17 Oktober 2005

die uni, die kollegin, meine freundin, jura und ich

hallo,

ich hätte die überschrift auch noch weiter fassen können, denn eigentlich ereigenen sich lauter kleine geschichten und alle sind sehr kurz (und gut), die dinge ordnen sich sozusagen gerade neu.

die uni: mit meinem 35-jährigen bin ich kurz ins wanken geraden, denn ich will auch net allein dastehen und der arme. er gibt doch nur so fürcherlich an, weil er panik hat. und ich, ich schubs ihn noch weg in seinem kummer... dennoch. heute ist er mir über den weg gelaufen, im schlepptau mit der kleinen frau aus bulgarien (wow, wie mutig, in einem anderen land ein studium zu beginnen!). ich war froh, dass er gegrüßt hat, und trotz schüchternheit kam er gleich an. dann sagte er jedoch, er würde jetzt zu der vorlesung im öffentlichen recht gehen. und ich bin ziemlich schnell geplatzt und habe gesagt, ich würde garantiert nicht mitgehen, denn ich habe meinen zeitplan jetzt gemacht und ich setze, wie schon in der pause zuvor beschrieben, meine priorität auf mathe. da hat er doof geguckt und ist abgezogen. die dame aus bulgarien ist bei mir geblieben und wir sind zu dussmann gewackelt und ich hab mir ein mathe-buch für 11 euro gekauft. ha.

;-)

die kollegin: die eine freundin von mir hatte ja eine fehlgeburt. ich hatte mich dann am ende doch net getraut / aufraffen können, sie anzurufen. weil sie sich (auch) nicht bei MIR gemeldet hat, hab ich ihr halt ne e-mail geschrieben, in der ich genau das gesagt habe, was sache ist: dass ich nicht gerne telefoniere! ich hab ihr nochmals angeboten, dass wir mal quatschen und sie hat mir nun zurückgemailt und einige termine nächste woche angeboten. ich werd also mal glotzen! ach so, ausserdem meinte sie, sie hätte sich sehr gefreut über diese (letzte) mail von mir. na bitte...

meine freundin in augsburg: am sonntag (gestern) hab ich dann einen anruf von meiner freundin aus augsburg bekommen. mit einem telefonat ist mein bedarf dann für den restlichen tag eh gedeckt, noch ein grund mehr, weshalb es "richtig" war, dass ich meiner kollegin (s. o.) schließlich einfach ne mail geschickt habe... tja, also es war ein hyperangenehmes gespräch mit meiner freundin in augsburg und sie wollte halt u.a. wissen, wie das studium läuft und wann wir am freitag ankommen. ersteres habe ich dargestellt und zum glück hat sie das an ihre eigenen erfahrungen erinnert. sie war ja durch das erste staatsexamen jura durchgesaust und hat anschließend sozialpädagogik studiert. sie meinte, das sei für sie das beste gefühl gewesen, zu merken, sie macht "das richtige". ich erzählte, dass ich komischerweise bereits hoffnung bekommen habe, dass bwl nicht nur etwas ist, was ich tue, UM etwas ZU erreichen (bessere berufliche chancen). nein, es würde mir auch AN SICH spass machen und das würde mir richtig kraft geben.

jura: jura... heute hatten wir handels- und gesellschaftsrecht und ich habe mich recht wohl gefühlt. vorn stand ein junger mann, vermutlich jünger als ich, rechtsanwalt in einer kanzlei und frisch mit einem lehrauftrag für die uni in der tasche. mir fehlte irgendwie innerlich die distanz zu ihm. ich hab mich dann nur beherrscht, nicht dauernd doofe sachen zu fragen, denn dass ich schon einiges weiß, ist ja schön und gut, muss aber nicht unbedingt alles gefragt und produziert werden in einer vorlesung mit vielen erstsemestern, denke ich, und auch nicht, wenn der junge rechtsanwalt seine erste stunde ableistet.

und ich...: icke bin gestern zu dem ergebnis gelangt, dass ich mehr im "jetzt" leben sollte. diese sorgen mit dem geld: ja, sie sind real, aber (vom tarot) gefragt, ob ich im "jetzt" leben würde, wurde mir klar, dass diese sorgen ja so ähnlich sind wie erinnerungen: sie sind nur semi-aktuell und keinesfalls reale fakten, zumindest nicht, solange ich noch weich und kuschelig in meiner wohnung hocke. das tat mir echt leid um meine schöne lebenszeit, dass ich mir die hölle mal wieder so heiß gemacht hatte, und ich habe SOFORT überlegt, was ich denn machen würde, wenn ich im "jetzt" leben würde... *gg* ...ich habe dann webseiten gestaltet und mein büro abgestaubt. zuvor war ich übrigens erstaunlich fleißig gewesen und hatte alle unterlagen für die übergabe meines vereinsvorsitzes zusammengestellt, sortiert und ausgemistet. ich habe auch alle schreiben, die ich noch zu erledigen übernommen hatte, gefertigt und noch einiges mehr getan, z.b. unmißverständlich mitgeteilt, dass ich soweit sei und dass der neue vorsitzende gern die sachen abholen kommen könnte (eine tüte unterlagen, voll easy... hab schon nen vorsitz übernommen, das war NICHT so easy).

ich habe dann sehr gestaunt, was ich geschafft hatte.

allerdings staune ich genauso sehr, was ich NICHT schaffe. ich mach nämlich herrgottsakra meine kanzleiarbeit nicht.

so

nu aber!

gruß

s.

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