich juristin bin. *schlägt mit der flachen hand gegen die stirn*

tja

monsieur und icke dann wieder durchs internet gerudert und was in der nähe in vaihingen oder böblingen zu finden gesucht. ich war schon ziemlich abgeschlagen mit der suche, weiß net, mir ging's schon nur noch so lala. aber ich bin dann richtig down gekommen, als ich von meinem callcenter-job, wo ich spaßeshalber ein praktikumszeugnis verlangt hatte (obwohl ich dort natürlich nur im callcenter rumsitze und gar kein praktikum mache), ne absage erhalten hatte.

nö, meinen zeugnisentwurf würden sie NICHT unterschreiben.

ich hab mich dann gefühlt wie vom laster überfahren, dabei war eigentlich noch alles im reinen und alles schön. ich hab mich dann gefragt, ob diese fucking-hell-depression etwa mal wieder irgendeinen grund gefunden hat, mich zu belästigen oder was jetzt eigentlich so schlimm sein soll...?

keiner weiß es so genau.

monsieur habe ich gesagt, dass ich ganz mutlos sei und er meinte, so easy sei das nunmal nie, wenn man eine absage erhält.

naja

ich arbeite ja dienstags im callcenter, also bin ich hin und hab gearbeitet. es lief wie schmitzkatze, ich bin enorm produktiv heute gewesen. es ist immer schön für mich, wenn ich vor augen habe, dass eine sache nicht von der wiege bis zur bahre dauert. hach

ich mag wechsel

so und am ende hab ich mir ein herz genommen und bin nochmal in die chefetage gewackelt wegen meines goddamn praktikumszeugnisses. jach ich hab eines bekommen, die formulierungen waren super, nur dass ich halt nichts bescheinigt erhalten habe, was ich auch nicht geleistet habe: sie haben mir ernsthaft eine eins mit sternchen bescheinigt für meine callcentertätigkeit. das ganze nannte sich dann praktikum, ein 8-monatiges praktikum im callcenter *gacker* da kann ich mir aber trotzdem später mehr als ein eis von kaufen, glaube ich, denn bei ei bi äm haben sie auch die uralt-zeugnisse von vor 10 jahren auf den knien gehabt bei den bewerbungsgesprächen... also: die zeugnisse zählen, egal, ob da bescheinigt wird, dass ich einzigartiges knowhow im däumchendrehen habe oder im wissenschaftlichen arbeiten.

tjach

ich bin dann wieder sehr beschwingt gewesen, wobei die arbeit mich oft aufbaut (ausnahmen gibt es aber das sind eben ausnahmen: normal ist die arbeit im callcenter aufbauend).

kaum hatte ich das zeugnis in der tasche, hing mein innerer frieden wieder gerade.

eine leichte melancholie ist noch da, ich bin irgendwie aber der ansicht, das sind nur ausläufer der gefährlichen ohnmachtsgefühle meiner kleinen depri und hoffe, dass die melancholie auch bald abhaut.

*grr*

äh ach so, noch weiter neuigkeiten:

in englisch habe ich eine 2.3 bekommen, also ein schlechtes "gut". das ist zwei halbe notenstufen besser als die 3, die ich vor 2 jahren gemacht hatte, yeah. das bedeutet, dass ich die 4, die ich hier lang und breit zu verdauen versucht hatte, gut ausgeglichen habe mit den übrigen noten bei meiner teacherin.

berauschend ist die note zwar net, aber eben gut. ich hoffe, in meinem nächsten englisch-kurs bin ich noch besser und dann habe ich meine glatte 2 irgendwann...

naja

hm

wieder ein tag geschafft, an dem etappen zu erreichen waren auf dem weg nach stuttgart: zeugnis abgegriffen!

es sind noch als etappen anzusteuern:

- kanzleischlüssel bei meinem ehemaligen kollegen (der mich doch immer belächelt hatte...) zurückgeben (öh wieso hab ich den schlüssel eigentlich noch immer...?)
- urlaubssemester beantragen (donnerstag)
- kanzlei zackizackidallidalli zu ende abwickeln (also: ich meine damit, dass ich die akten archiviere, die schrott sind und die geldwerten akten zu meiner abwicklerin bringen muss).

morgen kommt für die letztere etappe wieder meine jugendliche freundin. die kleene hatte sich doch auch für ei bi äm beworben mit meiner hilfe. jetzt sagte sie am tele, sie müsse dort aber "absagen". ich hab gefragt, was wie häh. aber sie ist nicht gut am telefon und außerdem hat sie sich selbst eingeladen für morgen vormittag zum akten-sortieren (sie ist super und hilft mir... was für ein glück für mich!). dann will sie es mir erklären.

ich rate mal und sage: sie traut sich nicht.

wäre echt schade und würde mich irgendwie irritieren. ich weiß ich weiß, mit 21 hätte ICH mich AUCH NICHT getraut! eine neue stadt, ein so bekanntes unternehmen, arrrrghhhh! aber erstens ist tante sine doch auch dort. und zweitens kommt angst nur vom vielen nachdenken...

hm

ein gutes schlusswort, gell

*stoppt das nachdenken*

ich wünsche eine gute nacht!

gruß

sine

05 August 2006

checkliste erfüllt

hey, es gibt eine checkliste, bei der ich die letzten tage häkchen hinter jeden punkt machen kann...:

- job bekommen: ja in stuttgart
- kanzlei weiter in den griff bekommen: ja mit hilfe meiner kommilitonin, die mir seit neuestem mit dem archivieren hilft und die meine abwicklerin doof findet *gg* (dieser punkt muss bis ende der nächsten woche erledigt sein, denn ab 1.9. bin ich in stuttgart und die kanzleiabwicklung kann mich mal achtkantig... *hihihihi*)
- buch weitergeschrieben: ja mit hilfe von wordpress, einer blogging-software, die auf meinem rechner (also NICHT online im www, sondern auf meinem pc zu hause eben) installiert ist (was so viel bedeutet wie: ich kann meine kapitel nach stichpunkten ordnen, weil ich die themen verlinke und ich sammle schöne linklisten über berlin als hintergrund meiner kriminalgeschichte *grins* und überhaupt find ich wordpress mittlerweile so nett, dass ich glaube, dieser blog zieht zu seinem einjährigen bestehen vielleicht dann doch auf meinen eigenen webspace um und blogger kann uns alle mal... *bg*)

naja

nur drei punkte auf meiner liste, aber ich bin hocherfreut.

ich fahre dann am 17. mit monsieur DOCH NOCH in urlaub. ist ein bissle waghalsig vielleicht, wenn man bedenkt, dass wir erst am späten abend des 30. wiederkommen und ich am 1.9. in stuttgart stramm stehen muss und noch keine wohnung habe. aber ich sehe es (natürlich ^^) andersherum...: endlich weiß ich, wann mein praktikum beginnt, nämlich nicht schon im august, sondern erst im september, und dann kann ich doch den lange erwünschten und für uns beide so spannenden urlaub machen...

und natürlich weiß ich einerseits noch net, ob ich dann auch ein zimmer habe, wenn ich in stuttgart bin, aber solange ich noch (immer) keinen vertrag übersandt bekommen habe, miete ich auch kein zimmer... und falls ich gerade in gb bin, wenn die sich entscheiden, mir endlich den vertrag zu schicken (was ich aber net glaube, sondern ich glaube, der vertrag kommt die nächste woche irgendwann), dann IST es eben spannend mit der zimmersuche, so what, ich habe keine angst irgendwie...

boah

ich hab irgendwie begonnen, monsieur schon "zu vermissen", obwohl ich noch gar nicht weg bin. ich schaue mir monsieur an und versuche, ihn mir zu merken... *lächel* naja auch komisch, ich hoffe, ich schnappe nicht über.

so

ich wünsche eine gute nacht!!!

gruß

s.

02 August 2006

unterschied ist gefühlt richtig.

@para:

ach para, das ist immer nicht so easy, wenn in der familie jemand krank ist und irgendwie das thema "tod" in die wahrnehmung gerät. ich habe irgendwie den eindruck, du nimmst es aber schlichtweg hin, mehr nicht, und das ist cool, denn es gibt leute, die werden ein bissle komisch bei solchen tabu-themen wie "pflege" und überhaupt die angst vorm altern und vor dem tod verdreht manch einem den verstand.

natürlich braucht dein onkel jetzt aufmerksamkeit und entscheidungen müssen getroffen werden, ich denke, dass du dafür zeit brauchst, vielleicht auch zeit, um dinge zu verdauen, ist ebenfalls richtig und ich halte es für normal.

hm

was ich über deinen ex-chef gelesen habe...:

ich merke erst jetzt, wie der innerliche Druck jeden Tag mehr nachlässt. Natürlich lässt mein alter Chef keine Gelegenheit aus, um mich immer noch mit Altlasten zu drangsalieren


... lässt mich befürchten, dass diese geschichte sehr anstrengend ist. dass man selbst die dinge gar nicht als soooo terrormäßig anstrengend empfindet, vielleicht einfach nur, weil man die situation nunmal zu erleben (und zu erledigen) hat und es sich eben nicht recht aussuchen kann, das bedeutet nach meiner erfahrung noch lange nicht, dass der stress leicht zu schultern ist.

ich wünsche dir, dass du einerseits beibehältst und vielleicht irgendwie auch verstärken kannst, dass du das debakel mit deinem ex-chef (ich meine das mobben) gedanklich klein hältst. aber emotional ist es normal, dass es dich irgendwann mal ermüdet, und eine verunsicherung ist halt der begleiter in dieser situation, auch wenn - paradoxerweise - du selbst sagst, dass du stärke gewonnen hast.

ich bin mittlerweile tatsächlich der meinung, dass einige gefühle, die auch sehr gegensätzlich erscheinen können, scheinbar zusammen"gehören" und dass die kunst eben NICHT ist, nur die guten gefühle zu "erlauben" oder herbeizusehen. nein, ich glaube, es obliegt uns nicht, über den zeitpunkt und über die art unserer gefühle irgendwelche entscheidungen zu treffen (ergo können wir auch keine gefühle erwarten oder favorisieren in einem aktiven sinne).

hm

vielleicht ist es wie mit der sache mit deinem onkel (ich hoffe mal ich drücke mich noch korrekt aus...): es geht natürlich nicht darum, dinge kleinzureden, d.h. emotionen nehmen raum ein und es ist nunmal so basta. aber gedanklich richtet man sich auf ein ziel aus, gedanklich kann man sich "auszeiten" nehmen und sein leben ein bissle zeitlich strukturieren, und die gefühle laufen DANN halt mit, vielleicht auch manchmal anstrengender, als man sich eingestehen möchte, aber man fährt nicht emotional vor den baum.

hoffentlich zumindest...^^

so

hm

und nun zum @djinny-vergleich:

@para schrieb:

Zwischen Dir und @Djinny liegen Welten.


ich sage dazu "ja" und komischerweise kommt dieses "ja" nicht aus der rationalen ecke, sondern eher gefühlsmäßig. und ich runzele die stirn und sage "ich weiß nicht...", wenn ich drüber nachdenke.

also denke ich DARÜBER nach: was veranlasst mich, mich mit @djinny zu vergleichen? naja erstmal zur klarstellung: vergleichen an sich ist o.k., nur das vergleichen im sinne einer "gleichstellung" ist hier ja so ein bissle der punkt... äh.

ich habe mir einfach einreden lassen, dass juristen so und so sind, ich habe mir selbst klischees und feindbilder aufgebaut. ich habe dieses spiegelkabinett immer im kopf dabei und ich selbst urteile nicht darüber, ob ich besser oder schlechter bin als jemand anders. um so komischer natürlich, wenn ich jemanden net mag oder dinge verabscheuungswürdig finde, gell.

also mit @djinny hab ich mitleid, auch wenn ich früher mal der ansicht war, leute mit einfluss "müssen" mehr standing haben als andere. gerade juristen sind in der pflicht, einen zweiten hitler zu erkennen und ihn - platt gesagt - irgendwie zu vermeiden, wobei "vermeiden" auch bedeuten kann, dass man "ein bißchen hitler" im leben akzeptiert (k.a. ob meine thesen stimmen).

diesen anspruch habe ich mir abgeschminkt und bin back to the roots gegangen und glaube nur noch, jeder lebt sein leben, so gut er kann. also warum @djinny zürnen für ihre zickigkeit, warum sich wundern über geldgeilheit und statusdenken, solange der rest nicht ganz im arsch ist... ist auch ein geldgeiler mensch mit statusvorstellungen ein netter mensch. und wer weiß, wohin uns unser eigenes leben noch treibt. es gab schon phasen, da haben mir diese menschen, die wenigstens ein festes ziel haben, imponiert und ich habe mich irgendwie in ihren gekünstelten vorstellungen geborgen gefühlt... jaja meine mutter ist auch die große materialistin und soooo viele wollen doch nur ein weltbild, das "funktioniert". die suche nach dem "richtigen" weltbild kann auch über leichen gehen, und gerade deshalb bin ich auch meinem eigenen etwas unscharfen weltbild nicht allzu fest verhaftet. was ist schon absolut, gell.

hm

also gut, dann nehme ich deinen einwurf mal auf und sage ein "gefühltes richtig". und ich werde meine vorstellungen über juristen und über klischees in meinem - ehemaligen - job möglichst noch weiter wegdrücken als bisher. es soll mir wurscht sein, wie juristen sind. ich bin nicht wie die anderen, die anderen sind nicht wie ich.

so

muss abwaschen! meine freundin kommt gleich... ei bi em, tralala, kuchen essen (sie hatte vorgestern geburtstag), an die spree setzen... juhu!

aber danke für die äußerung zu @djinny. ist für mich ein guter anstoß.

gruß

sine

bescherung dauert doch ne weile

hi ho

ich habe mich überwunden und mal bei ei bi em nachgefragt, was denn nu ist... sie schmieren mir unablässig honig ums maul, ja, ich kriege natürlich das höhere entgelt, das mir stuttgart angeboten hat, blablabla, ich soll jetzt sagen, wenn ich was besseres hätte, sie würden nur einfach beide - der sitz in stuttgart und der sitz in berlin ist gemeint - also diese beiden würden so gerne bla und ob ich net jemanden wüsste, der bereit wäre, bei ei bi em in stuttgart ein praktikum zu machen...?

8-o *staun*

also wenn ihr jemand wisst, der im einkauf dieser herrlichen firma mal 6 monate robotten will, e-mail oder posting an mich, gell. ich finde die aufgabe, jemanden für stuttgart zu suchen, damit die in stuttgart ruhe geben, angenehm und bin stark in versuchung, die bekanntmachung meiner bwl-webseite, die ich ja noch nicht gemacht habe (also ich wollte einfach die leutz anschreiben, die mir ein feedback auf meine bisherige bwl-studi-seite gegeben haben... das verstehe ich jetzt unter dem hochtrabenden wort "bekanntmachung" *gg*)... ähm also bin ich in versuchung, die bekanntmachung mit der frage, ob einer diese traumstelle haben möchte, zu würzen.

aber als erstes frag ich meine kleine freundin, der habe ich gestern schon ein stellengesuch von em ti vi in berlin geschickt. cool, die suchen eine rezeptionistin, aber sie sollte gut englisch können UND ein bissle albanisch. aha also aha äh albanisch...?

*ziemlich großes fragezeichen*

vielleicht kann meine freundin ja sogar ein bissle albanisch, ich vermute, sie ist eine zigeunermäßige person (denn sie zuckt immer zusammen, wenn das thema auf "zigeuner" kommt, ich bin bestimmt schon x-mal im fettnapf gestanden bei ihr, aber sie sagt auch nichts genaues).

also werd ich meine freundin aus meinem semester, sweet 21 ist sie jetzt, als erstes fragen, und vermutlich traut sie sich nicht und ich muss ihr händchen halten, so wie der nette indische mitstudent mir die ganze bewerbung mehr übergeholfen hat als dass ich sie gemacht hätte.

hm

sie soll sich mal trauen, aber zugegeben: ICH hätte mich auch net getraut mit 21 jahren, mal kurz inne andere stadt jetten, mal kurz internationales blabla auf millionenebene (finanziell) zu machen.

andererseits glaube ich, die sind in stuttgart noch normal und die in berlin sind wirklich unheimlich interessiert an mir, nicht weil sie praktikantenmäßig auf dem trockenen sitzen (wie stuttgart), sondern weil ich ihre ganzen juristischen problem raffe und sie so jemanden mit jura-background brauchen wie wahnsinnig. das ist in stuttgart vermutlich nicht so arg. sie nehmen jeden, der bwl oder vwl studiert und "geeignet" ist, versicherte mir mein ansprechpartner in berlin.

o.k.

ich muss mich sputen, aber schnell werde ich noch ein kleine posting an dich absondern, @para....

*knutscht den bildschirm*

ich wünsche euch auch hin und wieder solches glück. also ich meine, ich wünsche jedem mal so ein glück, was man nicht so recht beschreiben kann, weil man es sich net so recht vorgestellt hat bisher, und wenn es dann eintritt, dann ist es wie ganz ganz früher wenn weihnachten war oder so ähnlich....

gruß

s.